DE931783C - Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Pressstuecke - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Preßstücke Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von blattförmigen oder geformten Preßstücken aus Schichtstoffen mit mindestens drei Schichten, insbesondere Folien aus thermoplastischen Kunststoffen, wie z. B. Polyvinylchlorid, Polyacrylsäureester, Polyvinylacetat, Celluloseacetat, Polystyrol usw., und zwischen ihnen liegenden Musterungen beliebiger vorbestimmter Formen.
• In dem Patent 879 527 ist ein Verfahren zur Erzielung farbiger Effekte bei blattförmigen Kunststoffen beschrieben, gemäß dem ein Schichtkörper aus Folien von thermoplastischen Kunststoffen verhältnismäßig heller Färbung, von denen mindestens eine durchsichtig ist, als Außenschichten, und eine unter Druck und Wärme verhältnismäßig leicht fließende Mittelschicht tieferer oder dunklerer Färbung, bzw. mehreren solchen Mittelschichten oder Mittelschichtteilen, vorzugsweise in der Wärme geprägt wird, wobei die Mittelschicht durch die prägenden Elemente verdrängt wird, derart, daß farbige Effekte je nach der Gestalt und Anordnung der prägenden Elemente erzielt werden.
• Es wurde nun gefunden, daß auf derartige Weise nicht nur zur Erzielung von Farbeffekten vorgegangen werden kann, sondern auch in den Fällen, in denen es sich darum handelt, andere als farbige Materialien zwischen zwei Kunststoffolien in vorbestimmter Weise anzuordnen.
• Das ist z. B. dann erwünscht, wenn leitende Stoffe zur Herstellung einer Schaltung oder von hochohmigen Widerständen auf einer nicht leitenden Unterlage in vorbestimmter Weise angeordnet werden sollen. Bisher werden derartige Leitungen auf eine Kunststoffunterlage aufgedruckt. Ein solches Vorgehen hat jedoch u. a. den Nachteil, daß das aufgedruckte Material, z. B. Metallstaub, Graphit u. dgl., zurr Schaffung von Leitungen gegen mechanische und chemische Einwirkungen nicht geschützt ist.
• Nach der Erfindung wird nun vorgeschlagen, in solchen Fällen, in denen ein Material mit elektrisch leitenden oder halbleitenden oder magnetischen Eigenschaften auf einer Kunststoffunterlage in vorbestimmter Weise angeordnet werden soll, einen aus zwei Kunststoffolien, insbesondere Folien aus thermoplastischemMaterial, und aus einem zwischenliegenden, unter Druck, insbesondere unter Druck und Wärme, sich leicht verschiebenden Material der gewünschten Eigenschaften bestehenden Schichtkörper zu prägen, vorzugsweise in der Wärme, wobei das zwischenliegende Material an den geprägten Stellen verdrängt und gleichzeitig mit den Außenschichten verklebt oder verschweißt wird.
• Dabei können die Bedingungen des Prägens gewünschtenfalls auch so gewählt werden, daß das Material der Zwischenschicht an den geprägten Stellen nicht völlig, sondern nur zum Teil weggeschoben wird, so daß, entsprechend der sich hierbei ergebenden Dichte- und Querschnittunterschiede des Zwischenmaterials, lokal begrenzte Abstufungen bzw. abgestufte Wirkungen erzielt werden.
• Das Verfahren der Erfindung hat den Vorteil, daß das auf die Unterlagen aufgebrachte Material nach außen abgedeckt und damit elektrisch isoliert ist. Das Verfahren hat ferner den Vorteil außerordentlicher Einfachheit und bietet damit die Möglichkeit rationeller Massenfertigung.
• Von den beiden Außenschichten soll die der Prägung zugewandte aus relativ dünner Kunststoffolie bestehen, während die andere entweder aus dem gleichen Material oder auch aus einem starren oder biegsamen andersartigen Werkstoff bestehen kann.
• Der als Träger und Klebemittel für die Zwischenschicht verwendete Stoff besteht vorzugsweise aus relativ leicht fließenden Kunststoffen von hoher Haftfestigkeit bzw. Bindefähigkeit, z. B. Pölyvinylacetat, Polyvinylchlorid u. ä.
• Es können mehrere Zwischenschichten aus dem gleichen Material oder verschiedenen Materialien vorgesehen werden. Andererseits kann auch. eine Mittelschicht oder eine der Mittelschichten aus Stellen bzw. Flächen verschiedenen Materials bestehen.
• Nach der Erfindung lassen sich z. B. Widerstandsstücke von geringem Raumbedarf und Gewicht auf einfache Weise herstellen. Es kann ein Band von beliebiger Länge eines entsprechenden Schichtkörpers mit dazwischenliegender Graphitmasse bzw. Graphitschicht einer Prägung unterworfen werden, derart, daß die anfangs zusammenhängende, sich über die Fläche des Bandes erstreckende Graphit-' schickt z. B. in der Mitte und an den Seiten weggedrückt wird zur Bildung zweier gegeneinander und nach außen isolierter Graphitstreifen. Das so hergestellte Band mit zwei nebeneinanderliegenden Graphitstreifen kann dann gewünschtenfalls zu Stücken passender Größe zugeschnitten und in elektrischen Geräten verwendet werden.
• In ähnlicher Weise können flächenförmige Gebilde zur spiraligen oder zickzackförmigen Anwendung des Leitungs- oder Widerstandsmaterials hergestellt werden.
• Durch das Verfahren gemäß der Erfindung können auch Folienwicklungen hergestellt werden, z. B. zur Herstellung einer Spule, wobei die Windungen der Wicklungen in einer Wicklungslage und in Wicklungslagen gegeneinander isoliert sind.
• Soll ein derartiger Folienkörper hergestellt werden, so wird eine Mittelschicht mit hohem Leitvermögen verwendet und ähnlich wie oben angegeben streifenförmig ausgeprägt. Der durch die Prägung, z. B. in der Wärme entstehende Folienstreifen wird dann aufgewickelt. Die hierbei entstehende, aus mehreren nebeneinanderliegenden Einzelwicklungen bestehende Spule kann durch entsprechende Verbindungen oder Lötungen in mannigfacher z. B. auch bifilarer Anordnung geschaltet und verwendet werden.
• Es kann auch z. B. ein halbleitendes oder ein magnetisches Zwischenschichtmaterial angewendet werden. Es können auch unter Verwendung hoch wärmefester Kunststoffe Heizkörper auf diese Weise hergestellt werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schichtkörpern für elektrische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß eine unter Druck, insbesondere unter Druck und Wärme leicht fließende, vorzugsweise ein Klebemittel enthaltende Masse mit elektrisch leitenden oder halbleitenden oder magnetischen Eigenschaften zwischen zwei Schichten aus prägbaren elektrisch isolierenden Stoffen, insbesondere höherer Wärmefestigkeit, einer eine Verschiebung dieses Zwischenschichtmaterials an den geprägten Stellen bewirkenden, vorzugsweise dieses Material an diesen Stellen völlig verdrängenden Prägung, vorzugsweise in der Wärme, unterzogen wird.
2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung elektrisch leitender Eigenschaften dem Zwischenschichtmaterial Metallpulver zugesetzt ist.
3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung elektrisch halbleitender Eigenschaften dem Zwischenschichtmaterial Graphit zugesetzt ist.