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Verfahren zum Schutze von Holz Die üblichen Verfahren zum Schutze
von Holz durch Flüssigkeitsbehandlung haben verschiedene Nachteile: Zunächst ist
die Eindringtiefe der Flüssigkeiten begrenzt, namentlich bei dem für Bauzwecke:
vor allem in Frage kommenden Nadelholz, so, daß es vorkommen kann, daß durch die
imprägnierte Schicht hindurch Schädlinge eindringen und in der Tiefe Zerstörungen
verursachen. Weiterhin ist die lange Dauer der Badbehandlung unerwünscht, und außerdem
hat -die Badbehan@dlung nur dann einen gewissen Erfolg, wenn das behandelte Holz
nicht nach der Imprägnierung noch bearbeitet wird. Bei einer soilchen Beairbe,itung
wird nämlich meist die äußere geschützte Zone durchstoßen, so, d,aß das wenig oder
gar nicht behandelte Inniere freiliegt. Man hat zwar daran gedacht, aus diesem Grunde
die Badbeihandlung auf die Baustelle, kurz vor dem Einsbau, zu verlegen; jedoch
ist auch dies wegen der großen dazu erforderl;iichen Flüss:igkei@ts,mengen und Behälter,
die dann von einer Baustelle zur anderen befördert werden müssen, umständlich und
teuer.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Schutze
von Holz gegen tierische und pflanzliche Schädlinge, bei dem man auf das Holz keine
Flüssigkeiten, sondern. solche ga@s;fö@rmigen Mittel, wie Sil:i,ciumtetrafluorid,,
Fluorwassserstoffs.äure, Arsentrichlarid, Phoisp.hoiroxyfluoiri@d, Chroimylcihlo@rid,
Borflwarwassersto@ffsäiure, Bo@rfluorid, Queclzsiiilberdiüthyl od. ä., bei der in
Betracht kommendem Behandlungstemperatur gasförmilge Verbindungen deis Fluors.,
Arsens, Bors, Chroms oder Quiecksiilb@ers. auf das Holz einwirken läßt, die im Inneun,
des Holzes durch chemische Umsetzung, insbesondere mixt der im Holz praktisch immer
vorhandenen Feuchtigkeit, feste oder
flüssige, gegen die Schädlinge
wirksame Ablagerungen hervorrufen.
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Das Eindringen der .gasförmigen Mittel in das Holz wird -zweckmäßig
durch vorherige Evakuierung erleichtert, die möglichst so weit-gehen soll, daß die
in den Polren des in einem geschlossenen Raum befinälichen Holzers vorhandene Luft
zum größten Teil entfernt wird. Die Zersetzung der gasförmigen Mittel im Innern
der Polren kann ferner durch Herbeiführung der für das. jeweilige Mittel geeignetsten
Temperatur beschleunigt werden, also . im allgemeinen durch Erwärmung.
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Nach Einwirkung der genannten gasförmigen Mittel auf das Holz können
die darin gebildeten festen oder flüssigen Ablagerungen noich durch weitere Behandlungen,
vorzugsweise mit Gasen, fiaieirt werden. _ Die in Frage kommenden Behandlungsmittel
sind meist saurer Natur. Soweit ihr Siedepunkt niedrig genug liegt, kann man sie,
biei gewöhnlicher Temperatur einwirken lassen; soweit dies nicht der Fall ist, ruß
dass zu schützende Holz und der zu seiner Aufnahme dienende Behälter entspTechend
erwärmt sein. Von den obengenannten Verbindungen kommt hauptsächlich das Si@liciumtetrafluoirid,
die F.lu,oirwas.seirs;to,ffsäuxe: und das B:o'rfluori,d aus Preisgründen, in Frage;
doch kann es zweckmäßig sein., noch einen oder mehrere andere Stoffe der oibengenannten
Art zuzumischen, etwa wei,n: man gleichzeitig Fluor- und andere Verbindungen in
das Hoilz einlagern, will. Notfalls, muß die Behandlung auch mehrmals wiederholt
werden. Zur Fixiierung für alle diese saunen Mitteil eignen sieh insbesondere Ammoniak
oder ähnliche Basen.
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Man. hat zwar echon vorgeschlagen, Kreoisdit und ähnliche, öliige
Behandlungsmittel zu verdampfen und in diesem Zustand auf Holz- einwirken zu lassen,.
Dieser Voirgang, der dem bekannten »Räuchern« entspricht, führt jedoich nur zu einer
oberflächlichen Durchdringung des Holzeis mit dem Mittel, weil .sich die Poren alsbald
durch das ölige Kondensat verstopfen und ein weiteres Eindringen der Mittel verhindern.
Von eineu chemischen Umsetzung den- gasförmigen Behandlungsmittel mit dem Holz oder
seinen. Bestandteilen im Innern kann bei diesem Räuchervorgang keine Rede, seien.
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Es,- ist auch schon bekannt und durch- Versuche bestätigt worden,
da,ß viele mit Holzteilen in Be rührurig kommende oder darin ab:gelagerrte saune
Fluoride und Sili,co@fluor-de, insbesondere bei eirhöhter Temperatur, eine gewisse
Fernwirkung gegenübier Hausbocklarven ausüben, offenbair durch allmähliches Freiwerden
von Flnuorwasserstoffdämpfen. Dieser Vorriganig hat ebenfalls mit dem Verfahren
nach v!oriliegendrer Erfindung nichts zu tun, denn dieses stellt geradezu das Umgekehrte
wie dien erwähnte Verdampfung dar; nämlich ein Niederschlagen flüssiger oder fester
fluoirhaltilger oder ähnlicher Verbindungen in dem Holz aus dien eintretenden Gasen
heraus.
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Naturgemäß ruß bei der Behandlung dies Holzes mit den erwähnten Gasen
und Dämpfen, für genügenden Abschl@uß gegen die -Außenluft gesorgt werden. Man kann
das Holz hierfür entweder in einer @geschlossene Kammeir einlegen, die zuerst evakuiert
wird, worauf man das Behandlungsgas einwirken läßt, gegebenenfalls unter Druck,
und sdhließülich das Gas entfernt; oder man hüllt den Holzstapel in eine gasdichte
sackartige Plane, die sich beim Evakuieren. dicht an diie Holzteile, anlegt (wodurch
die Arbeit bei der Entlüftung erleichtert wird), hingegen bei Einleitung des Gases
sich Aufbläht.
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In beeiden Fällen. ist es meist erforderlich, für eine Bieseitigung
und LTns.chäddichm,achung des überschüssigen Gases zu sorgen. Man geht etwa so vor,
daß :man den Entgasungsraum an ein Absorptionsgefäß anschließt, das mit Alkatiilauge
oder -carhonat in gelöster oder fester Form besichickt ist. Das Gas wird dann über,
.das Abis,oirptionsmittel gesaugt, woihan man die völlige Entfernung aus dem Holz
no,dh durch langsam eingeleitetes Spülgas (Luft) sichert. Eine solche Arbeitsweüise
bietet den Vorteil, daß die von dem Absorptionsmittel auf-,genommenen Bestandteile
noch zur Gewinnung eines wasserlöslichen Behamdlung#s#mittels dienen können. Wenn
sich z. B. hierbei Alleahflnoride b@iildien, so, kann deren Lösung, gegebenenfalls:
nach Vers.tärkung-m:it demselben oder anderen Mitteln, zu :der üblichen Naßbiehandlung
dienen. Durch diesle Arbeitsweise werden die eingangs geschilderten Nachteile vermieden.
Beisp iele z. Frisch gefällte Fichtenstämme werden an. dien Entastungs:stellen mit
einem rasch erhärtendem gasdichten Lack abgedichtet, dann liegend am Fußende mit
einer elastischen, aiber gasundurchlässigen Kappe aus Kunststoff, Gummi. od. d!gl.
gasdicht überzogen, in dien eine Zuleitungsrohr, ebenfalls gasdicht angeschlossen,
eihmündet. Dem Zuleitungsrohr wiird laufend unter erhöhtem Druck gasförmiges, S.i:1i-Qiumtetraflworri;d
zugeführt. Dias in dien Leitungsb-ahnen des Bastes und Splintes, befindliche Baum:zvars-seir
wird durch das eiüströmende Gas zur Baumkappei hinbefördert, aus der es, heraustropft.
Der Voirgang wird soibial.d an: dem Kappenen:de des. Stammes kaum mehr Wasser austritt
oder unverändertes Silizi,-umbetraflüoirid he,rausgaist. Während dieser Maßnahmen
halt sich im Stamminneren folgendes vollzogen: Die Lei@tungsb.ahnen des Stammes
haben ihren bisher flüssigen Inhalt im wesentlichen flegeln gasförmiges S.iliciumtetraiuorid
ausgetauscht. Ein erheblicher Teil des Tetrafluoirids wird dabei unmittelbar mit
noch vorhandener Feuchtigkeit umgesetzt, und zwar zu unlöslicher IGiesie-1,säure
und einer wäßirigen Lösung vom Flußsättre. Diese Umsetzung geht allmählich vor :sich,
.aber quantitativ, bis alles Tetrafluorid vebiraucht ist. Die Kappen. können s ,fort
nach Beendigung :der entfernt und für andere Stämme benutzt werden. Die behandelten
Stämme bleiben mindestens" .bis zur vollständigen Umsetztmg des Tetrafluorids: .in
der- Rinde Beigen, woirawf man sie austrocknen läßt und früher-oder später durch
Schälen von der Rinder befreit. Die
Stämme können dann als solche
verwendet weirden, z. B. ails. Masten in termitenverseuchten Gebieten, oder zu Bau-
oder Möbelholz aufgeschnitten werden. Die daraus verfertigten Bauteile sind gegen
Schwamm und Insekten aller Art, einschließlich Termiten, bestens geschützt.
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2. In, einer, vorzugsweise heizbaren, Druckimprägni-eiranl.a:ge wird
trockenes, fertig zugeschnittenes Bau- oder, Möbelholz von beliebiger Holzart in
üblicher Weise eingebracht und dann evakuiert. Sobald das Vakuum seinen Höchststand
erreicht hat, läßt man Borfluiaridgas einströmten, bis im Kessel ein bleibender
normaler Druck herrscht, zweckmäßig unter gleichzeitiger oder anschließender Erwärmung.
Diese Ga:s:atm@oisphäre läßt man etwa 1/4 bis 1/2 Stunde lang über dem Holz bestehen
und leitet dann Amimoiniakgas bis zur Erreichung eines bleibenden Ke,siselib,erdiruclzs,
von 2 atü ein. 2 Stunden später etwa kann man das Holz dein Anlage entnehmen und,
sobald der anhaftende Ammon.iaikgeruch verschwunden, zu Bauteilen oder Möbeln verarbeiten.
Durch die vorgencmmene, Behandlung hat :sich im Holz durch wechseiliseitige Umsetzung
einerseits freie Borsäunet, andererseits Fluo,ra,mmomium gebildet, und zwar in einer
außerordentlich gleichmäßigen Verteilung. Dadurch ist das Holz und die daraus bereeite:ten
Bauteile oder Möbel -nicht nur gegen Pilz- und Haiusbockbe fall, sondern besonders
auch gegen Angriffe vom Termilten in, tropischen Gegenden. bestens und dauerhaft
geschützt, ohne daß es bei der Weiterverarbeitung, beim Laick:ieren, Schleifen,
uisw. zu irgendwelchen Schwierigkeiten. kommt oder aber Geruchbelästigunig eintritt.
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3. Holzteile oder :sogar Möbelstücke aus Holz (die#jedoch keine NLIet!allte-i-le
enthalten dürfen) werden in einem Beutel aus Kunststofffolie, z. B. aus Polyäthylen,
einsgebracht, der an eine i Abisauganlage angeschlossen, und durch Anlegen von Vakuum
soweit wie, möglich entlüftet wird. Nasch Erreichung des größtmöglichen Vakuums
leitet man BoT-trifluorid, wie im Beispiel 2 beschrieben., ein und läßt dieses Gas
1/z bis i Stunde in Berührung mit den Holzteilen. Dann, saugt man dass überschüsisige
Bo,rtrifluoiriid durch eine mit Natronlauge beschickte Waschvorrichtung ab und leitet
Ammoniakgas unter 1/2,atü ein, das man ebenfalls etwa i Stunde lang in Berührung
mit dem Holz läßt. Nach Ab-
streifen des Kunsitstoffbeuteils ist das Möbelstück
oder sind sonstige Holzteile gegen Angriffe selbst solcher Insekten, wie Termiten,
gut geschützt, die bei der bisher üblichen Naßimprägniierung mit Fluorid,en u. dgl.
die äußeren geschützten Schichten der Ho,lzgeigensitänide zu durchfressen pflegten
und dann ungehindert ihr Zerstörungswerk im Innern fortsetzen konnten. Ein. besonderer
Vorteil der erfindiungsgemäßen Behandlung isst es, daß die Holzteile oder Möbelstücke
dabei nicht mit Feuchtigkeit in Beriih.rung kommen und so nicht der Gefahr des Verziehens
ausgesetzt .sind, und daß sie keinerlei unangenehmen teerigen oder ähnlichen Geruch
annehmen, oder etwa durch Aufnahme öliger Behandlungsmittel leichter entflammbar
werden.