DE944398C

DE944398C - Verfahren zur Herstellung von Schallplatten, Tonbaendern u. dgl.

Info

Publication number: DE944398C
Application number: DEW8987A
Authority: DE
Inventors: Martin Doriat; Dr Joseph Heckmaier; Dr Herbert Reinecke
Original assignee: Wacker Chemie AG
Current assignee: Wacker Chemie AG
Priority date: 1952-07-10
Filing date: 1952-07-10
Publication date: 1956-06-14

Description

Verfahren zur Herstellung von Schallplatten, Tonbändern u. dgl. Es ist bekannt, Schallplatten, Tonbänder u. dgl. aus Polyvinylchlorid oder seinen Mischpolymerisaten herzustellen. Dabei wird das pulverförmige Rohmaterial auf Walzen, Spritzmaschinen u. dgl. unter Zugabe von Weichmachern, Stabilisatoren, Wachsen usw. vorplastifiziert und in biskuitähnliche Stücke für die Schallplattenpresserei zerkleinert. Als Stabilisatoren werden insbesondere Metallstearate, wie Bleistearat, Cadmiumstearat, verwendet. Diese Stabilisatoren haben aber den Nachteil, daß sie sich unter der Wärmeeinwirkung bei der Plastifizierung und der Verpressurig in zunehmendem Maße verändern. Dabei bilden sich kristalline Verbindungen, die wie Füllstoffe wirken und bei Schallplatten den Ton ungünstig beeinflussen. Beim Pressen von Schallplatten ist weiter ein sehr niederer Fließpunkt der Masse erwünscht. Versucht man, eine Erniedrigung des Schmelzpunktes durch Zusatz von Weichmachern zu erreichen, so tritt der Nachteil auf, daß dadurch auch der Erweichungspunkt herabgesetzt wird, der möglichst hoch sein soll.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Ester von Aminocrotonsäure mit 8 bis 18 C-Atome enthaltenden Fettalkoholen oder mit Glykol bzw. Mischungen dieser Ester auf Polyvinylchlorid und seine Mischpolymerisate bei erhöhter Temperatur nicht nur stabilisierend, sondern auch plastifizierend wirken und daß derart plastifizierte und stabilisierte Kunststoffe sich hervorragend zur Herstellung von Schallplatten, Tonbändern . u. dgl. eignen, Der Fließpunkt solcher Massen ist wesentlich herabgesetzt, während ihr Erweichungspunkt bei Anwendung von hochschmelzendem Aminocrotonsäureester sogar erhöht sein kann. Die Aminocrotonsäureester wirken zugleich auch stabilisierend, auch in Gegenwart von Wachsen, so daß man auf die Verwendung der bekannten, vielfach ungünstig wirkenden Stabilisatoren verzichten kann. Es können so aus Polyvinylchlorid öder seinen Mischpolymerisaten Schallplatten, Tonbänder u. dgl. mit minimalem Grundgeräusch, hervorragender Tonqualität, tadelloser Oberfläche in beliebiger Farbe und in transparenter Form hergestellt werden. Die dabei anfallenden Randabfälle können wieder zu Schallplatten verpreßt werden, die sich hinsichtlich Qualität von der Ausgangsmasse nicht unterscheiden.
Die Zusatzmenge kann sehr stark variieren, z. B. von etwa 3 bis etwa 25 0/0. Im allgemeinen erhält man bereits mit etwa 5 bis ro 0/a zufriedenstellende plastische Massen.
Es ist zwar bekannt, daß Aminocrotonsäureester auf chlorhaltige Kunststoffe stabilisierend wirken. Daraus war aber nicht zu entnehmen, daß damit stabilisierte Kunststoffe -sich außergewöhnlich gut für die Herstellung von besonders hochwertigen-Schallplatten u. dgl. eignen.
Bei der Herstellung von Vinylmischpölymerisaten war es außerdem bekannt, als Mischkomponente Crotonsäureester zu verwenden; da letztere somit hierbei Bestandteil der Polymerisate würden; konnten sie bei dieser Arbeitsweise nicht als Stabilisator oder Gleitmittel für die erhaltenen Polymerisate wirken.
Beispiele .r. Ein Mischpolymerisat aus 85 % Vinylchlorid und 15% Vinylacetat wird auf dem Mischwalzwerk mit 5 % Aminocrotonsäureglykolester, o,5 % Wachs und 0,50/0 Flammruß bei 13o bis 14o° zu einer Folie von 2 bis 3 mm Stärke verwälzt. Das erhaltene Fell wird in die für die Schallplattenherstellung üblichen Biskuits geschnitten und auf .eine Schallplatte verarbeitet, welche die obigen Eigenschaften aufweist.
2. Das Mischpolymerisat von Beispiel z wird mit 6% einer Mischung aus 75-11/o Aminocrotonsäureglykolester und .25% Aminocrotonsäureester eines Fettalkohols mit 16 bis z8 C-Atomen, 0,25 0/0 Wachs und o;2 °/o einer beliebigen acetonlöslichen Farbe gemischt, auf der Spritzmaschine zu einem Schlauch verspritzt, den man zu einem Band aus-_ walzt und nach Zerteilen. in die üblichen Biskuits auf Schallplatten verarbeitet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schallplatten, Tonbändern u. dgl. aus Polyvinylchlorid bzw. seinen Mischpolymerisaten unter Zusatz von Weichmachern und Stabilisatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Weichmacher und Stabilisatoren für das Kunstharz Ester der Aminocrotonsäure mit Glykol, Ester der Aminocrotonsäure finit 8 bis 18 C-Atome aufweisenden Fettalkoholen oder Gemische solcher Verbindungen verwendet. . Angezogene Druckschriften: Britische Patentschriften l#Tr. 496:276, 499 025.