DE9312481U1 - Übungsgerät zur Entwicklung oder Stärkung von Muskeln und Gelenken - Google Patents

Description

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Übungsgerät zur Entwicklung oder Stärkung von Muskeln und Gelenken durch überwinden einer Gegenkraft.

Eine der Folgen der arbeitsteiligen Gesellschaft ist die starke Zunahme von Berufen mit im wesentlichen statischer Körperhaltung, insbesondere von Büroberufen mit sitzender Tätigkeit. Insbesondere verlangt die Arbeit an Bildschirmarbeitsplätzen über längere Zeit eine statische Körperhaltung mit den bekannten negativen Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen, vor allem auf die Atmung und den Blutkreislauf, aber auch auf Muskulatur und Bewegungsapparat.

Als Ausgleich kann Gymnastik, auch isometrisches Training betrieben werden, was allerdings den Nachteil hat, daß die Überwindung von Gegenkräften nicht in die Übung einbezogen werden kann. Übungsgeräte, bei denen gegen Gegenkräfte gearbeitet werden kann, sind zwar in Fitneßstudios, krankengymnastischen Praxen usw. anzutreffen. Dabei handelt es sich aber um relativ große und aufwendige Geräte, die nicht für private Trainingszwecke einsetzbar sind.

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Übungsgerät zu schaffen, mit dem durch überwinden von Gegenkräften ein Trainingseffekt für die wichtigsten Muskelpartien der Bein-, Arm- und Rumpfmuskulatur erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Übungsgerät mit den im kennzeichnenden Teil des Schutzanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den

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Unteransprüchen.

Das erfindungsgemäße Übungsgerät ist auf einer Grundplatte mit einer Grundfläche von etwa 0,6 auf 0,7 m unterzubringen; es hat somit nur einen geringen Platzbedarf. Das Gerät umfaßt jeweils durch überwinden von Gegenkräften betätigbare Fußtritte, denen an vertikalen Pfosten um Gelenkpunkte ebenfalls durch Überwinden von Gegenkräften verschwenkbare Handgriffe zugeordnet sind. Eine auf dem Gerät stehende Person kann so auf den Fußtritten dem Treppensteigen vergleichbare Steigbewegungen und zugleich vor- und rückwärts schwingende Armbewegungen jeweils unter Überwindung von Gegenkräften ausführen.

Zweckmäßigerweise ist den Fußtritten ein Sitz zugeordnet, um Bewegungsübungen auch in sitzender Position ausführen zu können. Neben den beschriebenen Aggregaten sind hierzu etwa in Kniehöhe zwei ebenfalls um Gelenke durch überwinden von Gegenkräften verschwenkbare horizontale Arme vorgesehen, die mit den Knien nach außen oder nach innen gedrückt werden können. Ebenfalls dem Sitz zugeordnet können Gelenkarme mit Pedalen für Beinarbeit angeordnet sein, die, wenn als Pedale Massagerollen angeordnet werden, auch noch eine stimulierende Wirkung im Sinne einer Fußreflexzonenmassage haben. Zugleich kann der Sitz auch noch mit Vibrationseinrichtungen ausgestattet sein.

Das Gerät ist infolge seiner geringen Größe geeignet, sowohl im Privatbereich, als auch in Büros aufgestellt zu werden, um jeweils bei Bedarf, gegebenenfalls auch in Arbeitspausen, Übungen durchführen zu können. Es vereinigt auf geringstem Raum einfach ausgebildete Geräte zur Erzeugung von Gegenkräften, durch deren Überwindung ein Trainingseffekt auf Muskeln und Gelenke erzielt werden kann.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung

dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Übungsgeräts gemäß der Erfindung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gerät gemäß Fig. 1 und Fig. 3 eine Stirnansicht des Übungsgeräts gemäß Fig. 1.

Das erfindungsgemäße übungsgerät umfaßt zunächst eine Grundplatte 1, die aus Aluminium oder Schichtholz bestehen kann und die durch Stellfüße 2 höhenverstellbar gegenüber einem ebenen Untergrund abgestützt werden kann. Anstelle von Stellfüßen kann die Grundplatte 1 auch auf Rollen fahrbar gelagert sein, beispielsweise auf gefederten Rollen, die bei Belastung arretiert werden. Auf der Grundplatte 1, die eine Grundfläche von ca. 0,60/0,70 m aufweisen kann, sind Übungsaggregate angeordnet, die nachfolgend im einzelnen beschrieben werden.

An einer Schmalseite 3 der Grundplatte 1 sind im Abstand der Hüftgelenke einer auf der Grundplatte 1 mit dem Rücken parallel zur Schmalseite 3 stehenden Person zwei Fußtritte 4 angeordnet, die, als zweiarmige Hebel ausgebildet, um parallel zur Ebene der Grundplatte 1 verlaufende Achsen 5 in Richtung des Doppelpfeils 6 gegen die Wirkung einer Zugfeder 7 gegen die Grundplatte 1 verschwenkt werden können.

Die Betätigung der Fußtritte 4 ist sowohl in stehender Position mit dem Rücken parallel zur Schmalseite 3, als auch in umgekehrter Position möglich, aber auch auf einem Sitz 8 sitzend, der mittels eines Haltewinkels 9 an einem Pfosten 10 zwischen den Fußtritten 4 befestigt ist. Der Haltewinkel 9 kann mit seinem vertikalen Schenkel 11 in der Höhe (Doppelpfeil 13) teleskopartig gegenüber dem Pfosten 10 verstellt und mittels einer Stellschraube 12 festgestellt

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werden. Gleichzeitig kann der Sitz 8 aber auch gegenüber dem horizontalen Schenkel 14 des Haltewinkels 9 in Richtung des Doppelpfeils 15 verstellt und wiederum mittels einer Stellschraube 16 festgestellt werden. Der Sitz 8 kann aber auch ganz entfernt oder um 180 Grad nach hinten verschwenkt angesetzt werden, um die Fußtritte 4 besser zugänglich zu machen.

An der dem Sitz 8 gegenüberliegenden Schmalseite 17 der Grundplatte 1 befinden sich in den Eckpunkten zwei Pfosten 18. Die Pfosten 18 bestehen aus einem unteren Teil 19 und einem oberen Teil 20. Das obere Teil 20 kann gewissermaßen als Handgriff gegen die Wirkung einer Gegenkraft um ein Gelenk 21 aus der Fluchtlinie mit dem unteren Teil 19 allseitig in Richtung des Doppelpfeils 22 ausgelenkt werden. Das untere Teil 19 des Pfostens 18 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem an der Grundplatte 1 befestigten und somit feststehenden Innenrohr 23, auf das ein das Gelenk 21 und das obere Teil 20 aufweisendes Außenrohr 24 zur Höhenverstellung (Doppelpfeil 26) teleskopartig aufschiebbar und mittels einer Stellschraube 25 feststellbar ist.

Das Gelenk 21 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer wendelförmig gewickelten Stahlfeder, die in das Außenrohr 24 und in den ebenfalls aus einem Rohrabschnitt bestehenden oberen Teil 20 eingeschoben und darin fixiert ist.

Die beiden Pfosten 18 befinden sich in Armreichweite vor dem Sitz 8, so daß eine auf den Fußtritten 4 stehende oder auf dem Sitz 8 sitzende Person die Möglichkeit hat, die oberen beweglichen Teile 20 der Pfosten 18 gleichsam als Handgriff zu ergreifen und in beliebigen Richtungen gegen die durch die Federgelenke 21 bewirkten Gegenkräfte auslenken kann. Besonders sinnvoll erscheint eine Steigbewegung auf den

Fußtritten 4 in Verbindung mit einer Vor- und Rückbewegung der Arme unter Betätigung der auslenkbaren oberen Teile 20 der Pfosten 18.

An den Außenrohren 24 der Pfosten 18 ist mittels entsprechender hülsenförmiger Befestigungsmittel 27 ein Querträger 28 befestigt, der ebenfalls so in Richtung des Doppelpfeils 19 höhenverstellbar und über Stellschrauben fixierbar ist. An dem Querträger 28 sind mittels ähnlicher Befestigungsmittel 31 verstellbar und über Stellschrauben feststellbar horizontal gegen den Sitz 8 gerichtete Arme vorgesehen. Diese Arme 33 bestehen in analoger Weise wie die Pfosten 18 aus einem dem Querträger 28 abgewandten vorderen Teil 34, das um ein Gelenk 35 gegen das mit dem Querträger 28 verbundene rückwärtige Teil 36 in Richtung der Doppelpfeile 37 ausgeschwenkt werden kann. Die Arme 33, die, unter Vermittlung des Querträgers 28, in vertikaler Richtung und entlang des Querträgers 28 in horizontaler Richtung verstellbar sind, können so durch eine auf dem Sitz 8 sitzende Person mit den Knien unter Überwindung einer Gegenkraft nach innen oder außen ausgeschwenkt werden. Das Gelenk 35 ist in gleicher Weise ausgebildet wie das Gelenk 21 an den Pfosten 18, nämlich aus einer wendeiförmigen Zugfeder, die in die anschließenden rohrförmigen Teile 34 und 36 eingesteckt und darin fixiert ist.

Vervollständigt wird das übungsgerät noch durch zwei Gelenkarme 38 mit Pedalen 39, die entlang der Schmalseite zwischen den Pfosten 18, den Fußtritten 4 gegenüberliegend, an der Grundplatte 1 angeordnet sind. Die Gelenkarme 38 bestehen jeweils aus einem zweiarmigen Hebel, an dessen oberem Ende das Pedal 39 angeordnet ist. Der Hebel ist um eine Achse 40 schwenkbar; an seinem gegenüberliegendem Ende ist eine Feder 41 befestigt. Die Gelenkarme 38 können infolge Fuß- und Beinarbeit aus der dargestellten aufrechten Lage in Richtung des Doppelpfeils 42 gegen die Wirkung der

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Feder 41 bewegt werden. Zweckmäßig ist, wenn das Pedal 39 beispielsweise eine drehbare Massagerolle aufweist, durch die zugleich eine Art Fußreflexzonenmassage ausgeübt werden kann.

Schließlich ist es möglich, den Sitz 8 noch mit einer - nicht dargestellten - Vibrationseinrichtung auszustatten, um gleichzeitig eine entspannende und entkrampfende Funktion auszuüben.

Claims (16)

äeite 7 Schutzansprüche:

1. Übungsgerät zur Entwicklung oder Stärkung von Muskeln und Gelenken durch Überwinden einer Gegenkraft, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen ebene Grundplatte (1), an der einerseits parallel zueinander und etwa im Abstand der Hüftgelenke voneinander zwei Fußtritte (4) um jeweils eine rückwärtige, zur Ebene der Grundplatte (1) parallele Achse (5) gegen eine Gegenkraft aus einer schräg nach oben gerichteten Lage in eine im wesentlichen zur Grundplatte (1) parallele Lage verschwenkbar befestigt sind und an der andererseits in Armreichweite vor den Fußtritten (4) jeweils ein vertikaler Pfosten (18) angeordnet ist, dessen oberer Teil (20) um ein Gelenk (21) allseitig gegen eine Gegenkraft aus der Fluchtlinie mit dem an der Grundplatte (1) befestigten unteren Teil (19) auslenkbar ist.

2. Übungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Grundplatte (1) zwischen den Fußtritten (4) ein Sitz (8) angeordnet ist.

3. Übungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (8) höhenverstellbar ist.

4. übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfosten (18) durch einen Querträger (28) miteinander verbunden sind.

5. Übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil (19) der Pfosten (18) aus einem an der Grundplatte (1) befestigten Innenrohr (23) und einem demgegenüber teleskopartig verschieb- und feststellbaren Außenrohr (24) besteht.

6. übungsgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch

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gekennzeichnet, daß der Querträger (28) an dem Außenrohr (24) befestigt ist.

7. übungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (28) an dem Außenrohr (24) in dessen Längsrichtung ver- und feststellbar ist.

8. übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Querträger (28) zwei gegen den Sitz (8) gerichtete Arme (33) angeordnet sind, deren dem Querträger (28) abgewandte vordere Teile (34) jeweils um Gelenke (35) allseitig gegen eine Gegenkraft aus der Fluchtlinie mit den am Querträger (28) befestigten rückwärtigen Teilen (36) auslenkbar sind.

9. übungsgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (33) in Längsrichtung des Querträgers (28) ver- und feststellbar sind.

10. übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Fußtritten (4) an der Grundplatte (1) aufrecht stehende Gelenkarme (38) angeordnet sind, die jeweils am oberen Ende ein Pedal (39) aufweisen und um eine untere, zur Ebene der Grundplatte (1) parallele Achse (40) gegen eine Gegenkraft verschwenkbar sind.

11. übungsgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Pedale (39) mit drehbaren Massagerollen ausgestattet sind.

12. übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Gegenkraft erzeugenden Gelenke (21 bzw. 35) der Pfosten (18) und der Arme (33) aus wendeiförmigen Federelementen bestehen, die in die rohrförmigen Anschlußteile eingesetzt sind.

13. Übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußtritte (4) und die Gelenkarme
(38) als zweiarmige Hebel ausgebildet sind, die um die
Achsen (5 bzw. 40) schwenkbar sind, wobei zur Erzeugung der
Gegenkraft Zugfederelemente (7 bzw. 41) vorgesehen sind.

14. Übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) auf
höhenverstellbaren Füßen (2) ruht.

15. Übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) auf federnden Rollen ruht.

16. Übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (8) mit einer
Vibrationseinrichtung ausgestattet ist.