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Streckwalzen-Putzvorrichtung für Spinnereimaschinen Die Erfindung
betrifft eine Streckwalzen-Putzvorrichtung für Spinnereimaschinen.
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Bei Verwendung eines der gebräuchlichen Streckwerke wird das Faserband
zwecks Streckens zwischen vier oder mehr Walzenpaaren hindurchgeführt. Das Eingangswalzenpaar
wird mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit gedreht, die folgenden Walzenpaare
dagegen mit höherer Geschwindigkeit. Die unteren Walzen eines jeden Paares bestehen
gewöhnlich aus Metall und sind mit einer Längsriffelung versehen. Die oberen Walzen
sind mit einem Überzug aus elastischem :Material, gewöhnlich ölfestem, synthetischemGummi
(Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisate, bekannt durch die amerikanischen Patentschriften
2 450 4o8 und 2 455 362 sowie durch die französische Patentschrift 939 745)
oder aus Kork oder aus Leder versehen.
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So ziemlich alle Streckwerke sind mit »Putzvorrichtungen« ausgerüstet,
die dazu dienen, die Streckwerkwalzen und Riemchen frei von losen Fasern und anderem
Faserabfall zu halten. Die Putzvorrichtungen sind meist mit einem sauberen Überzug
versehen, auf dem sich die von den Streckwalzen mitgeschleppten Faserabfälle fangen.
Der angesammelte- Abfall wird schließlich von dem Maschinenwärter entfernt. Eine
Reihe verschiedenartiger Putzvorrichtungen sind in Gebrauch. Die üblichste Type
ist als »feststehende Putzvorrichtung« bekannt und besteht im wesentlichen aus
einem
gerauhten Flanelltuch, das über einen oberhalb der oberen Walzen angebrachten Holzrahmen
gespannt ist. Die rauhe Seite dieses Tuches ruht auf den Walzenoberflächen. Auch
drehbare Putzvorrichtungen, wie eine solche beispielsweise in der britischen Patentschrift
3 386 vom Jahre 1873 -beschrieben ist, sind üblich. In letzter Zeit haben
sich auch oszillierende Putzvorrichtungen eingeführt, wie sie in der USA.-Patentschrift
2 5o9 982 beschrieben sind.
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In den letzten Jahren werden die Streckwalzen und Laufriemen hauptsächlich
aus synthetischem Gummi .gefertigt, wie es in der amerikanischen Reissue-Patentschrift
23 117 beschrieben ist. Diese Stoffe haben eine glatte Oberfläche und eignen sich
ausgezeichnet zum Strecken von Faserbändern, jedoch ist die Frage des richtigen
Putzens bei feststehenden Putzvorrichtungen noch schwieriger geworden.
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Unter manchen Betriebsverhältnissen werden die Faserabfälle auf dem
Tuch der Putzvorrichtung nicht genügend festgehalten, so daß sie sich zu einer lose
zusammenhängenden Masse anhäufen, die von den Tuchflächen herunterhängt und etwa
wie eine Augenbraue oder ein Bart aussieht. Versuche sind angestellt worden zum
Unterbinden dieser nachteiligen Bildung von Faserbärten, indem man der Masse granulierten
Kork, Sand oder andere ähnliche Stoffe zufügte, um eine rauhere Oberfläche zu schaffen,
die besser geeignet wäre, die Faserabfälle der Putzvorrichtung zuzuführen und dort
festzuhalten.
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Unter anderen Betriebsverhältnissen sammeln sich die Abfälle an der
Putzvorrichtung in Gestalt von langen, dünnen,. runden Bändern, die als »Rattenschwänze«
bekannt sind. Beide Arten dieser nachteiligen Abfälle, nämlich die »Augenbrauen«
und die »Rattenschwänze« fallen sehr häufig auf das Vorgarn oder auf das Garn, während
es gestreckt wird, oder werden. von diesem mitgenommen. Sie erzeugen hierdurch lästige
Verdickungen und bewirken häufig ein Abreißen, so daß der Maschinenwärter achtsam
sein, die Störung beseitigen und die Enden neu verbinden muß. Da das Strecken hauptsächlich
zwischen dem mittleren und dem vorderen Walzenpaar erfolgt oder zwischen den mittleren
Laufriemen und dem vorderen Walzenpaar (Casablancas-Hochverzug-Streckwerk), so kommt
der meiste Abfall hier zustande, und das Problem der »Augenbrauen« und »Rattenschwänze«
ist an den Vorderwalzen am schwierigstdn.
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. Der Erfindung@liegt die Aufgabe zugrunde, ein Streckwerk ' mit Putzvorrichtung
zu - schaffen, bei dem die obenerwähnten Schwierigkeiten bezüglich der Abfallfasern
gemildert oder beseitigt 'sind.
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Erfindungsgemäß bestehen die zum Reinigen der Streckwalzen dienenden
Teile der Putzvorrichtung aus vulkanisiertem, ölfestem, 'elastischem, nicht thermoplastischem,
synthetischem Gummi mit einem Mindestfaserabstößvermögen von 2 Sekunden: Mit Hilfe
dieses Materials werden alle Faserteile und @ ändere Fasefabfälle, die von dem Garn
oder Vorgarn durch die Streckfläche aufwärts getragen werden, von der Oberfläche
der Putzvorrichtung mechanisch erfaßt und von der Streckfläche entfernt. Da die
Putzfläche glatt und vollkommen faserabstoßend ist, hat sie keine Anziehungskraft
für die von der Streckfläche mechanisch entfernten Fasern. Die entfernten Faserabfälle
werden daher glatt von der Streckfläche beseitigt, wobei der größere Teil von der
Flockensammelwalze der Maschine aufgenommen wird. Zweckmäßigerweise bestehen die
zum Reinigen der Streckwalzen dienenden Teile der Putzvorrichtung aus einem Butadien-Acrylnitrilprodukt,
das vorzugsweise einen organischen Elektrolyten, z. B. Leim, oder einen anorganischen
Elektrolyten enthält. Schließlich besteht die Erfindung noch darin, daß das Reinigungsmaterial
der Putzvorrichtung des Streckwerkes halogeniert ist.
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Im folgenden werden einige Ausführungsformen der Erfindung an Hand
der Zeichnung erläutert: Fig. i ist die teilweise aufgebrochene Draufsicht, die
die Erfindung in ihrer Anwendung auf ein Hochverzug-Streckwerk von Casablancas-Typ
erläutert; Fig. 2 ist ein Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. i ; Fig. 3 ist
eine Endansicht einer Putzvorrichtung mit Flanellbezug, wobei die »Augenbraue« erkennbar
ist; Fig.4 ist eine schematische Darstellung einer auf einem Streckwerk angeordneten,
abgeänderten . Putzvorrichtung; Fig.5 ist eine schematische Darstellung einer nicht
den Gegenstand der Erfindung bildenden Prüfvorrichtung, die zur Auswahl faserabstoßender
Stoffe verwendet wird, wie solche für die Arbeitsflächen der Putzvorrichtung notwendig
sind.
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Fig. i zeigt eine gebräuchliche Ausführung eines Casablancas-Streckwerks
mit einem Eingangswalzenpaar 2, 3. Zwei mittlere, geriffelte Walzen 5 und 6, von
denen die untere angetrieben wird, dienen als Treibwalzen für zwei Riemchen 7 und
B. Diese können Arbeitsflächen aus synthetischem Gummi, Leder' oder einem anderen
geeigneten Material haben. Die vordere Unterwalze 9 ist eine angetriebene, geriffelte
Metallwalze. Die vordere Oberwalze io ist mit einem Überzug oder Belag i i versehen,
ähnlich dem Belag 4 der hinteren Oberwalze 3. Eine Wiege i2 ist für die Riemchen-Tr.eibwalzen
5 und 6 sowie für die sonstigen zugehörigen' Teile vorgesehen. Eine untere Putzwalze
13 berührt die vordere Unterwalze 9 und entfernt dabei alle--lösen Fasern, die die
Walze 9 beim Strecken des Vorgarnes mitgenommen hat. Die untere Putzwalze 13 wird
durch ein am Maschinenrahmen auf einem Bolzen 15 schwingend gelagertes Gegengewicht
14 gegen die vordere Unterwalze 9 gedrückt. Ein' Luntenführer-r6 dient dazu, das
Vorgärn oder das Faserband hin und her zu- führen, damit auf den Oberwalzen und
den Riemchen keine Rillen entstehen. Die Oberwalzen und die oberen Riemchen werden
durch ein nicht gezeigtes Gewicht gegen die Unterwalzen und die
unteren
Riemchen gedrückt. Das Gewicht hängt an einem an einem Schwingsattel 18 sitzenden
Halter 17.
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Die Überzüge 4 und i i der oberen Walzen können aus Leder, Korkpräparaten,
synthetischem Gummi oder aus anderem Material bestehen. Der größte Vorteil offenbart
sich natürlich bei Verwendung von Material, das zum Bilden von »Augenbrauen« und
»Rattenschwänzen« neigt. Zur näheren Erläuterung wird die folgende, in der amerikanischen
Reissue-Patentschrift 23 117 von Carman angegebene und zur Zeit in der Textilindustrie
der USA. weitgehend verwendete Zusammensetzung als Beispiel angeführt:
Beispiel I |
»Perbunan« .............. ioo Gewichtsteile |
Fichtenteer ............... 16 - |
Harz .................... 6 - |
Ruß ...................... 25 - |
Zinkoxyd ................. 5 - |
Stearinsäure .............. 0175 - |
Paraffin .................. o,5 - |
Schwefel ..... ... 1,5 - |
Altax (Benzothiazyldisulfid) 1,5 - |
Diphenylguanidin ......... 0,2 - |
Tricresylphosphat ......... 6 - |
Schlämmkreide ........... 28,5 - |
Diese Mischung kann verarbeitet und zu einem Riemchen oder einem Überzug geformt
werden, wie es in der genannten amerikanischen Reissue-Patentschrift 23117 ausführlich
geschildert ist.
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Beim Herstellen der Laufriemchen 7 und 8 kann das Material gemäß der
amerikanischen Patentschrift 2 450 408 zur Gewinnung einer geeigneten Faserberührungsfläche
verwendet werden. Die folgende Mischung stammt aus dieser Patentschrift:
Beispiel II |
Kopolymeres Butadien- |
acrylnitril .... . ......... ioo Gewichtsteile |
Schwefel ................. 1,5 - |
Zinkoxyd ................. 5 - |
Phenyl-beta-naphthylamin . . i - |
Dibutyl-phthalat .......... io - |
Stearinsäure . . .......... i - |
Halbstarker Ruß.......... 5o - |
Benzothiazyl-disulfid ...... 1,5 - |
Aus dieser Mischung kann das Riemchen angefertigt und halogeniert werden, wie es
ausführlich in der genannten amerikanischen Patentschrift 2 450 408 beschrieben
ist.
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Der Überzug kann auch hergestellt werden nach den Beschreibungen der
amerikanischen Patentschriften 2450409 (britische Patentschriften 637 574
und 637 575 sowie kanadische Patentschrift 451 6o2) und 2 450 410 (britische Patentschriften
637 576 und 637 577 sowie kanadische Patentschrift 45i 6o3). Zur Erläuterung eines
für einen Überzug verwendbaren weiteren Beispiels wird auf die amerikanische Patentschrift
:2 336 193 (britische Patentschrift 543 976 und kanadische Patentschrift 4o6 922)
hingewiesen. Dort ist ein Überzug beschrieben, der aus einem Korkgemisch besteht,
das aus granuliertem Kork, Leim als Bindemittel und einem Weichmachungsmittel, wie
Glycerin, hergestellt ist. Statt der genannten überzüge können auch Überzüge aus
Leder oder aus anderen natürlichen oder künstlichen Stoffen verwendet werden.
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Oberhalb der Streckwalzen 3 und io sowie des Riemchens 7 ist eine
stationäre Putzvorrichtung ig angeordnet, die aus einem Tragebrett 2o besteht, das
durch an der Maschine befestigte Stangen 21 geführt wird. Die Putzvorrichtung ist
mit einem glatten und äußerst faserabstoßenden Belag 22 versehen, der in der in
Fig. i und 2 gezeigten Ausführung die Form eines über die U-förmigen, mit ihren
Enden am Tragbrett 2o befestigten Stangen 23 und 24 geführten Bandes hat. Der Belag
22 der Putzvorrichtung ist stationär, während die oberen Walzen 3 und io sowie das
Riemchen 7 beweglich sind.
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Wesentlich ist, daß der Überzug der Putzvorrichtung glatt und faserabstoßend
ist. Eine solche Eigenschaft kann leicht durch die in Fig. 5 gezeigte Prüfvorrichtung
ermittelt werden, die jedoch nicht Gegenstand der Erfindung ist. Diese Vorrichtung
umfaßt drei Walzenpaare 5o, 51, 52, 53 und 54 55. Die Walzen 5o, 52 und 54 sind
gewöhnliche geriffelte Unterwalzen aus Metall, wie sie allgemein in Streckwerken
verwendet werden, wobei die Walzen 5o und 52 einen Außendurchmesser von 22 mm haben
und die Walze 54 einen solchen von 25 mm hat. Die Walzen 51 und 53 haben einen der
üblichen Überzüge, wie etwa synthetischen Gummi, Korkgemisch, Leder od. dgl., und
die Walze 55 besitzt als Überzug einen Belag, der aus einem auf Faserabstoßung zu
prüfenden Material besteht. Die oberen Walzen haben alle einen Außendurchmesser
von 27 mm und werden wie folgt belastet: Walze 51 mit 2,2 kg, Walze 53 mit 5,6 kg
und Walze 55 mit 5,9 kg. Die Drehgeschwindigkeiten der Walzen sind wie folgt: Walze
50 = 22 U/min, Walze 52 = 25,7 U/min und Walze 54 = 294 U/min. Die oberen Walzen
54 53 und 55 werden von den entsprechenden unteren Walzen durch Reibung angetrieben.
Die Abstände zwischen den Walzen sind wie folgt: Vordere Walze 54 zur mittleren
Walze 52 = 44,4 mm; mittlere Walze zur hinteren Walze 50 = 444 mm. Spulen 56 und
57 sind vorgesehen und tragen 4,o Hank eines Stapelviskose-Rayonvorgarnes von 1,5°
Denier und 39,7 mm Länge, das den Walzen von zwei Gatterspulen zugeführt wird. Weiterhin
ist eine Flockensammelwalze 58 üblicher Art mit einem Überzug aus gerauhtem Flanell
vorgesehen.
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Zur Prüfung der faserabstoßenden Eigenschaft auf dieser Vorrichtung
wird eine Schicht des zu prüfenden Materials auf die vordere Oberwalze 55 gebracht.
Die Vorrichtung wird während der Prüfung in einer Atmosphäre mit 68% relativer Feuchtigkeit
bei einer Temperatur von ag° und bei gleichen Bedingungen wenigstens 12 Stunden
lang
auch vor der Prüfung gehalten, um das Probematerial und das Vorgarn entsprechend
vorzubereiten. Nach der Vorbereitung wird das Vorgärn zwischen die Walzen geführt,
worauf man es sich .einige Sekunden lang um die Flockensammelwalze 58 wickeln läßt.
Die Drehbewegung der Flockensammelwalze 58 wird nun unterbrochen, und man läßt das
gestreckte Vorgarn frei aus den Walzen 54 und 55 herauslaufen. Besitzt das auf der
Walze 55 befindliche Material sehr gute faserabstoßende Eigenschaften, so läuft
das gestreckte Vorgarn nach Stillsetzen der Flockensammelwalze 58 noch 4 Sekunden
lang oder länger aus den Walzen 54 und 55, bevor es von der Walze 55 nach oben getragen
und auf ihr aufgewickelt wird. Material mit schlechten faserabstoßenden Eigenschaften
wird das Vorgarn beim Abstellen der Flockensammelwalze sofort auf die Walze 55 wickeln.
Ein Material, das als Durchschnitt von fünfzehn Prüfungen mindestens 2 Sekunden
lang faserabstoßend bleibt, ist ein geeigneter stationärer Überzug für Putzvorrichtungen
in Streckwerken nach vorliegender Erfindung. Die fünfzehn Prüfungen sollen in regelmäßigen
Abständen im Verlaufe von etwa 36 Stunden durchgeführt werden; um.einen guten Durchschnitt
der Prüfverhältnisse zu.,-erhalten. Jedes Material, das die angeführten Prüfungen
erfolgreich bestanden hat, die von nun an als »Garrett Test« bezeichnet werden sollen,
kann als voll faserabstoßend angesehen werden und ist ein geeignetes Material für
die Arbeitsfläche von Putzvorrichtungen, die so mit der Oberfläche der Streckorgane
zusammenarbeiten, daß Abfaserungen oder Abfälle, die die Streckflächen vom Faserband
weggerissen haben, von der Putzvorrichtung erfaßt und als abgesondertes Fasermaterial
sowohl von der Streckfläche als auch von der Oberfläche der Putzvorrichtung selbst
entfernt werden, so daß beide Flächen sauber bleiben. Ein bevorzugtes Material wird
hergestellt durch Mischen eines Butadien - acrylnitril - Kopolymerisationsproduktes
mit einer wirksamen Menge Leim oder eines Elektrolyten, z. B. Calciumnitrat, Aluminiumsulfat,
Kalium- und Natrium-Aluminiumsulfat, Ferrisulfat, Kalium- und Natriumferrisulfat,
Natriumcarbonat oder Phosphorsäure, wie in den amerikanischen Patentschriften 2
450 409 und 2 450 410 angegeben ist, und durch Halogenierung von dessen Oberfläche
nach dem in der amerikanischen Patentschrift 2 450 4o8 beschriebenen Verfahren.
Hierdurch wird eine faserabstoßende; Oberfläche geschaffen, die ölfest, elastisch
und nicht thermoplastisch ist und ohne Schwierigkeiten. hergestellt werden kann.
Statt dieser bevorzugten Mischung können auch ein Chloropren, Butadieil-acrylnitril
oder irgendein anderes vulkanisiertes synthetisches Polymerisationsprodukt eines
offenkettigen, aliphatisch konjugierten Diens mit Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
mit einem freien Halogen zur Reaktion gebracht werden, wie es in der amerikanischen
Patentschrift 2 450 408 beschrieben ist, wodurch ein Überzug für die Putzvorrichtung
erzeugt wird, der glatt und vollkommen faserabstoßend ist. Im folgenden ist ein
Beispiel für eine geeignete Zusammensetzung gegeben. Beispiel III
»Perbunan« (Butadien-acryl- |
nitril-Kopolymerisations- |
produkt) .... . .......... ioo Gewichtsteile |
Schwefel . . . . . . . . . . . . . . . . . i o - |
Triacetin ................. io - |
Titandioxyd .............. 15 - |
Zinkoxyd ................. io - |
Graphit Nr. 64 . . . . . . . . . . . . 2,6 - |
Benzothiazyl-disulfid ...... 1,5 - |
Diphenylguanidin ......... o,2 - |
Leim .. .-. .... .......... .. . 50 - |
Diese Mischung und ihre Herstellung ist im Beispiel I der amerikanischen Patentschrift
2 450 409 ausführlich beschrieben.
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Die so hergestellte Masse ist unter normalen Betriebsbedingungen faserabstoßend,
da: sie eine Faserabstoßung von 4 Sekunden nach dem »Garrett Test« besitzt. Nach
ihrer Herstellung und Vulkanisierung in der Form eines Bandes kann diese aber, falls
gewünscht, auch noch durch 2o Minuten langes Tauchen in Chlorwasser behandelt werden,
dessen Stärke derjenigen von 6 bis 8 ccm . einer Zehntelnormallösung von - Natrium-Thiosulfat
entspricht.
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Das Chlorwasser kann hergestellt werden durch Einleiten von Chlorgas
in Wasser, bis der gewünschte Stärkegrad erreicht ist, oder durch Ansäuern einer
Lösung einer Chlorverbindung, wie z. B. Natrium- oder Kalziumhypochlorit; auch eine
organische Chlorlösung kann verwendet werden oder irgendein anderes Mittel, durch
das freies Chlor mit der Oberfläche des Polymerisationsproduktes in Berührung gebracht
wird, wie dies in der amerikanischen Patentschrift 2 450 408 beschrieben ist. Nach
der Chlorierung beträgt der Wert der Faserabstoßung etwa 1o Sekunden.
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Eine - Neopren- oder Polychloroprenmischung kann auch verwendet werden,
vorausgesetzt, daß die Oberfläche halogeniert wird; ürn ihr die erforderliche Faserabstoßung
zu 'geben. Hierfür kommt das folgende Beispiel in Frage. . Beispiel IV'
Neopren . . . . . . . . . . . . . . . . Too Gewichtsteile |
Vulkanisiertes Pflanzenöl ... 35 - |
Stearinsäure .......... ... 2. - |
Paraffin .......... ....... i -. |
Leichtes Magnesiumoxyd ... 4 |
Zinkoxyd ... ... ............ 5 - |
Leichtes Mineralöl . . . . . . . . . . io - |
Suprex Ton ..... ......... 70 - |
Diese Mischung wird in gleicher Weise wie im Beispiel II bereitet und dann in der
oben beschriebenen Weise halogeniert.
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Erfindungsgemäß wurde eine neue Kombination geschaffen, die aus einer
normalen Streckfläche und einer faserabstoßenden Putzvorrichtung besteht, die -die
vom Faserband durch die Streckfläche
beim Strecken fortgerissenen
Fasern mechanisch entfernt und sie als lose Fasern sowohl von der Streckfläche als
auch von der faserabstoßenden Fläche fortleitet. Der weitaus größte Teil der Fasern,
die auf diese Weise durch die Putzvorrichtung von den Walzen entfernt werden, insbesondere
vom Ausgangswalzenpaar, fällt infolge seines eigenen Gewichtes auf die untere Putzwalze,
die ohne Unterbrechung des Betriebes leicht gereinigt werden kann.
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Die besondere Form und Bauart der Putzvorrichtung ist nicht wesentlich.
Statt eines bandförmigen Belages der Putzvorrichtung, wie er in Fig. i und 2 gezeigt
ist, kann auch eine andersartige stationäre Putzvorrichtung, wie eine solche in
Fig.4 gezeigt ist, verwendet werden, bei der ein Haltebrett 26 vier Halteschuhe
27, 28, 29 und 3o trägt, die aus Metall hergestellt sein können. An jedem Schuh
ist ein Putzbelag mit einer elastischen Unterlage 32 und einem darauf angebrachten
Arbeitsflächenüberzug 31 befestigt. Die aus einer Korkmischung, synthetischem Gummi
oder aus anderem elastischen Material bestehende Unterlage kann auch entfallen,
wenn die Arbeitsflächenlage 31 aus glattem, faserabstoßendem Material ausreichend
dick ist, um ein gutes Zusammenarbeiten der Putzvorrichtung mit der Streckfläche
33 der Streckwalze 34 zu gewährleisten. Bei dieser Ausführungsart ist ein normales
Streckwerk schematisch dargestellt. Da die hauptsächlichste Ansammlung von Putzabfall
an den Ausgangswalzen 34 und 35 auftritt, können die anderen Walzen gegebenenfalls
mit den üblichen Oberflächen der Putzvorrichtung ausgerüstet sein. Der größte Vorteil
gemäß vorliegender Erfindung ergibt sich aber, wenn jede Streckwalze mit einer glatten,
faserabstoßenden Putzfläche zusammenwirkt.
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Der Vorteil der Verwendung eines endlosen Bandes als Putzüberzug,
wie es in Fig. i und 2 gezeigt ist, liegt darin, daß es so eingestellt werden kann,
daß frische, ungebrauchte Putzflächen in Eingriff mit den Streckflächen kommen.
Dies ist besonders wünschenswert, wenn halogenierte Oberflächen verwendet werden,
da die Halogenierungsschicht des synthetischen Gummis verhältnismäßig sehr dünn
ist und nach deren Verschleiß eine frische, halogenierte Fläche herangebracht werden
muß. Obgleich bei Verwendung eines bandförmigen Überzuges die Fläche auch wieder
neu halogeniert werden muß, so braucht dies doch nicht annähernd so häufig zu geschehen,
da frische Oberflächen an die Streckwalzen herangebracht werden können.
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Fig. 3 zeigt eines der gebräuchlichen Putzbretter 36 mit dem üblichen,
daran angebrachten gerauhten Flanelltuch 37. Eine Ansammlung von Abfaserungen und
sonstigem Abfall an der Berührungsstelle mit der vorderen Oberwalze ist bei 38 gezeigt
und erläutert die Bildung der sogenannten »Augenbrauen«. Derartige Anhäufungen können
bei einem mit der Putzvorrichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Streckwerk nicht
auftreten. Dieses stellt eine Kombination einer Streckwalze, die ausgezeichnete
Streckeigenschaften, aber an sich auch eine Neigung zu starker »Augenbrauen«-Bildung
besitzen kann, mit einer Putzvorrichtung dar, die eine glatte, völlig faserabstoßende
Arbeitsfläche -hat und so jede Ansammlung von Fasern verhindert, die zum Bilden
von »Augenbrauen«, »Rattenschwänzen« oder anderen Mängeln führen könnte, die gewöhnlich
selbst bei den besten Streckwalzenüberzügen und stationären Putzvorrichtungen auftreten.