DE930896C

DE930896C - Verfahren zur Herstellung von Verbundkoerpern aus pulvermetallurgisch hergestellten Formkoerpern mit niedriger schmelzenden Metallen und Metallegierungen

Info

Publication number: DE930896C
Application number: DEV5445A
Authority: DE
Inventors: Erich Dr Pelzel
Original assignee: Voestalpine AG
Current assignee: Voestalpine AG
Priority date: 1952-02-09
Filing date: 1953-02-10
Publication date: 1955-07-28
Also published as: GB725304A; FR1070684A

Description

Die Herstellung von Verbundkörpern durch Tränken von Sinterkörpern mit tiefer schmelzenden Metallen ist bekannt. Es wird dabei so vorgegangen, daß der aus Pulvern durch Pressen bzw. Pressen und Sintern hergestellte poröse Formkörper mit dem tränkenden Metall bei Temperaturen in Kontakt gebracht wird, bei denen der Sinterkörper noch fest, das Tränkenmetall jedoch flüssig ist. Hierbei füllen sich die Poren des Sinterkörpers ίο mit dem Tränkmetall. Es wird entweder in reduzierender oder inerter Gasatmosphäre oder im Vakuumofen gearbeitet. Das Porenvolumen liegt somit als gasgefüllter oder leerer Raum vor, und, beim Eindringen in die Poren verdrängt das Tränkmetall entweder das Gas im Porenraum, oder es füllt den leeren Raum aus.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hersteliltung von Verbundkörpem aus pulvermetallurgisch hergestellten Foirmkörpern mit niedriger schmelzenden Metallen und Metallegierungen, das sich insbesondere zur großtechnischen Herstellung von derartigen Verbundkörpern eignet, und unterscheidet sich vom Bekannten dadurch, daß das in den Porenraum des Sinterkörpers eindringende flüssige Metall einen flüssigen organischen oder anorganischen Stoff verdrängen muß. Zu diesem Zwecke wird der Sinterkörper zuerst mit schmelzflüssigen organischen oder anorganischen Stoffen

getränkt und dann erst mit dem flüssigen Tränkmetall in Berührung gebracht.

Auf diese Weise können, die bisher üblichen Einrichtungen für das Arbeiten in einer Schutzgasatmosphäre oder Vakuumöfen erspart werden, weil das Tränken mit organischen oder anorganischen Stoffen in einfacher Weise durch Tauchen in einen Schmelzkessel vorgenommen werden kann. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann besonders ίο einfach in der Weise durchgeführt werden, daß die organische oder anorganische Flüssigkeit als deckende Schicht auf der Schmelze des Tränkmetalls angeordnet wird.

Beispiele

1. Ein aus Kupfer hergestellter Preßling wird mit einem schmelzflüssigen Kohlenwasserstoff getränkt. Nach dieser Behandlung wird der Körper in flüssiges Blei getaucht. Das Blei verdrängt den flüssigen Kohlenwasserstoff und füllt die Poren des Kupferkörpers vollkommen aus. Nach dem Erkalten liegt ein Formkörper aus synthetischer Kupfer-Blei-Bronze vor.

2. Ein aus Eisenpulver durch Pressen und Glühen hergestellter Formkörper soll mit Messing getränkt werden. Der Eisenskelettkörper wird zuerst in eine Salzschmelze (ζ. B. Natriumchlorid von 850⁰) getaucht, worauf der so mit flüssigem Salz getränkte Körper in das flüssige Messing getaucht wird. Dieses verdrängt das flüssige Salz aus dem Porenraum, so daß ein Verbundwerkstoff aus 75 bis 90% Eisen, Rest Messing, erhalten wird. -

Bei der technischen Durchführung dieses Tränkverfahrens kann so vorgegangen werden, daß die organische oder anorganische Schmelze als abdeckende Schicht auf der Schmelze des Tränkmetalls liegt. Der Sinterkörper wird dann zuerst in der abdeckenden Schicht getränkt und durch Tiefertauchen unter Verdrängung des Vortränkstoffes mit dem flüssigen Metall getränkt. Bei der Verwendung von schmelzflüssigen Salzen erwies es sich als zweckmäßig, oxydlösende Salze oder Salzgemische zu verwenden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Verbundkörpern aus pulvermetallurgisch hergestellten Formkörpern mit niedriger schmelzenden Metallen und Metallegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sinterkörper zuerst mit einem schmelzflüssigen organischen oder anorganischen Stoff und dann erst mit dem flüssigen Metall bzw. der Metallegierung getränkt wird, wobei der schmelzflüssige organische bzw. anorganische Stoff durch das Tränkmetall aus den Poren zur Gänze verdrängt wird.

2. Verfahren nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze des organischen oder anorganischen Stoffes als deckende Schicht auf der Schmelze des Tränkmetalls schwimmt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als schmelzflüssiger Stoff oxydlösende Salze oder Salzgemische verwendet werden.