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Vorrichtung zum Anschluß einer Drehofenkammer an eine Zu- und/oder
Abflußleitung
Die Vorrichtung betrifft das Einführen von Gasen und/oder Flüssigkeiten
in die Drehkammer eines Drehofens und das Abführen von Gasen und/ oder Flüssigkeiten
aus einer solchen Kammer.
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Zuweilen ist es bei Drehöfen erwünscht, in das im Ofen zu behandelnde
Gut Flüssigkeiten so einzuführen, daß das Behandlungsgut im Ofen der eingeführten
Flüssigkeit gleichmäßig ausgesetzt wird. Dabei kann es sich z. B. darum handeln,
chemische Reaktionen im Ofen durchzuführen oder bestimmte Bestandteile des Behandlungsgutes
herauszulösen. Weiter kommt die Einführung von Luft oder anderer sauerstoffhaltiger
Gase sowie auch flüssigen Brennstoffes in Betracht, um die Ofentemperatur gegebenenfalls
an bestimmten Zonen des Ofens zu erhöhen. Die Einbringung von Gasen kann im übrigen
dazu dienen, das Behandlungsgut im Ofen durchzurühren, und zwar zusätzlich zu jener
Rührwirkung, die sich durch den Ofenumlauf ergibt.
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Beispielsweise wird Rohphosphat dadurch in citratlösliche Form übergeführt,
daß es in feinverteiltem Zustande unter Einwirkung von Dampf einer Kalzinierung
unterworfen und dadurch das Fluor ausgetrieben wird.
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Für die Durchführung eines solchen Verfahrens in groß technischem
Rahmen wird ein Drehofen verwendet. Indessen ergibt sich bei der Anwendung solcher
Öfen für diesen Zweck die Schwierigkeit, daß der Dampf nicht gleichmäßig durch die
Ofen-
füllung während der Kalzinierung hindurchgeblasen werden kann.
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Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß in Verbindung mit
der Einführung oder der Entfernung von Flüssigkeiten oder Gasen oder Dämpfen bei
einem Drehofen gelöst, und zwar betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die das
Einführen von Flüssigkeiten in die Drehkammer eines Drehofens durch einen den zylindrischen
Teil der Drehtrommel ringförmig ganz oder teilweise umschließenden Kanal gestattet,
der beim Umlauf des Ofens seitlich abgedichtet ist.
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Bekannt ist bereits, auf dem zylindrischen Teil der Trommel eines
Drehofens einen diesen Teil ringförmig umgebenden Kanal vorzusehen, der mit einer
Dampfzufuhrleitung verbunden ist und den Dampf der Trommelwandung derart zuführt,
daß die Trommel mit einem Dampfhemd umgeben ist und somit beheizt wird. Im Gegensatz
hierzu dient bei der Vorrichtung der Erfindung der die Trommel ringförmig ganz oder
teilweise umschließende Kanal jedoch dazu, Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten dem Trommelinnern
zuzuführen.
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Mittels der Vorrichtung kann das Behandlungsgut in dem Drehofen mit
einer oder mehreren Flüssigkeiten und/oder auch höheren Temperaturen behandelt werden,
wobei das Material der Einwirkung der Flüssigkeiten gleichmäßig unterworfen wird.
Weiter können gemäß der Erfindung Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten gleichzeitig an
verschiedenen Stellen des Ofenumfanges eingeführt werden, und zwar derart, daß für
jede Stelle der Druck eingestellt werden kann, um z. B. eine gleichmäßige Einführung
der Flüssigkeiten in verschiedene Teile der Ofenfüllung trotz unterschiedlicher
Schichtdicke der Füllung zu gewährleisten.
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Darüber hinaus ermöglicht die Vorrichtung die Behandlung der Ofenfüllung
mit verschiedenartigen Flüssigkeiten, sei es gleichzeitig, sei es in irgendeiner
gewünschten Reihenfolge. Außerdem können Flüssigkeiten aus dem Drehofen durch einen
seitlich abgedichteten Kanal abgezogen oder an einer oder mehreren Stellen in die
Ofenkammer Flüssigkeiten eingeführt und von einer oder mehreren Stellen Flüssigkeiten
abgezogen werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anschluß der Drehofenkammer
an eine Zu- und/oder Abflußleitung besteht aus einem vorzugsweise zu einem Ring
geschlossenen Anschlußbogenstück, das auf einem zylindrischen Teil derDrehtrommel
aufgepaßt und ortsfest angeordnet ist und das auf der Innenseite mit wenigstens
einer Umfangsnut versehen ist.
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Dabei sind in das Ringglied auf dessen Innenseite zu beiden Seiten
der Nut in Umfangsrichtung verlaufende Dichtungen vorgesehen, die nachgiebig und
dichtend am zylindrischen Teil der Ofenwandung gehalten werden. Die Nut und der
mit ihr zusammenwirkende Teil der Ofenwandung bilden solcherart einen seitlich abgedichteten
Kanal, der mit wenigstens einer Leitung verbunden ist, die quer zum stationären
Ringglied verläuft und an einem Ende an eine Druck- oder Saugmittelquelle angeschlossen
und am anderen Ende mit dem Ofeninnenraum über mindestens eine Bohrung in der Ofenwandung
verbunden ist.
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Vorzugsweise wird der Teil der Ofenwandung, an dem das stationäre
Ringglied dichtend anliegt, als ein starres, am Ofen befestigtes inneres Ringglied
ausgebildet, das von dem starren Ringglied umgeben wird. Das innere Ringglied läuft
mit dem Ofen um.
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Als Dichtung werden vorteilhaft Metallbänder oder Streifen vorgesehen,
die in Umfangsnuten im stationären Ringe zu beiden Seiten der Nut eingesetzt sind
und die durch Andrückfedern dichtend in Anlage am darunterliegenden Teil der Ofenwandung
oder des Innenringes gehalten werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführung gemäß der Erfindung wird die Nut
und der von dieser und der Ofenwandung oder der Außenfläche des Innenringes gebildete
Kanal nur über einen Teil des stationären Ringes, z. B. über einen Viertel- bis
Halbkreisbogen, geführt. In einem solchen Falle reichen die Dichtungen vorteilhaft
etwas über die beiden Nutenenden hinaus und schließen auch diese quer zum Ring in
der Weise ab, daß sich eine um die ganze Nut ringsherum laufende Dichtung ergibt,
so daß der von der Nut und der Ofenwand oder dem Innenring gebildete Kanal auch
an seinen Enden abgedichtet gehalten wird. Demgemäß werden bei Verwendung von Metallbändern
als Dichtungsglieder die Bänder an ihren Enden durch Querstücke von im wesentlichen
der gleichen Stärke miteinander verbunden. Diese Querstücke werden gleichfalls gegen
die Ofenwand oder den inneren Ring durch Andrückmittel gedrückt, die in Querrichtung
zum stationären Ring angeordnet sind. Dabei ist es vorteilhaft, die beiden Streifen
zu beiden Seiten der Nut und den diese verbindenden Querstreifen in einem Stück
herzustellen, so daß sich eine Platte mit einem Längsschlitz ergibt, dessen Breite
sich nach dem Abstand zwischen den zu beiden Seiten der Nut vorgesehenen Aussparungen
richtet, die zur Aufnahme der Dichtungen dienen.
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Bei der Zufuhr von Flüssigkeiten, die unter verschiedenen Drücken
stehen oder verschiedenartig sind, zu verschiedenen Stellen des stationären Ringes
wird beispielsweise die Nut in Einzelabschnitte durch Querwände unterteilt und jedem
Teilabschnitt eine der Flüssigkeiten zugeleitet. Dabei kann der Zuführungsbehälter
der Flüssigkeit unter jenem Druck stehen, unter dem die betreffende Flüssigkeit
in den Ofen gedrückt werden soll. Diese Vorrichtung kann gleichermaßen für ein Abführen
an einer oder mehreren Stellen des stationären Ringes sowie zum gleichzeitigen Einführen
an einer oder mehreren Stellen des Ringes dienen.
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Ebenso ist die erfindungsgemäße Vorrichtung für Verfahren geeignet,
bei denen während der Behandlung im Ofen entwickelte Gase oder Flüssigkeiten abgesaugt
werden sollen und/oder bei denen in der Ofenkammer ein Unterdruck im Vergleich zum
Luftdruck aufrechterhalten werden soll. Der Kanal oder die Kanäle im stationären
Ring und die mit ihm in Verbindung stehenden Leitungen
sind in solchen
Fällen mit Saugmitteln verbunden, wie etwa der Saugseite eines Gebläses, einer Vakuumpumpe
oder einer Unterdruckkammer.
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Bei einer anderen Ausführungsform hat der stationäre Ring zwei oder
mehrere Umfangsnuten auf seiner Innenseite, wobei für jede der Nuten zu beiden Seiten
Dichtungen vorgesehen sind und jede Nut an eine Zuführungsleitung zur Einführung
einer Flüssigkeit in die Ofenkammer angeschlossen ist.
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Soweit es sich um Ofen für die Einführung einer Flüssigkeit in zerkleinerte
feste Stoffe im Ofen handelt, erstreckt sich bei Ausdehnung der Nut über nur einen
Teil des Ofenumfanges der größte Teil der Nut von der tiefsten Stelle des stationären
Ringes in Umlaufrichtung des Ofens, während der kleinere Teil auf der anderen Seite
der tiefsten Stelle liegt. Eine Ofenfüllung aus festem Stoff folgt nämlich teilweise
der Ofenwandung bei ihrem Umlauf und stellt sich also mit der Oberfläche geneigt
im Ofenquerschnit ein, derart, daß die Oberfläche der Füllung zur tiefsten Ofenstelle
hin abfällt. Es wird also durch die erwähnte Anordnung der Nut die in den Ofen eingeführte
Flüssigkeit jederzeit in der Hauptmasse der Füllung verteilt und dadurch Verluste
an Flüssigkeit, die in den Ofen oberhalb der Füllung eintritt, vermieden. Indessen
ist es dabei zweckmäßig, den Flüssigkeitszulauf in den Ofen noch eine kurze Zeit
fortzusetzen, nachdem die Oberfläche der Ofenfüllung die Eintrittsbohrungen in der
Ofenwandung erreicht hat. Auf diese Weise wird einem Verstopfen der Eintrittsöffnungen
durch Teilchen der Ofenfüllung vorgebeugt.
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Bei anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen für die Behandlung
zerkleinerter fester Stoffe werden die Nut oder die Nuten über den gesamten Umfang
des stationären Ringes geführt.
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Dabei kann ein Durchtritt der Flüssigkeit durch die Ofenfüllung über
den größeren Teil des Ofenquerschnittes durch Trennwände erreicht werden, die sich
von der Innenwandung des Ofens ein Stück z. B. axial und radial erstrecken.
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Es können auch zwei oder mehrere der erfindungsgemäßen Zuführungsvorrichtungen
über die Ofenlänge verteilt angeordnet werden.
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So ist z. B. hei Öfen, in denen sich bei der Behandlung mit Gasen
oder Dämpfen gasförmige Reaktionsprodukte ergeben, deren schnelles Abführen erwünscht,
so daß über eine oder mehrere Ofenzonen solche Zuführungsvorrichtungen für die Einführung
von Gasen vorzusehen sind, während für einen oder mehrere andere Abschnitte Anschlußvorrichtungen
für Saugvorrichtungen. wie Saugseite eines Gebläses, Vakuumpumpe oder Unterdruckkammer,
angeordnet werden. Eine solche Ausführung ist z. B. von besonderem Vorteil für Öfen
zur Wärmebehandlung von Rohphosphaten, da hier ein schnelles Abführen der gasförmigen
Fluorverbindungen erforderlich ist.
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Bei solchen Anlagen, bei denen die Nut (oder Nuten) nicht über den
ganzen Umfang des stationären Ringes reicht, ist es zuweilen nicht notwendig, den
Ring über den ganzen Ofenumfang auszudehnen. In solchen Fällen genügt als stationäres
Ringglied im Sinne der Erfindung ein Teilbogenstück, dessen Länge etwas größer als
die Nutenlänge ist. Bei einem solchen Bogenstück ist für eine genügende Steifigkeit
zu sorgen, damit es unter der Einwirkung der Dichtung, z. B. der Metallbänder, gegen
die Ofenwandung nicht nachgibt.
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Nach einer Ausführungsform der Vorrichtung, die insbesondere für
die Wärmebehandlung von Rohphosphaten unter Einführung von Dampf zwecks Abtreibung
des Fluors geeignet ist, steht der durch die Nut und die Ofenwandung oder den stationären
Ring gebildete Kanal mit der Ofenkammer über mehrere Leitungen in Verbindung, die
in Achsrichtung des Ofens verlaufen und durch das Ofenfutter hindurchgeführt sind.
Diese Leitungen münden in Öffnungen, die über den Ofenquerschnitt in jener Zone
der Ofenkammer, in welcher die betreffenden Gase angetrieben werden, verteilt sind.
Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die Öffnungen der Verbindungsleitungen an
Stellen vorzusehen, die in Achsrichtung des Ofens voneinander entfernt bzw. gegeneinander
versetzt sind.
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So hat es sich z. B. in vielen Fällen als zweckmäßig erwiesen, die
Öffnungen der aufeinanderfolgenden Verbindungsleitungen an Stellen anzuordnen, die
je alowechselnd auf einander gegenüberliegenden Stellen der Trommelwand angeordnet
sind. Wenn eine größere Zahl von Öffnungen für die einzuführende Flüssigkeit vorzusehen
ist, so können die Öffnungen in einer Zickzacklinie um die innere Ofenwandung angeordnet
werden.
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Die Mündungen der Verbindungsleitungen in die Ofenkammer werden zweckmäßig
als Düsen aus geeignetem Werkstoff ausgebildet. Vorzugsweise erhält jede Düse mehrere
Öffnungen, so daß die Flüssigkeit in die Ofenkammern in mehreren feinen Strahlen
eintritt. Die Bohrungen, die zu diesen Öffnungen führen, sind vorzugsweise gegen
den Ofenradius in einer solchen Richtung geneigt, daß der Strahl gegen die Querbewegung
gerichtet ist, die das Behandlungsgut im Ofen durch dessen Umlauf erfährt. Die Bohrungen
in den Düsen können senkrecht zur Ofenachse gerichtet sein oder mit dieser einen
Winkel bilden, je nachdem, ob die Strahlen senkrecht zur Ofenachse zu richten sind
oder eine Richtung gegen oder mit dem Behandlungsgut im Ofen haben sollen.
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Für Öfen mit höheren Temperaturen, wie z. B. für die thermische Behandlung
von Phosphaten zur Entfernung von Fluor mittels Dampf, sind Düsen aus schwer schmelzbarem
keramischem Werkstoff vorteilhaft.
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Zweckmäßig ist es, in Verbindung mit der beschriebenen Vorrichtung
für die Einführung von Flüssigkeiten in den Drehofen ein stationäres, d. h. nicht
umlaufendes Schließglied am Ofenaustrittsende vorzusehen, das den oberen Teil des
Ofenquerschnittes abschließt, aber den Bodenteil unabgedeckt läßt, und zwar so,
daß die obere Begrenzungslinie der frei gelassenen Öffnung etwa entsprechend der
Höhe und der Neigung der oberen
Begrenzungslinie der Ofenfüllung
verläuft. Dabei ist jedoch darauf zu achten, daß die Öffnung durch die Ofenfüllung
stets abgeschlossen ist. Ein solches Abschluß glied bewirkt eine gute Abdichtung
des Ofenaustrittsendes und vermindert dadurch Verluste sowohl an eingeführter Flüssigkeit
als auch an Wärme, während gleichzeitig ein gleichmäßiger und ausreichender Austritt
des behandelten Gutes aus dem Ofen erreicht wird. Darüber hinaus soll das Abschlußglied
einen bequemen Zugang in den Ofen durch dessen Austrittsende gestatten. Zum Beispiel
wird das Abschlußglied hierzu auf einem mit Rollen oder Rädern ausgerüsteten Träger
angeordnet. Die Anordnung eines fahrbaren Abschlußgliedes an dem Austrittsende eines
Drehofens ist an sich in Verbindung mit Rotieröfen anderer Konstruktion als hier
beschrieben bekannt.
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Vorrichtungen, wie sie beispielsweise verwendet werden, sind im einzelnen
in den Zeichnungen dargestellt. In diesen zeigt Fig. I einen axialen Längsschnitt
durch einen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Drehofen, Fig. 2
einen Querschnitt durch den Ofen senkrecht zur Ofenachse und durch das stationäre
Ringglied hindurch; dabei handelt es sich um eine Ausführung, bei welcher die Nut
im stationären Ring über einen Teil des Ofenumfanges verläuft, Fig. 3 schematisch
das obenerwähnte Abschlußglied am Ofenaustrittsende, Fig. 4 einen Schnitt durch
das stationäre Ringglied, die Dichtung, die Nut und einen mit dem Ofenzylinder fest
verbundenen Innenring sowie schließlich einen Teil des Ofenmantels und Futters,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß V-V der Fig. 4, Fig. 6 das eine der beiden (in Fig. 2
mit a und b bezeichneten) Nutenenden mit den Dichtungsstreifen in einem längs des
oberen Dichtungsstreifens geführten Umfangs schnitt.
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Wie Fig. I zeigt, verläuft der stationäre Ring I um den ganzen Ofenumfang
herum, desgleichen die im Ring I vorgesehene Nut 2. Die offene Seite der Nut 2 wird
von der Außenfläche eines Innenringes 3 abgeschlossen, der auf dem Ofenmantel I5
aufgeschoben und an diesem mittels Bolzen 12 befestigt ist. Gegebenenfalls können
Ring und Mantel 15 einteilig ausgeführt werden. Der stationäre Ring I ist auf den
Innenring aufgepaßt, so daß der Ofen mit dem Ring 3 im stationären Ring I umlaufen
kann, wobei der durch die Nut 2 und den Ring 3 gebildete Kanal nach außen hin durch
zu beiden Seiten der Nut 2 vorgesehene Dichtungen seitlich abgedichtet ist. Als
Dichtung ist ein Stahlband 4 vorgesehen, das unmittelbar an der Umfangsfläche des
Ringes 3 anliegt. Ein zweites Band 5 aus Stahl, Stahllegierung oder anderem geeignetem
Metall ist um das Band 4 herumgelegt. Zum Andrücken der Dichtungsbänder sind Spannschrauben
6 in Bohrungen 7 des Ringes I eingesetzt und in angemessenen Abständen voneinander
über die Länge der Nut 2 verteilt. Die Spannschrauben 6 haben einen Absatz 8 und
eine Verlängerung g kleineren Durchmessers als der Gewindeteil 6.
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Dieser Teil 9 ist in eine Büchse 10 eingepaßt, die auf dem Bande 5
ruht. Zwischen dem Absatz 8 und dem Bande 5 ist eine Druckfeder II eingeschaltet,
die die Büchse 10 umgibt und zwischen dem Bande 5 und dem Absatz 8 der Spannschraube
6 gespannt gehalten wird.
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Die Bänder 4 und 5 ruhen in Aussparungen an der Innenseite des Ringes
I. Diese Aussparungen sind etwas länger als die Bänder 4 und 5, um eine Längsbewegung
der Bandenden unter der Druckwirkung der Andrückmittel zu erlauben. Bei Ausführungen,
bei denen die Dichtungen über den ganzen inneren Umfang des Ringes I verlaufen,
müssen die Bänder etwas kürzer als die Aussparungen sein, die sich in diesem Falle
über den gesamten Umfang erstrecken. Es können aber auch mehrere Bänder in Hintereinanderanordnung
vorgesehen werden unter Zwischenschaltung angemessener Zwischenräume für die Längsausdehnung
der Einzelbänder. Ferner können zwischen den Bändern elastische oder nachgiebige
Zwischenlagen angeordnet werden, die genügend Längsdehnung gewährleisten und gleichzeitig
die Zwischenräume zwischen den Bändern abdichten.
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Der von dem Stahlbande 4 auf den äußeren Umfang des Innenringes 3
ausgeübte Druck kann durch Drehen der Spannschraube 6 verändert werden. Mehrere
solcher Spannsysteme mit je einer Stellschraube 6 sind über die Länge der Nut 2,
und zwar vorteilhaft in gleichmäßigen Abständen voneinander verteilt. Der Druck
des Stahlbandes 4 auf die Umfangsfläche des Innenringes kann eingestellt und damit
eine gleitende, aber gasdichte Anlage zwischen diesen beiden Gliedern erreicht werden.
So ergibt sich für die Nut 2 und den sie abdeckenden Teil des Ringes 3 ein auch
während des Ofenumlaufes seitlich gasdicht abgeschlossener Kanal.
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Am Ring I ist ein Anschlußrohr I3 für die Verbindung der Nut 2 mit
einer Speisungsstelle vorgesehen, aus der eine Flüssigkeit in den Ofen eingeführt
werden soll. Andererseits führt von dem durch die Nut 2 und den Ring 3 gebildeten
Kanal eine Verbindungsleitung 14 in die Ofenkammer.
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Diese Leitung 14 durchquert den Ring 3 und den Ofenmantel 15 und ist
durch das Ofenfutter 21 hindurchgeführt. Wie aus Fig. I ersichtlich, verläuft die
Verbindungsleitung 14 axial in Längsrichtung der Ofenkammer und mündet in Öffnungens6,
I6', I6" usw. Bei den dargestellten Ausführungen sind zwölf Verbindungsleitungen
mit Offnungen I6 gleichmäßig über den Ofenumfang verteilt (vgl. Fig. 2), während
die Öffnungen i6 untereinander nach einer Zickzacklinie angeordnet sind, und zwar
so, daß an jedem Knick der Linie eine Öffnung liegt und zwei Öffnungen auf einem
geraden Stück des Linienzuges angeordnet sind.
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Eine solche Anordnung gibt eine zufriedenstellende Verteilung der
beim Ofenumlauf in das Behandlungsgut eingeführten Flüssigkeit.
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Bei Fig. 2 reicht die Nut 2 nur über einen Teil des stationäten Ringes,
nämlich von a nach b. Dabei verläuft der größere Teil dieses Bogens von
der
untersten Stelle des Ringes in Umlaufrichtung des Ofens (Pfeil C). Die Flüssigkeit
tritt in den Ofen durch jene Verbindungsleitungen 14 ein, die beim Umlauf an der
Nut 2 vorbeiwandern. Da die Ofenfüllung während des Ofenumlaufes der Ofenwand teilweise
folgt, so ergibt sich für die Füllung eine Schräglage mit geneigter Oberfläche I7
(Fig. 2), d. h. eine Neigung in einer Richtung entgegengesetzt der Umlaufrichtung
gegen den unteren Ofenteil.
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Durch diese Anordnung der Nut 2 wird erreicht, daß die gesamte in
den Ofen eingeführte Flüssigkeit die zu behandelnde Füllung durchbringt. Wie aus
Fig. 2 ersichtlich, ist die Nut 2 über die höchste Stelle der schiefliegenden Ofenfüllung
hinausgeführt, damit die Flüssigkeit in den Ofen durch Öffnungen eintreten kann,
die nach Vorbeistreichen an der Füllung zur Ofenkammer hin frei liegen.
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Hierdurch wird einem Verstopfen der Öffnung mit Teilchen des Behandlungsgutes
vorgebeugt.
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Wenn die Nut nur über einen Teil des Ofenumfanges geführt ist, ist
der Arbeitsaufwand verhältnismäßig klein, weil die Dichtungen sich nur über die
Nutenlänge zu erstrecken brauchen und die Reibung an den übrigen Teilen des Ofenumfanges
auf ein Minimum vermindert werden kann. Bei solchen Ausführungen ist eine Reibungsminderung
z. B. mit Hilfe von Rollen 22 (Fig. 2) zu erreichen, die im unteren Teil des stationären
Ringes so gelagert sind, daß sie den von der Ofentrommel ausgeübten Druck aufnehmen.
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Fig. 6 zeigt eine Abdichtung an den Enden der Nut, die sich über
einen Teil des stationären Ringes erstreckt. Die zu beiden Seiten der Nut liegenden
Metallbänder 4 und 5 sind durch einen Querstreifen 23 miteinander verbunden, der
nachgiebig gegen die Außenfläche des Innenringes durch drei Andrückvorrichtungen
mit Spannschraube 6, Druckfeder II und Büchse IO gedrückt wird. Diese Andrückvorrichtungen
können die gleichen sein, wie sie für die beiden Längsseiten der Nut 2 vorgesehen
sind.
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Um Wärmeverluste sowie auch Verluste an eingeführter Flüssigkeit
so klein wie möglich zu halten, ist ein Abschlußglied I8 am Austrittsende des Ofens
angeordnet, das Fig. 3 in Blickrichtung auf dieses Ofenende zeigt. Dieses Abschlußglied
hat die Form eines Segments von etwa 2400 und ist so angeordnet, daß im unteren
Teile des Ofens eine Öffnung 19 frei bleibt (Fig. I), deren obere Begrenzungslinie
etwa nach der oberen Begrenzungslinie I7 des Querschnittes einer normalen Füllung
verläuft. Das Abschlußglied I8 wird von dem Wagen 20 getragen, so daß es im Bedarfsfalle
vom Ofenaustrittsende entfernt werden kann.
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PATENTANSPROCHE: I. Vorrichtung zum Anschluß einer Drehofenkammer
an eine Zu- und/oder Abflußleitung, bestehend aus einem vorzugsweise zu einem Ring
geschlossenen Anschlußbogenstück, das auf einen zylindrischen Teil der Drehtrommel
aufgepaßt und ortsfest angeordnet sowie auf der Innenseite mit wenigstens einer
in Umfangsrichtung verlaufenden, auf beiden Seiten durch in das Anschlußstück eingesetzte
Dichtungsglieder gegen den Trommelumfang abgedichteten Nut versehen ist, das einen
seitlich dichten Umfangskanal bildet, von dem wenigstens eine quer zum Bogenstück
verlaufende Verbindungsleitung zu wenigstens einer zum Trommelinnern offenen Durchlaßöffnung
in der Trommelwandung führt.