-
Einrichtung zum Tragen der Klischees von Druckmaschinen für Bogen-
oder Rotationsdruck Es ist bekannt, daß bei den typographischen Druckmaschinen mit
flacher Druckform die Druckelemente (Klischees), welche die Druckform bilden und
in einem Rahmen festgehalten werden, außerhalb der Druckmaschine befestigt und vorbereitet
werden können, wodurch die Stillstandszeit der Maschine weitgehend herabgesetzt
wird. Diese Vorbereitung besteht auch in der Korrektur jedes Druckelementes durch
eine passende Zurichtung, damit schon von den ersten Blättern an eine gute Druckqualität
gewährleistet ist. Wenn der Klischeeträger durch eine Grundplatte aus einem einzigen,
im allgemeinen das Druckformat der Maschine aufweisenden Stück gebildet ist, auf
welchem die Druckelemente aufgespannt sind, dann kann diese Arbeit auch außerhalb
der Druckpresse vorgenommen werden.
-
Bei den Rotations-Druckmaschinen gestaltet sich aber die Aus- und
Einbauarbeit sehr schwierig und zeitraubend, so daß schließlich der Zeitgewinn zum
größten Teil wieder zunichte gemacht wird.
-
Des weiteren sei erwähnt, daß für sorgfältige Arbeiten zwecks Erzielung
einer guten Druckqualität häufig langwierige- Zurichtearbeiten für
das
Zuschneiden der Klischees und. das Aufkleben derselben auf jeden Zylinder der Rotationsmaschine
unumgänglich notwendig sind, wodurch die Stillstandszeit der Rotations-Druckmaschine
noch weiter erhöht wird.
-
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Unterdrückung des größten Teils
dieser toten Zeit zwecks Erhöhung der Ausnutzung solcher Maschinen. Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum Befestigen der Klischees von. Rotations-Druckmaschinen
mit einem Formzylinder und einer auf dem Formzylinder lösbar zu befestigenden, als
Klischeeträger ausgebildeten, starren Formzylintderumhüllung, auf der die Klischees
mittels vom Formzylinder unabhängiger Mittel befestigt sind, dadurch. gekennzeichnet,
daß der Formzylinder eine Längsaufsparung aufweist, welche das radiale Aufbringen
des einen Teils des genannten Klischeeträgers bildenden Teilhohlzylinders ermöglicht,
der sich über mehr als 18o° des Umfanges erstreckt und sich mit Hilfe von Befestigungsmitteln
auf dem Formzylinder lösbar fixieren läßt, und daß ferner mindestens ein lösbar
einzusetzender Ergänzungsteil vorgesehen ist, der den Formzylinder und den Teilhohlzylinder
ergänzt, so daß sich. der Klischeeträger dann über den ganzen Umfang des Formzylinders
erstreckt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht eine-Ausführungsform der Erfindung.
Es stellt dar Fig. i eine schematische Ansicht eines Querschnittes zwecks Erläuterung
des zugrunde liegenden Prinzips, Fig: 2, 3 und q. drei Stufen der Verriegelung des
Klischeeträgers im Querschnitt gemäß Linie 2-2 nach Fig. 8, Fig. 5 und 6 einen entsprechend
Linie 5-5 nach Fig.8 geführten Querschnitt, welcher die Verriegelung des Ergänzungteils
in zwei Stufen erkennen läßt, Fig. 7 eine Endansicht auf Fig. 8 von links gesehen,
Fig. B einen Teillängsschnitt gemäß Linie -8-8 nach Fig. 7.
-
Die in den Fig: i bis 8 gezeigte Einrichtung enthält im Prinzip einen
Formzylinder i, der zu einer Rotations-Druckmaschine gehört. Dieser Formzylinder
ist in einem nichtgezeichneten Maschinengestell derart gelagert, daß er sich um
seineAchse 2 drehen kann. Auf beiden Stirnseiten des Formzylinders i sind mit Schrauben
3 Seitenwangen q. angeschraubt, die kreisförmige, mit nicht dargestellten Laufbahnen
der Maschine zusammenwirkende Laufflächen 5 aufweisen. Im übrigen ist der Formzylinder
auf beiden Seiten mit einem Wellenstummel 6 ausgerüstet zum Antrieb um seine Achse
2.
-
Der Formzylinder i hat eine Längsaussparung 7, deren zur Zylinderachse
senkrecht geführter Querschnitt die Form von zwei mit ihren gestreckten Seiten aneinanderliegenden
gleichen Kreisabschnitten aufweist, d. h. daß der in Fig. i vom vollständigen Zylinder
als weggeschnitten gedachte Teil einen Querschnitt hat, der zwei symmetrisch arneinanderliegendenr
Kreisabschnitten. entspricht. Der Radius des Kreisbogens dieser Aussparung ist bei
der Darstellung in Fig. i gleich dem äußeren Radius des Formzylinders i.
-
Die Einrichtung enthält ferner einen Teilhohlzylinder 8, der einen
Teil des Klischeeträgers bildet. Beim gezeigten Beispiel erstreckt sieh der Hohlzylirnderausschndtt
sogar über Dreiviertel des Umfanges. Der innere Radius des Teilhohlzylinders 8 ist
abgesehen von den für die Montage vorgesehenen Toleranzen gleich dem äußeren Radius
des Formzylinders i. Der- Teilhohlzylinder 8 (auch als Umhüllung oder Klischeeträger
bezeichnet) ist so ausgebildet, daß er auf den Formzylinder i aufgebracht werden
kann,-ohne- daß dieser aus der Maschine ausgebaut.werden muß.
-
Um den Klischeeträger 8 auf den Formzylinder i aufzubringen, wird
er zuerst in die in Fig. i gezeichnete Lage gebracht, was keinerlei Schwierigkeiten
bereitet. Die geometrische Achse des Trägers 8 befindet sich dann bei 9. Daraufhin
wird der ganze Träger an die Auflagekante io verschwenkt, so daß die geometrische
Achse sich längs des Kreisbogens i i, dessen. Zentrum bei io liegt, verschiebt,
bis sie mit der geometrischen Achse 2 des Formzylinders zusammenfällt. Dies ist
um so eher möglich, da gleichzeitig mit der Bewegung der Achse 9 längs des Kreisbogens
i i der Träger 8 im Gegenuhrzeigersinn um seine eigene Achse gedreht wird; und zwar
so, daß die Endkante 12 sich dem Auflagepunkt io nähert, je mehr die beiden Achsen
9 und 2 beisammen liegen. In dem Augenblick, wo die Achsen 9 und 2 zusammenfallen
und die Kanten io und i2 in Kontakt sind, ist der Träger 8 auf der Peripherie des
Formzylinders i richtig angeordnet.
-
Für das Abnehmen des Trägers 8 werden die umgekehrten Bewegungen ausgeführt,
d. h. man läßt die Achse 9 entlang dem Kreisbogen i i folgen, während man gleichzeitig
die Kante r2 durch Gleiten entlang der Fläche 7 vom Auflagepunkt io entfernt; eine
andere, bei dieser Ausführungsform noch vorteilhaftere Möglichkeit besteht darin,
daß man den Träger 8 um einen gewissen Winkel entgegen dem Uhrzeigers.inn verdreht
undt daraufhin den Träger um die gegenüber der Kante io liegende Kontaktkante 13
verschwenkt, -bis die Kante 1q. die Fläche 7 berührt. Daraufhin wird der Träger
um seine Kante 1q. weitergeschwenkt und kann leicht abgehoben werden.
-
Der Träger 8 ist mit vom Zylinder unabhängigen Befestigungsmitteln
auf dem Formzylinder lösbar fixiert. Diese Befestigungsmittel können bekannter Art
sein: Im dargestellten Beispiel sind radial laufende Bohrungen 15 angedeutet, in
welche sich reit Zäpfen ausgerüstete Halteklammern 16 für die Klischees einschieben,
lassen. Es lassen sich alle bekannten Arten von Haltemitteln für Klischees verwenden
mit dem Unterschied, daß diese nicht direkt auf dem Zylinder; sondern auf dem Klischeeträger
angebracht sind. In diesem Zusammenhang sei nur beispielsweise die Befestigungsart
mit Zapfen erwähnt, die in Schwalbenschwanznuten des Klischeeträgers eingesetzt
werden. Im dargestellten
Beispiel sind nur wenige Bohrungen 15 angegeben.
In Wirklichkeit wird man natürlich eine große Anzahl auf dem Klischeeträger regelmäßig
verteilter B,a'hr@ungen anordnen, damit sich die KI:i,schees an beliebigen, Stellen!
des Trägers festklammern lassen.
-
Die Klischees können leicht während des Arbeitens der Rotations-Druckmaschine
auf den Träger 8 aufgesetzt werden. Zu diesem Zweck genügt es, zwei Klischeeträger
für jeden Druckzylinder vorzusehen, wobei mit den Klischees des einen Trägers gedruckt
wird, während die Klischees auf den anderen Träger aufgebracht und zugerichtet werden.
Nach Beendigung des ersten Druckes müssen lediglich die beiden Träger awsgewechselt
werden, was sehr wenig Zeit beansprucht. Die Maschine kann nunc praktisch ohne Zeitverliust
mit den bereits zugeridhteten Klischees wieder verwendet werden.
-
Für die lösbare Befestigung des mit den Klischees versehenen und für
den Druck vorbereiteten Trägers auf den Zylinder sind im Inneren des Formzylinders
i abwechselnd, quer liegende, zellenartige Hohlräume 18 und i9 vorgesehen (s. Fig.
8), in denen, wie aus den Fig. 2, 3 und 4 deutlicher hervorgeht, ein Riegel 2o mit
einer abgeschrägten Fläche 2i angeordnet ist, der in einer Einbuchtung 22 gleitet.
Fig. 5 läßt erkennen, wie der Riegel 2o unter Wirkung einer Feder 23 nach außen
gepreßt wird. Die Länge des Riegels ist gleich der ganzen Länge des Formzylinders.
Auf beiden Seiten des Riegels 2o angebrachte Bolzen 24 ragen nur leicht aus den
in den Seitenwangen 4 vorgesehenen Schlitzen 25. Aus der Lage der Bolzen 24 kann
auf die jeweilige Stellung des Riegels 2o geschlossen werden. Zur Vereinfachung
sind in den Fig. 3, 4 und 6 die Druckfedern 23 weggelassen.
-
Im Klischeeträger 8 ist eine Ausnehmung vorgesehen, in welche der
Riegel 2o eingreift, wenn der Träger richtig auf den Formzylinder i aufgebracht
ist. Diese Ausnehmung ist auf der Innenseite des Trägers in der Nähe seines rechts
liegenden Endes angebracht (s. Fig. i bis 5).
-
Der Riegel 2o kann sich, um einen guten Halt des Trägers 8 auf den
Formzylinder i zu sichern, nur in einer Richtung verschieben, welche gegenüber einem
durch den Riegel verlaufenden Radius der Trommel schief liegt.
-
In jedem Hohlraum i9 umfaßt andererseits ein ösenartiger Teil 27 einen
auf der Welle 29 verkeilten Exzenter 28. Die Welle 29 erstreckt sich über' die ganze
Länge des Zylinders und ist in den Seitenwangen 4 drehbar gelagert. Das eine Ende
der Welle 29 ist zwecks Einstellung mittels eines Schlüssels als Vierkant
30 ausgebildet. Ein zur Welle 29 radial laufender Stift 31 begrenzt die Drehbewegung
der Welle 29 im Zusammenwirken mit zwei in die Wange 4 eingesetzten Stiften 3a und
33.
-
Der ösenartige Teil ist an einer flachen Metallfeder 34 fixiert, die
andererseits mit einem weiteren Riegel 35 fest verbunden ist. Dieser Riegel
liegt auf einem Teil 36 des Inneren des Hohlraumes i9 auf und wird mittels einer
Zugfeder 37 dauernd mit diesem Teil in Kontakt gehalten. Der wirksame Teil 38 des
Riegels 35 greift in der Arbeitsstellung in eine auf der linken. Seite des Klisclheeträgers
im Inneren angebraehte nutenförmige Ausnehmung 39 (Fig. 2 bis 5).
-
Die Wirkungsweise ist wie folgt: Es sei angenommen, daß der den Klischeeträger
8 bildende Teilhohlzylinder in der beschriebenen Weise auf den Zylinder aufgesetzt
wurde und sich in der Lage nach Fig. 2 befindet. Um den Träger B. am Formzylinder
i zu befestigen, genügt es, die Exzenter 28 mittels eines Schlüssels durch Drehen
des Vierkantes 3o der Welle 29 zu verdrehen. Dadurch wird der Stift 31 vom
Anschlag 33. wegbewegt, bis er an den Anschlag 32 anschlägt. Dies entspricht einer
Dreivierteldrehung.
-
Nach- der ersten Vierteldrehung befindet sich die Verriegelung in
der Lage nach Fig. 3, wo der Teil 38 des Riegels 35 bereits in die Ausnehmung 39
ragt, ohne jedoch am Rande aufzuliegen. Nach einer weiteren halben Drehung nimmt
die Verriegelung die Lage nach Fig. 4 an. Riegel 38 stützt sich nun kraftschlüssig
gegen den Rand der Nut 39. In dem Augenblick, in dem die Nut 26 gegenüber dem Riegel
24 gelegen hat, ist dieser infolge der Wirkung der Federn 23 selbsttätig in die
Nut gesprungen. Diese Lage ist in den Fig. 3, 4 und 5, gezeigt. Der Klischeeträger
wird nun auf dem Formzylinder i unverrückbar festgehalten. Für das Lösen des Klischeeträgers
vom Zylinder genügt eine rückläufige Dreivierteldrehung entsprechend Pfeil 40 in
Fig. 7 und das Verdrehen des Klischeeträgers in der beschriebenen Weise um die Achse
2, und zwar entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Keilfläche 21 des Riegels 2o bewirkt
bei dieser Drehung ein Zurückschieben des Riegels 24.
-
Der mit dem Klischeeträger versehene Zylinder Fig. 4 ist nun für den
Druck bereit. Ein Viertel der Peripherie ist aber noch leer infolge der Aussparung
7. Wenn die ganze Peripherie des Zylinders .für den Druck ausgenutzt werden soll,
dann wird ein in die Ausnehmung 7 passender Formzylinderergärnzungsteil 42 vorgesehen,
der gegen die nach innen -gewölbte Fläche des Zylinders aufliegt und" mit dem übrigen
Zylinderteil einen vollständigen Zylinder bildet. Auf dem Formzylinderergänzungsteil
42 ist auch ein Hohlzylinderausschnitt 43 lösbar befestigt. Der Hohlzylinderausschnitt
43 erstreckt sich über ein Viertel des Umfanges und ergänzt den Träger 8 zu einem
vollständigen Hohlzylinder. Es besteht also der Klischeeträger aus den Teilen 8
und 43. Der Hohlzylinderausschnitt 43 trägt ebenfalls Klischees 44, die .im .gezeichneten
Beispiel, wie die Klischees 17, mit einsteckbaren Klammern befestigt sind. Beim
dargestellten Beispiel sind für das lösbare Befestigen des Hohlzylinderausschnittes
43 auf dem Formzylinderergänzungsteil42 im Teil-43 schwalbenschwanzförmig ausgebildete
Nuten 45 vorgesehen, in welchen entsprechende, auf dem Formzylinderergänzungsteil
42 festgeschraubte Keile eingreifen. Die mit 44 bezeichneten Klischees
werden
ebenfalls außerhalb der Maschine auf den Ausschnitten 43 gebracht und zugerichtet.
Die Teile 42 und 43 werden also erst nach dieser Arbeit z.usammengefügt.
-
Das Aufbringen des Formzylinderergänzungsteils 42 .geschieht notwendigerweise
erst, naehdern der Teil 8 auf dem Zylinder entsprechend Fig.4 blockiert worden ist.
Für das Festhalten des Formzylinderergänzungsteils 42 auf dem Grundkörper i ist
eine Welle 46 vorgesehen, die sich über die ganze Länge des Teils. 42 erstreckt
und sich um die eigene Achse drehen kann. Sie ist in radialen, als Lager wirkenden
Schlitzen 48 gelagert. Am -einen Ende ist die Welle 47 mit einem rechteckigen Loch
versehen, s0 daß sie mittels eines passenden Schlüssels 49 -zwischen zwei Endlagen
verdreht werden kann. Die in Fig. 7 gezeigte Lage entspricht der Arbeitsstellung,
während die Welle durch eine halbe Drehung in eine unwirksame Lage gebracht wird.
Die Schwenkbewegung des Schlüssels 49 ist durch den Anschlag 5o begrenzt. In jedem
Hohlraum 18 liegt ein Exzenter 51 der Welle 47, auf welchem ein Ring eines Hakens
52 aufgesetzt ist. Die Ruhelage der Welle 47 entspricht der in Fig. 5. gezeichneten
Stellung des Hakens 52. Wenn jedoch die Welle durch Verdrehen in die Arbeitslage
gebracht wird, dann greift das Hakenende unter einen am Formzylinder i mittels Schrauben
54 befestigten elastischen Steg 53. Gemäß Fig. 5 sind diese Teile nicht miteinander-
im Eingriff, und die durch die Teile 42 und 43 gebildete Einheit wird noch nicht
am Grundkörper des Formzylinders-a festgehalten. Das Zusammenwirken des Hakens 52
mit dem Steg 53 erfolgt erst nach einer halben Drehung der Welle 47 unter Wirkung
des Exzenters 51. Gegen Ende dieser- halben Drehung übt der Haken 52 eine große
radial wirkende Kraft auf den nachgebenden Steg 53 aus, so daß die Ergänzungsstücke
42 und 43 auf dem Formzylinder i gesichert sind.
-
Eine längs laufende Feder 56, die mit einer entsprechenden Nut 57
des Formzylinders i zusammenwirkt, sorgt dafür, daß die Ergänzungsteile gegenüber
dem Grundkörper eine richtige Lage einnehmen. Die Feder 56 ist 'am. Formzylinderergänzungsteil42
angeschraubt (Fig. 5).