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Einrichtung zum Befördern und Starten von Luftfahrzeugen Gegenstand
des Hauptpatents 925 508 ist eine Einrichtung zum Transport und Start von
Flugzeugen ohne Fahrwerk oder mit eingezogenem Fahrwerk, wobei an ein an sich bekanntes,
mit einer Winde und Schleppseil ausgerüstetes Schleppfahrzeug mittels einer Kupplungsvorrichtung
ein sowohl der Beförderung als auch als Startwagen dienender, als fahrbares Rahmengestell
ausgebildeter Wagen angeschlossen ist, worauf neben Einrichtungen zum Hochziehen
oder Heißen des Luftfahrzeuges auf den Wagen Zusatzantriebsvorrichtungen für den
Start vom Wagen aus sowie eine zusätzliche Bremsvorrichtung vorgesehen sind, die
zusammen mit einer Bremse für die Hinterräder ein schnelles Anhalten des Startwagens
nach dem Start des Flugzeuges ermöglicht. Nach einer in dem Hauptpatent beschriebenen
Ausführung besitzt die zusätzliche Bremseinrichtung eine aerodynamische Bremse,
bestehend aus einer profilierten Klappe, die an der Vorderseite der Traverse des
Wagens schwenkbar befestigt ist. Unter der Bremswirkung von Rückstellfedern, die
zusammengedrückt sind, wenn der Wagen unbelastet ist, liegt diese Klappe etwa vertikal;
unter dem Gewicht des Flugzeuges aber, wenn dieses auf dem Wagen liegt, kommt die
Klappe in eine im wesentlichen
horizontale Lage. Die Startversuche,
die mit einem solchen Wagen angestellt wurden, haben .gezeigt, daß die durch diese
aerödynamische Bremsklappe erzeugte _ Bremskraft nicht smmer genügt, um in. Verbindung
mit einer normalen, auf die Hinterräder wirkenden Bremseinrichtung einen. genügend
schwachen. Anhaltelauf zustande zu Drängen, wenn. sich das Flugzeug von. dem Wagen
gelöst hat.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport und Start von
Flugzeugen ohne Landungsfahrwerk oder mit eingezogenem Landungsfahrwerk und besteht
darin, die zusätzliche Bremseinrichtung aus einer oder mehreren einziehbaren Klauen
mit vorderer Schneidkante zu bilden, die der Benutzer unterhalb des Wagens heraustreten
lassen kann, wenn er diesen abbremsen will. Diese Klauen sind auf dem Wagen mittels
einer Vorrichtung angebracht, die beim Antreffen eines Hindernisses, das fester
als der Boden ist, ein Lösen oder Einziehen der Klauen ermöglicht sowie danach zur
weiteren Bremsung die Klauen wieder freigibt, sobald die Hindernisse überwunden
sind. Auf diese Weise erhält man einerseits eine vorteilhaft starke Bremswirkung
durch die Verwendung von Bremsklauen, andererseits vermeidet man jedes Festhaken
der Klauen an Dingen, die härter als der Boden sind, wie dicke Steine, Mauerwerk,
auf dem Boden liegende Schienen oder sonstige Dinge, die notwendigerweise oder zufällig
auf dem Boden liegen. Solches Festhaken wäre für die verschiedenen Teile der Bremseinrichtung
gefährlich und könnte eine mehr oder weniger große Zerstörung auf dem damit ausgerüsteten
Wagen herbeiführen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sind
die Klauen an einem verformbaren Gestell mit zwei Freiheitsgraden angebracht, dessen
die Klauen tragender Abschnitt um eine zu der Bewegungsrichtung der Anordnung senkrechte
Achse schwenken und aus der Bremsstellung in eine Verriegelungsstellung angehoben
werden kann, in welcher er durch eine im Augenblick der Bremsung der Anordnung entriegelte
Vorrichtung gehalten wird. Das verformbare Gestell besteht aus einer die Klauen
tragenden rohrförmigen Traverse, welche durch zwei parallele, zu der Bewegungsrichtung
der Anordnung senkrechte Achsen ge'hal'ten wird, deren eine an der Spitze eines
aus zwei Armen gebildeten, an einer Traverse angelenkten Auslegers gelagert ist,
welcher an seinem Fuß an dem oberen Teil der Traverse schwenkbar befestigt ist,
während die andere Achse an den beiden -Enden der rohrförmigen Traverse in den Enden
von zwei elastischen Streben gleicher Länge schwenkbar gelagert ist, welche etwa
parallel verlaufen und ihrerseits an dem unteren Teil der Traverse der zu bremsenden
Anordnung etwa senkrecht unter den Schwerpunkten des Auslegers schwenkbar gelagert
sind. Die Klauen können sich so von Hindernissen durch eine kombinierte Drehbewegung
nach rückwärts und Verstellung nach oben frei machen. Die Verriegelungsvorrichtung
ist vorzugsweise so ausgebildet, daß in der Verriegelungsstellung des durch die
mit den Klauen .versehene schwenkbare Traverse gebildeten Gatters die Klauen etwa
waagerecht liegen. In dieser Stellung kann die Traverse auf dem Boden schleifen,
wie der Gleitschuh einer Stelze eines Luftfahrzeuges oder wie eine Stelze zur Vermeidung
des Aufbäumens z. B. bei einem Startwagen für Luftfahrzeuge.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind eine oder mehrere Schellen,
die mit einen gewissen Winkelabstand voneinander aufweisenden Klauen versehen sind,
an wenigstens einer gemeinsamen rohrförmigen Traverse angebracht, wobei jede Schelle
an der Traverse verriegelt gehalten wird und sich entgegen einer zurücktretenden
Verriegelung um diese Traverse in der Richtung der Kraft drehen kann, welcher einer
ihrer in den Erdboden eindringenden Klauen ausgesetzt ist, wenn der Widerstand desselben
einen bestimmten Wert er-. reicht oder überschreitet, wobei sich dann die Klaue
von dem diese Kraft erzeugenden Hindernis frei macht, während die nächste Klaue
der gleichen Schelle nach Überschreitung des Hindernisses in den Erdboden eindringt.
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Die Erfindung ist unter .Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise
erläutert.
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Fig. r ist eine schaubildliche Ansicht des rückwärtigen Teils eines
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bremsung und Stillsetzung ausgerüsteten
Startwagens für Luftfahrwerke, wobei die Vorrichtung in der ausgefahrenen Stellung
dargestellt ist; Fig. 2 ist eine von der Seite gesehene Teilansicht der in Fig.-
t dargestellten Vorrichtung mit teilweisem -Schnitt der elastischen Strebe, wobei
sich die Vorrichtung in der Bremsstellung befindet; Fig. 3 ist eine der Fig. 2 entsprechende
Ansicht, wobei jedoch die Vorrichtung zur Bremsung und Stillsetzung eingezogen ist;
Fig. 4 ist ein Schnitt durch die Mitte des Gatters der Vorrichtung zur Bremsung
und Stillsetzung in größerem Maßstab, wobei gleichzeitig die Verriegelungsvorrichtung
dargestellt ist; Fig. 5 ist ein Schnitt der Fig.4 längs der Linie V-V; Fig. 6 ist
ein Schnitt der Fig. 2 längs der Linie VI-VI; Fig. 7 ist eine geschnittene Teilansicht
einer zweiten Ausführungsform :der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bremsung und
Stillsetzung.
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In Fig: r bis 6 ist die Vorrichtung zur Bremsung und Stillsetzung
in ihrer Anwendung auf einen Startwagen für Luftfahrzeuge nach dem Hauptpatent dargestellt.
Die Vorrichtung kann jedoch auch für jede beliebige auf dem Erdboden gleitende oder
rollende Anordnung, benutzt werden, wie z. B. für ein Luftfahrzeug mit verhältnismäßig
niedrigem Rumpfboden, welches gegebenenfalls mit einem Verstärkungskiel versehen
ist, oder für ein mit Landekufen ausgerüstetes Luftfahrzeug.
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Die Vorrichtung weist einen aus zwei Armen bestehenden Ausleger r
auf, welcher an .dem Vorderende der beiden Arme an zwei oberen
Be.schlagteilen
2 schwenkbar angeordnet ist, welche ihrerseits an einer der zu bremsenden Anordnung
angehörenden Traverse 3 befestigt sind. Dieser Ausleger ist an seiner Spitze 4 ein
Lager, dessen Achse zu den Schwenkachsen der Beschlagteile 2 parallel ist. Dieses
Lager hält mittels einer Achse 5 die Mitte einer waageredhten, rohrförmigen. Traverse
6, an welcher die Klauen 7 befestigt sind. Die Achse 5 durchdringt dabei zwei an
dem Rohr der Traverse befestigte Lappen oder Ansätze 8 und ist in dem Lager 4 von
einer elastischen Vorrichtung umgeben. In der Nähe der Lappen 8 ist eine weiter
unten beschriebene Verriegelungsvorrichtung befestigt.
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Die Traverse 6 trägt an ihren Enden Lappen 9, welche in der Winkelrichtung
gegenüber den Lappen 8 verschoben sind und an welchen elastische Streben io angelenkt
.sind. Diese Streben weisen je einen Gewindebolzen i i auf, dessen freies Ende über
eine Mutter 12 und eine Gegenmutter 13 an einem Kolben 14 angreift, welcher in einem
Zylinder 15 entgegen der Kraft von elastischen Blöcken 16 verstellbar ist, welche
durch metallische Ringscheiben 17 voneinander getrennt sind. Der letzte elastische
Block 16 legt sich gegen den Boden des Zylinders 15. Die Regelung der Gewindebolzen
i i in den Streben ermöglicht die Herstellung einer Vorspannung der elastischen
Blöcke 16, welche z. B. aus natürlichem oder künstlichem, bewehrtem oder unbewehrtem
Gummi sein können. Ein weiterer elastischer Block iü umgibt den Gewindebolzen i
i außerhalb des Zylinders 15 und wird durch eine Mutter 2o und eine Gegenmutter
21 gegen eine Platte i9 gedrückt. Der Zylinder 15 ist an zwei unteren Beschlägen
22 schwenkbar angeordnet, welche senkrecht unter den oberen Beschlägen 2 der Traverse
3 liegen.
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Die Winkelverschiebung zwischen den Lappen 8 und 9 an der Traverse
6 ist so bemessen, daß in der unteren Stellung der Traverse (Fig. i und 2) die Schnittlinie
zwischen der Ebene des Auslegers i und der Ebene der elastischen Streben jenseits
der waagerechten Traverse 6 liegt. Die untere Stellung wird durch zwei Kabel 23
begrenzt, welche Zugstangen bilden und an an der Traverse 3 angebrachten Beschlägen
24 sowie an von den zylindrischen Körpern 15 getragenen Lappen 25 befestigt sind.
In dieser Stellung können die Klauen 7 in den Erdboden eintreten, wie in Fig. 2
dargestellt.
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Beim Anheben der Vorrichtung von Hand oder mittels eines nicht dargestellten
Druckbocks dreht sich die waagerechte Traverse 6 um die Schwenkachsen der Lappen
8 und 9, wobei sich gleichzeitig der Ausleger und die Streben um die Schwenkachsen
der Beschläge 22 drehen. Die Klauen 7 legen sich waagerecht, wobei ihre Spitzen
nach Norne zeigen.
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In dieser Stellung wird die Vorrichtung durch die in Fig. e. dargestellten
Mittel verriegelt. Auf der waagerechten Traverse 6 sind zwei Lappen 26 befestigt,
welche eine Achse 27 tragen, welche beim Anheben der Vorrichtung infolge des Schwenkens
der Traverse 6 in der Richtung des Pfeils F die Rampe 28 eines bei 30 an
einem von dem Lager ,4 getragenen Beschlag 31 schwenkbaren Haltehebels 29 so betätigt,
daß der Hebel in der Richtung des Pfeils F zurückgedrückt wird. Gleichzeitig betätigt
der Hebel 29 eine Achse 32, welche von einem an dem Haltehebel mittels einer Achse
34 schwenkbaren Riegel 33 getragen wird und zur Befestigung der Enden von Federn
35 dient, deren andere Enden an einem von dem Beschlag 31 getragenen Ansatz 36 befestigt
sind. Die Federn 35 sind gespannt, und wenn die Achse 27 unter Zurückdrückung des
Riegels 33 an die Kante des an dem Hebel 29 gebildeten Hakens 37 gelangt, legt sich
der Hebel unter der Einwirkung der Federn 35 unter die Achse 27, um sie festzuhalten,
während gleichzeitig der an dem Riegel 33 gebildete Haken 3o die Achse 27 verriegelt.
Diese Vorrichtung nimmt dann die in Fig. 4 dargestellte Stellung ein. Die Achse
3n des Haltehebels 29 wird unter Zwischenschaltung von zwei elastischen Vorrichtungen
4o bekannter Art (Fig. 5) durch zwei von den .seitlichen Streben des Auslegers i
getragene Buchsen 39 gehalten. In der verriegelten Stellung kann der untere Teil
der Traverse 6 die Aufgabe des Gleitklotzes oder des Gleitschuhs einer gewöhnlichen
Stelze erfüllen, insbesondere, falls die Vorrichtung zur Bremsung und Stillsetzung
an einem Luftfahrzeug angebracht ist.
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Zum Bremsen der Vorrichtung verriegelt man den Hebel 29 durch Ziehen
an einem an der Achse 32 befestigten Kabel 44. Der Riegel 33 schwenkt auf
der Achse 34, wobei seine Nase 38 von der Achse 27 freikommt, bis er mit seinem
Anschlag 45 gegen den Haltehebel 29 stößt, worauf der Zug des Kabels 44 die durch
die Hebel 29 und den Riegel 33 gebildete Anordnung um die Achse 30 verschwenkt,
so daß die Nase 28 die Achse 27 freigibt und das durch die Traverse'6 und die Klauen
7 gebildete Gatter unter der Einwirkung seines Eigengewichts herunterfällt, wobei-es
sich unter der Einwirkung des Eigengewichts und-der des Balkens und der Streben,
welche sich um die Schwenkachsen der Lappen :2 bzw. 22 der Traverse 3 drehen, entgegen
der Richtung des Pfeils F dreht. Die Klauen 7 dringen dann in den Erdboden ein.
Sie haben den in Fig.6 dargestellten rhombusförmigen Querschnitt, damit ihre Vorderkante
41 in den Boden eindringt und die Bremsung durch Reibung ihrer Seiten 42 und 43
in dem Erdbereich bewirkt.
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Die Klauen 7 sind in die waagerechte Traverse eingesetzt und werden
mit Hilfe von Bolzen 46 gehalten. Die Traverse 6 könnte auch mit Buchsen versehen
sein, wobei dann die Klauen in diese Buchsen mit Hilfe von bekannten Mitteln für
einen schnellen Ein- und Ausbau eingesetzt sind.
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Die in Fig.7 dargestellte Ausführungsform zeigt eine andere Ausbildung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bremsen und Stillsetzen, welche eine oder
mehrere Schellen aufweist, welche mit mehreren in der Winkelrichtung gegeneinander
verschobenen radialen Klauen versehen sind, ' wobei diese Schellen drehbar auf-
einer
gemeinsamen rohrförmigen Traverse 50 sitzen können.
Die Schelle 51 ist mit zwei diametral gegenüberliegenden Klauen 52 und 53 versehen.
Sie trägt zwei diametral gegenüberliegende Anschläge 54 und 55, welche an ihr mit
Schrauben 56 befestigt sind. Diese Anschläge besitzen Rampen. 57, gegen welche -sich
entsprechende Rampen von zwei Nocken 58 und 59 legen, welche in einem an die rohrförmige
Traverse 5o angeschweißten Verstrebungsrohr 62 gleiten können. Sie werden durch
eine gemeinsame Feder 61 auseinandergespxxizt. Die Achse 6o erleichtert den Einbau
der Nocken unter der Einwirkung der unter einer Vorspannung 61 stehenden Feder.
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Die Abschrägung der die Anlagefläche der Klinken bildenden Nocken
58 und 59 und die Kraft der gemeinsamen Feder 61 sind so -gehalten bzw. bemessen,
daß die Anschläge 54 und 55 unter Zurückdrückung dieser Klinken freikommen, wenn
die z. B. auf die in den Erdboden eingedrungene Klaue 52 ausgeübte Kraft einen bestimmten
Wert übersteigt, z. B. beim Auftreffen auf ein starres Hindernis. Hierdurch werden
Zerstörungen des Gatters und seines Befestigungssystem vermieden. Die Klaue 52 wird
dann mit der Schelle 51 und der Klaue 53 in der Richtung des Pfeils F angetrieben
und kommt so von dem Hindernis frei, worauf nach Überschreitung desselben der Anschlag
55 mit dem Nocken 59 in Berührung kommt, so daß die Klaue 53 in das Erdreich eindringen
kann.
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Anstatt mit den Klauen 52 und 53 fest verbunden zu sein, könnte die
drehbare Schelle 51 .Buchsen aufweisen, in welche ausbaubare Klauen von der durch
das Hauptpatent geschützten Art eingesetzt sind.
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Natürlich kann die Erfindung abgewandelt werden. So können z. B. die
in Fig. 7 dargestellten mit Klauen versehenen drehbaren Schellen an der Traverse
des in Fig. i bis 6 dargestellten schwenkbaren verformbaren Halters angebracht sein.