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Stufenlose Verstellvorrichtung für Rückenlehne und Fußstütze eines
Kindersportwagens, Krankenwagens od. dgl. Durch die Erfindung wird eine Verstellvorrichtung
für Rückenlehne und Fußstütze für Kindersportwagen, Krankenwagen u. dgl. geschaffen,
die den Vorzug stufenloser Verstellbarkeit mit besonderer Einfachheit und Handlichkeit,
großer Stabilität, Billigkeit und Sicherheit in sich veneint, an jeden Kindersportwagen
ohne Veränderung oder besondere Ausbildung sonstiger Bausteile anzubringen und dazu
so platzsparend ist, daß sie weder für die Anbringung einer Rückenlehnetasche, eines
Sportwagenfußsackes oder einer Schondecke noch irgendeines anderen Teiles hinderlich
ist.
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Zur Verstellung von Rückenlehne und Fußstütze bei Kindersportwagen
sind bisher mancherlei Einrichtungen bekanntgeworden, die jedoch Nachteile aufweisen.
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Meist bedient man sich immer noch der einfachen Rastverstellung. Diese
hat aber den Nachteil, daß sie keine stufenlose Verstellung gestattet, durch die
begrenzte Verstellmöglichkeit keine Liege-und Schlafstellung der Rückenlehne ermöglicht
und nicht sicher ist, weil sie sich durch die Bewegungen des Kindes selbsttätig
entriegeln kann, wenn z. B. das Kind im Wagen kniet und sich an der Rückenlehne
festhält oder daran rüttelt. Durch das dadurch verursachte Umschlagen der Rückenlehne
fällt das Kind dann leicht kopfüber aus dem Wagen. Die Fußstütze kann sich in gleicher
Weise
entriegeln. Durch komplizierte Einrichtungen wurde schon versucht,
diesen Übelstand zu beseitigen. Eine wirksame Vorrichtung wurde jedoch nicht gefunden.
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Schließlich ist die Anbringung der neuerdings, üblichen Wäschetasche
auf der Rückseite der Rückenlehne nicht oder nur schwer möglich, weil die sich quer
über die Rückenlehne erstreckende Verstellvorrichtung dabei im Wege ist. Andererseits
wird durch eine darüberliegende Tasche die Verstellung sehr erschwert. Die zum Teil
auch übliche Stechrückenlehne mit Rastverstellung, gestattet wohl durch die freie
Rückenfläche das Anbringen einer Wäschetasche, hat aber im übrigen die gleichen
Nachteile. Sie ist außerdem durch die hohen im Drehpunkt und im Rastblech auftretenden
Kräfte zu unstabil und deshalb oft nach nicht langem Gebrauch nur schwer oder gar
nicht mehr zu verstellen.
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Die jetzt teils auch übliche Klemmverstellung ist wegen ihrer vielen
Nachteile ebenfalls unvollkommen. Die Klemmverstellung befindet sieh hierbei vorzugsweise
unter dem Sitz. Sie besteht aus auf einer Querstange drehbar gelagerten und mit
einer Feder gespannten Klemmlaschen, in deren Augen die Verstellstangen von der
Rückenlehne und vom Fußkasten her Gengreifen. Die Klemmlaschen verklemmen die Verstellstangen
so, daß Fußkasten und Rückenlehne festsitzen. Der Verstellhebel dagegen ist im Drehpunkt
der Fußstütze gelagert. Wird er betätigt, so wird vom Hebel die Bewegung durch ein
Hebelgestänge auf ein U-Stück übertragen, das dadurch hin und her bewegt werden
kann und dabei gegen die eine oder andere Klemmlasche stößt und diese anhebt, wodurch
die Verstellstange, die an der Rückenlehne oder der Fußstütze befestigt ist, entriegelt
wird, so daß Fußkasten und Rückenlehne sich nach unten verstellen lassen. Obwohl
diese Verstellung stufenlos geschehen kann, hat sei doch zu viele Nachteile. Sie
ist zu kompliziert, weil sie sich aus zu vielen Teilen zusammensetzt und dadurch
zu teuer wird. Sie ist unhandlich, weil z. B. beim Herunterlassen der Rückenlehne
zugleich mit der einen Hand der Verstellhehel zwischen Sitz und Fußstütze ausgelöst
und mit der anderen Hand die Rückenlehne verstellt werden muß.
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Sie ist auch nicht sicher. Der Verstellhebel steht zwischen Sitz und
Fußstütze seitlich senkrecht nach oben. Dieser Hebel wird leicht vom Kind erfaßt,
wodurch die Fußstütze oder die Rückenlehne unbeabsichtigt entriegelt wird und nach
unten fällt. Auch ein Fußsack oder eine Schondecke kann den Hebel auslösen, weil
diese daran leicht hängenbleiben, wenn das Kind daran zerrt. Die Rückenlehne fällt
dann durch die Entriegelung ganz nach unten, und das Kind stürzt leicht rücklings
aus dem Wagen, weil es sich weiter an Fußsack oder Decke halten will und der Hebel
dadurch ausgelöst bleibt.
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Schließlich ist die bekannte Verstellvorrichtung durch die dicht zusammenliegenden
Drehpunkte von Rückenlehne oder Fußstütze einerseits und der Verstellstange andererseits
und durch den Hebelmechanismus und das lange Gestänge zu unstabil. Die durch diese
Anordnung auftretenden hohen Kräfte bewirken ein Durchfedern der Teile und einen
hohen und frühen Verschleiß.
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Auch muß die Befestigung der Stange bereits konstruktiv am Kindersportwagen
besonders berücksichtigt sein, indem z. B. die Schenkel der Rückenlehne über den
Drehpunkt hinaus verlängert und umgebogen sein müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine stufenlose Verstellvorrichtung
für Rückenlehne und Fußstütze zu schaffen, die mit einem einzigen Handgriff verstellt
werden kann, sich in allen Stellungen selbsttätig und sicher gegen Abwärtsbewegung
versperrt und mit je einem einzigen Verstellhebel auskommt. Dabei kann eine Wäschetasche
über die ganze Rückseite der Rückenlehne angebracht werden.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung beispielsweise dar. Es zeigt Abb.
I die Anordnung der Verstellvorrichtung an Rückenlehne und Fußstütze eines Kindersportwagens
od. dgl. ohne Fahrgestell, von der Seite gesehen, Abb. 2 die Verstellvorrichtung
in Ansicht und Abb.3 eine Einzelheit.
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Zur Verstellung dient ein Verstellhebel d, der seitlich an der Rückenlehne
b und an der Fußstütze c in angemessen großem Abstand vom Drehpunkt h angelenkt
ist und durch dessen Klemmloch auf dem kurzen unteren Schenkel eine Verstellstange
e greift. Diese ist mit dem einen Ende an der Seitenwand a angelenkt und am anderen
mit einem Klemmring g, einer Mutter oder einem anderen Sicherungsmittel gegen Herausgleiten
aus dem Klemmloch gesichert. Der Verstellhebel d wird durch die Feder f in die Klemmstellung
gedrückt und hält so Rückenlehne b und Fußstütze c fest. Da diese mit ihrem Schwergewicht
und auch mit ihrem Belastungsgewicht in gleicher Richtfung wirken, verklemmt sich
der Verstellhebel d um so fester auf der Verstellstange e und verhindert somit jede
Abwärtsverstellung.
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Bei Verstellung der Rückenlehne wird sie mit einem einzigen Handgriff
an der Stelle erfaßt, wo seitlich oder Verstellhebel angebracht ist. Durch Druck
der Hand von hinten gegen den Verstellarm des Verstellhebels (entgegen der Pfeilrichtung)
wird dieser angehoben und entriegelt, und die Rückenlehne wird zugleich nach unten
(in Pfeilrichtung) verstellt. Beim Loslassen verklemmt sich der Verstellhebel d
durch den Federdruck der Feder f (in Pfeilrichtung) selbsttätig auf der Verstellstange
e, und die Rückenlehne ist wieder verriegelt.
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Auf diese Weise ist die Rückenlehne in jeder beliebigen Neigung stufenlos
einstellbar. Aufrichten läßt sich die Rückenlehne (entgegen der Peilrichtung) ohne
Betätigung des Verstellhebels, weil diese Bewegung der Verklemmung des Hebels auf
der Verstellstange entgegengerichtet ist. Die Rückenlehne kann so auch .durch Rüttelbewegung
sieh -nicht nach unten bewegen und nicht-herabklappen.
Die Verstellung
des Fußkastens geschieht in gleicher Weise.
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Der Verstellhebel ist im Spalt zwischen Seitenwand a und Rückenlehne
b bzw. Seitenwand a und Fußstütze c so angebracht, daß er vor dem Angriff des Kindes
geschützt ist. Da die Rückseite der Rückenlehne b ganz frei ist, kann über die ganze
Fläche eine Wäschetasche W angebracht werden.
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Die Verstellstange e ist im allgemeinen gerade. Sie kann aber auch
in der Schwenkebene beliebig gebogen stein (Abb. 2).
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Auch können Klemmloch und Drehpunkt des Verstellhebels miteinander
vertauscht werden. Aber auch wenn umgekehrt die Verstellstange e an Rückenlehne
b und Fußstütze c und der Verstellhebel d an der Seitenwand a angelenkt sind, wird
eine entsprechende Wirkungsweise der Verstellvorrichtung erzielt.