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Scheibenwischer, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht
sich auf einen Scheibenwischer, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Antriebselektromotor,
der mindestens ein zu seinem Ein- und Ausschalten dienendes Schaltglied sowie eine
Bremse hat, .deren Bremsglied durch einen im Nebenschluß zum Motoranker geschalteten
Elektromagneten gelüftet bleibt, solange der Motor eingeschaltet ist.
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Bei den bisher bekannten Scheibenwischern der genannten Art besteht
nach Abschalten des Elektromotors durch das Schaltglied noch eine stromleitende
Verbindung zwischen der Ankerwicklung und der Erregerwicklung des Bremslüftmagneten.
Da nach dem Abschalten des Schaltgliedes der Anker sich infolge des ihm innewohnenden
Schwungmoments noch eine kurze Zeit weiterdreht, wirkt er während dieser Zeit zusammen
mit seinem Feld als Stromerzeuger, so daß dabei der Erregerwicklung des Bremslüftmagneten
weiterhin Strom zufließt, wodurch ein sofortiges Ansprechen der Bremse verhindert
wird. Das Wischblatt des Scheibenwischers kann sich somit in unerwünschter Weise
über seine jeweilige Endstellung hinaus weiterbewegen. Bei Anlagen, bei denen der
Scheibenwischer mit einem vom Motor gesteuerten Endausschalter versehen ist, kann
es vorkommen, daß bei einem solchen Weiterdrehen des Ankers der Endausschalter wieder.
eingeschaltet wird. Das hat
dann zur Folge; daß der Scheibenwischer
bis zur nächsten Betätigung des Endausschalters oder sogar noch länger weiterläuft,
so daß im ungünstigsten Fall der Scheibenwischer nur durch Unterbrechen der allen
oder mehreren Verbrauchern gemeinsamen Hauptleitung von einem Hauptschalter aus
stillgesetzt werden kann.
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Die genannten Nachteile können gemäß der Erfindung beseitigt werden
durch eine derartige Anordnung von Schaltmitteln, daß bei abgeschaltetem Motor ein
Stromfluß von dem sich noch weiterdrehenden Anker zur Erregerwicklung des Bremslüftmagneten
unterbunden ist.
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Hierdurch wird erreicht; daß nach Abschalten des Elektromotors durch
das Schaltglied die Bremse sofort voll wirksam werden kann und daher den Anker so
rasch festhält, daß das oder die Wischblätter jeweils in ihrer genauen Endlage stehenbleiben.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind unter Bezugnahme auf drei in der
Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert sowie in den Ansprüchen enthalten.
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Jede der Fig. I bis 3 zeigt ein Schaltschema für den elektrischen
Antriebsmotor eines Scheibenwischers für Kraftfahrzeuge.
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Bei allen drei Beispielen wird der Strom zum Antrieb des Scheibenwischermotors
einer Sammlerbatterie I entnommen. Der Motor selbst ist ein Nebenschlußmotor mit
umlaufendem Anker :2 und Nebenschlußfeldwicklung 3. Der eine Pol der Batterie I,
des Ankers 2 sowie der Feldwicklung 3 ist jeweils an Masse gelegt. Die anderen Pole
von 1, 2 und 3 können über Schalter zusammengeschaltet werden. -Bei jedem der drei
Beispiele dient die Feldwicklung 3 gleichzeitig als Erregerwicklung eines Bremselektromagneten,
dessen Anker mit 4 bezeichnet ist. Dieser Anker ist an ein Bremsglied 5 angelenkt,
an dem eine Feder 6 angreift, welche bestrebt ist, die Reibfläche des Bremsgliedes
gegen eine Lauffläche am Motoranker 2 zu drücken. Solange durch die Feldwicklung
Strom fließt, wird der Anker 4 entgegen der Kraft der Feder 6 angezogen; so daß
die Bremse gelüftet ist.
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Beim Beispiel nach Fig. I ist in der von der Batterie I zum Motor
führenden Verbindungsleitung 7 vor der Abzweigstelle 8 der Feldwicklung 3 ein willkürlich
betätigbarer Schalter 9 angeordnet, der zum Ein- und Ausschalten des Wischermotors
dient. Hinter der Abzweigstelle 8 befindet sich in dem zum Anker führenden Leitungszweig
ein Schaltmittel Io nach Art eines Gleichrichters, das nur Strom dürchläßt, der
von der Batterie zum Anker fließt, aber einem etwaigen Stromrückfluß aus dem Anker
gegen die Abzweigstelle 8 hin den Durchgang versperrt. Dadurch wird wirksam verhindert,
daß nach dem Ausschalten des Schalters 9 ein in dem sich noch weiter drehenden Anker
induzierter Strom zu der gleichzeitig als Spule des Bremslüftmagneten dienenden
Feldwicklung fließen und das Ansprechen der Bremse nach dem Ausschalten des Schalters
9 verzögern kann. Das Beispiel nach Fig. 2 unterscheidet -sich vom ersten Beispiel
im wesentlichen dadurch, daß in die von der Batterie I zur Verzweigungsstelle 8
führende Leitung 7 parallel zu dem willkürlich betätigbaren Schalter 9 ein sogenannter
Endabsehalter II , sowie die Spule I2 eines Elektromagneten eingeschaltet ist, dessen
Anker i3 einen Unterbrecher 14 in der Nebenschlußleitung der Feldwicklung steuert.
Der Endausschalter II wird in bekannter Weise durch einen Nocken 15 gesteuert, der
auf einer vom Motoranker angetriebenen Welle sitzt und den Schalter II jeweils dann
öffnet, wenn das nicht dargestellte Wischblatt des Scheibenwischers eine Endstellung
erreicht hat. Durch die Anordnung eines solchen Endausschalters soll erreicht werden,
daß nach dem willkürlichen Ausschalten des Schalters 9 dem Motor über den Schalter
II noch so lange Strom zufließt, bis er das Wischblatt in die Endstellung gebracht
hat, in welcher der Nocken 15 den Schalter II öffnet.
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Sobald die beiden Schalter 9 und II ausgeschaltet sind, hört die Erregung
der Magnetspule I2 auf, so daß der Anker I3 den Unterbrecher I4 öffnet und dadurch
das Nebenschlußfeld 3 vom Anker 2 augenblicklich abgeschaltet wird. Die Bremsfeder
6 kann somit das Bremsglied 5 mit voller Kraft gegen eine Lauffläche am Anker drücken,
so daß dieser nach dem Abschalten rasch festgesetzt wird.
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Das dritte Beispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich vom zweiten im
wesentlichen nur dadurch, daß sich die Abzweigstelle 8 vor den beiden parallel zueinander
liegenden Schaltern 9 und II befindet und daß die Magnetspule r2 mit der Nebenschlußfeldwicklüng
3 in Reihe geschaltet ist. Der Unterbrecher 14, den der Anker 13 des durch die Spule
12 erregten Magneten steuert, liegt in Reihe zum Anker.
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Sobald nach dem Öffnen des Schalters 9 auch der Endäbschalter i i
geöffnet wird, die Magnetspule 12 sowie die Feldwicklung 3 dadurch also sofort stromlos
werden, öffnet der Unterbrecher 14, so daß auch dem Anker kein Strom mehr zufließt.
Außerdem vermag im gleichen Augenblick die Bremsfeder 6 die Bremse anzuziehen, so
daß der Anker rasch stillgesetzt wird.
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Die Schaltung nach Fig. 3 ist besonders geeignet für Motoren, die
während einer Umdrehung des Ankers ein stark schw44kendes Drehmoment haben. Dies
ist der Fall, wenn der Anker verhältnismäßig wenig, beispielsweise nur vier bis
fünf Nuten hat. Würde man bei solchen Motoren die Schaltung .nach Fig. 2 anwenden,
so erhielte zwar nach Einschalten des Schalters 9 die Wicklung des Ankers :2 sofort
Strom, die Bremse 5 würde jedoch erst nach Einschalten des Unterbrechers mit einer
geringen Verzögerung gelüftet. Während dieser Zeit könnte sich der mehr oder weniger
abgebremste Anker unter der Wirkung seiner an Spannung liegenden Wicklung höchstens
bis in eine Stellung des geringsten auf ihn einwirkenden Drehmoments verdrehen.
Aus dieser Stellung kann aber der Anker, besonders wenn das Wischblatt
unter
Last verstellt werden muß, auch bei eingeschalteter Feldwicklung 3 nicht selbsttätig
weitergedreht werden. Der Motor würde also nicht anlaufen. Dieser Mangel kann bei
der Schaltung nach Fig. 3 nicht auftreten, da hier das Nebenschlußfeld ganz unabhängig
von der Ankerstellung beim Einschalten des Schalters g auf alle Fälle erregt und
die Bremse sofort gelüftet wird.
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Bei den drei beschriebenen Beispielen ist der Antriebsmotor jeweils
ein Nebenschlußmotor, dessen Feldwicklung gleichzeitig als Erregerwicklung für den
Bremslüftmagneten dient. Der Erfindungsgedanke läßt sich aber auch bei anders geschalteten
Scheibenwischermotoren, z. B. Hauptstrommotoren, anwenden. Wesentlich ist dabei
nur, daß die Erregerwicklung für den Bremslüftmagneten im Nebenschluß zum Anker
liegt.
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Anstatt den Unterbrecher 14, so wie bei den Beispielen nach Fig. 2
und 3, durch ein elektromagnetisches Relais zu steuern, könnte er beispielsweise
vom Endausschalter II aus auch mechanisch gesteuert werden.