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Fußraste für Motorfahrräder u. dgl. Der Benutzer eines Motorfahrrades
od. dgl. macht, ausgenommen beim Anwerfen oder um den Motor auf einer starken Steigung
zu unterstützen, von den Pedalen im allgemeinen keinen Gebrauch. Während des weitaus
größten Teils der Betriebszeit bildet der :Motor den alleinigen Antrieb, wobei der
Benutzer im Freilauf seine Füße ohne Bewegung auf den Pedalen läßt.
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Man hat daher bereits Fußrasten vorgeschlagen, die benutzt werden,
solange der Fahrer nicht die Pedale betätigt. Diese bekannten Fußrasten sind am
Fahrzeugrahmen fest angebracht und müssen so weit vor oder hinter der Pedalwerksachse
angeordnet sein, daß sie beim Treten der Pedale von den Füßen des Fahrers nicht
berührt werden können. Durch diese Anordnung ist aber die Haltung der Füße auf den
Rasten unbequem und ermüdend.
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Bei anderen bekannten Vorrichtungen können die Pedale zur Erzielung
einer festen Fußauflage in der waagerechten Tretkurbelstellung am Fahrzeugrahmen
festgelegt werden. Auch diese Vorrichtungen ermöglichen keine natürliche und bequeme
Haltung der Füße nebeneinander.
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Man hat ferner vorgeschlagen, auf -beide Enden der Pedalwerksachse
Verlängerungsstücke aufzuschrauben, damit der Fahrer die Füße außer auf die Pedale
auch auf die Verlängerungen stützen kann. Diese Fußrasten haben jedoch, abgesehen
von der
unbequemen gegenseitigen Stellung der Füße, den Nachteil,
daß die Tretkurbeln, die bei der weitaus größten Zahl der Fahrzeugkonstruktionen
gerade sind, so weit nach der Seite ausgekröpft werden müssen, daß die Verlängerungen
die Füße beim Treten der Pedale nicht behindern können.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß
die beiden Stützen für die Füße symmetrisch zu einer senkrechten Längsebene des
Motorfahrrades auf dem mit dem Pedalwerk fest verbundenen Halter zwischen einer
im wesentlichen in die senkrechte Längsebene der entsprechenden Tretkurbel des Pedalwerks
eingeschwenkten Stellung und einer waagerechten Betriebsstellung, in der sie nach
außen abstehen, beweglich sind.
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Wenn der Fahrer die Pedale bedient, drehen sich die Stützen der Fußraste
gemäß der Erfindung mit dem Pedalwerk und ragen nicht wesentlich über die Tretkurbel
hinaus, so daß sie das Treten der Pedale in keiner Weise beeinträchtigen. Wenn der
Benutzer im Freilauf fährt, bringt er diese Stützen in ihre Betriebsstellung und
setzt seine Füße auf sie auf. Infolge der symmetrischen Lage der Stützen nehmen
die Füße eine natürliche Stellung ein, die jede Ermüdung ausschließt. Diese festen
Stützen können außerdem einen wesentlichen Anteil des Gewichts des Fahrers aufnehmen
und verringern dadurch in beträchtlichem Maße das vom Sattelgetragene Gewicht, wodurch
der Fahrkomfort stark verbessert wird.
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NacFi einem weiteren Merkmal der Erfindung ist jede Stütze an dem
mit dem Pedalwerk fest verbundenen Halter so angeordnet, daß in Betriebsstellung
ihre Mitte im wesentlichen in einer senkrechten Querebene durch die Achse des Pedalwerks
liegt. Infolge dieser Anordnung hat das auf jeder Abstützung ruhende Gewicht nicht
das Bestreben, eine Drehung des Pedalwerks herbeizuführen, so daß die Stütze eine
genau bestimmte Winkelstellung beibehält.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist jede Stütze auf dem
mit dem Pedäl"werk fest verbundenen Halter so angeordnet, daß sie in Betriebsstellung
gegenüber der Achse des Pedalwerks tiefer liegt. Ferner kann jede Stütze durch einen
in einfacher und natürlicher Weise mit dem Fuß äusgeübtenDruck in ihre Normalstellung
zurückgeführt werden, wenn sie sich aus dieser berausbewegt hat, so daß die Fußraste
gemäß der Erfindung in jeder Hinsicht stabil ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Hub jeder Stütze
zwischen ihrer eingeschwenkten Stellung und ihrer ausgeschwenkten Betriebsstellung
durch zwei Ansätze der Stütze beschränkt, die jeweils an dem Halter zur Anlage kommen,
so daß die Stütze, wenn sie sich in der einen oder in der anderen ihrer beiden Stellungen
befindet, in ihrer Lage bestimmt ist, wodurch jede Betriebsunsicherheit vermieden
wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind elastische Mittel für
das selbsttätige Zurückbewegen jeder Stütze in ihre eingeschwenkte Stellung vorgesehen.
Wenn daher der Fahrer einen Fuß oder beide Füße von der Fußraste, wegnimmt, kehrt
die entsprechende Stütze in die Ebene der entsprechenden Tretkurbel zurück, so daß
der Fahrer sofort das Pedal treten oder ohne Behinderung einen oder beide Füße auf
die Fahrbahn setzen kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jede. Stütze
am Halter um eine Achse schwenkbar, die so angeordnet ist, daß die Pedale nicht
stören, wenn die Füße auf den Stützen aufruhen. Auf diese Weise wird eine einfache
und robuste Konstruktion erzielt.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht des dem linken Fuß entsprechenden
Teils einer am Pedalwerk eines Motorfahrrades oder Kleinmotorrades. angeordneten
Fußraste gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine entsprechende Ansicht im Schnitt nach
der Linie II-II von Fig. i, Fig. 3 eine Teilansicht der Fußraste gemäß der Erfindung
im Schnitt nach der Linie III-III der Fig. i bei eingeschwenkter Fußraste, Fig.
4 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht, wobei sich die Fußraste in Betriebsstellung
befindet, Fig. 5 eine Ansicht bei eingeschwenkter Fußraste, wobei der Benutzer die
Pedale tritt, Fig. 6 eine der Fig. 5 ähnliche Ansicht, bei welcher jedoch die Pedale
nicht getreten werden, sondern die Füße des Fahrers auf der ausgeschwenkten Fußraste
gemäß der Erfindung aufliegen.
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In Fig. 1, 2, 5 und 6 bezeichnet io das Pedalwerk eines Motorfahrrades,
i i die Welle, 12 die Tretkurbeln und 13 die Pedale. Ferner ist in Fig. i und 2
ein Steckbolzen 14 dargestellt, der jede Tretkurbel 12 normalerweise fest mit der
Welle i i des Pedalwerks verbindet. Der Steckbolzen 14 weist eine Abflachung 15
auf, die gegen eine entsprechende Abflachung der Welle i i anliegt, und ist in eine
Bohrung 16 der Tretkurbel 12 eingesetzt, in welcher er durch eine Unterlegscheibe
17 und eine auf das mit Gewinde versehene Ende i9 des Steckbolzens aufgeschraubte
Mutter 18 gehalten wird.
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Gemäß der Erfindung ist die vom Fahrer bei Nichtbenutzung der Pedale
verwendete Fußraste auf dem Pedalwerk io angeordnet. Die Fußraste besteht aus zwei
Hälften, jede Hälfte für einen Fuß, die symmetrisch zu einer senkrechten Längsebene
des Motorfahrrades angeordnet sind.
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Jede Hälfte der Fußraste weist einen Halter 2o auf, der an der entsprechenden
Tretkurbel 12 befestigt ist, und eine Fußstütze 2i, die am Halter 2o zur Bewegung
zwischen einer eingeschwenkten Stellung (Fig. 1, 2, 3 und 5) und einer ausgeschwenkten
Betriebsstellung (Fig. 4 und 6) angeordnet ist.
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Der Halter 2o ist mit einem Gehäuse 22 versehen, das die Tretkurbel
an der Stelle der Welle ii umgreift. Das Gehäuse 22 besitzt einen senkrechten Boden
23, zwei zur Tretkurbel parallele Seitenwände 24 und eine senkrechte Wand 25 und
ist so auf die Tretkurbel 12 aufgeschoben, daß der Boden 23 an der senkrechten Außenfläche
26 der Nabe der Tretkurbel anliegt. Hierbei liegen die
Wände 24
an den zur Fläche 26 senkrechten Flächen 27 der Nabe an und die Wand 25 an dem nabenseitigen
Ende 28 der Tretkurbel. In den beiden Wänden 24 sind zwei sich miteinander fluchtende
Bohrungen 29 vorgesehen, die so angeordnet sind, daß. sie mit der Bohrung 16 fluchten,
wenn das Gehäuse 22 auf die Tretkurbel aufmontiert ist. Der Steckbolzen 14, der
zur Befestigung der Tretkurbel 12 dient, hat ferner- die Aufgabe, das Gehäuse 22
auf der Tretkurbel zu halten, so daß die Vorrichtung gemäß der Erfindung ohne weiteres
an einem normalen :Motorfahrrad angebracht werden kann. Es genügt zu diesem Zweck,
den Steckbolzen 14 in die Bohrung 16 und in die Bohrungen 29 einzuführen und die
Mutter 18 so aufzuschrauben, daß sie an einer der Wände 24 unter Zwischenschaltung
der Unterlegscheibe 17 anliegt.
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Die Wand 25 ist mit einer Verlängerung 3o ausgebildet, auf die zwei
aufeinanderfolgend rechtwinkelig abgewinkelte Teile 31 und 32 folgen, die einen
Bügel 30, 31, 32 bilden. Wie sich aus Fig. i und 2 ergibt, erstreckt sich dieser
Bügel in der gleichen Längsebene wie die Tretkurbel und liegt in der in Fig. i dargestellten
Stellung, bei der sich die Tretkurbel waagerecht nach links erstreckt, rechts der
Welle i i und in tieferer Lage.
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Durch die Wände 30, 32 des Bügels 30, 31, 32 ist eine Schraube 33
geführt, auf die eine Mutter 34 aufgeschraubt .ist.
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Die Schraube 33 bildet eine zur Tretkurbel 12 parallele Achse, um
die ein. Arm 35, der den Träger der beweglichen . Stütze 21 bildet, schwenkbar gelagert
ist.
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Bei der in Fig. i und 2 gezeigten eingeschwenkten Stellung erstreckt
sich der Arm 35 in der gleichen Längsebene wie Tretkurbel 12 und Halter 2o (Fig.
2), in welcher Stellung er durch eine um die Achse 33 angeordnete und sich am Arm
35 sowie am Bügel 21 abstützende Feder 36 gehalten wird.
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Der Arm 35 weist zwei Ansätze 37 und 38 auf, von denen der eine in
der in Fig. 3 gezeigten eingeschwenkten Stellung, in welcher der Arm 35 eine senkrechte
Lage hat, am Steg 31 des Bügels anliegt, während in der in Fig. 4 gezeigten Betriebsstellung,
in welcher sich Arm 35 waagerecht nach außen erstreckt, der Ansatz 38 am Steg 31
anliegt. In der in Fig. i gezeigten eingeschwenkten Stellung ist der Arm 35 senkrecht
und parallel zur Wand 30, 25 und erstreckt sich um einen geringen Betrag über das
Gehäuse 22 hinaus, ist dann bei 39 waagerecht bis zur Welle i i abgewinkelt, wo
diese ein zweites Mal abgewinkelt ist und sich, wie bei 40 gezeigt, senkrecht nach
oben erstreckt. Am Teil 4o des beweglichen Trägers 35 sind zwei symmetrische löcke
41 aus einem geeigneten, beispielsweise elastischen Material durch Schrauben 42
auf beiden Seiten so befestigt, daß die Teile 40, 41 eine Stütze für den Fuß bilden.
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Wenn der Benutzer des Motorfahrrads die Pedale tritt (F ig. 5), erstrecken
sich die beiden Fußrasten in den gleichen Längsebenen wie die beiden Tretkurbeln
und werden durch die Federn 36 mit in Anlage befindlichen Ansätzen 37 (Fig. 3) in
dieser Lage gehalten. Die Fußrasten laufen gleichzeitig mit dem Pedalwerk um und
behindern nicht beim Treten.
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Wenn der Fahrer die Pedale nicht mehr bedient und im Freilauf fährt
und der Antrieb durch den Motor allein bewirkt wird, bringt der Fahrer die Tretkurbeln
in die in Fig. i und 6 gezeigte Stellung und drückt jede Fußraste 44 40 nach unten,
wodurch diese in ihre waagerechte, nach außen abstehende . Betriebsstellung gebracht
werden, in welcher die Arme 35 mit ihren Ansätzen 38 (Fig. 4.) anliegen.
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Die Füße des Fahrers nehmen nun eine natürliche Lage ein, in der sie
ausruhen können, und übertragen auf die Stützen 40, 41 einen wesentlichen Teil des
Gewichts des Fahrers. Hierdurch wird das auf dem Sattel ruhende Gewicht verringert,
so daß der Fahrkomfort wesentlich verbessert ist.
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Hierbei ist zu erwähnen, daß jede Fußraste in der ausgeschwenkten
Betriebsstellung sich in einem stabilen Gleichgewicht befindet, da der Angriffspunkt
der auf jede Fußraste ausgeübten Kraft in der senkrechten, durch die Welle i i gelegten
Querebene und gegenüber der Welle i i tiefer liegt.
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In dem Augenblick, in dem der Fahrer einen oder beide Füße von den
Fußrasten wegnimmt, beispielsweise um zu treten oder um den 'Fuß auf die Fahrbahn
zu setzen, wird die entsprechende Fußraste unter der Wirkung der Feder 36 sofort
in ihre eingeschwenkte Stellung gebracht.
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Im Rahmen der Erfindung sind konstruktive Abänderungen möglich. Insbesondere
kann der Halter 2o anders ausgebildet und auf der Tretkurbel 12 befestigt werden,
oder Halter und Tretkurbel können aus einem Stück gefertigt werden.