DE937971C - Verfahren zur Herstellung von Salben oder aehnlichen Arzneizubereitungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Salben oder ähnlichen Arzneizub ereitungen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Salben, bei denen Formamid ein Bestandteil der Salbengrundlage ist.
• Wird z. B. Stärke in Formamid gelöst, so quillt sie gallertartig auf, und es entsteht eine patstöse, gut streichbare Salbe. Auch andere sonst gebräuchliche Bestandteile von Salben; z. B. Traganth, Zelluloseäther, Eucerin, Fettalkohole, Vaseline usw., können in Formamid gelöst oder damit emulgiert werden.
• Da fettartige Grundlagen sich in Formamid nicht lösen, wird die Konsistenz der Salbe nicht gestört.
• Andererseits ermöglicht das gute Lösungsvermögen des Formamids für viele chemische Verbindungen, wie es z. B. durch die deutschen Patentschriften 350 I22 und 524 I66 bekanntgeworden ist, die Verwendung zahlreicher Arzneistoffe in gelöster Form.
• Für die vorliegenden Zwecke kann reines oder verdünntes Formamid angewandt werden.
• Auf die vorgenannte Weise hergestellte Salbengrundlagen besitzen besondere Eigenschaften. Sie trocknen infolge der Hygroskopizität des Formamids nicht aus, sie sind durch desinfizierende Eigenschaften des letzteren haltbar, und sie befördern, wie Tierversuche zeigten, die Resorption von Arzneistoffen, die in gelöster Form vorliegen.
• Zwar beschreibt die Anmeldung R 89426 IVa/3oh die Herstellung von Salbengrundlagen unter gemeinsamer Verwendung wasserlöslicher Amide, wie z. B. Harnstoff, mit Kohlenhydraten, wie Traubenzucker, unter gleichzeitigem Zusatz von Wasser und/oder Glycerin. Die vorliegende Erfindung kann aber aus dieser Vorveröffentlichung nicht entnommen werden. Dies geht schon aus der Tatsache hervor, daß die dort angegebenen Beispiele unter Benutzung von Formamid an Stelle von Harnstoff nicht nachgearbeitet werden können, wie praktische Versuche zeigten. Die vorliegende Erfindung war der Anmeldung R 89426 nic'ht zu entnehmen, sie bedeutet vielmehr einen beachtlichen Fortschritt.
• Beispiel I Man löst 8 Teile Salicylsäure in 100 Teilen Formamid und gibt Stärke bis zur salbenförmigen Konsistenz hinzu. Dazu sind etwa 8°/o Stärke erforderlich.
• Beispiel 2 In I5 Teilen Formamid löst man 0,5 Teile Weingeist und I,5 Teile Salicylsäure. Dann rührt man 7,2 Teile Trnganth und I.,5 Teile Weizenstärke hinzu, bis eine salbenartige Konsistenz ents,teSt.
• Beispiel 3 5 Teile Phenol werden in 62 Teilen Formamid gelöst. Dann werden 33 Teile Eucerin anhydricum eingerührt. Es ergibt sich eine desinfizierende Einreibung.
• Beispiel 4 Sulfanilsäureamid läßt sich bis etwa 40°/o in Formamid lösen. Eine derartige Lösung läßt sich als Einreibung verwenden. Durch Hinzufügung von fetter oder fettfreier Salbengrundlage kann man entsprechende Salben erhalten.
• B;e i sp iel 5 4 Teile Stärke werden mit IO Teilen Formamid auf dem Wasserbad unter kräftigem Umrühren vermischt. Nach dem Erkalten bildet sich eine fettfreie Salbe. Nun bringt man I Teil Schwefel in 4 Teilen Mucilago Gummi arabici in kolloide Verteilung und rührt die Formamid-Stärke langsam ein.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von salbenartigen Zubereitungen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Formamid als Salbenbestandteil.

   Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 350 122, 524 I66.