DE9417281U1 - Eisenbahnradsatz - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61F—RAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
- B61F3/00—Types of bogies
- B61F3/16—Types of bogies with a separate axle for each wheel
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Description
Pöcking, den 27. Okt. 1994 Gebrauchsmusteranmeldung IAT/Gb 01/94
Eisenbahnradsatz
Die Erfindung betrifft die Radsatzgestaltung von Schienenfahrzeugen oder Laufwerken mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 .
Bekannt ist, daß "unsymmetrisch" gestaltete Laufwerke hinsichtlich Querkraft- und Führkraftniveau
laufteehnische Vorteile gegenüber "symmetrischen " Laufwerken besitzen. Die genannte Unsymmetrie kann z.B. durch Deichselanordnungen, Längsverlagerung des Drehzapfens
oder aktiv gesteuerte Schlingerdämpfer herbeigeführt: sein.
Besonders vorteilhaft ist eine Brechung der Symmetrie durch unterschiedliche Wirkung des
vorlaufenden und des nachlaufenden Radsatzes, bei welcher der jeweils vorlaufende, führende
Radsatz wie üblich eine steife Kopplung der beiden Räder über eine Starrachse, der nachlaufende
Radsatz aber voneinander gelöste, entkoppelte Räder bzw. Losräder aufweist (DE 32 18
088 C2, EP 05 68 079 Al). Lauftechnische Berechnungen zeigen, daß solche Anordnungen
gegenüber den üblichen Ausfuhrungen praktisch zu einer Halbierung der Führkräfte bei Fahrt
im Bogen und zu einer deutlichen Reduzierung des Querkraftniveaus bei Fahrt auf gerader
Strecke mit Gleislagefehlern führen. Außerdem stellt man eine ganz erhebliche Steigerung der
kritischen Geschwindigkeit, also der Laufstabilität, fest.
Da die Unsymmetrie für beide Fahrtrichtungen gegeben sein muß, sind die Räder der Radsätze
fahrtrichtungsabhängig gekoppelt (vorlaufend) bzw. entkoppelt (nachlaufend) zu betreiben
(Abb. 1).
Im Interesse der Nachrüstbarkeit von Drehgestellen oder Fahrzeugen mit unsymmetrischen
Radsätzen ist es wünschenswert, daß der genannte Kuppelmechanismus auf diese Radsätze mit
deren Achslagern beschränkt bleibt und daß vom Laufwerksrahmen bzw. Wagenkasten her
keine aktive Hilfsenergie an diese Radsätze herangeführt werden muß.
Fßeraus ergeben sich folgende Anforderungen:
• der fuhrende Radsatz ist starr gekuppelt, während der (oder die) nachlaufende(n)
Radsatz(e) entkuppelt das Verdrehen seiner (ihrer)Räder erlaubt.
• Umkehr der Kupplungsverhältnisse bei Fahrtrichtungswechsel.
• Fail-Safe-Prinzip: bei einem Ausfall des Kupplungssystems sollen alle Räder starr
gekuppelt sein.
• Die Bremskräfte sollen nicht über das Kuppelelement geleitet werden, d.h. die zugeordneten
Bremsscheiben müssen mit dem jeweiligen Rad fest verbunden sein.
• Das entkuppelte Rad muß alle auftretenden Querkräfte sicher aufnehmen können.
• Am Fahrzeug sollen zum Einbau der Radsätze keine Änderungen erforderlich sein,
mit Ausnahme der Achslager.
• Das entkuppelte Rad soll Notlaufeigenschaften bezüglich seiner Drehung auf der
Achswelle besitzen.
Außerdem sind folgende Merkmale der Radsätze wünschenswert:
• Einfache Montierbarkeit
• Leichter Zugang zu den Achslagern
• Verschleißarme Funktion
• Modulare Bauweise
• Geräuscharmut
Aus den geschilderten Vorteilen, Anforderungen und Merkmaien wird das erfindungsgemäße
Konzept eines selbsttätig kuppelnden Radsatzes entwickelt. Da mechanische Kupplungen immer
einem Verschleiß unterliegen, soll diese selbsttätige Kupplung durch eine verschleißarme,
hydraulische Kupplung erfolgen. Für diese hydraulische Kupplung kommt das bekannte Prinzip
der industriebewährten Schnellspannkupplung zur Anwendung. Diese besteht aus einer Hohlbuchse,
welche mit Preßsitz auf einer Welle sitzt, wobei dieser Preßsitz durch Hochdrucköl so
geweitet werden kann (Bild 2), daß die Welle zur Hohlbuchse beweglich bzw. drehbar wird.
Bei bekanntgewordenen Lösungen befindet sich die Kupplung in der Mitte der Achswelle und
teilt diese in zwei Hälften (EP 568 079 Al). Die auftretenden Biegemomente werden über
Wälzlager geleitet, welche mit hohem Aufwand für diese Belastungen dimensioniert werden
müssen. Um den genannten Belastungen von vorne herein aus dem Weg zu gehen, entscheidet
sich die erfindungsgemäße Konstruktion dafür, die Achswelle nicht zu teilen. Damit bleibt auch
die Achslagerung im wesentlichen unverändert. Die Radaufstandskräfte werden in einem direkt
unter der Radnabe angeordeten Gleitlager auf die Achswelle geleitet. Deshalb ist es auch günstig,
die Kupplung in unmittelbarer Nähe des gleitgelagerten Rades anzuordnen, also zwischen
Rad und zugeordneter Bremsscheibe.
Das Lösungskonzept zur Druckölversorgung der Kupplung geht von Axial- oder Radialkolbenpumpen
aus. In Abb. 3 ist eine Lösung mit Radialkolbenpumpe aufgezeigt. Die entscheidenden
Auswahlkriterien sind Baugröße und erzeugbarer Druck. In Abb. 3 handelt es sich um
ein Einzelteil einer Radialkolbenpumpe: dem Pumpenelement. Es ermöglicht eine an die Aufgabenstellung
genau anpaßbare Konstruktion. Die Entscheidung für ein Pumpenelement verringert auch das Fördervolumen, da bei kompletten Pumpen meist zwei oder drei solcher Pumpenelemente
eingebaut sind. Damit läßt sich das Umwälzen sinnloser Ölmengen unter Beibehaltung
der hohen Drücke auf ein vernünftiges Maß reduzieren. Erfindungsgemäß versorgt das
Rücköl der Kupplung das danebenliegende Gleitlager mit Schmieröl.
Bekannt ist eine Radsatzanordnung, bei der die Entkopplung der Räder durch ein zentral zwischen
zwei Achshälften angeordnetes Wälzlager erfolgt. Demgegenüber bietet die erfindungsgemäße
Ausführung den Vorteil, daß bei einer durchgehenden Achswelle keine Wälzlager an
hochbeanspruchten Bauteilen angebracht werden müssen, sowie den weiteren Vorteil, daß die
vorgenannten Wälzlager durch ein Gleitlager ersetzt sind, welches sich im Sinne eines unmittelbaren
Kraftflusses direkt unter einer Radscheibe befindet, und bei den geringen Relativdrehungen
der Radscheiben zueinander und dem zu erwartenden stoßbelasteten Betrieb eine größere
Lebensdauer verspricht. Das Gleitlager genießt darüber hinaus eine vorzügliche Schmie-
Blatt 2 zu Gebrauchsmusteranmeldung lAT/Gb 01/94
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rung durch das rücklaufende Öl aus der unmittelbar benachbarten hydraulischen Schnellspannkupplung.
Auch die Anordnung der Bremsscheiben im Radsatz ist gegenüber der bekannten Lösungen vorteilhaft. Schließlich benötigt die erfindungsgemäße Ausfuhrung keine Steuerkabel
oder z.B. mechanische Pendelstangen für die Umschaltung vom entkoppelten zum gekoppelten
Betrieb der Radsätze.
Das Radialpumpenelement wird bei zu öffnender Kupplung von einer Exzenterwelle zu einem
Pumpbetrieb gezwungen. Die Exenterwirkung wird durch das aus der Drehachse verlagerte
Ende eines Wellenstummels erreicht, welcher in einem im Achslagergehäuse untergebrachten,
fahrtrichtungsabhängigen Freilauf gelagert ist.
In Abb. 4 ist ein Beispiel für den erfindungsgemäßen Radsatz gezeigt, in einer beigefügten
Stückliste werden die dargestellten Bauteile weiter spezifiziert.
STÜCKLISTE
POSITION | BENENNUNG | POSITION | BENENNUNG |
1 | Lagerdeckel | 23 | Dichtring |
2 | Stift | 24 | Radialwellendichtring |
3 | Freilauf | 25 | Kupplungsrad |
4 | Sprengring | 26 | Gleitbuchse |
5 | Schraube | 27 | Kupplung |
6 | Exzenterwelle | 28 | Sprengring |
7 | Radialwellendichtring | 29 | Kupplungsbuchse |
8 | Sprengring | 30 | Radialwellendichtring |
9 | Rillenkugellager | 31 | Kupplungsdeckel (1) |
10 | Sprengring | 32 | Kupplungsdeckel (2) |
11 | Rillenkugellager | 33 | Dichtring |
12 | Sprengring | 34 | Schraube |
13 | Axialanstellung | 35 | Kupplungsbremsscheibe |
14 | Schraube | 36 | Achswelle |
15 | Wellendeckel | 37 | Wellenbremsscheibe |
16 | O-Dichtring | 38 | Achsrad |
17 | Schraube | 39 | Kolben |
18 | Radialpumpenelement | 40 | O-Dichtring |
19 | Schraube | 41 | Feder |
20 | Kegelrollenlager | 42 | Federhalter |
21 | Lagergehäuse | 43 | Dichtring |
22 | Axialanlauf | 44 | Dichtschraube |
Blatt 3 zu Gebrauchsmusteranmeldung IAT/Gb 01/94
Claims (1)
- Ansprüche zu Gebrauchsmusteranmeldung IAT/Gb 01/94Anspruch 1Eisenbahnradsatz, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rad durch eine selbsttätige Kupplung von der Achswelle entkoppelbar ist.Anspruch 2Eisenbahnrradsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Kupplung eine hydraulische Schnellspannkupplung ist.Anspruch 3Eisenbahnradsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das entkoppelbare Rad durch ein Gleitlager auf der Achswelle drehbar gelagert ist.Anspruch 4Eisenbahnradsatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücklauföl der Schnellspannkupplung das Gleitlager schmiert.Anspruch 5Eisenbahnradsatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring des Gleitlagers mit dem Außenring der Schnellspannkupplung fest verbunden ist.Anspruch 6Eisenbahnradsatz nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Lösen des Preßsitzes der Schnellspannkupplung auf der Achswelle eine axial- oder radialwirkende Hydraulikpumpe vorhanden ist.Anspruch 7Eisenbahnradsatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein in einem drehrichtungsabhängigen Freilauf im Achslagergehäuse gelagerter Wellenstummel den Antrieb der Hydraulikpumpe übernimmt und daß dieser Wellenstummel bei Verwendung einer Radialkolbenpumpe exzentrisch ausgebildet ist.Anspruch 8Eisenbahnradsatz nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücklauföl der Schnellspannkupplung in einer Zentralbohrung der Achswelle bevorratet wird.Anspruch 9Eisenbahnradsatz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein nachstellbarer Ölkolben das Ölvolumen schwach vorspannt, so daß eventuelle Ölverluste ausgeglichen werden.Anspruch 10Eisenbahnradsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit jedem Rad mindestens eine Bremsscheibe torsionssteif verbunden ist.Anspruch 11Eisenbahnradsatz nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitlager mit der Schnellspannkupplung in einer Baueinheit zusammengefaßt ist.Anspruch 12Eisenbahnradsatz, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rad durch ein Gleitlager auf der Achswelle drehbar gelagert ist.Anspruch 13Eisenbahndrehgestell, dadurch gekennzeichnet, daß es mit mindestens einem Radsatz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgestattet ist.Anspruch 14Eisenbahndrehgestell nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Anordnung mit mehr als zwei Radsätzen die mittleren Radsätze keinen Freilauf aufweisen.Anspruch 15Eisenbahndrehgestell nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenstummel mit dem Achslagergehäuse fest verbunden ist.Anspruch 16Eisenbahnwagen, dadurch gekennzeichnet, daß er mit zwei Radsätzen nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgestattet ist.Anspruch 17Eisenbahnwagen, dadurch gekennzeichnet, daß er mit zwei Drehgestellen gemäß den Ansprüchen 13 und/oder 14 ausgestattet ist.Blatt 2 zu den Ansprüchen der Gebrauchsmusteranmeldung IAT/Gb 01/94
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9417281U DE9417281U1 (de) | 1994-10-27 | 1994-10-27 | Eisenbahnradsatz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9417281U DE9417281U1 (de) | 1994-10-27 | 1994-10-27 | Eisenbahnradsatz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9417281U1 true DE9417281U1 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6915397
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9417281U Expired - Lifetime DE9417281U1 (de) | 1994-10-27 | 1994-10-27 | Eisenbahnradsatz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9417281U1 (de) |
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