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Verfahren und Anlage zur Herstellung von Schleudergußrohren od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schleudergußrohren
sowie auf eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
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Es ist bereits bekannt, Gußteile, beispielsweise Rdhrstücke,derart
'herzustellen, daß man, eine Kokille in einer Gießmaschine rotieren ließ, während
der Rotation Sand oder ein anderes geeignetes Formmaterial in die Kokille einführte,
worauf die so entstandene Form mit geschmolzenem Metall beschickt wurde, so daß
das Gußstück durch Rotation der Form entstand.
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Bei diesem bekannten Verfahren wurde die Kokille mit Sand gefüllt,
während sie sich in einer senkrechten Lage befand, sie wurde dann in eine im wesentlichen
horizontale Lage gebracht, in der dann der Guß vorgenommen wurde. Die Kokille wurde
anschließend wieder in eine senkrechte Lage gebracht, wobei das vorher nach oben
zeigende Ende nunmehr nach unten gerichtet war. Das Gußstück wurde dann herausgenommen,
während die Kokille sich in der zuletzt genannten Lage befand. Schließlich-wurde
die Kokille um i8o° gedreht, und das ganze Verfahren begann von neuem.
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Weiterhin wurde bei der bekannten Vorrichtung ein Dorn zum Glätten
der Form verwendet, der nur an einem Ende unterstützt war.
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Diese bekannte Vorrichtung zeigte eine Reihe von Nachteilen. So war
die Drehung in drei verschiedene Lagen während des Gießvorganges umständlich und
zeitraubend. Weiterhin konnten
wegen der einseitigen Unterstützung
des Dornes keine langgestreckten Gußstücke hergestellt werden, weil der frei tragende
Dorn keine ausreichend genaue Formoberfläche ergab.
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Gemäß der Erfindung werden die obigen beschriebenen Nachteile beseitigt,
und das Verfahren liefert nicht nur genaue Gußstücke, sondern die Herstellung dieser
Gußstücke erfolgt in noch kürzerer Zeit.
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Die Erfindung wird im folgenden im Zusammenhang mit dem Gießen von
Rohren, beispielsweise Muffenrohren, beschrieben, jedoch läßt sie sich selbstverständlich
auch auf die Herstellung von anderen Schleudergußstücken anwenden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß folgende Maßnahmen
an einer Arbeitsstelle vorgenommen werden: a) Der Formstoff wird in die aufrecht
stehende Kokille eingebracht und zu einer Hohlform verdichtet, b) der in etwa waagerechte
Stellung gebrachten Kokille wird das Gießgut zum Schleudergießen in an sich bekannter
Weise zugeführt, c) die Kokille wird darauf wieder in die senkrechte Ausgangslage
zurückgeschwenkt und das Gußstück nach unten entfernt oder gezogen, wobei vorzugsweise
die gesamte Auskleidung mit entfernt wird.
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Zweckmäßig wird die Kokille nach dem Entfernen des Rohres noch in
ihrer aufrechten Stellung zur Herstellung einer neuen Form mit Formstoff, und zwar
durch das obere Kokillenende, gefüllt. Das Indrehungsetzen der Kokille kann bereits
in senkrechter Stellung derselben erfolgen. Die Verdichtung des Formstoffes in der
Kokille wird zweckmäßig dadurch vorbereitet, daß aus der Mitte der Form vor dem
Verdichten gegebenenfalls unter Drehung der Kokille Teile des Formstoffes entfernt
werden.
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Die Anlage zur Durchführung des oben skizzierten Verfahrens besteht
aus einem Maschinengestell mit einer darauf gelagerten, beiderseits offenen, dreh-
unid sichwenkbaren: Kokille mit dazugehörigen Antriebsmitteln sowie Vorrichtungen
zum Einfüllen, Festhalten und Ausstoßen des Formstoffes. Das Neue an dieser Anlage
wird darin gesehen, daß die Vorrichtung zum Zuführen des Formstoffes derart angeordnet
ist, daß die Auskleidung gemäß dem Verfahren nach der Erfindung bei etwa senkrecht
stehender Kokille vorgenommen werden kann. Ferner ist eine Vorrichtung zum Verdichten
des Formstoffes bei etwa waagerecht'stehender Kokille vorgesehen, und schließlich
sind Stützglieder für die Drückvorrichtung an beiden Enden der Kokille angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Anlage weist ferner vorzugsweise eine Dosiervorrichtung
für das Auskleidematerial auf, die eine Materialmenge abgibt, welche im wesentlichen
den gesamten Kokillenraum füllt. Ferner ist bei der erfindungsgemäßen Anlage ein
Stripper zum Ausdrücken des Gußstückes sowie der Auskleidung vorgesehen. Zum Halten
des Formstoffes ist wenigstens ein lösbarer, bezüglich der umlaufenden Kokille feststehender
Endring angeordnet. Zur Entfernung des Auskleidematerials dient vorzugsweise eine
Förderschnecke. Die Verdichtung des Formstoffes erfolgt durch einen Dorn, der quer
zur Längsachse sowie in Achsrichtung der Kokille verschiebbar und zum Verdichten
des Formstoffes exzentrisch zur Kokillenachse einstellbar ist. Der Dorn oder die
Verdichtungsvorrichtung und die Förderschnecke werden zweckmäßig auf einem gemeinsamen
Schlitten angeordnet.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht, teilweise im senkrechten
Mittelquerschnitt einer Schleudergießvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die
Vorrichtung nach Fig. i, Fig. 3 eine Teilendansicht der Vorrichtung nach den Fig.
i und 2 in. vergrößertem Maßstab von der rechten Seite her gesehen, Fig. 4 eine
Ansicht ähnlich wie die in Fig. 3, jedoch von der linken Seite her gesehen, Fig.
5 eine Endansicht der Kokille und der dazu gehörenden Vorrichtung vom rechten Ende
nach Fig. i her gesehen, jedoch vergrößert und teilweise im senkrechten Querschnitt
dargestellt, Fig. 6 einen teilweisen Querschnitt in vergrößertem Maßstab eines Teiles
des Aufbaues nach Fig. i, wobei ein Teil eines Rohres als Gußstück in der Form gezeichnet
ist, Fig.7 eine teilweise Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform einer
Schleudergießvorrichtung und Fig.8 einen senkrechten Querschnitt längs der Linie
VIII-VIII der Fig. 7.
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Wie aus den Zeichnungen hervorgeht, ist ein Grundteil oder Rahmen
2 vorgesehen, der parallele, getrennte nach oben gerichtete Ansätze 3 aufweist,
welche koaxiale Lager 4 und 5 tragen. Im Lager ¢ ist ein Zapfen 6 verzapft. Auf
den Zapfen 6 ist ein Arm 7 aufgekeilt, dessen äußeres Ende bei 8 mit einer Kolbenstange
9- drehbar verbunden ist, die an einem Kolben in einem Zylinder io angebracht ist,
der bei ii drehbar in Stützen 12 montiert ist. Der Kolben im Zylinder io wird durch
ein geeignetes Druckmittel betätigt. Durch die Bewegung des Kolbens im Zylinder
wird der Arm 7 um die Achse des Zapfens 6 geschwenkt, und da der Arm auf dem Zapfen
aufgekeilt ist, führt dies zu einer Drehung des Zapfens 6 im Lager 4.
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Das Lager 5 trägt eine Lagerhülse 13, die länger als das Lager ist
und sich nach innen auf das Lager 4 zu erstreckt. In der Hülse 13 ist eine Welle
14 verzapft, die über eine Getriebeuntersetzung 15 und eine Kupplung 16 mit einem
Elektromotor 17 verbunden ist, welcher die Welle 14 antreibt. Eine andere koaxial
mit der Welle 14 angeordnete, jedoch am entgegengesetzten Ende des Motors 17 und
durch diesen Motor angetriebene Welle 14d kann eine andere, der gezeichneten Anlage
ähnliche Anlage antreiben.
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Der Zapfen 6 erstreckt sich nach innen vom Lager 4. Auf der inneren
Verlängerung des Zapfens 6 und dem Teil der Hülse 13, die nach innen
vom
Lager 5 vorsteht, sind Schenkel i8 eines Supports ig montiert, in dem eine Kokille2o
drehbar montiert ist. Der innere Ansatz des Zapfens 6 ist auf einem der Schenkel
18 aufgekeilt. Auf diese Weise wird beim Betrieb des Kolbens im Zylinder io der
Support ig zwischen Stellungen, in denen die Kokille 2o im allgemeinen waagerecht
liegt, wie es voll ausgezeichnet in Fig. i gezeichnet ist, und in denen die Kokille
im allgemeinen senkrecht steht, wie es gestrichelt in Fig. i angedeutet ist, gedreht.
Befindet sich der Support ig in der vollausgezeichneten Stellung, so sitzt sein
linkes Ende auf einem Teil des Rahmens 2 auf. Wenn der Support in seiner in gestrichelten
Linien gezeichneten Stellung steht, sitzt sein unteres Ende auf dem Grundteil2i.
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Auf das innere Ende der Welle 14 ist ein Kegelritze122 aufgekeilt.
Auf der sich nach unten erstreckenden Verlängerung 23 des Supports ig sitzt eine
Welle 24, deren Achse parallel zur Achse der Kokille 20 liegt und auf deren einem
Ende ein Kegelritze125 aufgekeilt ist, der mit dem Kegelritzel a2 im Eingriff steht.
Außerdem ist auf die Welle 24 das Rad 26 aufgekeilt. Auf der Kokille 20 befindet
sich ein Rad 27, das in einer Ebene mit dem Rad 26 liegt. über die Räder 26 und
27 führen Keilriemen 28, so daß bei einer Drehung der Welle 24 die Kokille 2o gedreht
wird. Da der Antrieb für die Welle 24 koaxial mit dem Rad 6 und der Lagerhülse 13
ist, kann die Welle 24 in beliebiger Winkelstellung des Supports angetrieben werden
und sogar während der Drehung des Supports ig zwischen seinen entsprechenden Stellungen
gedreht werden. Infolgedessen ist es möglich, die Kokille 2o immer, d. h. in ihrer
senkrechten Stellung, in ihrer waagerechten Stellung und in den Zwischenstellungen
zu drehen.
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Die Kokille 2o ist drehbar in Lagern 29 im Support ig gelagert und
weist radiale Leitbleche 30 für die Wärmeableitung auf. Die Kokille ist äußerlich
im wesentlichen zylindrisch, läuft jedoch im Innern von einem entsprechend geringen
Durchmesser an der linken oder oberen Seite auf einem entsprechend großen Durchmesser
an der rechten oder unteren Seite zu, wenn man die in vollausgezeichneten bzw. in
gestrichelten Linien dargestellte Abbildung nach Fig. i betrachtet. Dies erleichtert
das Ausstreifen des in der Kokille gegossenen Rohres und die Entfernung des verwendeten
Formstoffes (z. B. Sand) aus der Kokille.
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Über der Kokille befindet sich eine Schiene 31, auf der Wagen 32 und
33 laufen. Eine Längsschiene 34 ist mit beiden Wagen 32 und 33 verbunden, so daß
die Wagen immer den gleichen Abstand haben und sich gemeinsam bewegen. Die Schiene
34 ist bei 35 mit einer Kolbenstange 36 eines in einem Zylinder 37 wirkenden Kolbens
verbunden. Der Wagen 32 trägt ein Gefäß 38 zur Aufnahme des Formstoffes aus einem
Behälter 39. Der Behälter 39 weist in seinem Boden eine Öffnung 4o auf. Mit dem
Gefäß 38 ist eine waagerechte Verschlußplatte 41 verbunden, die die öffnung 4o immer
verschließt, außer wenn sich das Gefäß 38 direkt unter ihr befindet, wobei der Formstoff
durch die Öffnung 40 in das Gefäß 38 zugeführt wird. Der Wagen 33 trägt einen senkrechten
Zylinder 42, in dem ein Kolben wirkt, der eine Kolbenstange aufweist, an deren unterem
Ende eine Vorrichtung 43 zum Herausnehmen des gegossenen Rohres aus der Form und
zur Unterstützung der Entladung des verwendeten Formstoffes aus der Kokille angebracht
ist.
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Befindet sich der Kolben im Zylinder 37 am linken Ende seines Hubes
(Fig. i), so befindet sich das Gefäß 38 unmittelbar über der Kokille 2o, falls diese
sich in ihrer aufrechten Stellung befindet. Das Gefäß weist drehbar gelagerte klappenartige
Verschlußmittel 44 an seinem unteren Ende auf, durch die der Formstoff, der vom
Behälter 39 aufgenommen wurde, durch die Schwerkraft entladen wird. Befindet
sich der Kolben im Zylinder 37 am rechten Ende seines Hubes, so ist das Gefäß 38
unmittelbar unter der Öffnung 40 angeordnet, und der Ausstreifer 43 sitzt koaxial
zur Flasche, falls diese in ihrer senkrechten Stellung steht.
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Der Rahmen 2 hat eine im allgemeinen waagerechte Verlängerung q.5,
die eine Führung 46 aufweist, welche parallel zur Achse der Kokille 2o liegt, wenn
sich diese in ihrer im allgemeinen waagerechten und in Fig. i in vollausgezogenen
Linien dargestellten Lage befindet. Längs der Führung 46 kann ein Wagen 47 gleiten.
Auf der Führung ist eine nach unten vorstehende Zahnstange 48 fest montiert. Auf
dem Wagen 47 befindet sich ein Elektromotor 49 mit einer Welle 5o, auf der das mit
der Zahnstange 48 im Eingriff stehende Zahnrad 51 aufgekeilt ist. Die Bewegung des
Wagens 47 längs der Führung wird durch den Motor 4g bewirkt, der das Zahnrad 5 i
dreht. Der Motor 49 kann irgendeine geeignete Steuervorrichtung aufweisen, wobei
Endschalter 51Q, die in Fig. i nur schematisch dargestellt sind, zum Anhalten des
Motors vorgesehen sein können, um ein Hinauslaufen des Wagens 47 in den entsprechenden
Richtungen seiner Bewegung zu verhindern.
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Auf dem Wagen 47 ist ein Träger 52 für eine zur Bewegungsrichtung
des Wagens längs der Führung quer gerichtete Bewegung montiert. Der Träger 52 weist
eine Schwalbenschwanzverbindung 53 mit dem Wagen 47 auf, die eine Bewegung des Trägers
in horizontaler Richtung zu der des Wagens und senkrecht zur Zeichenebene der Fig.
i gestattet. Am Wagen 47 ist eine Stütze 54 befestigt, mit der ein Zylinder 55 verbunden
ist. In diesem Zylinder arbeitet ein Kolben mit einer Kolbenstange 56, die bei 57
mit einer am Träger 52 befestigten Stütze 58 verbunden ist. Auf diese Weise bewegt
der Kolben im Zylinder 55 den Träger 52 auf dem Wagen 47.
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Auf dem Träger 52 befinden sich zwei im allgemeinen parallele Vorrichtungen
zum Verformen des Formstoffes in der Kokille 2o. Diese Vorrichtungen bestehen aus
einer Vorrichtung 59 zum Entfernen eines Teiles des Formstoffes in der Kokille
und zur Ausbildung einer Öffnung darin und aus einer Vorrichtung 6o zum Verfestigen
und Formen des Formstoffes in der Kokille. Die Vorrichtung 59 besteht aus
einem Rohr 61, in der eine
Förderschnecke arbeitet. Die Förderschnecke
62 wird durch eine das Rad 64 tragende Welle 63 gedreht. Auf dem Träger 52 befindet
sich ein Elektromotor 65, dessen Welle 66 ein Rad 67 trägt. Über die Räder 64 und
67 sind Keilriemen 68 geführt und geben den Antrieb für die Welle 63 und damit für
die Förderschnecke 62. Die Förderschnecke dreht sich derart, daß der Formstoff von
links nach rechts nach Fig. 2 entfernt wird, wobei eine Öffnung 69 in dem Rohr 61
für den Durchtritt des Formstoffes in dem Rohr und eine Öffnung 69,
in dem
Rohr für den Austritt des Formstoffes aus derselben vorgesehen ist. Ein Schaber
69b formt das vergrößerte Ende der Form roh vor, wo die Muffe des Rohres gegossen
werden soll, wobei der von dem Schaber aufgefangene Formstoff in das Rohr 61 durch
die Öffnung 69 eintritt. Stege 69, tragen zum Stützen des Rohres 61 bei und gleichen
die Schwächung durch die Öffnungen 69 und 69,
aus. Das Rohr 61 ist an seinem
nicht unterstützten oder nach Fig. 2 linken Ende offen.
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Die Vorrichtung 6o besteht aus einem Dorn, der drehbar auf einer gelagerten
Welle 70 sitzt. Obwohl der Dorn angetrieben sein kann, erfolgt seine Drehung
vorzugsweise durch Reibungseingriff mit dem Formstoff. Die Vorrichtungen 59 und
6o sind zueinander und zur Führung 46 parallel, wodurch sie bei einer Bewegung des
Wagens 47 längs der Führung in die Kokille 2o eintreten können.
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Rechtwinklig zum Rahmen 2 ist auf diesem ein Schlitten 71 beweglich
montiert, der eine hochstehende Führung 72 mit einer Führungsöffnung 73 trägt. Der
Schlitten 71 ist bei 74 mit einer Kolbenstange 75 eines in einem auf dem Rahmen
diontierten Zylinder 76 beweglichen Kolben verbunden. Die Öffnung 73 kann mit dem
Dorn 6o in eine Flucht gebracht werden, wobei die Dornwelle 70 vorn ein reduziertes
Ende 77 aufweist, das bei eingeführtem Dorn in die Öffnung 73 eintritt, wodurch
das freie Ende des Dornes gelagert und geführt wird. Der Schlitten 71 kann zur Einstellung
der Führung 72 in eine seitliche außerhalb des Weges stehende Stellung gebracht
werden, wenn das Gießgut, z. B. geschmolzenes Metall, in die Form eingeführt wird.
Eine solche Bewegung des Schlittens wird durch Bewegung des Kolbens im Zylinder
76 nach unten nach Fig. 2 bewirkt.
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Der Rahmen trägt Stützen 78 mit Lagern 79 an ihren äußeren Enden und
mit einer in den Lagern drehbar verzapften Welle 8o. Im Rahmen ist ein Zylinder
81 mit einem Kolben montiert, mit dem eine Kolbenstange 82 verbunden ist. Die Kolbenstange
82 ist durch einen Stift 83 mit einem an der Welle 8o befestigten Arm 84 verbunden.
Dadurch wird durch eine Bewegung des Kolbens und des Zylinders 81 eine Drehung der
Welle um einen kleinen Winkel hervorgerufen. Die Stiftverbindung 83 zwischen der
Kolbenstange 82 und dem Arm 84 kann eine Leerbewegung vorsehen, um eine Höhenänderung
des unteren Endes des Armes 84 während des Betriebes zu gestatten. An der Welle
8o sind zwei nach oben vorstehende Arme 85 und 86 befestigt. Jeder Arm weist an
seinem oberen Ende einen im allgemeinen waagerecht angeordneten Bolzen 87 auf, der
durch eine Mutter 88 in einer verstellbaren, aber festen Stellung gehalten wird.
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Befindet sich der Kolben im Zylinder 81 am rechten Ende seines Hubes
nach Fig. 4, so befinden sich die oberen Enden der Arme 85 und 86 in ihren äußersten,
d. h. linken Stellungen. Die Muttern 88 sind so eingestellt, daß, wenn sich die
Arme 85 und 86 in ihren äußersten Stellungen nach Fig.4 befinden, die Nasen der
Bolzen etwas vom Schlitten 71 bzw. Träger 52 entfernt sind, wenn sich der Wagen
47 und der Träger 52 in der in gestrichelten Linien gezeichneten Stellung der Fig.2
befinden und der Schlitten und der Wagen (dadurch, daß sich die Kolben in den entsprechenden
Zylindern 76 und 55 an den obersten Enden ihres Hubes nach Fig. 2 befinden) so eingestellt
sind, daß die Führungsöffnung 73 und der Dorn 6o koaxial mit der Kokille 2o liegen,
wenn sich diese in ihrer waagerechten Stellung befinden. Die Welle 8o und ihre dazugehörige
Vorrichtung dient zum Verstellen des Trägers 5ä und des Schlittens 71 in die nach
unten gerichtete Richtung nach Fig. 2 derart, daß der Dorn 6o und die Führungsöffnung
73 koaxial bleiben, wobei jedoch der Dorn etwas exzentrisch zur Kokille 2o eingestellt
wird, so daß der Dorn den Formstoff in der Kokille verfestigt und formt und eine
zylindrische Form gewünschten Durchmessers herstellt. Während des Verfestigens und
des Formens dreht sich der Dorn infolge seiner Reibungsbewegung mit der zu bildenden
Form. Das Ausmaß der dem Schlitten 71 und dem Träger 52 durch die Drehung der Welle
8o erteilten Bewegung hängt von der Strecke ab, die sich der Kolben im Z_ulinder
81 bewegt. Diese Strecke kann von der Bedienung durch eine mit der Kolbenstange
verbundene Lehre bestimmt werden, oder es kann ein mit dem Arm 84 zusammenwirkender
Anschlag 84a vorgesehen werden, dessen Einstellung verstellbar ist, um die Drehbewegung
des Armes 84 im Uhrzeigersinn nach Fig. 4 auf ein solches Maß zu beschränken, das
notwendig ist, um die gewünschte Amplitude des Dornes und der Führung exzentrisch
zur Kokille hervorzurufen. .
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Der Dorn 6o hat einen etwas geringeren Durchmesser als das Rohr 61.
Wenn das Rohr 61 in die Kokille eingesetzt wird, entfernt sie einen Teil des Formstoffes
.und erzeugt eine axial durch die Kokille verlaufende Öffnung. Befindet sich der
Kolben im Zylinder 55 in seiner untersten Stellung nach Fig. 2, so sitzt das Rohr
61 axial in der Flasche. Nachdem die Förderschnecke einen Teil des formbildenden
Materials aus der Flasche entfernt und eine Öffnung gebildet hat, wird der Dorn
axial in die Öffnung eingesetzt, und nach seinem Einsetzen an seinen Platz, wobei
das Wellenende 77 in der Führungsöffnung sitzt, wird er so weit exzentrisch zur
Kokille versetzt, daß eine zylindrische Form gewünschten Durchmessers entsteht.
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An seinem gelagerten Ende ist der Dorn 6o bei 89 vergrößert, so daß
das vergrößerte Ende der Form entsteht, in dem die Rohrmuffe gegossen werden soll.
Außerdem weist der Dorn eine Anschlagplatte
89, in Gestalt
eines radialen Flansches auf, dessen Durchmesser etwas größer als der Innendurchmesser
der Kokille 2o an ihrem rechten Ende (vgl. vollausgezogene Linie der Fig. i) ist.
Die Anschlagplatte 89" ist an ihrer linken Fläche nach Fig. i mit Lagermaterial
belegt, und wenn sich der Dorn in seiner Betriebsstellung in der Kokille und der
Form befindet, liegt die Anschlagplatte gegen das Ende der Kokille. Der Dorn hat
eine Verstärkung io6, die eine entsprechende Aussparung in der Form zur Ausbildung
des Zapfenendes des gegossenen Rohres bildet. Nach dem Wegziehen des Dornes aus
der Form wird ein Kern eingesetzt, der in Fig. 6 mit 9o bezeichnet ist. Der Kern
lagert sich in der Form mit entsprechenden konischen Flächen gi des Kernes und der
Form, wobei der vordere Teil 9.2 des Kernes so ausgebildet ist, daß er zur Form
paßt, aber von ihr einen Abstand hat, so daß beim Einführen des Gießgutes dieses
in den Hohlraum 93 zwischen die Form und den Kern zur Ausbildung der Rohrmuffe
fließt.
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In einem Schlitz 95 im Support ist ein Schieber 94 vorgesehen, der
in drei Stellungen bewegt werden kann, in denen er drei verschiedene Aufgaben hat.
Der Schieber weist einen undurchlöcherten Teil zum vollständigen Verschluß des Endes
der Kokille, einen den Kern haltenden und in Fig. 6 im Schnitt gezeichneten Teil,
der den Kern hält und trotzdem eine Entlüftung gestattet, und einen anderen Teil
mit einer großen Öffnung auf, die wesentlich größer als der Durchmesser der Platte
89" ist. Wenn die Kokille mit Formstoff gefüllt werden soll, wird der undurchlöcherte
Teil des Schiebers 94 über das Ende der Kokille gestellt. Soll der Kern an seinem
Platz gehalten werden, so wird der Kernhalteteil über das Ende der Kokille gestellt,
der eine Mittelentlüftungsöffnung 96 zum Entlüften des Kernes aufweist. Sind die
Vorrichtungen 59 und 6o in Betrieb und soll das gegossene Rohr aus der Kokille
entfernt und der verbrauchte Formstoff herausgenommen werden, so wird der Schieber
94 in seine dritte Stellung bewegt, in der das Ende der Kokille offen und unverschlossen
bleibt.
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Um den Schieber 94 in jeder der drei Stellungen zu halten, sind entsprechende
Mittel vorgesehen. Der Schieber weist an seiner oberen Kante drei ähnliche Bohrungen
97 auf, die mit Klinkenstiften 98 zum Halten des Schlittens in seinen entsprechenden
Stellungen zusammenwirken. Der Rahmen hat eine Verlängerung 99 mit einer
Öffnung ioo zur Führung des Stiftes 98. Mit der Verlängerung ist eine Stütze ioi
mit einer Bohrung io2 zum Durchtritt des Stiftes 98 verbunden, dessen Kopf 103 normalerweise
auf dem Oberteil der Stütze ioi aufliegt. Ein Kragen 104 ist am Stift 98 befestigt,
und eine Druckschraubenfeder io5 sitzt zwischen der Stütze ioi und diesem Kragen
104. Auf diese Weise drückt die Feder den Stift nach unten, jedoch kann der Stift
gegen die Wirkung der Feder nach oben gezogen werden, um ihn aus jeder der Öffnungen
97 im Schieber 94 zu entfernen. Soll der Schieber 94 von einer Stellung in die andere
bewegt werden, so wird der Stift 98 aus der Öffnung 97 gehoben, in der er gerade
sitzt. Der Schieber wird dann in seine neue Stellung bewegt, und der Stift kann
in die den Schieber in der neuen Stellung festlegende Öffnung 97 eintreten, wobei
er in seiner wirksamen Stellung durch die Feder 105 gehalten wird.
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Im folgenden soll ein vollständiger Arbeitstakt nach der Erfindung
beschrieben und die Wirkungsweise der Vorrichtung dargestellt werden. Bei völlig
leerer Kokille 2o wird der Schieber 94 in die Stellung bewegt, in der der undurchlöcherte
Teil das Ende der Kokille abschließt. Die Kokille wird in ihrer senkrechten Stellung
angebracht, wie sie in Fig. i in gestrichelten Linien dargestellt ist. Das Gefäß
ist mit einer bestimmten Menge von Formstoff, vorzugsweise einer Menge, die ausreicht,
die Kokille zu füllen, das vom Behälter 39 durch die Öffnung 4o aufgenommen wurde,
über die Kokille in die in Fig. i dargestellte Stellung gebracht und das formbildende
Material aus dem Gefäß 38 in die Kokille entleert, was durch Heben der Klappen 44
erfolgt. Die Drehung der Kokille wird entweder vor oder während oder kurz nach der
Zuführung des Formstoffes eingeleitet; während sich die Kokille noch dreht, wird
sie aus ihrer in Fig. i in gestrichelten Linien gezeichneten, senkrechten Stellung
in ihre in Fig. i in vollausgezogenen Linien gezeichnete Stellung geschwenkt. Während
der weiteren Drehung der Kokille wird der Schieber 94 in die Stellung bewegt, in
der das Ende der Kokille vollständig offen gehalten wird. Der Träger 52 wird dann
so bewegt, daß das Rohr 6 1 axial zur Kokille liegt und, während die Förderschnecke
62 läuft, wird der Wagen 47 nach links (Fig. i und 2) vorgerückt, um das Rohr 61
mit der sich darin drehenden Förderschnecke 62 in die Kokille zum Entfernen eines
Teiles des Formstoffes aus der Kokille und zur Ausbildung einer Öffnung darin zu
bewegen. Dieser Vorgang geht schnell vor sich, wobei der Wagen 47 so lange nach
links bewegt wird, bis die Förderschnecke vollständig die Kokille durchdrungen hat,
worauf der Wagen in seine Stellung zurückbewegt wird, in der sich die Förderschnecke
vollständig außerhalb der Form befindet. Darauf wird der Träger 52 bewegt, um den
Dorn 6o koaxial mit der Form einzustellen. Dann wird der Wagen 47 wieder vorgerückt,
wobei der Dorn 6o in die vorher von der Förderschnecke hergestellte Öffnung eintritt.
Nachdem der Dorn so weit vorgerückt wurde, daß sein Wellenende 77 in der Öffnung
73 sitzt, wird er durch Betätigung des Kolbens im Zylinder 81, wie oben beschrieben,
exzentrisch bewegt, um den Formstoff in der Kokille zu verfestigen und zu formen.
Nach dem Verfestigen und Formen des Formstoffes wird der Dorn in seine bezüglich
der Kokille koaxiale Stellung zum Herausziehen zurückgebracht. Darauf wird der Kern
go eingesetzt und der Schieber 94 in seine Kernhaltestellung nach Fig. 6 bewegt.
Der Schieber 71 wird nach unten nach Fig.2 gezogen, um die Führung 72 aus der Bahn
zu bewegen, und das geschmolzene Metall wird in die sich drehende Form durch einen
Einlauf, der in Fig. i in gebrochenen
Linien bei 73" angedeutet
ist, eingeführt, um eine Rohrlänge zu gießen. Eine gegossene Rohrlänge ist bei 107
in Fig. 6 zu erkennen.
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Nach der Erstarrung des geschmolzenen Metalls wird die Kokille in
ihre senkrechte Stellung gedreht, der Kolben im Zylinder 37 wird nach rechts bewegt,
um den Zylinder 42 koaxial zur Kokille einzustellen, und der Kolben im Zylinder
42 wird nach unten bewegt, um das gegossene Rohr aus der Form auszustreifen und
den verbrauchten Formstoff auszuwerfen, so daß die Flasche für den darauffolgenden
Gießvorgang gereinigt ist. Ist der Zylinder 42 über und in axialer Flucht mit der
senkrecht stehenden Kokille angeordnet, so wird das Gefäß 38 unter die Öffnung 4o
des Behälters 39 gestellt, wodurch diese Öffnung freigegeben wird und der Formstoff
durch seine Schwere in das Gefäß 38 fallen kann. Wenn das Gefäß 38 als nächstes
nach links nach Fig. i bewegt wird, und zwar in die Stellung zur Zuführung des Formstoffes
in die Kokille, so schließt die Platte 41 die Öffnung 4o ab und hält sie bis zum
nächsten Arbeitstakt verschlossen.
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Die Fig. 7 und 8 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform. Bei dieser
Ausführungsform sitzt der Motor zum Drehen der Kokille auf dem Kokillensupport,
wodurch das Kegelradgetriebe nach den Fig. i bis 6 entbehrlich wird. In den Fig.
7 und 8 sind die Teile, die den Teilen nach den Fig. i bis 6 entsprechen, mit den
gleichen Bezugszeichen, jedoch mit einem hinzugefügten Strich versehen. Der Grundteil
oder Rahmen 2' hat nach oben gerichtete Ansätze 3', welche koaxiale Lager 4' und
5' tragen. In den Lagern 4' und 5' ist eine Zapfenwelle 6' gelagert. Auf die Zapfenwelle
6' ist annähernd in ihrer Mitte ein Arm 7' aufgefeilt, dessen äußeres Ende bei 8'
mit einer Kolbenstange 9' drehbar verbunden ist, welche zu einem Kolben in einem
drehbar bei ii' in den Stützen 12' gelagertem Zylinder io' gehört. Der Kolben im
Zylinder io' wird durch ein geeignetes Druckmittel betätigt. Bei der Bewegung des
Kolbens im Zylinder wird der Arm 7' um die Zapfenwelle 6' geschwenkt, und da der
Arm auf die Zapfenwelle aufgekeilt ist, führt dies zu einer Drehung der Zapfenwelle
6' in den Lagern 4' und 5'.
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Zwischen dem Lager 4' und dem Arm 7' und zwischen den Lagern 5' und
dem Arm 7' sind auf die Zapfenwelle 6' die Schenkel 18' eines Supports i9' aufgekeilt,
in dem eine Kokille 2o' drehbar montiert ist. Bei Betätigung des Kolbens im Zylinder
io' dreht sich der Support i9 zwischen einer Stellung, in der die Kokille 2o' im
allgemeinen waagerecht steht, wie es vollausgezogen in Fig. 7 gezeichnet ist, und
einer Lage, @ in der die Kokille im allgemeinen senkrecht steht, wie es gestrichelt
in Fig. 7 zu sehen ist. Befindet sich der Support i9' in seiner vollausgezogenen
Stellung, so sitzt sein linkes Ende auf einem Teil des Rahmens 2': Befindet er sich
in der gestrichelt;gezeichneten Stellung, so sitzt sein unteres Ende auf einem Grundteil
:2i'.
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Auf dem Support i9' sitzt eine Stütze io8 mit einem Elektromotor i7',
dessen Welle 14! parallel zur Achse der Kokille 2o' verläuft. Auf die Motorwelle
14' ist ein Rad 26' aufgekeilt. Auf der Kokille 2o' befindet sich ein Rad 27', das
mit dem Rad a6' in der gleichen Ebene liegt. über die Räder 26' und 27' führen Keilriemen
28', so daß- beim Betrieb des Motors i7' die Kokille 2o' gedreht wird. Da die Mittel
zum Drehen der Kokille auf dem Support montiert sind, der die Kokille trägt, kann
diese immer gedreht werden, gleichgültig, ob sie in der senkrechten, in der waagerechten
oder in einer Zwischenstellung ist oder ob sie um die Achse der Zapfenwelle 6' von
einer Stellung in die andere bewegt. wird.
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Die Kokille 2o' ist in Lagern 29' im Support i g' drehbar gelagert
und weist radiale Wärmeleitflächen 3o' auf. Die Kokille ist im übrigen die gleiche
wie die Kokille 2o der Ausführungsform nach den Fig. i bis 6.
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Der Rahmen 2' hat einen im allgemeinen waagerechten Ansatz 45', der
eine zur Achse der Kokille 2o' parallele Führung 46' aufweist, wobei sich das parallel
auf die im allgemeinen waagerechte Lage bezieht, die in Fig. 7 vollausgezeichnet
dargestellt ist. Auf der Führung 46' kann sich ein Wagen bewegen, der im allgemeinen
der gleiche wie der Wägen 47 ist, und dieser Wagen kann einen Träger und die dazugehörige
Vorrichtung tragen, die dem Träger 52 und der dazugehörigen Vorrichtung gleicht.
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Rechtwinklig zum Rahmen 2' ist auf ihm ein Schlitten 71' vorschiebbar
montiert, der eine nach oben vorstehende Führung 72' mit einer Führungsöffnung 73'
trägt. Der Schlitten 71' wird durch die Führungen iog in seiner Stellung gehalten
und für eine Querbewegung zum Rahmen geführt. Er ist über einen nach unten vorstehenden
Teil iio mit einer Kolbenstange verbunden, die mit einem auf dem Rahmen montierten
Zylinder 76' befindlichen Kolben verbunden ist. Die Öffnung 73' kann mit dem Dorn
in übereinstimmung gebracht werden und wirkt in der gleichen Weise wie die Öffnung
73 nach den Fig. i und 2.
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Der Rest der Betätigungsvorrichtung gleicht der im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. i bis 6, wobei die Elemente 78' bis 84' den Elementerz 78 bis 84 des
zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiels entsprechen. In den Fig. 7 und 8 sind
Teile der Betätigungsvorrichtung weggelassen, um die Klarheit der gezeichneten Teile
zu heben.
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Der 'Kokillensupport ist mit einem Schlitz 95' versehen, in dem ein
Schieber in ähnlicher Weise wie der Schieber 94 betätigt werden kann. Dieser Schieber
wird in seinen verschiedenen Stellungen durch einen Sperrstift 103 gehalten.
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Die allgemeine Wirkungsweise des Ausführungsbeispiels nach den Fig.
7 und 8 ist die gleiche wie die des Ausführungsbeispiels nach den Fig. i bis 6.