DE939625C - Sicherheitsvorrichtung fuer Haspel im Grubenbetrieb - Google Patents

Description

• Bei der Förderung mit druckluftbetriebenen Haspeln im Bergbau treten häufig Unfälle dadurch auf, daß ein die Strecke Befahrender oder der den Haspel Bedienende den Haspel in Tätigkeit setzt, das Fahrventil des Haspels in Fährstellung festlegt und, den Bedienungsplatz verlassend, in das aufrollende Seil gerät und dabei in die Seiltrommel gezogen wird. Deswegen sind von den - Bergbehörden Vorschriften erlassen worden, die an den Haspeln Schutzvorrichtungen vorschreiben, welche die Haspel abschalten sollen, bevor ein im Seil hängender Köfper auf die Trommel gezogen werden kann. Derartige Schutzvorrichtungen bestehen einmal aus einem am Haspel vor der Trommel angeordneten Schutzgitter, welches mit einem Absperrorgan in Verbindung steht, das zusätzlich in der Druckluftleitung zum Haspelmotor eingeschaltet ist. Da der Haspel eine Massenträgheit besitzt und demzufolge trotz Absperrung der Druckluftzuleitung der im Seil hängende Verunglückte noch durch das Schutzgitter gezogen und dabei verletzt werden kann, ist vorgeschlagen worden, nicht nur die Druckluft ab-, sondern vorher den Haspel auf Rückwärtslauf umzuschalten. Diesen Anordnungen hängen Nachteile mannigfacher Art an. Es bereitet erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, an bereits im Betrieb befindlichen Haspeln - nachträglich Schutzgitter - anzubringen. Auch sind zusätzliche einfache oder umsteuernde Absperrorgane räumlich schwer unterzubringen und verursachen erhebliche Kosten.
• Demgegenüber bringt die vorliegende Erfindung eine Schutzvorrichtung für Haspel in Grubenbetrieben in Vorschlag, welche sich dadurch auszeichnet, daß sie neben den üblichen Sicherheits-Fahrventilen keine zusätzlichen Absperr- oder Umschaltorgane in der Druckluftleitung benötigt und eine besondere Anordnung eines ,Schutzgitters leicht bewerkstelligen läßt. Ihr Wesen wird darin gesehen, daß das der Steuerung des Haspels' dienende Sicherheits-Fahrventil mit einer Kupplung versehen ist, welche sich zwischen dem Verschlußstück im Ventil und dem Betätigungsorgan, sei es ein Handrad oder ein Handhebel, befindet. Bei Betätigung des Schutzgitters durch einen im Seilhängenden Körper wird diese Kupplung ausgelöst, so daß unabhängig von der Stellung des Betätigungsorgans und einer sogar erfolgten Feststellung desselben das Schließen des Ventils bewirkt wird. Darüber hinaus sieht die Erfindung vor, daß mindestens ein Schutzgitter nicht unmittelbar vor- der Seiltrommel am Haspel angeordnet ist; sondern an einer beliebigen Stelle und in beliebigem Abstand davor. Das Schutzgitter ist leicht schwenkbar, so daß ein im Seil Hängender nicht daran verletzt wird. Der Abstand des Schutzgitters von der Seiltrommel ist größer;, als der Nachlaufweg des Seiles - infolge der Massenträgheit des Haspels nach Abschalten der Druckluft beträgt, so daß der Verunglückte noch nicht in den Bereich der Seiltrommel gerät.
• In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben.
• Es stellt dar Abb. i einen Längsschnitt- durch ein mit einer Kupplung ausgerüstetes Sicherheits-Fahrventil mit Handantrieb, Abb: 2 ein Schutzgitter in Ansicht, Abb.3 eine schematische Darstellung der gesamten Schutzvorrichtung.
• Die Betätigung des in Abb. i dargestellten Selbstschluß-Fahrventils erfolgt durch Drehen des auf dem Spindelende 3 lose aufgebrachten Handrades 2, welches wiederum durch die Zahnkupplung 4 mit der auf dem Spindelvierkant 6 sitzenden Kupplungshülse 5 kraftschlüssig verbunden ist.
• Das Schutzgitter nach Abb. 2, , an beliebiger Stelle vor dem Haspel in der Strecke angeordnet, wird durch einen im Seil 15 hängenden Körper betätigt, indem dieser gegen den- im Ständer 14 drehbar gelagerten Rechen i i gezogen wird, der über die Betätigungsscheibe 12 durch Seilzug 13 den Kupplungshebel 87 auslöst. Die Schraubenfeder io entriegelt die Kupplungshülse 5 und verschiebt diese in den durch die Auslösung des Kupplungshebels 8 freigewordenen Raum 9, bewirkt dadurch eine Unterbrechung des Kraftflusses vom Handrad 2 her, was ein sofortiges Schließen des Selbstschluß-Fahrventils zur Folge hat.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Sicherheitsvorrichtung für Haspel in Grubenbetrieben, dadurch gekennzeichnet, daß das der Steuerung des Haspels dienende Fahrventil mit einer Kupplung (4) zwischen dem Verschlußstück im Ventil und dem Ventilhandrad oder -hebet ausgerüstet ist, welche mit mindestens einem schwenkbaren Schutzgitter in Verbindung steht und welche bei Betätigung des Schutzgitters das Schließen des Ventils unabhängig vom Betätigungsorgan auslöst. ' _2. Sicherheitsvorrichtung für Haspel in Grubenbetrieben nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das die Auslösung der Kupplung bewirkende Schutzgitter vom Haspel getrennt an jeder beliebigen Stelle des Seilzuges, in jeder beliebigen Anzahl und in jedem beliebigen Abstand leicht schwenkbar in einer größeren Entfernung angeordnet ist, als die Länge des durch die Massenträgheit des Haspels bedingten Nachlaufweges des Seiles beträgt.