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Gegeneinander drehbare Zwillingsräder für Fahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf Zwillings- oder Mehrlingsräder, welche auf einem Radzapfen unabhängig
voneinander drehbar gelagert sind, um Kurven ohne Radieren der Bereifungen auf der
Fahrbahn durchfahren zu können. Es ist dabei vorteilhaft, solche gegeneinander drehbare
Räder wahlweise miteinander -verbinden zu können, so daß ein gemeinsames Bremsen
oder auch Antreiben der Zwillingsräder von einem einzigen Rad aus möglich ist. Diese
Aufgabe verfolgen eine Reihe von bekannten Ausführungen,, welche nachstehend beschrieben
werden. Die Verbindung der Zwillingsräder wird in einem Falle durch zwischen den
Einzelrädern angeordnete differentialgetriebeartige Einrichtungen vorgenommen.
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Auch ist schon bekanntgeworden, die Felgen der Zwillingsräder mit
jeweils einander zugekehrten Radialflächen zu versehen und das axial verschiebbar
auf dem Radzapfen sitzende Innenrad mittels einer feststehenden Radialscheibe nebst
Radialbremsbelag gegen das zweite Rad- zu pressen und auf diese Weise die Zwillings-
oder Mehrlingsräder gemeinsam abzubremsen.
Weiter wurde bereits
eine die Zwillingsräder gemeinsam abbremsbare Bremseinrichtung beschrieben, welche
aus einander zugekehrten, jeweils an einer Nabe befestigten Bremstrommeln besteht,
gegen welche gemeinsame Bremsbacken gepreßt werden. Die Spreizung der Bremsbacken
erfolgt durch einen zwischen den Backen angeordneten Druckzylinder, welchem das
Drucköl durch im Radzapfen angebrachte Längs- und Stichbohrungen zugeführt wird.
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Endlich ist es auch bekannt, zwischen den Naben der Zwillingsräder
einen Kupplungsring anzuordnen, welcher durch axiale Verschiebung beide Räder miteinander
verbindet. Die Verschiebung des Kupplungsringes erfolgt dabei in der Weise, daß
die innere Radscheibe von gegen den Kupplungsring stoßenden Bolzen durchdrungen
ist, welche durch einen auf dem Radzapfen sitzenden, axial verschiebbaren Schleifring
betätigt werden.
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Die Erfindung bezweckt nun eine wesentliche Vereinfachung des Aufbaues
von sich gegeneinander drehenden, durch einen Kupplungsring miteinander verbandbaren
Zwillingsrädern, außerdem aber auch eine sichere, rasch wirkende und jeglichen Bedienungsfehler
ausschließende Betätigung.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei gegeneinander
drehbaren Zwillingsrädern für Fahrzeuge mit einem zwischen den Naben angeordneten;
axial verschiebbaren, die Räder wahlweise miteinander verbindenden Kupplungsring
in an sich bekannter Weise durch den Radzapfen geführte Betätigungsmittel zur Verschiebung
des Kupplungsringes dienen, Bei Mehrlingsrädern können auch die Naben aller Einzelräder
durch weitere Kupplungsringe gemeinsam gebremst oder angetrieben werden.
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Der grundlegende Erfindungsgedanke dabei, die Kupplungsringe durch
Betätigungsmittel.-zu verschieben, welche in -an sich bekannter Weise durch den
Radzapfen geführt sind.
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Die Betätigungsmittel sind in vielfacher Art auszubilden.
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So können in einer Ausgestaltung innerhalb des Radzapfens geführte
Kupplungs-Betätigungsmittel mit dem oder jedem beweglichen Kupplungsteil, durch
einen oder je einen den geschlitzten Radzapfen und gegebenenfalls andere geschlitzte
Teile durchsetzenden Bolzen und einen mit diesem zusammenarbeitenden Mitnehmer oder
solche Mitnehmer zu gemeinsamer Bewegung verbunden sein.
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Auch die Mittel zum Bewegen eines solchen Kupplungsantriebsbolzens
können beliebig sein, so können z. B. voin Führersitz oder dem Bremspedal oder irgendeinem
sonstigen beweglichen Teil, z. B. der Kolbenstange eines Bremszylinders aus betätigbare
Gestänge in der hohlen Achse vorgesehen sein. Besonders zweckmäßig ist es aber,
wenn inweiterer Ausgestaltung der Erfindung innerhalb des Radzapfens ein zum Einrücken
des beweglichen Kupplungsteils oder der beweglichen Kupplungsteile geeigneter, durch
Druckluft, Druckgas oder Druckflüssigkeit antreibbarer Kolben vorgesehen ist. An
Stelle des genannten Kolbens kann auch ein in den Radzapfen eingesetzter harmonikaartiger
Balg, welchem eines der genannten Druckmittel zwecks Einleitung der Bewegung zum
Kuppeln zugeführt werden kann, verwendet werden.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens kann der Zylinder
für den Einrückkölben oder 'den Balg am freien Ende des Rad-' -zapfens angeordnet
sein. Es ergibt sich so ein Minimum an Bearbeitungskosten, und die Bewegungsmittel
können dadurch leicht herausnehmbar und auswechselbar sein.
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In ebenfalls weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann innerhalb oder
außerhalb des Radzapfens zum Einrücken des beweglichen Kupplungsteiles oder der
beweglichen Kupplungsteile eine elektromagnetische Vorrichtung mit Solenoid und
Weicheisenanker vorgesehen sein, wobei deren beweglicher Teil, z. B. der Weicheisenanker,
beim Einrücken der Kupplung ein im Radzapfen geführtes Querhaupt antreibt, das den
am Radzapfen nach außen ragenden Antriebsbolzen für den beweglichen Kupplungsteil
oder den Antriebsbolzen -für bewegliche Kupplungsteile bewegt oder außen am Radzapfen
angeordnete bewegliche Kupplungsteile einrückt.
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In andersartiger weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die die
Kuppelbewegung einleitenden Mittel derart ausgebildet sein, daß am Radzapfen ein
oder (bei mehreren Kupplungen) je ein ringförmiger, einseitig oder beidseitig durch
eine gegenüber- dem Radzapfen axial bewegliche Wand oder Wände begrenzter Ringraum
vorgesehen ist, dem Druckluft, Druckgas oder Druckflüssigkeit von dem Inneren des
Radzapfens aus zuzuführen ist: Die so durch Innendruck erfolgende Verlängerung des
Ringraumes in axialer Richtung wirkt dann auf die Kupplung oder die Kupplungen im
Sinn des Einrückens ein. Solche Anordnungen haben' den Vorteil, daß im Inneren des
Radzapfens so gut wie keine Bearbeitungen vorgenommen zu werden:brauchen und' dazu
dieKonstruktion zwecks Kontrolle und Instandhaltung besonders leicht zugänglich
ist.
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Bei einer Ausführungsform dieses Erfindungsgedankens können als den
Ringraum axial nachgiebig begrenzende Seitenwände zwei Schieberinge oder Ringkolben
vorgesehen sein, welche gegeneinander undrehbar, aber axial gleitbar angeordnet
außen die Mittel zum Kuppeln des einen Ringkolbens mit dem einen Einzelrad und des
anderen Ringkolbens mit dem anderen Einzelrad tragen.
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Bei einer anderen Ausführungsart, bei der außen am Radzapfen liegende
Mittel zur Einleitung der Kuppelbewegung vorgesehen sind, kann als den gesamten
Ringraum axial nachgiebig begrenzende Seitenwand ein einziger Schiebering oder Ringkolben
vorgesehen sein, welcher auf seiner einen Stirnseite dauernd mit der einender zu
kuppelnden Naben längs gleitbar im Eingriff stehende Kupplungsmittel und auf der
anderen Stirnseite in die f@upplungsmittel der anderen zu kuppelnden Nabe einzurückende
Kupplungsmittel trägt. Eine derartige Anordnung hat neben den genannten Vorteilen
noch
den Vorteil, daß nur ein einziger axial gleitbarer Teil vorhanden ist. Die Einrichtung
ist also noch einfacher und leichter in Stand zu halten.
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Bei einer noch weiteren Ausführungsform erfindungsgemäßer Radanordnungen
können oder kann als den genannten Ringraum seitlich begrenzende Wandungen oder
als eine solche Wandung die Seitenwände oder eine Seitenwand eines vom Inneren des
Radzapfens her mit Druckluft, Druckgas oderDruckflüssigkeit zubeschickenden flexiblen
Hohlrings aus Gummi, Leder od. dgl. vorgesehen sein. Dieser Hohlring schiebt bei
seinem durch die Druckzuführung in axialer Richtung erfolgenden Aufspreiven axial
an ihn anschließende, Kupplungsmittel tragende Ringe oder einen solchen Ring in
die Kuppelstellung.
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Der Querschnitt eines solchen Hohlringes kann einfach rechteckig sein,
wobei, wenn der Ring aus elastischem, gut dehnbarem Stoff, wie natürlichem oder
künstlichem Weichgummi besteht, sein Spreizweg außer auf der durch den Druckeintritt
erfolgenden Veränderung der Querschnittsform auch auf seiner elastischen Dehnung
beruhen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der fleXible Hohlring
zur Erleichterung seiner axialen Spreizung an seiner Außenwand aber auch eine nach
innen gehende Falte oder Falten aufweisen. Man kann sich so von der Mitwirkung einer
Dehnbarkeit des Hohlringwerkstoffes für den Spreizweg ganz oder teilweise unabhängig
machen und bei genügend tiefer Falte als Hohlringwerkstoff z. B, auch Leder verwenden.
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In anderer ebenfalls erfindungsgemäßer Weise kann der Spreizweg eines
Hohlrings aus flexiblem Werkstoff besonders leicht groß gemacht werden, wenn dieser
Hohlring, in Achsrichtung gemessen, im Verhältnis zu seinem Durchmesser in seinem
beim Spreizen wirksamen Teil schmal ist, weil sich ein Rechteck unter Innendruck
um so stärker aufbläht, je verschiedener die Länge seiner jeweils aneinanderstoßenden
Seiten ist.
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Für Zwillingsräder genügt natürlich eine einzige Kupplungseinrichtung,
für Radanordnungen mit mehr als zwei Einzelrädern kann eine entsprechende Anzahl
solcher Kupplungen vorgesehen sein.
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Bei jeder der genannten Ausführungsformen kann die Bewegung zum Entkuppeln
in beliebiger Weise herbeigeführt sein, z. B. durch Umkehrung der wirkenden Kräfte.
In diesem Fall sind die wirkenden Mittel doppelseitig mit Druck oder sonstiger Kraft
beschickbar auszuführen. Besonders einfach und eine weitere Ausbildung der Erfindung
ist es aber, wenn zum Ausrücken der Kupplung eine Rückführfeder vorgesehen ist oder
Rückführfedern vorgesehen sind.
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Die mechanische Bauart der unmittelbaren Kupplungseinrichtung selbst
kann bei jeder dieser Ausführungsarten beliebig sein, es können also z. B. Reibungskupplungen,
besonders zweckmäßig als Konus- oder Lamellenkupplungen, elektromagnetische Kupplungen
od. dgl. im Rahmen der Erfindung verwendet sein. Besonders zweckmäßig infolge geringen
Raumbedarfs bei großer Kraftübertragungsmöglichkeit, Einfachheit und geringem Kraftbedarf
beim Einrücken sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung aber gleitbar-, paarschlüssige
Kupplungen, wie keilnutenwellenartige, Keil- und Nuten-, Klauenkupplungen od. dgl.
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Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung kann für sich allein betätigbar
sein. Besonders zweckmäßig durch Irrtumsfreiheit und Bequemlichkeit der Bedienung
ist es aber, wenn Brems- und Kupplungsmittel gemeinsam betätigbar sind.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßenRadanordnungen
dargestellt. Es zeigt Fig. i ausgezogen und gestrichelt ein erstes Ausführungsbeispiel
im Längsschnitt mit Klauenkupplung, von den Kupplungsklauen nur einige dargestellt,
Kopf- und teilweise Fußflächen der Kupplungsklauen, wie auch in einigen anderen
Figuren, durch gestrichelte Linien versinnbildlicht, links ein Stück einer weiteren
Kupplung als Versinnbildlichung eines dritten kuppelbaren Rades bei Mehrfachrädern
punktiert angedeutet, mit einem Antriebskolben für die Kuppelbewegung, Fig. 2 in
größerem Maßstab eine Teildarstellung zu Fig. i im Längsschnitt, Fig. 3 in kleinerem
Maßstab einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2, -Fig. q. in Teildarstellung ein
sonst den Fig. i bis 3 entsprechendes Ausführungsbeispiel mit elektromagnetischem
Antrieb, Fig. 5 in Teildarstellung eine Draufsicht auf die geschlitzte Radachse
mit eingesetztem Einrückbölzen für die Kupplung, zu Fig. i und 2, sinngemäß auch
zu Fig. q. passend, Fig. 6 eine erfindungsgemäße Radanordnung mit außerhalb des
Radzapfens angeordneten seitlich schieberartig begrenztem Einrückringraum in einem
ersten Ausführungsbeispiel, Fig. 7 ein zweites, Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel
mit seitlich schieberringartig begrenztem Einrückringraum, Fig. 9 ein erstes Ausführungsbeispiel
mit durch einen flexiblen Hohlring begrenzten Einrückringraum, durch verschiedene
Stricharten zwei Unterbeispiele dargestellt, Fig. io ein weiteres Ausführungsbeispiel
mit flexiblem Einrückhohlring; die Fig.6 bis io in Teildarstellung im Längsschnitt,
Fig. i i eine Abwicklung von Kupplungsklauen. Gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen
Figuren bezeichnen gleiche oder wirkungsgleiche Teile.
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Es bezeichnet allgemein i den die Radanordnung tragenden Radzapfen,
welcher besonders zweckmäßig in den übrigen Teil e der Radachse eingesetzt sein
kann, 3 die Nabe des einen Einzelrades q., 5 die Nabe eines zweiten bzw: bei Zwillingsrädern
des zweiten Einzelrades 6. Die Radnaben 3 und 5 sind, solange das Rad nicht gebremst
wird, auf dem Radzapfen i gegeneinander drehbar, siehe die rein beispielsweise angegebenen
Lager 7 der Nabe 3, sowie 8 der Nabe 5, an deren Stelle natürlich auch
andere
Wälzlager oder Gleitlager verwendet werden können.
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Das Rad 4 trägt an seiner Nabe 3 - die Bremstrommel 9, mittels welcher
es unmittelbar gebremst werden kann.
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Um auch das Rad 6 mitbremsen zu können, ohne die Beweglichkeit der
ungebremsten Räder gegeneinander in Kurven zu beeinträchtigen, ist zwischen den
Naben 3 und 5 und- bei Mehrfachrädern, wenn gewünscht, noch zwischen der Nabe 5
und einer anschließenden Nabe oder, noch weitergehend, zwischen weiteren aufeinanderfolgenden
Naben eine Kupplung bzw. sind Kupplungen eingebaut, welche, wenn gebremst werden
soll, eingerückt wird bzw. werden.
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Bei allen gezeichneten Ausführungsbeispielen trägt die Nabe 3 Kupplungsklauen
io und bei allen diesbezüglich gezeichneten Ausführungsbeispielen,. außer jenen
nach Fig. 7, 9 und io, die Nabe 5 Kupplungsklauen i i. Diese Klauenkränze sind zwecks
Kuppelns verbindbar mittels zwischen ihnen angeordneter, axial beweglicher, beiderseits
Kupplungsmittel tragender Zwischenglieder. Bei den Ausführungsbeispielen, mit Ausnahme
von Fig. 6, 7, 9 und io, wird die Verbindung hergestellt durch einen an beiden Seiten-Kupplungsklauen
12 und 13 tragenden Klauenring 14 bzw. 42, bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.6
durch zwei Kupplungsklauen 13. Bei den Fig. 7, 9 und io ist an Stelle von Klauen
11, 13 eine nutenwellenartige Verbindung getreten.
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Bei dem Ausführungsbeispiel zunächst nach Fig. i und 2 sind die Klauen
io und 12 kürzer als die Klauen i i und 13, so daß letztere sowohl bei ausals auch
bei eingerücktem Zustand der Klauen io und 12 stets im Eingriff miteinander bleiben.
Solange die Einzelräder 4 und 6 frei gegeneinander verdrehbär sein sollen, sind
die Klauen io und 1-2-außer Eingriff miteinander, wie gezeichnet. Verschiebt man
dagegen den beweglichen Kupplungsteil-14 so weit gegen das Rad 4 hin, daß die Klauen
12 in die Klauen io eingreifen, wobei die Klauen ii längs den Klauen 13 gleiten,
aber infolge ihrer Länge im Eingriff bleiben, so sind die Räder 4und6 miteinander
gekuppelt, und die Bremskraft an der Bremstrommel 9 überträgt sich auf. die Nabe
5 und damit auf das Rad 6.
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Die Fig. i bis 5 zeigen weiterhin, wie der bewegliche Kupplungsteil
14 seine Bewegung erhalten kann durch einen Bolzen 15, welcher durch Schlitze 16
im Radzapfen i und gegebenenfalls einer Büchse 31 hindurchgreift und in einen Mitnehmer
17 eingreift, der seinerseits im beweglichen Kupplungsteil 14 gelagert ist und diesen
bei seiner Bewegung mitnimmt. Statt des geschlossen gezeichneten einen Mitnehmers
können natürlich auch mehrere Mitnehmer angeordnet sein.
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Weiterhin zeigt das in Fig. i bis 3 und 5 dargestellte Ausführungsbeispiel
eine Einrichtung zum Bewegen des Kupplungsantriebsbolzens 15 in Gestalt eines durch
Druckluft, Druckgas oder Druckflüssigleeit anzutreibenden Kolbens i9. Der Kolben
r9 gleitet in -einem vom Radzapfen i getragenen I Zylinder 18 und überträgt seine
Bewegung durch eine Schubstange 2o und eine Antriebsmuffe 21 auf den Bolzen 15 und
rückt so die Kupplung ein. 22 ist die Zuführungsleitung für Druckluft, Druckgas
oder Druckflüssigkeit zum Zylinder 18. Zur Rückführung in den entkuppelten Zustand
dient die einerseits an einer festen Stelle, z. B. an dem einen Lager 7, und andererseits
am beweglichen Kupplungsteil 14 bzw. dessen Mitnehmer 17 angreifende Feder 23. Fig.
i und 2 zeigen auch die besonders günstige Anordnung des Zylinders 18 am freien
Ende des Radzapfens i, in welchem er durch eine Schraubkappe 30 festgehalten
ist.
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26 bezeichnet in Fig. r bis 4 eine weitere Schraubkappe, welche
den Mitnehmer 17 oder mehrere Mitnehmer 17 in dem beweglichen Kupplungsteil 14 festhält.
Mit 27 sind Sprengringe bezeichnet, welche mit ihrem ringförmigen Teil in Nuten
des Mitnehmers 17 oder der Mitnehmer 17 eingreifen und mit ihrer Einbiegung 28 den
Bolzen 15 in richtiger Lage in dem Aggregat 14, 17 festhalten.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. q. ist der Antrieb durch den
Zylinder 18 und den Kolben i9 der Fig. i ersetzt durch eine elektromagnetische Einrichtung.
Diese enthält ein Solenoid 37, das durch die Leitungen 33 und 34 mit Strom versorgt
wird und in einer Hülse 35 angeordnet ist; die im Radzapfen i durch in den Radzapfen
i eingreifende Stifte 36 axial unverschieblich gelagert ist. Wenn der Stromkreis
geschlossen wird, zieht die Spule des Solenoids 37 den Weicheisenkern 38 in sich
hinein. Dieser bewegt das im Radzapfen i geführte Querhaupt 39, das seinerseits
den Bolzen i5' bewegt. Im übrigen ist die Konstruktion beliebig. Die Bezugszeichen
sind die nämlichen wie bei Fig. i.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 6 bis io ist als Mittel
zum Einrücken der Kupplung ein durch Innendruck axial längsspreizbarer Ringraum
40 vorgesehen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.6 ist dieser Ringraum 40 seitlich
begrenzt durch die auf dem Radzapfen i oder einer Abstandsbüchse 31 dicht geführten
Schieberinge 42 und 43. Der Schiebering 42 trägt, den Klauen io zugewandt, wieder
mit 12 bezeichnete Kupplungsklauen und nach dem Ringraum 40 zu, entgegengesetzt
den kurzen Klauen 12, längere Kupplungsklauen 44. Der Schiebering 43 besitzt, den
Nabenklauen i i zugewandt, wieder mit 13 bezeichnete Kupplungsklauen und nach dem
Ringraum 40 zu, entgegengesetzt zu den Kupplungsklauen 13, längere Kupplungsklauen
45. Die Kupplungsklauen 44 und 45 sind so lang, daß sie auch dann noch ineinander
eingreifen, wenn die Klauen 12 in die Klauen i o und die Klauen 13 in die Klauen
i i eingerückt sind.
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Mit 22 ist wieder eine innerhalb des Radzapfens i angeordnete Druckmittelzulcitung
bezeichnet, die durch die Radzapfenwandung und eine Bohrung 46 der Abstandsbüchse
31, sowie den Abstand 47 zwischen den Schieberingen 42, 43 hindurch in den Ringraum
40 führt. Die Abstandsbüchse 31 ist. mit dem Radzapfen i durch einen
Keil
48 drehfest verbunden. Die Abstandsbüchse 31 selbst kann gegen den Radzapfen i durch
Dichtungsringe 49 abgedichtet sein. 23 sind wieder Federn zum Zusammenziehen der
beweglichen Kupplungsteile 4.2 und 43. Mit 5o ist ein mindestens an der Einmündung
der Druckzuleitung 22 offener Abstandsring bezeichnet, der mit der Abstandsbüchse
31 axial fest, z. B. durch Schrauben, verbunden ist und dafür sorgt, daß die Schieberinge
42 und 43 in ihrer zueinander engsten Stellung die Einmündung der Zuleitung 22 in
den Ringraum 40 nicht abdecken. 5 1 ist ein mit dem Schiebering 42 verbundener
Abdeckring, welcher bei 52 gegen den Schiebering43 abdichtet. Mit 53 ist ein am
Schiebering 43 angeordneter Gegenring bezeichnet. Dadurch ist der Ringraum 4o nach
außen hin bei jeder Stellung der Schieberinge 42, 43 druckdicht abgeschlossen: Bei
dem in Fig. 6 gezeichneten Zustand ist der Ringraum 4o drucklos, und die Klauenkränze
io, 12 und 1i, 13 sind miteinander außer Eingriff. Die Einzelräder 4, 6 sind also
frei gegeneinander drehbar. Die Klauenkränze 44, 45 sind zwar im Eingriff miteinander,
die Schieberinge 42, 43 stehen aber dabei gegenüber dem Radzapfen i bzw. der Abstandsbüchse
still, so daß in diesem Zustand keine Abnutzung eintritt. Läßt man aber Druck in
den Ringraum 40 gelangen, so kommen durch Auseinanderdrücken der Schieberinge 42,
43 die Klauenkränze io, 12 und 1i, 13 miteinander in Eingriff, während die Klaüenkränze
44, 45 miteinander im Eingriff bleiben, so daß dann die Einzelräder 4, 6 miteinander
zwecks gemeinsamer Bremsung .gekuppelt sind.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig.7 hat nur einen einzigen wieder mit
42 bezeichneten Schiebering mit einem zum Einrücken in den Klauenkranz io der Nabe
3 geeigneten Klauenkranz 12. Mit der Nabe 5 ist der Schiebering 42 stets' drehfest
ver= , bunden durch Eingreifen in eine Art Keilnutenwelle bei 54. Diese Verbindung
ist Aruckmitteldicht ausgeführt. Der Schiebering 42, der andererseits_ wieder auf
der Abstandsbüchse 31 durch den Dichtungsring 41 abgedichtet ist, läuft dicht zusammen
mit der Nabe 5. Der Ringraum 40 liegt hier zwischen dem Schiebering 42 und einem
durch den Dichtungsring 55 abgedichteten, auf der Abstandsbüchse 31 feststehenden
Ring 56. Die übrigen Bezugszeichen haben die nämliche Bedeutung wie bei Fig. 6.
Bei dem dargestellten Zustand ist der Ringraum 4o drucklos, die Einzelräder 4, 6
sind entkuppelt. Setzt man den Ringraum 40 unter Druck, :so verschiebt sich der
Schiebering 42 gegen die Nabe 3 hin und rückt die Kupplungsklauen 12 in die Kupplungsklauen
io ein, so daß die Einzelräder 4, 6 über die Klauen io; 12, den Ring q.2 und die
Nutkupplung 54 zu gemeinsamer Bremsung verbunden sind. Dieses Ausführungsbeispiel
ist wegen seines einzigen Schieberings 42 noch wesentlich einfacher als jenes nach
Fig. 6.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. $ unterscheidet sich von jenem nach
Fig.7 nur dadurch, daß statt der Nutenkupplung 54 zwischen dem Schiebering 4z und
der Nabe 5 der Fig. 7 an dieser Stelle eine wieder stets im Eingriff bleibende Klauenkupplung
1i, 13 und ein nach außen hin dichtender Abdeckring 51 verwendet ist. Die
Nutenkupplung 54 nach Fig. 7 kann überhaupt stets durch die Klauenkupplung 1i, 13
nebst Abdeckring 5 i nach Fig. 6 und 8 ersetzt werden und umgekehrt.
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Die Fig. 9 und io veigen erfindungsgemäße Radanordnungen mit flexiblen
Hohlringen 57 als Mittel zur Einleitung der Kuppelbewegung.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 hat der Hohlring 57 im wesentlichen
einen breiten, rechteckigen Querschnitt. Mit 47 ist wieder der Eintrittsschlitz
für Druckmittel aus der Zuführungsleitung 22 bezeichnet. Wird dem Hohlring Druckmittel
zugeführt, so bläht er sich auf, wölbt dabei seine Seitenwände und verlängert sich
dadurch in Achsrichtung. Besteht er aus leicht dehnbarem Werkstoff, so dehnt er
sich axial, wodurch seine Verlängerung noch stärker wird. Während bei dem dargestellten
Zustand die Einzelräder 4, 6 untereinander entkuppelt, also frei gegeneinander drehbar
sind, verschiebt bei Druckzuführung zum Innenraum des Höhlrings 57 dieser durch
seine axiale Verlängerung den wieder mit 42 bezeichneten Schiebering derart, daß
dessen Kupplungsklauen io der Nabe 3 eingerückt werden. Dadurch werden über die
Klauen io, 12, den Schiebering 42 und die lange, stets im Eingriff bleibende Nutenkupplung
54 die Einzelräder 4. und 6 zu gemeinsamer Bremsung miteinander gekuppelt.
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Bei der in Fig. 9 punktiert eingezeichneten Änderung ist, um die Außenwand
des Hohlrings 57 herumlaufend, eine nach außen bei 58 offene Falte 59 vorgesehen,
welche die axiale Spreizbewegung des Hohlrings 57 beim.. Zuführen von Innendruck
noch erleichtert, so daß man bei genügender Tiefe der Falte 59 von einer Dehnung
des Hohlringwerkstoffes ganz oder weitgehend unabhängig ist.
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Das nämliche wird erreicht bei der Konstruktion nach Fig. io, bei
welcher der Hohlring 57 gegenüber seinem Durchmesser in axialer Richtung nur ganz
schmal ist.
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Im übrigen ist die Konstruktion bei den Fig. 9 und io die nämliche
wie bei Fig. 7, so daß auch dieselben Bezugszeichen die nämliche Bedeutung haben.
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Auch die Konstruktionen nach den Fig. 9 und io können statt mit nur
einem Schiebering 42 auch mit zwei Schieberingen 42, 43 entsprechend Fig. 6 ausgeführt
werden, wobei der flexible Hohlring 57 dann eben nach beiden Seiten in axialer Richtung
wirkt.
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Die Verwendung eines flexiblen Hohlringes 57 an Stelle von dicht geführten
Schieberingen 42 bzw. 42, 43 hat den Vorteil besonders guter Abdichtung und besonders
großer Einfachheit.
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Ebenso wie ein flexibler Hohlring 57 an Stelle der starren Schieberinge
42 bzw. 42, 43 in den Fig. 6 bis 8 treten kann, kann bei der Ausführung nach Fig.
i bis 3 an Stelle des Kolbens i9 und Zylinders 18 ein harmonikaartiger Balg verwendet
werden,
dem Druckmittel von beliebiger Seite her zuführbar ist. Dieser Balg stützt sich
gegen die Schraubkappe 3o des Radzapfens i oder sonstwie in diesem ab und rückt
dann durch seine axiale Ausdehnung bei Zuführung von Druck zu seinem Innenraum die
Kupplung.- oder Kupplungen ein. Ferner können auch bei außen am Radzapfen angeordneten
Mitteln zur Einleitung der Kupplungsbewegung elektromagnetische Einrichtungen entsprechend
Fig. 4 verwendet werden.
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Fig. i zeigt auch, wie zwecks @ gemeinsamer Betätigung einer druckmittelbetätigten
Bremse und Kupplung von der Druckmittelzuleitung 24 z. B. zu einem Bremszylinder
25 die Druckmittelzuleitung 22 zum Kupplungszylinder 18 abgezweigt sein kann, was
bei sämtlichen Ausführungsbeispielen möglich ist. Es ist das besonders vorteilhaft.
Unter die Erfindung fallen aber auch Ausführungen, bei welchen Bremse und erfindungsgemäße
Kupplung getrennt betätigt werden müssen.
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- Bisher ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung als Zwillingsradanordnung
beschrieben. Die Erfindung kann aber auch als Mehrfachradanordnung ausgeführt werden,
indem eine oder je eine erfindungsgemäße Kupplungskonstruktion zwischen weiteren
Einzelrädern angeordnet wird. Zur Versinnbildlichung dessen sind in Fig. i punktiert
links noch ein weiterer Klauenkranz =o an der Nabe 5 des gezeichneten Einzelrades
6 und ein Klauenkranz =2 eines weiteren beweglichen Kupplungsteils gezeichnet. Dieser
Klauenkranz =2 arbeitet mit einem nicht gezeichneten dritten Einzelrad neben dem
Einzelrad6 in gleicher Weise zusammen, wie das die :gezeichnete Kupplung mit den
Einzelrädern 4 und 6 tut. Natürlich kann in gleicher Weise auch noch ein viertes
Rad oder -können weitere Räder kuppelbar angeschlossen sein. Man kann aber mehr
als zwei Räder auch ständig frei um- den Radzapfen i umlaufen lassen. Als weitere
Kupplungseinrichtungen zwischen mehr als zwei Rädern können stets auch Einrichtungen
entsprechend den Fig. 6 bis- =o verwendet werden.
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Statt der keilnutenwelenartigen Verbindung 54 kann immer auch- eine
Verbindung durch Federkeile, welche in beide ständig zu kuppelnden Teile gleitbar
eingreifen, verwendet werden.
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Obwohl die erfindungsgemäße Radanordnung bisher nur für zeitweilig
gemeinsam zu bremsende Räder beschrieben wurde, kann sie in.allen Ausführungsformen
auch für angetriebene Räder verwendet werden. In diesem Fall können die Einzelräder.
durch eine erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung bei Geradeausfahrt miteinander
gekuppelt und in Kurven entkuppelt werden oder zeitweise nur beim Antrieb und beim
Bremsen gekuppelt werden.