-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft ein Heim-Trainingsgerät mit einem Sitz, einzeln
beweglichen, mit Bremsorganen versehenen Betätigungshebeln für die Arme und Aufnahmen
für die Füße.
-
Es gibt eine Vielzahl von Heim-Trainingsgeräten, denen die Aufgabe
zukommt, ein Muskeln wie auch Kreislauftraining im häuslichen Bereich zu ermöglichen.
Als bekannteste Beispiele dafür seien Rudergeräte und Heim-Fahrräder genannt. Mit
derartigen Heim-Trainingsgeräten sind Bewegungsabläufe möglich, wie sie in der Praxis
beispielsweise bei den zur Fortbewegung verwendeten Fahrzeugen (Ruderbooten, Fahrrädern
o.ä.) oder sonstigen Sportgeräten auftreten. Die entsprechenden Heim-Trainingsgeräte
sollen also die aus der Praxis bekannten Bewegungsabläufe im wesentlichen simulieren,
um eine hnliche muskelbildende und kreislaufstabilisierene Funktion zu erfüllen.
-
Nun ist aber selbst das Rudern oder Radfahren eine Bewegungsart, bei
der nur bestimmte Körperpartien und Muskelgruppen beansprucht werden. Es kann also
immer nur ein beschränkter Trainings'effekt eintreten.
-
Dieser ist vergleichsweise geringer als beim Laufen-oder Schwimmen,
bei dem mehr oder weniger der gesamte.
-
Körper beteiligt werden muß. Außerdem ist gerade beim Schwimmen sowohl
für die Vorwärtsbewegung als auch für die jeweilige Rückwärtsbewegung eine Kraftanstrengung
erforderlich, Die bekannten Heim-Trainingsgeräte sind wie gesagt den in der Praxis
verwendeten Geräten nachgebildet, sie bieten nur eine sportspezifische Trainingsmöglichkeit,
da sie jeweils nur Imitationen ganz bestimmter Sportarten zulassen. Entsprechend
einseitig ist die körperliche Beanspruchung. Ein universeller Trainingseffekt ist
mit keinem der bekannten Heim-Trainingsgeräte zu erzielen. Vielmehr'ist es erforderlich,
eine Vielzahl unterschiedlicher Heim-Trainingsgeräte zu verwenden, was natürlich
sehr umständlich, zeitaufwendig und letztlich auch teuer ist. Auch ist dadurch eine
erhöhte Verletzurgsgefahr gegeben.
-
Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Auf.-gabe zugrunde,
ein Heim-Trainingsgerät der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß damit
die Muskulatur des gesamten Körpers gleich::eitig trainiert werden kann.
-
Gelöst wird diese Aufgabe nach deren Vorschlag der Erfindung dadurch,
daß der Sitz arretiert ist, die Bremsorgane der Betätigungshebel in jedem Drehsinn
wirksam
sind, !lie Aufnahmen für die Füße an Gleit-und/oder Drehtilen für eine Hin- und
Zurückbewegung bezüglich des Sitzes angebracht sind und für die Gleit- oder Drehteile
in jeder Richtung wirksame Bremsorga.ie vorgesehen sind.
-
Anders als bei einem Rudergerät, wo ein Rollsitz Verwendung findet,
steht der Sitz bei einem erfindungsgemäßen Training;gerät fest. Er kann natürlich
verstellbar sein, jedoch bleibt er während der Benutzung arretiert. Die Betätigungshebel
können sowohl drehbar gelaçert szin - ähnlich wie bei einem Rudergerät -oder abe2
für winde mehr oder weniger lineare Bewegung -also beispielsweise gleitbar, wie
es im übrigen auch für die Aufnahmen für die Füße in Retracht kommt -ausgebildet
sein. Der Benutzer muß jedenfalls sowohl bei einer Vorwärtsbewegung seiner Arme
als auch bei einer Rückwärtsbewegung einen Bremswiderstand überwinden und erfährt
somit ein umfassendes Training seiner Armmuskulatur. Dasselbe gilt für die Beine
und die Beinmuskülatur. Zwangsläufig mittrainiert werden auch alle übrigen wichtigen
Muskeln, wie z.B. Bauch-, Rücken- und Halsmuskeln.
-
Das erfindungsgemäße Trainingsgerät entspricht der natürlichen Bewegungsneigung
des Menschen, ist jedoch bewußt losgelöst von einer spezifischen Sportart konzipiert-worden.
Die damit möglichen Bewegungen erinnern zwar an das Gehen oder Laufen, insbesondere
den Ski-Langlauf, unterscheiden sich jedoch nicht zuletzt darin, daß sie im Sitzen
erfolgen. Die Bewegungen sind somit bequem und schonend und können von Jung und
Alt ausgeführt werden.Ein
erfindungsgemäßes Trainings gerät trägt
auch der Tatsache Rechnung, daß besonders bei älteren Benutzern Rücksichten auf
Wirbelsäule, Gelenke und eventuelle Altersschäden zu nehmen sind. Eine Verletzungsgefahr
scheidet praktisch aus, und es wird ein Trainingseffekt erzielt, der nur noch dem
Schwimmen in seinen positiven Auswirkungen vergleichbar ist.
-
Die volle Wirkungsbreite eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes
ist dann gegeben, wenn sämtliche Bremsorgane in ihrer Bremswirkung stufenlos einstellbar
sind. - So lassen sich bei hohen Bremswiderständen, langsamen Bewegungen und kurzer
Trainingszeit bevorzugt die Muskeln trainieren. Bei nur geringen Bremswiderständen,
schnellen Bewegungen und langer Trainings zeit setzt bevorzugt ein Kreislauftraining
ein. Schließlich läßt sich auch ein kombiniertes Muskel- und Kreislauftraining realisieren,
nämlich bei mittleren bis leichten Bremswiderständen, zügig bis schnellen Bewegungen
und einer Trainingszeit von mindestens 20 Minuten. Die Einstellung des Bremswiderstandes
ist also entsprechend dem Obungsziel wie auch dem Leistungsstand des beenden frei
zu wählen. Insbesondere können die Bremswiderstände in den einzelnen Richtungen
auch unterschiedlich gewählt werden.
-
An Bremsorganen kommen mehre-re Arten in Betracht, z. B. für drehbar
gelagerte Betätigungshebel und Drehteile: a) Scheibenbremse, wobei Bremsdruck durch
öl, Gas oder Luft erzeugt wird,
b) Scheibenbrmse in mechanischer
Ausführung, c) öldruckbrentse, wobei Achse der Betätigungshebel bzw. Drehteile mit
Schaufeln versehen ist und sich in mehr oder weniger verdichtetem ölbehälter bewegt
bzw gleiches System mit Gas- oder Luftdruckbehäl er, d) Bremse, bei der ein Bremsklotz,
beispielsweise aus Gummi oder Asbest, angedrückt wird (Backenbremse), e) Stangenbremse,
bei der in Bewegungsrichtung der Betätigungshebel bzw. Drehteile Bremsstangen angeordnet
sind, welche durch Bremsring hindurch bewegt werden. Die Bremsringe weisen dabei
Hartgummi-Lamellen auf, die nur in eine Richtung öffnen, dagegen in die andere Richtung
bremsen. Das Eindringen in den Ring wird beispielsweise gebremst, das Austreten
dagegen nicht (Ventilcharakter), f) Bremse mit in Bewegungsrichtung angeordneten
Stoßdämpfern, g) Bremse mit in Bewegungsrichtung angeordneten Bremsseilen, h) Bremse
mit in Bewegungsrichtung angeordneten Federn, i) Klemmbremse, bei -der Lager des
bewegten Teils geschlitzt und mit einem Spannorgan versehen ist.
-
Die Bewegung der Gleitteile, einschließlich gleitbar ausgebildeter
Betätigungshebel, kann beispielsweise mit folgenden Bremsorganen beeinflußt werden:
a) Bremse mit in Bewegungsrichtung angeordneten Federn,
b) Bremse
mit in Bewegungsrichtung angeordneten Gummiseilen, c) Stangenbremse, wie vorerwähnt,
d) Bremse mit in Bewegungsrichtung angeordneten Stoßdämpfern, e) Klemm- oder Spannbremse,
wie vorerwähnt, f) Bremse, bei der Bremsklotz angedrückt wird.
-
Mit allen genannten Ausführungsformen lassen sich Bremswiderstände
von "0 bis schwergängig" stufenlos aufbauen, wobei eine gleichmäßige und störungsfreie
Bewegung der Dreh- bzw. Gleitteile, einschließlich der Betätigungshebel, gewährleistet
ist. Die Konstruktionen sind wartungsfrei und preiswert.
-
Zweckmäßigerweise ist der Sitz höher als die Aufnahmen für die Füße
angeordnet. - Diese Anordnung ist körpergerecht und gewährleistet eine ausreichende
Bewegungsfreiheit. So können auch die Oberschenkel beim Anziehen nicht zu nahe an
die Brust des Übenden herankommen.
-
Bei einer Weiterbildung sind die Aufnahmen für die Füße Fußstützen
oder Pedale mit Schließgurten oder -schnallen. - Dadurch wird ein fester Sitz bei
jeder Fußgröße und -form erreicht.
-
Vorteilhaft sind die Betätigungshebel nahe beim Sitz angeordnet und
verlaufen in mittlerer Stellung etwa senkrecht zur Sitz fläche In weiterer Ausgestaltung
sind die Drehteile Räder.
-
Nach einem anderen Vorschlag sind die Gleitteile mittels Rohren gerührte
Schlitten.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile werden anhand der Zeichnung für
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben. Darin zeigen: Figur 1 ein erfindungsgemäßes
Heim-Trainingsgerät in perspektivischer Ansicht und Figur 2 einen 13etätigungshebel
nach Figur 1 in schematischer Seitenansicht, etwas vergrößert dargestellt.
-
Nach Figur 1 besitzt ein erfindungsgemäßes Heim-Trainingsgerät ein
höheres Gestellteil 1 und ein niedrigeres Gestellteil 2. Auf den Gestellteilen 1
und 2 sind zwei parallel zueinander verlaufende Rohre 3 angebracht, deren Abstand
voneinander etwa demjenigen von Pedalen bei einem Fahrrad entspricht. Die Rohre
3 setzen sich über das höhere Gestellteil 1 hinaus noch etwas fort, wobei sie einen
Sitz 4 mit einer im wesentlichen waagerechten Sitz fläche 5 tragen.
-
Nahe beim Sitz 4 sind Betätigungshebel 6 für die Arme angeordnet.
Die Betätigungshebel 6 sind einzeln drehbar gelagert und in Richtung der Doppelpfeile
7 bewegbar. In ihrer mittleren Stellung verlaufen sie etwa senkrecht zur Sitzfläche
5.
-
Die Betätigungshebel 6 besitzen Bremsorgane in Form einer Klemmbremse,
die in jeder Bewegungsrichtung
wirksam ist. Das Prinzip ist aus
Figur 2 ersichtlich.
-
Am unteren Ende weisen die Betätigungshebel 6 eine Lagerschale 8 auf,
welche geschlitzt ist und einen Lagerzapfen 9 teilweise umschließt. Die freien Enden
der Lagerschale 8 sind über eine Klemmschraube 10 miteinander verspannt, wobei sich
über das Maß der Vorspannung die gewünschte Bremswirkung einstellen läßt.
-
Wie weiter aus Figur 1 ersichtlich, sind bei dem erfindungsgemäßen
Heim-Trainingsgerät Aufnahmen 11 für die Füße in Form von Fußstützen vorgesehen.
Diese -besitzen Schließgurte 12. Die Aufnahmen 11 sind einzeln an Schlitten 13 angebracht,
welche auf den Rohren 3 in Richtung der Doppelpfeile 14 verschiebbar sind. Bei den
Schlitten 13 handelt es sich im einzelnen um Gleitteile, welche die Rohre 3 teilweise
umschließen und im übrigen ähnlich den Lagerschalen 8 geschlitzt und mit Klemmschrauben
15 versehen sind. Die Gleitteile besitzen damit im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ähnlich wirkende Bremsorgane wie die Betätigungshebel 6.
-
Im einzelnen bleibt noch folgendes zu bemerken. Die Betätigungshebel
6 sind etwa in Schuterbreite montiert und befinden sich in einem Abstand von etwa
30 cm vor dem Körper eines Benutzers. Welche Wegstrecke die Betätigungshebel bei
den Obungen zurücklegen, entscheidet die Armlänge des Übenden bzw.
-
der Einsatz des Oberkörpers desselben. Wenn der Oberkörper stark mitbewegt
wird, erhöht sich der Trainingseffekt. Die Betätigungshebel lassen sich auf zwei
Arten bewegen: 1. abwechselnd rechten Betätigungshebel drükken und gleichzeitig
linken 13etätigungshebel anziehen.
-
und 2. beide Betätigungshebel gleichzeitig drücken und wieder heranzieXhen.
-
Die Gleitstrecke der Aufnahmen 11 für die Füße ist abhängig von der
Beinlänge des Obenden bzw. davon, wie weit die Beine gestreckt und wieder an den
Körper herargezogen werden. Die BewegungsablRufe haben Ä'hnlichkcit mi denen der
Betätigungshebel 6.
-
Bei den Fohren 3 handelt es sich um Rohre von eckigem Querechnit.
Stattdessen könnten auch Rohre mit rundem Ql.erschlitt verwendet werden. In dem
Falle müßte allerdings eine Nut o.ä. vorgesehen werden, in der der Schlitten 13
mittels eines Dornes, einer Feder o.<i. gehalten wird, um nicht seine bestimmungsgemäße
Lage zu verlieren.
-
Auch kann statt zwei Rohren ein einziges Rohr mit einem größeren (rechteckigen)
Querschnitt, ein U-Eisen o.ä. vorgesehen werden, bei dem dann die Schlitten 13 itn
Innern beweglich gehalten sind und die Aufnahmen 11 für die Füße seitlich überstehen.
-
Schließlich können die Schlitten 13 aus verschiedenen Materialien
bestehen, einschließlich Kunststoff.
-
Auch können Maßnahmen vorgesehen werden, um den Gleitwiderstand bei
Bedarf möglichst weit zu verringern, insbesondere Rollen, Walzen, Kugeln an den
Schlitten 13 verwendet werden.
-
Die Bewegungsarten von Betätigungshebel und Aufnahmen für die Füße
miteinander sind sehr variationsreich.
-
Der natürlichste Bewegungsablauf entspricht den Bewegungen von Armen
und Beinen beim Gehen, Laufen oder
Ski-Langlauf. Alle anderen Möglichkeiten
erfordern unter Umständen ein kurzes Eingewöhnen. Durch die unterschiedlichen Verstellmöglichkeiten
für Arme und Beine, getrennt in rechts und links, ergeben sich außerdem viele spezielle
Trainingsziele, die den individuellen Wünschen entsprechend erreicht werden können.
-
Das erfindungsgemäße Heim-Trainingsgerät läßt sich bei entsprechender
Fantasie über die i. a. zugedachten Bewegungs- und Trainingsaufgaben hinaus in vielfältiger
Form auch für Spezial-Übungen verwenden. So eignet es sich beispielsweise besonders
für die Rehabilitation von Unfallopfern u.ä. Das Trainingsgerät trainiert fast alle
Körpermuskeln optimal und ist ein besonders wertvolles Obungsgerät, um den Kreislauf,
ähnlich wie beim Schwimmen und Laufen, in wirkungsvollster Weise zu trainieren.
Weitere Sportgeräte für das Ziel optimaler körperlicher Fitness erübrigen sich.
Ein erfindungsgemäßes Heim-Trainingsgerät ist nicht größer als ein Heim-Fahrrad,
handlich, leicht und auch bei Dauerbetrieb wartungs- und reparaturfrei. Es kann
mit wenigen Handgriffen in seine Einzelteile zerlegt werden und ist ebenso leicht
wieder aufzubauen.
-
1 Gestellteil 2 Gestellteil 3 Rohr 4 Sitz 5 Sitzfläche 6 Betätigungshebel
7 Doppelpfeil 8 Lagerschale 9 Lagerzapfen 10 Klemmschraube 11 Aufnahme 12 Schließgurt
13 Schlitten 14 Doppelpfeil 15 Klemmschraube
Leerseite