DE9318250U1

DE9318250U1 - Fahrbare Sitzhilfe für bettlägrige Kranke

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Publication number: DE9318250U1
Application number: DE9318250U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-11-29
Filing date: 1993-11-29
Publication date: 1994-01-27
Anticipated expiration: 2003-11-30
Also published as: DE4340627C1

Description

zur Gebrauchsmus t er antne 1 dung des Johann
K &eegr; &ogr; 1 ler vom 29.11.93

Beschreibung:

Gegenstand der Erfindung ist eine fahrbare, höhenverstellbare Sitzhilfe für bettlägrige Kranke, die so an den, am Bettrand sitzenden Patienten angeschoben wird, daß er durch die, über der Bett1iegefläche befindlichen Arm- und Rückenlehnen sowie durch die Fußstütze Halt und Stabilität erhält.

Im Pflege- und Rehabilitationsbereich für Alte, Kranke und Behinderte ist eine Sitzhilfe dieser Art für bettlägrige Personen bisher nicht bekannt. Patienten, die das Bett nicht verlassen, jedoch aufsitzen können, wird bisher dadurch geholfen, daß der Kopfteil des Bettes hochgestellt oder der Patient, bspw. am Bettrand, aufgesetzt wird. Unterstützt wird dieses Sitzen durch Pflegerhilfe, Kissen, Grifflei tern, Haltegriffe, Bettgalgen, Gurte etc.

Die Nachteile bei den o.g. herkömmlichen technischen Sitzhilfen liegen darin, daß der bettlägrige Patient bspw. bei hochgestelltem Kopfteil des Krankenbettes nicht genügend Stabilität hat, sich seitlich nicht abstützen und keine normale Sitzhaltung einnehmen kann. Dies kann insbes. beim Essen und Trinken, auch wenn zur Erleichterung ein Bet ti sch benützt wird, zu Komplikationen (Verschlucken, Erbrechen) führen.

Wird der Patient an den Bettrand gesetzt, hat er zwar die normale Sitzhaltung, jedoch keine Stabilität zur Seite, nach vorne und hinten sowie keine Unterstützung durch Fußstützen. Muß er sich selber halten, hat er nicht beide Hände frei; wird er von einer Pflegeperson unterstützt, ist diese beim Patienten gebunden. Wird der Kranke beim Sitzen im Bett mit Gurten stabilisiert, fühlt er sich trotzdem unsicher, hilflos und beengt. Wird auf das Aufsitzen aber wegen mangelnder Kraft des Patienten oder mangelnder Stabilisierungs- oder Haltemöglichkeiten verzichtet, ergeben sich eine Reihe von weiteren Nachteilen sowohl
für den Patienten (z.B. bei der Körperpflege) als auch für die Pflegeperson (z.B. beim Ordnen der Betten) .

Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, für bettlägrige Patienten eine technische Hilfe zu schaffen, die ihnen beim Sitzen im Bett eine normale Sitzhaltung ermöglicht, ihnen dabei Halt, Stabilität und Sicherheit vermittelt, von einer Pflegeperson zu bedienen ist und dieser die Versorgung des Kranken erleichtert.

Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäße Sitzhilfe für betilägrige Kranke zeichnet sich durch folgende Vorteile aus: Bei der Pflege insbes. von bettlägrigen Langzeitkranken ist es das Ziel, dem Patienten seinen Zustand so erträglich wie möglich zu machen und zugleich der Pflegeperson die Arbeit zu erleichtern.

Die Sitzhilfe erlaubt dem bettlägrigen Kranken "echtes" stabiles Sitzen am Bettrand mit abgewinkelten, von unten gestützten Beinen. Dies erleichtert dem Pflegepersonal die Versorgung und Körperpflege des Patienten, das Wechseln der Kleidung sowie das Ordnen der Betten.

Die Erfindung ermöglicht es, den sitzenden Patienten alleine zu lassen. Er muß nicht aus dem Bett genommen werden, um sitzende Tätigkeiten, wie Essen, Trinken, Lesen, Körperpflege etc. auszuführen. Zeitraubendes, umständliches und kräftezehrendes Herausheben und Umsetzen in den Rollstuhl erübrigt sich. Zudem wird der Dekub i tusprophy1axe Rechnung ge tragen.

Durch die Erfindung erhält der Kranke Balanceunterstützung, Stabilität nach allen Seiten und Halt. Ein "Wegkippen" oder "Wegrutschen" ist nicht mehr möglich. Dies vermittelt dem Patienten ein erhebliches Sicherheitsgefühl. Trotzdem bleibt eine bestmögliche Freiheit von Armen und Oberkörper (und somit auch für die Atmung) erhalten und damit eine für den Patienten so wichtige, relative Selbständigkeit,

Durch eine sicherlich kostengünstige Herstellung reichen die Einsatzmöglichkeiten der Erfindung vom Krankenhaus und ähnlichen Einrichtungen bis zur häuslichen Pflege durch Angehörige. Mobilität, Größe und Bedienungsfreundlichkeit ermöglichen es, daß die Sitzhilfe auch leicht von einer Person zu handhaben ist. Entsprechend vorteilhafte Ausgestaltungen, wie einschieb- und/oder abnehmbare Armlehnen und die Höhenverstellbarkeit sorgen dafür, daß nicht viel Raum beansprucht wird bzw. die Sitzhilfe der Betthöhe angepaßt werden kann. Durch eine Kopfstütze / einen Gurt kann die Stabilität von Kopf / Oberkörper noch gefördert werden.

Einzelheiten der Erfindung und ihre Fortbildungen sind in den Unteransprüchen sowie in der Beispielbeschreibung aufgeführt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 und 2 erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Isometrie der fahrbaren

Sitzhilfe für bettlägrige Kranke
mit geöffneter Rückenlehne,
Fig. 2 eine Isometrie der, über das Bett

geschobenen, fahrbaren Sitzhilfe

für bettlägrige Kranke mit ge

schlossener Rückenlehne.

Die Sitzhilfe besteht im wesentlichen aus einem C-förmigen, wagenartigen Gestell 1, das bei der dargestellten Ausführungsform aus Rohren aufgebaut ist.

Ein Paar dieser Rohre ist im rechten Winkel gebogen, derart, daß das eine Schenkelpaar 2 in vertikaler Richtung verläuft, während die unteren horizontalen Schenkel 3 unter dem Matratzenrahmen des Bettes 12 angeordnet sind und Rollen 4 aufweisen, auf denen die Sitzhilfe fahrbar angeordnet ist. Die Rollen 4 sind bei der dargestellten Ausführungsform feststellbar ausgebildet, wie dies von Krankenbetten her bekannt ist.

In den senkrechten Schenkeln 2 der Rohre sind teleskopartig längenverstellbare Rohre 5 angeordnet, die in dem jeweils gewünschten Höhenbereich durch geeignete, von höhenverstellbaren Bett- und Nachttischen her bekannte Mittel arretiert werden können. Diese Rohre 5 sind im rechten Winkel verlaufend zueinander abgebogen, verlaufen also gewissermaßen spiegelbildlieh zu den horizontalen Schenkeln 3, die die Rollen 4 tragen.

Die vertikalen Rohrteile und Schenkel sind durch Rohrstreben 6 gegeneinander versteift.
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Die horizontal verlaufenden unteren Schenkel 3, die Rollen 4 aufweisen, tragen eine Fußstütze 7, die in bekannter Weise in der Höhe und Schräge verstellbar ist.

Die horizontal verlaufenden oberen Rohre 5 tragen eine Tischplatte 8, die in der Schräge zum Patienten hin verstellbar ist.

Weiterhin sind an diesen beiden oberen Schenkeln 5 Führungsschienen 9 für die Armlehnen 10 angebracht. Die Armlehnen 10 sind teleskopartig einschieb- und im jeweils gewünschten Tiefenbereich arretierbar. Zudem können Sie aus den Führungsschienen 9 herausgenommen werden.
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Fig. 1 zeigt die Sitzhilfe bei geöffneter Rückenlehne 11 und ausgezogenen Armlehnen 10, so, wie sie an
den, am Bettrand sitzenden Patienten angeschoben wird. Die Rückenlehne 11 ist an einer Armlehne 10 beweglich gelagert und an der anderen arretierbar.

Fig. 2 zeigt die, über das Bett 12 geschobene Sitzhilfe mit ausgezogenen Armlehnen 10 und geschlossener Rückenlehne 11, so, wie sie dem, in der Sitzhilfe sitzenden Patienten Halt und Stabilität gibt. Die Rückenlehne 11 ist in der Länge so ausgefertigt, daß bei geschlossenem Zustand der untere Teil auf der Bettliegefläche aufsitzt. Dies insbesondere, sowie das C-förmige Gestell 1, die feststellbaren Rollen 4 und die durch die Rohrstreben 6 versteiften Rohrtex Ie geben der Sitzhilfe die erforderliche Stabilität und dem Patienten Sicherheit.

Die Rückenlehne 11 kann im übrigen, in den Zeichnungen nicht dargestellte Anschnallgurte und/oder eine ausziehbare Kopfstütze umfassen.

Durch das C-förmige Gestell 1 und durch die aus- und einschiebbaren sowie abnehmbaren Armlehnen 10 ist eine platzsparende Aufbewahrung der Sitzhilfe gewährleistet .

zur Gebrauchsmusteranmeldung des Johann K &eegr; &ogr; 1 ler vom 29.11.93

Bezugszeichenliste

1 C-förmiges, wagenartiges Gestell (Fahrgestell)

2 vertikale Schenkel

3 untere horizontale Schenkel (Rohre)

4 Rollen

5 obere horizontale Schenkel (Rohre) 6 Rohrstreben

7 Fußstütze

8 Tischplatte

9 Führungschienen für Armlehnen Armlehnen 11 Rückenlehne Bett

Claims

zur Gebrauchsmusteranme1 dung des Johann K &eegr; &ogr; 1 ler vom 29.11.93 Schutzansprüche:

1. Fahrbare Sitzhilfe für bettlägrige Kranke, dadur cn gek ennz e i chne t,

daß die Vorrichtung aus einem Fahrgestell 1 mit Rollen 4, einer Fußstütze 7, einer Tischplatte 8 sowie aus zwei, über ein Bett 12 schiebbare Armlehnen 10 und einer Rückenlehne 11 besteht.

2. Sitzhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis ein C-förmiges, wagenartiges Gestell 1 bildet, das auf mindestens 4 feststellbaren Rädern, Rollen 4 oder dergl. fahrbar ist.

3. Sitzhilfe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das Fahrgestell 1 eine in der Höhe und in der Schräge verstellbare Fußstütze 7 integriert ist.

4. Sitzhilfe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den oberen waagrechten Rohren 5 des Fahrgestells 1 eine, evtl. in der Schräge verstellbare Tischplatte 8 angeordnet ist.

5. Sitzhilfe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verlängerung der oberen waagrechten Rohre 5 des Fahrgestells 1 gepolsterte Armlehnen 10 angebracht werden, die über die Bettliegefläche reichen und die evtl. in Führungsschienen 9 eingeschoben und/oder abgenommen werden können.

6. Sitzhilfe nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Abschluß der Armlehnen 10 eine gepolsterte, bis auf die Liegefläche des Bettes aufsitzende Rückenlehne 11 bildet, die an einer Armlehne 10 beweglich gelagert und an der anderen arretierbar ist.

7, Sitzhilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne 11 evtl. eine aufsteckbare Kopfstütze umfaßt.

8. Sitzhilfe nach Anspruch 6 und 7_f dadurch gekennzeichnet, daß in die Rückenlehne 11 evtl. Anschnallgurte integriert sind.

9. Sitzhilfe nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie höhenverstellbar ist.