DE9309448U1

DE9309448U1 - Prallmühle für ölhaltige Samenkerne, insbesondere Kakaokerne

Info

Publication number: DE9309448U1
Application number: DE9309448U
Authority: DE
Original assignee: Bauermeister & Co Verfahrenste
Current assignee: Bauermeister & Co Verfahrenste
Priority date: 1993-06-25
Filing date: 1993-06-25
Publication date: 1994-11-03
Anticipated expiration: 2003-06-26

Description

Die Erfindung betrifft eine Prallmühle nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Prallmühlen sind bekannt. Diese Prallmühlen werden bisher nur zur Vermahlung mehr oder weniger trockener Stoffe, wie Zucker, Milchpulver, Reis und Kakaokuchen eingesetzt. Samenkerne mit einem hohen Fettgehalt im Bereich von 50% wurden bisher mit Hilfe von Kugelmühlen gemahlen, da die Auffassung bestand, daß eine Vermahlung in Prallmühlen nicht möglich sei. Diese Auffassung war wohl auch darauf zurückzuführen, daß eine Förderung durch einen verhältnismäßig großen Luftanteil in derartigen Prallmühlen bei mehr oder weniger trockenen Massen stattfand.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Prallmühle auch zum Vermählen ölhaltiger Samenkerne mit einem großen Fettgehalt auf Endfeinheit einsetzbar zu machen.

Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß wird der Luftanteil im Verhältnis zum Mahlproduktanteil stark herabgesetzt. Für die Luft wird nach dem Vermählen, d.h. nach dem Austritt aus dem Mahlspalt, eine getrennte Luftaustrittsöffnung vorgesehen, die vorzugsweise so seitlich angeordnet ist, wie die bisherige gemeinsame Austrittsöffnung für Luft und gemahlene Masse bei Trockenprodukten. Für die gemahlene Masse werden eine oder mehrere getrennte Austrittsöffnungen geschaffen, die nach unten gerichtet und im Boden angeordnet sind. Hierdurch erfolgt nicht nur eine Trennung von Luft und gemahlener Masse, sondern die sehr fetthaltige, zähe Masse kann ohne Schwierigkeiten durch Schwerkrafteinwirkung nach unten austreten.

Es hat sich in überraschender Weise herausgestellt, daß es auf diese Weise nicht nur möglich ist, ölhaltige Samenkerne in Prallmühlen zu vermählen, sondern es entsteht auch ein Fertigprodukt, das einen höheren Anteil an freiem Fett als es bei Kugelmühlen der Fall ist, enthält. Kakaomasse enthält ca. 25 % mehr freies Fett. Die Ursache liegt wohl darin, daß mit hoher Energiedichte geschert und zerschlagen wird. Die Casson-Viskosität ist um den Faktor ca. 2,5 besser als bei Herstellung von Kakaomasse in Kugelmühlen. Der Kornformfaktor und Casson-Fließgrenze haben gleiche Werte wie die Kugelmühlenmasse. Bereits bei der Zerkleinerung findet durch Anwesenheit der Mahlluft ein Stoffaustausch statt. Der feuchte Entzug der Massen liegt zwischen 0,5 und 1 %, je nach Produktanfangsfeuchte.

In vorteilhafter Weise kann die Prallmühle so ausgestaltet sein wie in den Ansprüchen 2 bis 5 unter Schutz gestellt.

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Erfindungsgemäß wird überraschend aufgezeigt, daß und wie eine Prallmühle, die in der Fachwelt auch als Asima-Mühle bezeichnet wird, zum Vermählen fetthaltiger Samenkerne eingesetzt werden kann, wobei gleichzeitig ein hochwertigeres Endprodukt im Verhältnis zu einer Vermahlung in herkömmlichen Kugelmühlen erzielt wird.

Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer Prallmühle nach der Erfindung; und

Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie A-A der Fig. 1.

Die in der Zeichnung dargestellte Prallmühle ist in ihrem oberen Teil so aufgebaut, wie eine bekannte Prallmühle, wobei lediglich eine Anpassung der Werkzeuge an das spezielle Produkt erfolgt. Diese Prallmühle besteht aus einem Rotor 2 und einem Stator 3, die konisch ausgebildet sind und den Mahlspalt zwischen sich definieren. Der Rotor 2 ist auf einer Rotorwelle 9 befestigt, die in einem Lagerstuhl· gelagert ist. Der Antrieb erfolgt über Keilriemen 11. An dem Rotor sind Schlag-Scherwerkzeuge 4 mit einer Plattierung 5 aus Keramik vorgesehen. An dem Stator, der eine entsprechende Verzahnung an dem Innenkonus aufweist, ist ebenfalls eine Keramxkplattierung vorgesehen, von denen einige Segmente 7 in Fig. 2 dargeste^t sind.

Die Austrxttsöffnung 6 dient lediglich dem Luftaustritt. Diese ist so tangential angeordnet, wie die gemeinsame Austrxttsöffnung bei bekannten Prallmühlen für Trockenvermahlung.

Die Austrittsöffnungen 15 und 16 sind bei der Prallmühle nach der Erfindung im unteren Bereich, d.h. im Statorgehäuseboden, vorgesehen. Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei oder mehr Austrittsöffnungen vorhanden. Diese Austrittsöffnungen 15 und 16 dienen lediglich dem Austritt der Masse, die unter Schwerkraftwirkung nach unten abgezogen wird. Die Masse tritt in eine Kühlung 12 ein, wobei das Kühlwasser bei 13 ein- und bei 14 austritt. Der Austrittsstutzen für die gemahlene und gekühlte Masse ist mit 17 bezeichnet. Die Mühle ist auf einem Gestell 10 befestigt.

Im Unterschied zu bekannten Prallmühlen für die Vermahlung von trockenen Produkten, weist die erfindungsgemäße Prallmühle zur Vermahlung stark fetthaltiger Samenkerne getrennte Abzüge für Luft und gemahlene Masse auf. Die gemahlene Masse tritt nach unten durch den Boden des Statorgehäuses aus.

Die bei 6 austretende Luft wird durch eine Rückführleitung zurück in den Aufgabebereich 1 geführt. Hier wird auch das zu vermählende Gut eingegeben. In die Rückführleitung ist ein Abscheider eingebaut, durch den kondensierende Luftinhaltsstoffe abgeschieden werden können, zu denen insbesondere Wasser und Essigsäure gehören.

Wenn beispielsweise Kakao vermählen wird, dann liegt die Massefeinheit bezüglich 71 /im bei ca. 2 % > und bezüglich 3 2 &mgr;&igr;&agr; bei ca. 4 - 5 % >. Das Produkt wird zusammen mit minimal ca. 3m³ /min Luft durch die Prallmühle durchgesetzt und gekühlt. Die Mahlluft wird durch die Mühle selbst gefördert und als Umluft im Kreis über einen Wärmeaustauscher geführt. Kondensierbare Luftinhaltsstoffe wie Wasser und Essigsäure werden im Kühler niedergeschlagen und ausgeschleust. Die Luft gelangt mit ca. 20° C wieder in die Mühle. Wenn es erforderlich ist, kann der Lufthaushalt auch mit einem zusätzlichen Ventilator und einer bestimmten Menge Zu- und Abluft betrieben werden.

Claims

• 4*·*· « 4 * • &diams;&diams; Ansprüche

1. Prallmühle für ölhaltige Samenkerne, insbesondere Kakaokerne, mit senkrecht stehender Rotorwelle (9) mit konischem Rotor (2), der mit einem entsprechend konisch ausgebildeten Stator (3) den Mahlspalt bildet, sowie mit Mahlwerkzeugen an Rotor und Stator, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen von Luft (6) und gemahlener Masse (15,16) getrennt sind, und ' "\

daß die Luftaustrittsöffnung (6) seitlich unterhalb des Rotors (2) und die Masseaustrittsöffnung(en) (15,16) unterhalb des Rotors in dem Statorgehäuseboden vorgesehen sind.

2. Prallmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Masseaustrittsöffnungen (15,16) im Statorgehäuseboden vorgesehen sind.

3. Prallmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Masseaustrittsöffnung(en) (15,16) eine Kühlung (12) am Statorgehäuseboden anschließt.

4. Prallmühle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß von der Luftaustrittsöffnung (6) eine Umluftleitung zurück in den Aufgabebereich führt, und

daß in die Umluftleitung ein Abscheider für kondensierende Luftinhaltsstoffe eingebaut ist.

5. Prallmühle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (4,7) mit hochverschleißfester Keramik (5) belegt sind.