DE941507C - Entladungseinrichtung fuer Stromunterbrecher und UEberspannungsschutzeinrichtungen - Google Patents
Entladungseinrichtung fuer Stromunterbrecher und UEberspannungsschutzeinrichtungenInfo
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Description
- Entladungseinrichtung-für Stromunterbrecher und Uberspannungsschutzeinrichtungen Die Erfindung macht Gebrauch von der Erscheinung, daß Lichtbogenüberschläge durch die Nähe von Wandungen mit halbleitender Oberfläche erleichtert und beschleunigt werden. Es wurde gefunden, daß längs Oberflächen aus Halbleitern, wie Siliziumkarbid, Borkarbid und Zirkoniumverbindungen, von der Art, wie sie bei Widerstandskörpern für relativ niedrige Spannungen angewendet werden, eine Entladung schon bei einem relativ niedrigen Spannungsgradienten von etwa 320 V/cm einsetzt, in anderen Fällen wiederum bei Verwendung von Kristallen mit anderen Abmessungen wurden 4000 V/cm für eine Entladung benötigt. Abmessungen und Struktur der Oberfläche sind von erheblichem Einfluß. Es hat sich gezeigt, daß Siliziumkarbi,d ein für die Zwecke der Erfindung besonders gut geeigneter Stoff ist.
- Eine Ausführungsform der Erfindung besteht in einem Schalter, bei welchem nach Öffnung der Kontakte eine Entladung über eine Siliziumkarbidfläche innerhalb einer Lichtbogenlöschkammer stattfindet, in der sich ein Paar im Nebenschluß zu den Kontakten liegender fest angeordneter Elektroden befindet. Nach Öffnung des Schalters bildet sich an diesen Elektroden ein Lichtbogen. Der Lichtbogen zwischen den Schaltkontakten reißt infolgedessen ab, und beim nächsten Stromnulldurchgang wird auch der Lichtbogen in der Kammer zum Verlöschen gebracht. Es ist bekannt, in Überspannungsableitern Siliziumkarbidblöcke als spannungsabhängige Widerstände zu verwenden. Diese bilden jedoch ihrer ganzen Länge nach den Hauptstrompfad selbst. Im Gegensatz hierzu liegt bei der neuenEntladungseinrichtung dieHalbleiteroberfläche im Nebenschluß zu einem Teil-der durch den Entladungslichtbogen verkörperten Hauptstrombahn.
- Weitere Erfindungseinzelheiten seien im folgenden an Hand der Abbildungen erläutert.
- Fig. i .zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Entladungseinrichtung nach-derErfindungund zugleich eine besondere Anwendungsart einer solchen Einrichtung in Verbindung mit einem Schalter.
- In Fig. i sind i1, 13 Hauptkontakte. 15, 17 und ig, 21 sind damit zugleich betätigte Hilfskontakte. 23 ist eine Stromquelle und 25 die Belastung. Hilfs-und Hauptkontakte sind miteinander in Reihe geschaltet.
- Die beweglichen Kontakte 13, 17, 21 werden von Isolierhebeln, 27, 29, 31 getragen, die auf einer gemeinsamen Betätigungswelle 33 sitzen. Die öffnung des Schalters wird durch Lösen der Klinke 35 eingeleitet. Weiter ist ein Löschrohr 41 aus gasabgebendem Isolierstoff vorgesehen. In dem Löschrohr befindet sich ein Kern 43, beispielsweise aus Porzellan, das an der Oberfläche mit einer Lagefest anhaftender Siliziumkarbidkristalle bedeckt ist. Er kann in der Weise hergestellt sein, daß ,zunächst diese Lage von Kristallen in Form einer Paste aufgetragen und dann der Kern zusammen mit diesem Auftrag gebrannt wird. Die halbleitende Oberflächenschicht kann aber auch beispielsweise durch Einbetten des Siliziumkarbids in die äußere Zone beim Pressen oder vor dem Pressen des Kernes geschaffen sein.
- An beiden Enden des säulenförmigen Kerns 43 im Löschrohr sind Ringelektroden 45, 47 angeordnet. Diese sind zwischen die Stromquelle 23 und die Last 25 geschaltet, parallel zu den Kontakten ii bis 2i. Der Säulenkörper 43 wird durch Tragringe 49, 51 in dem Löschrohr festgehalten, welche derart durchbrochen sind, daß sie den Austritt des Löschgases gestatten. Der Säulenkörper 43 ist außerdem mit einem Paar metallener Anschlüsse 53, 55 versehen, die sich in der Nachbarschaft der Elektroden 45, 47 befinden.
- Zwecks Einleiters einer Entladung im Löschrohr nach Öffnung des Schalters sind Hilfstransformatoren 57, 59 angeordnet, deren Primärwicklungen 61 die Hilfskontaktpaare 15, 17 und i9, 2ti überbrücken. Die Elektroden 45, 47 sind an die Primärwicklungen der in Sparschaltung angeordneten Transformatoren 57, 59 und die Anschlüsse 53, 55 an die Sekundärwicklungen dieser Transformatoren angeschlossen. Beim Öffnen des Schalters ergibt sich somit eine Spannungserhöhung zwischen den Elektroden 45 bis 47 und den Anschlüssen 53 bis 55, durch welche die Entladung im Löschrohr eingeleitet wird. Sind die Kontakte ii, 2i außer Eingriff gekommen, so liegt die gesamte Spannung zwischen den Elektroden 45, 47. Durch Spannungserhöhung und Ionisation der Entladungsstrecke wird der Lichtbogen von den Kontakten i i, 21 in die Lichtbogenlöschkammer zwischen die Elektroden 45 bis 47 übertragen. Um diesen Vorgang zu fördern, kann noch .eine Bfasmagnetspule 65 in Reihe mit den Hauptkontakten i i, 13 vorgesehen sein, die auf den Lichtbogen an den Hauptkontakten wirkt. In der Lichtbogenkammer wird dann der Lichtbogen nach dem bekannten Löschrohrprinzip endgültig gelöscht.
- Es sind ohne weiteres auch Abweichungen von der in Fig. i dargestellten Ausführungsmöglichkeit der -Entladungs- und Lichtbogenlöscheinrichtung möglich. So genügt es beispielsweise in vielen Fällen, wenn die Siliziumkarbidfläche sich nur auf einen Teil der Länge des Isolierkörpers 43 erstreckt, z. B. in der Mitte oder an den beiden Enden. Ferner kann man kleine zylindrische Blöcke aus Siliziumkarbid in Reihe mit der Porzellansäule anordnen.
- Die Fig. 2 bis 4 beziehen sich auf eine als Überspannungsableiter zu verwendende Entladungsvorrichtung nach der Erfindung. Das Porzellangehäuse 67, das von einer geerdeten Schelle 77 getragen wird, die mittels einer Schraube 81 in einer Einschnürung 79 des Gehäuses 67 gehalten wird und an welche eine Erdleitung 73 an der Stelle 75 angeschlossen ist, enthält zwei Elektroden i i i, 99, von denen die letztere als Auspuffelektrode ausgebildet ist, indem sie mit einer Bohrung 107 versehen ist, die zwischen den Fußteilen ioi und 135 der Elektrode 99 seitwärts gekrümmt ist. Auf einem Bund 103 der Elektrode 99 ruht das Gehäuse 67. Die Fuge ist durch eine Unterlegscheibe io5 abgedichtet. 89 ist die zu dem zu schützenden Apparat führende Anschlußleitung. Diese ist mittels einer Verbindungsklemme 9i an einer Mutter 85 befestigt, von wo sich ein Bolzen 93 durch eine Gehäusebohrung 71 hindurch zur Elektrode i i i erstreckt. Die Mutter 85 ruht über eine Unterlegscheibe 87 auf einem Bundansatz 69 des Gehäuses 67. Die Anordnung kann auch gleichzeitig als Träger einer zu schützenden Leitung dienen. Zwischen den Elektroden 99, 111 im Porzellangehäuse 67 befindet sich im Innern eines Isolierrohres 97 ein zylindrischer, mit schmalen Kanälen versehener und von einem weiteren Isolierrohr io9 zusammengehaltener Isolierblock 113, der aus den einzelnen Teilen 115, 117, 119, 121 und 123 zusammengesetzt ist, zwischen denen sich die Kanäle 125, 127, 129 und 131 befinden, so daß die Entladung durch einen oder mehrere dieser Kanäle hindurch erfolgt. Die einengende Wirkung dieser Kanäle oder, gegebenenfalls in Verbindung hiermit, das von dem Isolierstoff unter Lichtbogeneinwirkung abgegebene Löschgas unterbricht den nachfolgenden Betriebsstrom, sobald die überspannungsenergie abgeleitet ist. Durch halbleitende- Streifen 133- aus Siliziumkarbid od. dgl., die in die Wandungen der Entladungskanäle eingebettet sind,-wird ein frühzeitiges Einsetzen der Entladung bei relativ niedriger Stoßspannung verursacht. Diese Ausbildung ist besonders deutlich an Hand der Abb. 3 und 4. zu erkennen, die den zwischen den Elektroden 97, 99 befindlichen Isolierkörper für sich zeigen. Durch diese Herabsetzung der Ansprechspannung bei Stoßbeanspruchung werden besonders günstige Schutzeigenschaften des Ableiters gewährleistet.
- Es kann vorteilhaft sein, mit einer solchen Anordnung noch eine äußere Luftfunkenstrecke 83, 139 in Reihe zu schalten, wobei der Elektrodenabstand mittels isolierender Zwischenstücke 137 gewahrt werden kann.
- Fig. 5 zeigt eine etwas andere Ausführungsform für den zwischen den Elektroden 97, 99 anzuordnenden Zylinder. Bei dieser abgewandelten Ausführungsform ist ein Rohr 141 vorhanden, das mit losen Teilchen 143 aus gasabgebendem Stoff, beispielsweise Fiber oder Borsäure, angefüllt ist. Diese Teilchen werden durch Drahtnetze 145, 147 zwischen den Elektroden 149, 151 festgehalten. Die obere Elektrode 151 ist in dem Rohr 141 verschiebbar angeordnet und steht unter Einwirkung von Federn 153, die sich gegen eine den Elektroden ähnliche Platte 155 abstützen. Zwischen den Teilchen 143 befinden sich eine Anzahl Porzellanklötze 157 mit aufgesintertem oder sonstwie auf ihre Oberfläche aufgebrachtem Siliziumkarbid. Die Wirkungsweise einer solchen Anordnung ist ähnlich wie die der vorher beschriebenen. Durch die Federn 153 ist dafür gesorgt, daß die Teilchen dicht und fest aufeinandergedrücktwerden.
- Fig. 6 zeigt eine etwas andere Ausführungsform mit einer Vorfunkenstrecke 165, 169 im Innern eines Porzellanisolators 161, der eine Packung Borsäureteilchen 159 enthält, in denen eine Anzahl poröser, Kondenswasser enthaltender Körper 167 verteilt ist. Die Packung kann durch ein Bindemittel, wie Wasserglas, zusammengehalten werden und erhält zur Erhöhung der Leitfähigkeit Siliziumkarbid in Pulverform oder Ruß zugesetzt. Die Entladung durch die Masse 159 hindurch zur Anschlußelektrode 163 ist eine lichtbogenähnliche, so daß das Wasser in Dampfform ausgeschieden wird. Der Wasserdampf trägt zur Lichtbogenlöschung bei und kondensiert sich wieder an bzw. in den Körpern 167. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 sind die Teilchen durch einen mit Kanälen 171 versehenen Block aus Fiber ersetzt. In das Fiber ist zur Erhöhung der Leitfähigkeit Siliziumkarbid eingebettet. An Stelle von Fiber kann man auch einen Block aus Kunstharz od. dgl. verwenden, in dem Siliziumkarbidteilchen od. d@gl. eingebettet sind. Diese können vor dem Pressen des Blockes in die plastische Masse eingebracht werden. Besonders wirkungsvoll kann es sein, die Wände der Kanäle 171 mit einem Überzug von Siliziumkarbidteilchen zu versehen. Als eine der Elektroden kann ein Drahtnetz 173 dienen, das den Schaltgasen den Abzug gestattet.
- An Stelle eines Fib.erblockes, wie ihn Fig. 7 zeigt, kann man auch einen Stapel parallel stehender Stifte aus vorzugsweise gasabgebendem Stoff, wie Fiber, verwenden (vgl. die Ausführungsform nach Fig.8 und 9). 175 sind die Stifte, die von der Gehäusewandung 1,61 -zusammengehalten werden. Bei Verwendung von Fiber mit eingebetteten Siliziumkarbidteilchen od. dgl. kann das Fiber auch, wie Fig. To zeigt, in Form von Körnern oder Teilchen 177 angeordnet werden, die zwischen den Elektroden 165 und 173 liegen.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Entladungsvorrichtung für Stromunterbrecher und überspannungsschutzvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsstrecke für die Lichtbogenentladung zwischen nicht in gegenseitiger Berührung stehenden Elektroden an der Oberfläche eines oder mehrerer halbleitender Körper oder mit halbleitenden Überzügen versehener Isolierkörper entlang verläuft.
- 2. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie zu der Schaltstrecke eines Stromunterbrechers parallel geschaltet und derart angeordnet ist, daß sie nach Einleitung des Unterbrechungsvorganges an der Schaltstrecke anspricht, mit ihrer Entladungsstrecke die Schaltstrecke in der Stromführung ablöst und durch- Löschen des Entladungsstromes die endültige Unterbrechung des Stromflusses herbeiführt.
- 3. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch ihre Anwendung in Verbindung mit Mitteln, welche nach Offnen der Schaltstrecke eine zusätzliche Erhöhung der Spannung an der Entladungsstrecke bewirken.
- 4. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Löschrohr mit einem Kern aus Isolierstoff, beispielsweise Porzellan, der an der Oberfläche mit einer Lage fest anhaftender halbleitender Teilchen, beispielsweise Siliziumkarbidkristallen, versehen ist.
- 5. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Ausbildung als mit Kanälen versehener, gegebenenfalls unterteilter Isolierblock aus vorzugsweise gasabgebendem Stoff, dessen Kanäle ganz oder teilweise mit halbleitendem Stoff ausgekleidet sind.
- 6. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Ausbildung als eine Packung loser Teilchen aus vorzugsweise gasabgebendem Stoff, zwischen denen sich halbleitende Körper, beispielsweise in Gestalt von Porzellanklötzen mit aufgesintertem Siliziumkarbi.d, befinden.
- 7. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i und 6, dadurch gekennzeichnet, daß als leitende Körper poröse, Kondenswasser enthaltende Teile in der Packung verteilt sind, die vorzugsweise durch ein Bindemittel, wie Wasserglas, zusammengehalten wird und Zusätze von Siliziumkarbid in Pulverförm oder Ruß enthält. B.
- Entladungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem, mit Kanälen versehenen Block aus gepreßtem Isolierstoff, wie Fiber oder Kunstharz, besteht, in welchen Siliziumkarbidteilchen od. d@gl. eingebettet sind.
- 9. Entladungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Bündel parallel angeordneter Stifte aus vorzugsweise -gasabgebendem Isolierstoff mit eingebetteten halbleitenden Teilchen besteht, das durch die Wandung eines Rohres zusammengehalten wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 703 094, 663 387, 641 13i.
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