DE9320537U1 - Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens zur Kompostierung vegetabiler Stoffe und Schlämme oder anderer kompostierfähiger Abfälle und Böden - Google Patents
Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens zur Kompostierung vegetabiler Stoffe und Schlämme oder anderer kompostierfähiger Abfälle und BödenInfo
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Description
Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens zur Kompostierung vegetabiler Stoffe und Schlämme oder
anderer kompostierfähiger Abfälle und Böden
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der in kürzester Zeit ein definierter,
EDV-gestützter aerober Rottevorgang in einem geschlossenen System mit geringsten Emissionen für die Umwelt ablaufen
kann.
Die Kompostierung als aerober Rottevorgang ist dafür nachgewiesenermaßen
das geeignetste Verfahren. Für die Durchführung eines derartigen Verfahrens sind
mehrere Vorrichtungen, die zum Teil sehr komplexe Anlagen sind, bekannt geworden. Grundsätzlich liegt den Vorrichtungen
zur Durchführung derartiger Verfahren die Aufgabe zugrunde, den Rotteprozeß, der im Freien über lange Zeit
unkontrolliert und ungeregelt abläuft, in Behältern mit Wärmeisolierung und Zwangsbelüftung technisch zu steuern,
um die Rottezeit zu vermindern.
So ist u.a. eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der die Eingangsprodukte in Behälter mit wärmedämmender Auskleidung
gefüllt wurden.
Im verschlossenen Behälter konnte unabhängig von äußeren Bedingungen der aerobe Rotteprozeß verlaufen, wobei das zu
kompostierende Material stets mit sauerstoffhaltiger Luft
zwangsweise durchströmt wurde. Die Abluft wurde durch Biofilter geleitet und insgesamt konnten in einem derart
geschlossenenem System der Kondensatwasseranfall und die Geruchsemissionen gering gehalten werden. Während ein im
Freien verlaufender Rotteprozeß ca. ein Jahr dauert, kann nach einem so verlaufenden Rotteprozeß die Zeit auf 2 bis
Wochen reduziert werden. Das Rottematerial ist dann praktisch geruchsneutral und weist einen stark reduzierten
Feuchtigkeitsgehalt auf.
Es genügt nach einer relativ kurzen Nachrottezeit im Freien
· ji.üi,.
den Qualitätsanforderungen für Kompost und kann verschiedenen Verwendungen zugeführt werden.
Die Herstellung eines derartigen Produktes ist dann wirtschaftlich, wenn jährlich eine bestimmte Menge pro
Anlage bei niedrigen Investitions- und Betriebskosten produziert wird.
Hierzu ist jedoch dann eine Anlagenkonzeption erforderlich, die unter Beachtung der Logistik aus Einrichtungen zur
Bevorratung der Eingangsprodukte, deren Behandlung und Befüllung in eine große Zahl von Behältern bestehen muß.
Diese Behälter sind dann an geeignete Stellplätze zu transportieren, mit den Zu- und Abluftleitungen zu verbinden
und nach erfolgter Verrottung zu entleeren.
Diese Einrichtungen sind, da die Behälter bis zu 20 m3 Rottematerial aufnehmen, sehr aufwendig und insgesamt wird
ein großer Platzbedarf benötigt. Das gesamte Handling der Behälter gilt als personalintensiv.
Ein wesentlicher Nachteil ist auch, daß die Behälter eine große Oberfläche aufweisen und daß das darin befindliche
Rottematerial während des Rotteprozesses nicht gleichartigen Konditionen im Hinblick auf Sauerstoffversorgung,
Temperatur und Druckbeanspruchung ausgesetzt ist.
Erfindungsgemäß sollen diese Nachteile durch eine andere
Bauform der Rottebehälter und ein vereinfachtes Handling derselben beseitigt werden. Auf diese Weise lassen sich
nicht nur die Zeit für den Rottevorgang verkürzen, sondern auch die Anzahl der Rottebehälter und die der aufwendigen
Anlageneinrichtungen reduzieren. Außerdem läßt die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines Kompostierverfahrens
ein einfacheres und weniger personalaufwendiges Handling erwarten, da die Rottebehälter selbst nicht mehr
in einer speziellen Station befüllt werden, zum Stellplatz und danach zur Entleerungsstation bewegt werden müssen, um
dann erneut der Befüllung zugeführt zu werden, sondern an Ort und Stelle verbleiben können.
Schließlich sind der Flächenbedarf für die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung und die Investitions- und
Betriebskosten vermindert, so daß eine wirtschaftlichere Herstellung des Endproduktes erwartet werden kann.
Diese Vorteile werden wesentlich mit Rottebehältern (9) ermöglicht, die in einem Gestell (10) gelagert sind und die
die Rotationsbewegung um ihre Längsachse ausführen können, was durch geeignete Antriebe sichergestellt wird. Diese
Drehbewegungen werden in den Rottebehälter (9) dann eingeleitet, wenn dieser befüllt und entleert wird.
Nach erfolgter Befüllung, die nach einem gravimetrischem Prinzip erfolgt, wird der Rottebehälter (9) in einer
definierten Position arretiert und mit den Anschlüssen der Zuluftleitung (11) und der Abluftleitung (12) versehen.
Nach einer bestimmten Zeit werden diese Anschlüsse gelöst, der Rottebehälter (9) abermals in Rotation um seine Längsachse
versetzt, so daß eine Durchmischung und Homogenisierung des Behälterinhaltes erfolgen
kann.
Danach werden die Anschlüsse der Zuluftleitung (11) und der Abluftleitung (12) wieder an den Rottebehälter (9) angebracht
und der Rotteprozeß setzt sich fort.
Im Bedarfsfall kann dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden, wodurch eine schnellere und gleichmäßigere Verrottung
des Behälterinhaltes erreicht wird. Grundsätzlich bewirkt eine kürzere Rottezeit eine häufigere Nutzung des
Rottebehälters (9) und damit eine Verringerung der Anzahl derselben.
Jeweils nach Beendigung der Rottezeit erfolgt die Entleerung des Rottebehälters durch entgegengesetzte Drehrichtung
um dessen Längsachse bei geöffnetem Behälterverschluß. Der Behälterinhalt wird dabei ebenfalls wie bei
der Befüllung nach einem gravimetrischem Prinzip während
der Förderung zusätzlich noch durchmischt. Entsprechende Einbauten im Inneren des Rottebehälters (9) bewirken dessen
restlose Entleerung, so daß anschließend erneut eine Befüllung mit nachfolgendem Rotteprozeß ermöglicht wird.
Eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens, ist der beiliegenden Zeichnung zu entnehmen und wird im Folgenden
näher beschrieben.
Es zeigen Fig. 1 eine Vorderansicht und Fig. 2 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die wie folgt
beschrieben wird:
In den Bunkern (1) und (2) werden die Eingangsprodukte in zweckmäßigen Mengen bevorratet und in abgewogenen Teilmengen
von einem Abzugsförderer (3) über einen Steilförderer (4) dem Mischer (5) zur Homogenisierung zugeführt.
Über einen weiteren Förderer (6) gelangt das aus verschiedenen Komponenten vermischte Eingangsprodukt zu
einem Beschickungsförderer (7), von wo aus über eine verfahrbare Übergabestation (8) der jeweilige Rottebehälter
(9) gefüllt wird, indem dieser Rottebehälter (9) sich kontinuierlich um seine Längsachse dreht, was
durch eine entsprechende Lagerung und einem Drehantrieb innerhalb des Gestells (10) des Rottebehälters (9) ermöglicht
wird. Nach erfolgter Befüllung wird der Rottebehälter (9) in eine definierte Position gedreht und dort arretiert.
Sodann werden an den Rottebehälter (9) die Zuluftleitung (11) und die Abluftleitung (12) sowie die Meßwertgeber
angeschlossen und somit die
kontinuierliche Belüftung des Inhaltes des Rottebehälters (9) ermöglicht. Die Abluft wird durch die Biofilter (13)
desodoriert. Nach erfolgtem Rottevorgang werden die Zuluftleitungen (11) und die Abluftleitung (12) wieder gelöst und
durch entgegengesetzte Drehrichtung um seine Längsachse erfolgt eine Entladung des Rottebehälters (9) auf einen
-&Xgr;&Igr; Abzugsförderers (14), der das fertige Produkt einem Nachrottebereich
oder der Verwertung zuführt.
Die beschriebenen Abläufe können automatisch ablaufen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung müssen die
Rottebehälter (9) keinen eigenen Drehantrieb aufweisen, sondern sie können von einem Drehantrieb, der an der
fahrbaren Übergabestation (8) angeordnet ist, jeweils angetrieben werden.
Erforderlichenfalls erlaubt es die erfindungsgemäße Vorrichtung, daß kontinuierlich oder in zeitlichen Abständen
über die Zuluftleitung (11) zur Beschleunigung und Verbesserung des Intensivrotteverfahrens geeignete
Zusatzstoffe dem Behälterinhalt zugeführt werden. Derartige Zusatzstoffe können dem Behälterinhalt auch durch separate
Öffnungen zugeführt werden.
(Hierzu 1 Blatt Zeichnung)
Claims (14)
- &Iacgr; ST *&idiagr; &igr;*. Ci-Pl-'nsprüche:neu 1. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens zur Kompostierung vegetabiler Stoffe und Schlämme oder anderer kompostierfähiger Abfälle und Böden, welcher in geschlossenen Rottebehältern stattfindet,d a d u r c h gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) in einem Gestell (10) um ihre Längsachse drehbar gelagert sind und von einem an sich bekannten Drehantrieb auch in Drehbewegungen versetzt werden, und zwar sowohl während der Befüllung mit den Ausgangsprodukten über die Übergabestation (8), so daß nach einem gravimetrischen Förderprozeß eine Befüllung der Rottebehälter (9) erfolgt, als auch während der Entleerung nach erfolgtem Rotteprozeß, jedoch in entgegengesetzter Drehrichtung, wobei ebenfalls nach einem gravimetrischen Förderprinzip eine Entleerung der Rottebehälter (9) erfolgt bei gleichzeitiger Durchmischung des Behälterinhalts, und diese Drehbewegung weiterhin in zeitlichen Abständen reversierbar eingeleitet werden kann.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenzeich-n e t, daß die um die Längsachse drehbaren Rottebehälter (9) auf ihrer Innenseite Wendeln und Mischelemente aufweisen, die gravimetrische Befüllung und Entleerung bei gleichzeitiger Durchmischung ermöglichen.neu
- 3. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wendeiförmigen oder schräg zur Längsachse angeordneten Einbauten auf der Innenseite des Rottebehälters (9) im Bereich der Befüllung mit Öffnungen versehen sind, durch die sauerstoffhaltige Luft in das Innere des Rottebehälters (9) gelangen kann.- P2 -
- 4. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenzeichnet , daß die Rottebehälter (9) Ringleitungen und/oder Längsleitungen für die Zu- und Abluftleitung sowie das Kondensat aufweisen, wobei die Ringleitungen und/oder die Längsleitungen teilweise abgeschottet werden können.
- 5. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrottverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenzeichnet , daß die Rottebehälter (9) Anschlüsse für die Abluftleitung (12) aufweisen sowie Abflüsse für Kondensat.
- 6. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) wärmeisoliert sind.
- 7. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) nicht ausschließlich mit einem eigenen Drehantrieb ausgerüstet sind, sondern daß die Übergabestation (8) einen Drehantrieb aufweist, mit der jeder Rottebehälter (9) entsprechend einzeln angetrieben werden kann.
- 8. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenzeichnet, daß der Querschnitt der Rottebehälter (9) neben der Kreisform auch andere, z. B. polygonartige Querschnitte aufweisen kann.- P3 -
- 9. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) während des Rotteprozesses hermetisch verschließbar sind.
- 10. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) mit verschließbaren Inspektionsöffnungen versehen sind. 10
- 11. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenzeichnet,daß die Rottebehälter (9) mit Anschlüssen für Signalgeber für gesteuerte Prozeßüberwachung versehen sind.
- 12. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) innerhalb des Gestelles (10) positiv oder negativ geneigt werden können.
- 13. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenzeichnet, daß die Querschnitte der Rottebehälter (9) in Längsrichtung verschieden ausgeführt werden können, z. B. mit konischen Abschnitten an den Enden.
- 14. Vorrichtung zur Durchführung eines Intensivrotteverfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenzeichnet, daß die Rottebehälter (9) doppelwandig ausgeführt sind, wobei die innere Wandung Öffnungen für den Luftaustritt aufweist.
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