DE3841168A1 - Verfahren und einrichtung zum kompostieren von organischen abfaellen, wie hausmuell, klaerschlamm oder dgl. - Google Patents

Verfahren und einrichtung zum kompostieren von organischen abfaellen, wie hausmuell, klaerschlamm oder dgl.

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DE3841168A1 DE19883841168 DE3841168A DE3841168A1 DE 3841168 A1 DE3841168 A1 DE 3841168A1 DE 19883841168 DE19883841168 DE 19883841168 DE 3841168 A DE3841168 A DE 3841168A DE 3841168 A1 DE3841168 A1 DE 3841168A1
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kompostieren von organischen Abfällen, wie Hausmüll, Klärschlamm oder dgl., durch Einbringen der Abfälle in ein Lager, Umsetzen des Lagerinhaltes zum Zwecke der Belüftung und Entnehmen des fertigen Kompostes.
Es zählt zum allgemeinen St. d. T., zum Zwecke der Kompostie­ rung organischer Abfälle diese in sogenannte Mieten einzubringen, die üblicherweise in Form von nicht überdachten Längslagern ausgestaltet sind. Diese Mieten werden mittels Greiferkranen, Radladern oder dgl. dergestalt umgesetzt, daß neben der ersten Miete eine weitere Miete eröffnet wird. Dieser Vorgang wieder­ holt sich so oft, bis der zunächst eingestapelte Frischmüll so reif ist, daß er als Fertigkompost verwendet werden kann. Nachteile des bekannten Verfahren sind im wesentlichen darin begründet, daß einerseits eine große Lagerfläche benötigt wird, da der eingestapelte Frischmüll etwa 3-6 Monate benötigt, um in Fertigkompost umgewandelt zu werden. Somit muß bei jeder neuen Frischmüllzufuhr eine neue Miete eröffnet werden, wodurch die Lagerkapazität unverhältnismäßig ansteigt. Ferner nachtei­ lig ist die Art der Umsetzung durch Verwendung von Greiferkranen, Radladern oder dgl., da der Vorgang einerseits verhältnismäßig zeitaufwendig ist und andererseits durch Herausnahme größerer Bestandteile aus der ersten Miete sich nur eine unzureichende Belüftung beim Herabfallen auf die zweite Miete einstellen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie ein Lager zu konzipieren, welches ein im wesentlichen auto­ matisches Umsetzen der Komposthalde zur Wiederbelüftung ermöglicht. Ferner soll das Einbringen des Frischmülls sowie das Austragen des Fertigkompostes im wesentlichen kontinuier­ lich durchgeführt werden, wobei die Betriebsweise in allen Phasen den umweltrechtlichen Belangen gerecht werden soll.
Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß dadurch gelöst, daß die Abfälle ggf. vorzerkleinert und vorsortiert über ein Förder­ mittel einem Einstapelgerät zugeführt werden, das die Abfälle dergestalt aufhaldet, daß in Längsrichtung der Halde gesehen, eine kreis- oder ovalartige Form gebildet wird, daß die Halde in vorgegebenen Zyklen innerhalb der Lagerfläche im wesent­ lichen kontinuierlich umgesetzt wird und daß nach entsprechen­ der Reifezeit der Fertigkompost am Ende der Halde mittels eines Abzugsgerätes, mit nachgeschalteten Fördermitteln, abge­ zogen wird, während etwa gleichzeitig am Anfang der Halde mittels des Einstapelgerätes Frischmüll aufgegeben wird.
Den Vorgang bei der Kompostierung von organischen Materialien nennt man Verrottung oder Rotte. Dies sind biochemische Abbau­ vorgänge, die durch Mikroorganismen hervorgerufen werden, die das verrottende Material ständig verändern und als Endprodukt CO2, H2O, Humusstoffe, Mineralstoffe sowie Energie liefern. Infolge der Selbsterhitzung während des Rottevorganges von bis zu 70°C entsteht ein hygienisch einwandfreies Bodenverbesse­ rungsmittel. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im wesentlichen in der Deponierung des Kompostes sowie durch Ausbringung in der Landwirtschaft, Ausbringung auf Rekultivie­ rungsflächen oder in den Wald begründet. Folgende Vorteile werden durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielt:
  • - Einbringung des organischen Mülls in den Stoffkreislauf
  • - Verbesserung der Bodenstruktur und hydrologischen Eigen­ schaften landwirtschaftlich genutzter Böden
  • - Wegfall teurer Deponieflächen
  • - erhebliche Verringerung der Ausgangsvolumina
  • - Kompost als Verkaufsprodukt, der bedingt durch das Behand­ lungsverfahren den hygienischen Anforderungen entspricht
  • - Verarbeitung von Klärschlämmen und Fäkalien aus der land­ wirtschaftlichen Tierhaltung
  • - kontinuierlicher Durchsatz des Mülls bis zum Endprodukt.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den Unteransprüchen 2 bis 8 zu entnehmen. Die einen Pro­ blemfaktor darstellenden Schwermetalle können im wesentlichen dadurch auf ein Minimum reduziert werden, daß vor dem Einsta­ peln des Frischmülls eine Vorsortierung stattfindet. Alter­ nativ besteht natürlich auch die Möglichkeit, bereits an der Entstehungsquelle (Haushalte usw.) durch separate Sammlung der Abfälle eine Vorsortierung herbeizuführen.
Die Kompostierung der vorsortierten und ggf. zerkleinerten Ab­ fälle erfolgt in sogenannten Kreis- oder Oval-Mischbettlagern. Diese Anlagen laufen weitestgehend vollautomatisch und der Abfall durchläuft kontinuierlich eine 3- bis 6-monatige Rotte. Die Einstapel- und die Abzugsgeräte setzen in Verbindung mit den vor- und nachgeschalteten Fördermitteln des Mischbettlagers die Komposthalde vorzugsweise einmal pro Woche um, wodurch die Organismen für ihre Abbautätigkeit mit dem notwendigen Sauer­ stoff versorgt werden. Zugaben von Klärschlamm und Gülle sor­ gen für ausreichenden Feuchtigkeitsgehalt und unterstützen den Kompostiervorgang. In der Phase des Umsetzens der Halde im Be­ reich der kreis- oder ovalartigen Lagerfläche ist das System geschlossen, d.h. Frischmüll gelangt nicht hinein und Fertig­ kompost gelangt nicht aus dem Mischbettlager heraus.
Frischmüll aus der Müllaufbereitung wird, einem weiteren Ge­ danken der Erfindung gemäß, etwa 3-10 Tage bei einer Temperatur von 25°C bis etwa 40°C vorkompostiert und vorzugsweise eben­ falls einmal pro Woche in die Komposthalde eingemischt. Einmal je Woche kann dann auch der Fertigkompost abgezogen und seiner weiteren Verwendung zugeführt werden. In dieser Phase arbeitet die Anlage als offenes System, d.h. Frischmüll kann am Anfang der Halde aufgegeben werden, während Fertigkompost soweit abge­ zogen werden kann, bis die Aktivzone erreicht wird. Diese Zone ist durch starken Temperaturanstieg erkennbar. Die Haldenkapa­ zität sorgt bei entsprechenden Stoffströmen für ausreichende Rei­ fezeit. Die Charakteristik des Einstapel- und Abzugsvorganges sorgt für eine ständige Umsetzung, Vermischung und Wiederbelüf­ tung der Halde und wirkt sich somit günstig auf den Kompostier­ vorgang aus. Im Gegensatz zum bekannten St. d. T. werden hier sowohl eine rationelle Handhabung als auch eine wirtschaftliche Betriebsweise erzielt.
Ein zur Kompostierung verwendbares Kreis- oder Oval-Mischbett­ lager ist gekennzeichnet durch ein über vorgeschaltete Förder­ mittel beschickbares Einstapelgerät für den Frischmüll in Form eines stationär angeordneten und um eine Vertikalachse dreh­ baren bzw. eines verfahrbaren und um eine Vertikalachse schwenkbaren Absetzers in Verbindung mit einem Abzugsgerät in Form eines Kratzers, insbesondere eines Seitenkratzers sowie eines nachgeschalteten Fördermittels zum Abziehen und Abfördern des Fertigkompostes bzw. Umsetzen des Haldeninhaltes an eine andere Stelle der kreis- oder ovalartigen Lagerfläche. Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß kann die Lager­ fläche zumindest teilweise überdacht werden, wobei im über­ dachten Teil der Lagerfläche Einrichtungen zur Be- und Ent­ lüftung vorgesehen sind, um einer unerwünschten und zur Explosion neigenden Konzentration von Biogasen sowie anderen bei der Verrottung entstehenden Gasen entgegenzuwirken.
Die Überwachung innerhalb des Mischbettes konzentriert sich im wesentlichen auf die Erfassung von Temperatur und Feuchtegehalt der aufgehaldeten Abfälle. Bei Verwendung von Überdachungen ist ferner eine Kontrolle des Gasgehaltes in der Umgebungsluft notwendig.
Bei einer Mischbettlagerkapazität von beispielsweise 90 000 m3 Haldenvolumen können pro Tag 500 m3 bis 900 m3 Frischmüll ver­ arbeitet werden. Bei einem derartigen Haldenvolumen müßten bei Verwendung von Kreis-Mischbettlagern Durchmesser zwischen 80 m und 90 m erzielbar sein. Dadurch, daß der Haldeninhalt im Be­ reich dieser Fläche umgesetzt wird, kann im Gegensatz zum St. d. T. eine Minimierung des Platzbedarfes erzielt werden. Bei Schwankungen des Müllanfalls verändert sich das Haldenvolumen, so daß eine gleichmäßige Kompostqualität erzielt wird. Die erforderlichen Fördermengen bei wöchentlicher Umsetzung bewegen sich zwischen 500 m3 und 600 m3 pro Stunde.
Die Vermarktung des Kompostes erstreckt sich vom Verkauf abge­ sackter Einheiten bis hin zum Abtransport durch LKW oder Abholung durch die Anwender, wobei der Fertigkompost im Anschluß an den Haldendurchlauf in grobere und feinere Fraktionen aufgeteilt wer­ den kann. Ist eine entsprechende Feinstückigkeit erwünscht, kön­ nen die Fraktionen in Abhängigkeit vom Anwendungsfall ggf. noch einem Zerkleinerungsvorgang unterworfen werden.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeich­ nung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Querschnitt durch ein kreisförmiges Mischbettlager zur Kompostierung organischer Abfallstoffe
Fig. 2 Fließschema des organischen Abfalles bis hin zum fertigen Kompost unter Ver­ wendung des in Fig. 1 dargestellten Mischbettlagers
Fig. 3 bis 9 Darstellung verschiedener Zyklen (Phasen) von der Frischmülleinstapelung bis hin zum Abzug des fertigen Kompostes.
Fig. 1 zeigt ein Mischbettlager 1 mit im Querschnitt kreisför­ miger Lagerfläche 1′, das zur Kompostierung organischer Abfälle wie Hausmüll, Klärschlamm und dgl. eingesetzt wird. Der ggf. vor­ sortierte und zerkleinerte Frischmüll wird über ein vorgeschal­ tetes Fördermittel 2 in Form eines Förderbandes in den Bereich der Lagerfläche 1′ des Mischbettlagers 1 transportiert. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten während des Reifevorganges der Abfälle ist die Lagerfläche 1′ mit einer Abdeckung 3 versehen, die mit Be- und Entlüftungseinrichtungen 4, 5 (nur angedeutet) versehen ist, um keine Konzentration von Gasen innerhalb des Mischbettlagers 1 entstehen zu lassen. Im Zentrum des Lagers 1 ist eine Drehsäule 6 vorgesehen. Das Förderband 2 transportiert den Frischmüll bis zur Drehsäule 6, wo er über eine nicht weiter dargestellte Schurre einem Einstapelgerät 7 in Form eines Absetzers übergeben wird. Das Einstapelgerät 7 ist drehbar um die Vertikalachse 8 der Drehsäule gelagert und somit in der Lage, über den Drehwinkel 360° den durch das Förderband 2 zugeführten Frischmüll zu einer Halde 9 mit etwa dreieckförmigem Querschnitt aufzubauen. Damit die Fallhöhen nicht zu groß ausfallen, ist das Einstapelgerät 7 heb- und senkbar ausgebildet. Durch Hin- und Herschwenken des Ein­ stapelgerätes 7, in Umfangsrichtung gesehen, wird der zuge­ führte Frischmüll kontinuierlich zu der Halde 9 aufgebaut, wobei hier eine gute Vermischung unterschiedlicher Müllsorten gewährleistet wird. Am Ende 10 der Halde 9 ist ein Austrags­ gerät 11 in Form eines Seitenkratzers heb- und senkbar sowie um die Vertikalachse 8 der Drehsäule 6 drehbar gelagert. Der Seitenkratzer 11 weist nicht weiter dargestellte umlaufende Fördermittel auf, die den fertigen Kompost von oben nach unten kratzen und ihn über eine Schurre 12 einem nachge­ schalteten Fördermittel 13 in Form eines Förderbandes auf­ geben, von wo aus der fertige Kompost seiner weiteren Verwendung zugeführt wird.
Fig. 2 zeigt ein Fließschema vom Frischmüll bis zum Fertig­ kompost. Der Frischmüll wird zunächst in einen Müllbunker 14 eingebracht, von wo aus er einer Zerkleinerungseinrichtung 15 zugeführt wird. Der so vorzerkleinerte Frischmüll wird nun einer maschinellen Vorsortierung, einerseits mittels Magneten 16 und andererseits mittels eines Siebes 17 mit ggf. nachge­ schalteter Handauslese, unterzogen. Die nicht-organischen Ab­ fallstoffe werden ggf. komprimiert und der Deponie 18 zuge­ führt. Parallel dazu werden in einem Schlammbunker 19 Klär­ schlamm, Gülle oder dgl. flüssige Abfallstoffe gesammelt. Der Frischmüll wird mit den flüssigen Abfallstoffen in einem Mischer 20 in vorgegebenem Mischungsverhältnis vermischt und anschließend einer hier nicht weiter dargestellten Vorkompo­ stieranlage zugeführt, wo das Gemisch etwa 5-7 Tage bei einer Temperatur von 25°C vorkompostiert wird. Das vorkom­ postierte Material wird einmal wöchentlich in die Halde 9 des Mischbettlagers 1 eingemischt. Der Vorgang wurde bereits in Fig. 1 verdeutlicht. Im Anschluß an den Haldendurchlauf wird der fertige Kompost einer Feinmühle 21 zugeführt und in mehreren Siebstufen 22, 23, 24 in verschieden große Frak­ tionen aufgeteilt. Zur Erzielung von hochwertigem Feinkompost ist dem Sieb 22 noch ein Sichter 25 nachgeschaltet, der eine nochmalige Trennung in feinere und grobere Bestandteile (Kompost/Schwermetalle oder dgl.) vornimmt. Das gesichtete Endprodukt wird auf eine Halde 26 aufgegeben, während das nicht mehr verwertbare Material ggf. einer Verladepresse 27 zugeführt wird. Analoges gilt für das Sieb 24, wo Material gröberer Fraktion (z.B. 10 mm) als Grobkompost/Spezialkom­ post auf eine Halde 28 aufgegeben wird. Nicht verwertbare Materialien werden ebenfalls der Verladepresse 27 zur wei­ teren Verwendung (Müllverbrennung 29 bzw. Deponie 30) zuge­ führt. Sollte der Grobkompost bzw. der Spezialkompost zu trocken sein, kann an der Stelle 31 ggf. noch Wasser zugefügt werden.
Die Fig. 3 bis 9 zeigen die verschiedenen Zyklen (Phasen), die von der Aufgabe des Frischmülls bis hin zu Abgabe des Fertig­ kompostes durchlaufen werden müssen.
Fig. 3 zeigt den ersten Zyklus in seiner ersten Phase. Das Mischbettlager 1 ist geöffnet (Einstapelphase). Der Abzugs­ förderer 11 befindet sich am Ende 10 der Halde 9 und zieht Fertigkompost aus dem Mischbettlager 1 ab (Pfeil nach außen). Das Einstapelgerät 7 befindet sich am Anfang 32 der Halde 9 und stapelt Frischmüll dergestalt ein (Pfeil nach innen), daß das Einstapelgerät um die Vertikalachse 8 der Drehsäule 6 über einen vorgegebenen Drehwinkel in Umfangsrichtung hin und her bewegt wird. In dieser Phase arbeiten das Einstapelge­ rät 7 sowie der Abzugsförderer 11 in Zusammenwirken mit den vor und nachgeschalteten Fördermitteln 2 und 13 unabhängig voneinander. Das Mischbettlager 1 ist in Quadranten von 90° bis 360° unterteilt, wobei die Pfeilrichtung das An­ steigen des Reifegrades der organischen Abfälle innerhalb der Halde 9 im Verlauf der ersten drei Monate anzeigt.
Fig. 4 zeigt ebenfalls den ersten Zyklus, jedoch in seiner zweiten Phase (Umsetzungsphase). In dieser Darstellung ist das Mischbett 1 geschlossen, d.h. Einstapelgerät 7 und Ab­ zugsförderer 11 arbeiten in Abhängigkeit voneinander, wobei die hier nicht weiter dargestellten vor- und nachgeschalteten Fördermittel 2 und 13 für den Kreislauf des umzusetzenden Haldeninhaltes dienen. Die Komposthalde 9 wird zwecks Wieder­ belüftung der organischen Abfälle zur neuen Komposthalde 9′ umgesetzt. Die im Uhrzeigersinn angeordneten Pfeile zeigen die Steigung des Reifegrades an, während der entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn angeordnete Pfeil die Umlaufrichtung des Abzugsgerätes 11 andeutet.
Fig. 5 zeigt ebenfalls den ersten Zyklus (noch Umsetzungs­ phase) nach etwa 4-6 Tagen. Die Lagerfläche 1′ des Misch­ bettes 1 ist nach wie vor geschlossen, d.h. kein Frischmüll gelangt hinein und kein Fertigkompost gelangt heraus, wobei das Einstapelgerät 7 und der Abzugsförderer 11 die Halde 9 zur Halde 9′ vervollständigen.
Fig. 6 zeigt das Ende des ersten Zyklus in seiner dritten Phase (Austragsphase) und zwar beginnend mit dem 7. Tag. Das Mischbett 1 öffnet sich, wobei das Austragsgerät 11 die freie Fläche 33 zwischen Haldenanfang 32 und Haldenende 10 überstreicht und mit dem Abziehen des Fertigkompostes be­ ginnt. Das Einstapelgerät 7 ist in diesem Stadium außer Be­ trieb, es verfährt über den Anfang 32 der Halde 9 (9′) und beginnt mit dem Einstapeln von Frischmüll.
Fig. 7 deutet den Beginn des zweiten Zyklus in seiner ersten Phase (Einstapelphase) an. Mit Beginn des 8. Tages wird mit­ tels des Einstapelgerätes 7 Frischmüll in die Halde 9 einge­ bracht. Das Austragsgerät 11 zieht noch Fertigkompost ab, wird aber stillgesetzt, wenn die Aktivzone 34 der Halde 9 erreicht wird. Sie wird meßtechnisch erfaßt durch Ansteigen der Haldentemperatur. Im Anschluß an die Einstapelphase von Frischmüll beginnt wieder die bereits beschriebene Umsetzungs­ phase.
Fig. 8 zeigt die zweite Phase (Umsetzungsphase) des zweiten Zyklus. Das Mischbett 1 ist geschlossen. In dieser Phase ar­ beiten Einstapelgerät 7 und Austragsgerät 11 in Zusammenwir­ ken mit den nicht weiter dargestellten vor- und nachgeschal­ teten Fördermitteln 2 und 13 in Abhängigkeit voneinander. Die Komposthalde 9 wird zur Wiederbelüftung in die Halde 9′ umgesetzt.
Fig. 9 deutet das Ende des zweiten Zyklus (Austragsphase) und den Anfang des dritte Zyklus in seiner ersten Phase (Einstapel­ phase) an. Dies geschieht am 14. bis 15. Tag. Nachdem das Austrags­ gerät 11 das Haldenende 10 überfahren hat, wird das Einstapel­ gerät 7 stillgesetzt. Beim Eintreffen des Austragsgerätes 11 am Haldenende 10 beginnt es Fertigkompost abzuziehen, bis die Aktivzone 34 erreicht wird. Dann wird das Austragserät 11 stillgesetzt. Inzwischen hat das Einstapelgerät 7 am Anfang 32 der Halde 9 mit der Zufuhr von Frischmüll begonnen. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, beginnt wieder die bereits beschrie­ bene Umsetzungsphase.

Claims (12)

1. Verfahren zum Kompostieren von organischen Abfällen, wie Hausmüll, Klärschlamm oder dgl., durch Einbringen der Abfälle in ein Lager, Umsetzen des Lagerinhaltes zum Zwecke der Belüftung und Entnehmen des fertigen Kom­ postes, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle ggf. vorzerkleinert (15) und vorsortiert (16, 17) über ein Fördermittel (2) einem Einstapelgerät (7) zugeführt werden, das die Abfälle dergestalt aufhaldet, daß in Längsrichtung der Halde (9) gesehen, eine kreis- oder ovalartige Form (1′) gebildet wird, daß die Halde (9) in vorgegebenen Zyklen innerhalb der Lagerfläche (1′) im wesentlichen kontinuierlich umgesetzt wird (9′) und daß nach entsprechender Reifezeit der Fertigkompost am Ende (10) der Halde (9, 9′) mittels eines Abzugs­ gerätes (11) sowie nachgeschalteter Fördermittel (13) abgezogen wird, während etwa gleichzeitig am Anfang (32) der Halde (9) mittels des Einstapelgerätes (7) Frischmüll aufgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Umsetzen der Halde (9) das Einstapel- (7) und das Abzugsgerät (11) in Verbindung mit den vor- und nachgeschalteten Fördermitteln (2, 13) eingesetzt werden, wobei die Anlage (1) in dieser Phase als geschlossenes System gefahren wird und der kontinuierlich abgezogene Haldeninhalt an einer anderen Stelle (9′) der Lagerfläche (1′) bei gleichzeitiger Belüftung ebenfalls kontinuierlich wieder eingestapelt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß während der Umsetzzyklen des Haldeninhaltes Gülle, Klärschlamm, Jauche oder dgl. flüssiger Abfall­ stoffe der Halde (9) zugeführt und eingemischt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Frischmüll bei einer Temperatur zwischen 25°C und 40°C etwa drei bis zehn Tage, insbeson­ dere fünf bis sieben Tage vorkompostiert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Anlage (1) in der Phase des Einstapelns von Frischmüll sowie des Abziehens von Fertigkompost als offenes System gefahren wird, wobei der Fertigkompost monat­ lich mehrmals am Ende (10) der Halde (9, 9′) abgezogen und seiner weiteren Verwertung zugeführt wird, während etwa zu gleicher Zeit der ggf. vorkompostierte Frischmüll am Anfang (32) der Halde (9) eingestapelt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Abfälle eine drei- bis sechsmonatige Rotte vom Einstapeln des Frischmülls bis zum Abziehen des Fertigkompostes durchlaufen.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Fertigkompost im Anschluß an den Abzieh­ vorgang in grobere und feinere Fraktionen aufgeteilt wird (22-24), die in Abhängigkeit vom Anwendungsfall ggf. noch zerkleinert (21) bzw. gesichtet (25) werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die nicht als Kompost verwertbaren Bestand­ teile der Abfälle ausgeschieden, ggf. komprimiert und einer Müllverbrennung (29) oder einer Deponie (18, 30) zugeführt werden.
9. Verwendung eines Kreis- oder Oval-Mischbettlagers (1) zur Kompostierung von organischen Abfällen, wie Hausmüll, Klärschlamm oder dgl. Materialien.
10. Mischbettlager nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein über vorgeschaltete Fördermittel (2) beschickbares Einstapelgerät (7) für den Frischmüll in Form eines stationär angeordneten und um eine Vertikalachse (8) drehbaren bzw. eines verfahrbaren und um eine Vertikal­ achse schwenkbaren Absetzers in Verbindung mit einem Abzugs­ gerät (11) in Form eines Kratzers, insbesondere eines Seiten­ kratzers, sowie eines nachgeschalteten Fördermittels (13) zum Abziehen und Abfördern des Fertigkompostes bzw. zum Umsetzen des Haldeninhaltes (9) an eine andere Stelle (9′) der kreis- oder ovalartigen Lagerfläche (1′).
11. Mischbettlager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfläche (1′) zumindest teilweise überdachbar ausgebildet ist, wobei im überdachten Teil (3) der Lager­ fläche (1′) Einrichtungen (4, 5) zur Be- und Entlüftung vorgesehen sind.
12. Mischbettlager nach den Ansprüchen 10 und 11, gekenn­ zeichnet durch Überwachungseinrichtungen im Bereich der Lagerfläche zur Erfassung der Temperatur, des Feuchtege­ haltes der aufgehaldeten Materialien und bei Einsatz einer Überdachung (3) des Bio-Gasgehaltes der Umgebungsluft.
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