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Gymnastisches Uebungsgerät
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein gymnastisches Uebungsgerät
zur Durchführung von Turnübungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur.
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Gymnastische Turnübungen werden ausgeführt, um eine gute Muskulatur
zu bewahren. Es ist bekannt, dass die Muskeln der Bauchdecke vielfach geschwächt
sind und deshalb zur Bildung eines "Bauches" führen. Eine gute Uebung zur Betätigung
dieser Muskeln besteht im Aufrichten und Absenken zwischen der Rückenlage und dem
Sitzen, wobei die Beine durch eine zweite Person festgehalten werden. Durch
ein
Schaukeln nach vorn und nach hinten aus der Sitzlage, mit hinter dem Kopf verschränkten
Händen, ebenfalls bei festgehaltenen Füssen bzw. Unterschenkeln, kann sowohl die
Bauch- wie auch die Rückenmuskulatur bewegt werden.
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Da diese Uebungen täglich ausgeführt werden sollten, und nicht immer
eine Hilfsperson gerufen werden kann, wurden schon unzählige Geräte auf den Markt
gebracht, mit deren hilfe bestimmte Turnübungen durchgeführt werden können. Allen
diesen Geräten ist gemeinsam, dass sie ein selbständiges Gerät in irgend einer tragbaren
Form sind.
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So wurden beispielsweise eine Sitz- oder Liegefläche vorgeschlagen,
die auf Beinen steht und mit einer gepolsterten Rolle als Querstab bei einem Bein
oder Beinpaar versehen ist. Zur Durchführung der genannten Uebung legt sich die
Person auf die Liegefläche und unterfasst mit den Füssen die Rolle. Damit sind die
Beine fixiert und diese Uebung kann ausgeführt werden. Gemäss einem weiteren Vorschlag
ist ein Liegebrett mit einem Sitzkissen und einem weiteren Kissen mit einem Anschnallgurt
zum Festschnallen der Beine auf dem Liegebrett versehen. Auch mit diesem Gerät können
die beschriebenen Uebungen ausgeführt werden.
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Nachteilig an den beiden beschriebenen Geräten,
sowie
auch an weiteren bekannten Geräten dieser Art ist, dass sie Platz einnehmen, zum
Teil ein grösseres Gewicht aufweisen, und in den heutigen kleinen Wohnungen nicht
oder nicht vollständig weggeräumt werden können, ohne dass ein besonderer Platz
dafür vorgesehen wird.
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Die Aufgabe, die durch die Erfindung zu lösen ist, besteht demnach
darin, ein Turngerät zu schaffen, das keine unnötigen Bestandteile aufweist und
deshalb handlich und leicht wegräumbar ist.
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Erfindungsgemäss wird dies erreicht durch zwei, jeweils in die Ecke
zwischen dem Seitenschenkel einer Türzarge und dem Fussboden anbringbare Stützen,
die je mit wenigstens einer parallel zu der auf dem Fussboden aufliegenden Fläche
der Stütze verlaufende Stabhalterung versehen sind, sowie durch einen durch eine
Stabhalterung in jeder der Stützen gelegten, die Türöffnung überquerenden Stab.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnung erläutert, dabei zeigt Fig. 1 einen Aufriss einer Türzarge mit dem vorgeschlagenen
Gerät in Arbeitslage, Fig. 2 einen Seitenriss der Anordnung gemäss
Fig.
1, Fig. 3 und 4 die zwei Turnübungen, die mit dem nur angedeuteten Gerät durchführbar
sind, und Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Stütze gemäss einer der möglichen
Ausführungsformen.
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Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, besteht das Uebungsgerät aus zwei
Stützen 1, 2 und einem in diesen Stützen beweglich gehalterten Stab 3. Die Stützen
1, 2 sind in die Ecke zwischen den Schenkeln 4, 5 einer Türzarge und dem Fussboden
6 gelegt. Der Stab 3 verläuft parallel zum Fussboden 6.
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Zur Ausführung der ersten gymnastischen Uebung legt sich die Person
gemäss Fig. 3 auf der anderen Seite des Türrahmens als die Stützen liegen auf den
Fussboden 6 und hinterfasst mit dem Rist der Füsse oder der Zehen den Stab 3 und
kann sich damit genau gleich, wie beim Halten der Füsse oder Unterschenkel durch
eine Hilfsperson, von der Rückenlage in die Sitz lage und umgekehrt bewegen. Diese
Bewegung kann allein durch die Bauchmuskel bewirkt werden.
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Es ist jedoch denkbar, dass bei korpulenten Personen die Kraft der
Bauchmuskeln bei den ersten Uebungen nicht ausreicht, um den Körper aufzurichten.
Dem kann auf einfache
Weise dadurch abgeholfen werden, dass eine
Packschnur am Stab 3 befestigt wird und die Bauchmuskelarbeit mit den Armen unterstützt
wird.
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Aehnlich lässt sich auch die Wiege- oder Schwenkübung gemäss Fig.
4 durchführen. Auch hier befindet sich der Stab 3 wieder an der Türzarge 5 und liegt
parallel zum Fussboden 6. Die auf dem Fussboden 6 sitzende Person hintergreift wiederum
mit den Füssen den Stab 3 und wiegt den Körper, mit hinter oder über dem Kopf gehaltenen
Händen, aus der Sitzlage vor- und rückwärts. Damit werden sowohl die Bauch- wie
die Rückenmuskeln beansprucht.
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Die gestellte Aufgabe wird mit diesem, aus drei einzelnen kleinen
Teilen bestehenden Gerät gelöst, denn es ist nicht nötig, eine Liegegelegenheit
mit Polstern zu kaufen, da in fast allen Haushaltungen Teppiche vorhanden sind,
über die allenfalls noch ein Tuch gelegt werden könnte und in einfachster Weise
das bei bekannten Geräten genannte Liegebrett ersetzen. Ein Teppich ist aber keine
Voraussetzung für die Durchführung der Uebungen, denn auch in Gymnastik-Hallen werden
sowohl die beschriebenen als auch andere Uebungen auf dem blossen Boden durchgeführt.
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Die beiden Stützen 3, 4 können aus Kunststoff oder aus Holz hergestellt
sein. Es genügt vollauf, wenn die an der Zarge anliegenden Seitenflächen der Stütze
eine Höhe von etwa 20 cm und die auf dem Fussboden aufliegende Fläche der Stütze
eine solche von 5 bis 10 cm hat.
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Somit können die Stützen 1, 2 ohne grossen Aufwand hervorgeholt, in
Gebrauchslage gebracht und nach dem Gebrauch wieder weggeräumt werden.
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Fig. 5 zeigt eine Stütze 1 oder 2 im Detail. Beide Stützen können
identisch ausgebildet sein, so dass keine Ueberlegung notwendig ist, welche Stütze
links und welche rechts anzuordnen ist. Die dargestellte Stütze kann als Prisma
mit einer Grundfläche in Form eines rechtwinkligen Trapezes aufgefasst werden. Dabei
ist vorgesehen, dass der rechte Winkel des Prismas in die Ecke zwischen der Türzarge
und dem Fussboden gelegt wird, wobei die kürzere Trapezseitenfläche 7 auf dem Fussboden
aufliegt und die senkrecht darauf stehende längere Trapezseitenfläche 8 an der Zarge
anliegt. Parallel zur längeren Trapezseitenfläche 8 sind mehrere Bohrungen 9, im
dargestellten Beispiel vier, senkrecht übereinander vorgesehen. Diese Bohrungen
dienen dazu, den Stab 3 (Fig. 1 bis 4), entsprechend der Fusslänge der Person wenigstens
angenähert derart einzulegen, dass er zwischen den Zehen und dem Rist zu liegen
kommt, wenn der Fuss den Stab hinterfasst.
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Sowohl die Stützen wie auch der Stab können aus Holz, Kunststoff oder
Leichtmetall hergestellt sein. Wesentlich ist nur, dass neben dem einfachen Wegräumen
auch noch mit einem der Einfachheit des Gerätes angepassten Verkaufspreis gerechnet
werden kann.