DE9307660U1 - Gewebe zur Verstärkung bzw. Armierung von Flächengebilden - Google Patents
Gewebe zur Verstärkung bzw. Armierung von FlächengebildenInfo
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Description
Synteen Gewebe Technik GmbH
7895 Klettgau-Erzingen
Gewebe zur Verstärkung bzw. Armierung von Flächengebilden
Die Erfindung betrifft ein Gewebe zur Verstärkung bzw. Armierung von Flächengebilden, insbesondere von Putzschichtaufbauten
od. dgl., bestehend aus Kettfäden und Schußfäden, welche ein Grundgewebe und einen anschließenden
Kantenbereich ausbilden.
Zur Verstärkung bzw. Armierung von Flächengebilden werden Gittergewebe in vielfältiger Form und Ausführung verwendet.
Dies geschieht vor allem im Hoch- und Tiefbau oder beim Straßenbau. Auch zur Verfestigung von beispielsweise Hängen
an Straßen werden derartige Gewebe verwendet. Dabei sollen im vorliegenden Fall unter Gewebe alle Flächengebilde
verstanden werden, die durch Weben, Stricken, Wirken, Rascheln od. dgl. hergestellt werden, oder als Gelege,
Vlies usw. vorliegen.
Das Verlegen dieser Gewebe geschieht in Bahnen, wobei entweder die Gewebe sich überlappen oder aber auf Stoß
gelegt sind. Das Überlappen hat den Nachteil, daß hierdurch ein Wulst im Überlappungsbereich entsteht, der sich in
vielen Fällen störend auswirkt. Beispielsweise in einem Putzschichtaufbau wird beim Überlappen eine wirksame
Maschenöffnungsweite zum Einbetten in den Putz nicht gewährleistet. An der Überlappungsstelle entsteht ein
Wulst, der es nur schwer zuläßt, eine aufgebrachte Putzschicht zu nivellieren. Ferner erhöht sich durch die
dickere Putzschicht auch der Verbrauch an Putzmaterial.
Werden derartige Gewebe beispielsweise als Panzergewebe in einen Putzschichtaufbau eingelegt, so geschieht dies in der
Regel auf Stoß. Damit an den Stössen eine Übertragung einer Rißbildung in die Putzschicht verhindert wird, werden
deshalb diese Panzergewebe ganzflächig noch zusätzlich mit einem feinen Gittergewebe überdeckt. Hierdurch entsteht ein
Putzschichtaufbau mit höherer Schlagfestigkeit, der einen Schutz vor Beschädigungen bildet, wie beispielsweise im
Sockelbereich von Gebäuden, in Eingangshallen von Kaufhäusern, Supermärkten, Schulen od. dgl.. Das
zusätzliche feine Gittergewebe macht hier den Putzschichtaufbau wesentlich aufwendiger.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gewebe der o.g. Art zu schaffen, welches nach wie vor in Bahnen
verlegt werden kann, nach dem Verlegen aber eine ausreichende Widerstandsfähigkeit ohne zusätzliches feines
Gittergewebe gegen mechanische Einwirkungen besitzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß der Kantenbereich im Verhältnis zum Grundgewebe verdünnt ist.
Es wird somit bewußt bei diesem Gewebe eine Kantenbereich ausgebildet, der allein für sich gesehen, möglicherweise
nicht die ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen besitzen würde. Beim Verlegen
derartiger Gewebebahnen werden sich jedoch die
Kantenbereiche zweier benachbarter Bahnen überlappen, so daß sich die Kantenbereiche wieder so addieren, daß die
ausreichende Widerstandsfähigkeit gegeben ist. Durch das Verdünnen ist jedoch der Kantenbereich so dünn gehalten,
daß bei einer Addition die Dicke des ganzen Bereiches nicht oder nur unwesentlich höher ist, als diejenige des
Grundgewebes.
Vorteilhafterweise werden die Kantenbereiche auf der Oberseite des Gewebes markiert, was beim Verlegen hilfreich
ist. Der Abstand der Markierungen entspricht den Fadenteilungen. Die Markierungen müssen die Überlappung auf
Lücke gewährleisten.
Das Verdünnen des Kantenbereiches kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Zum einen ist daran gedacht, für die im
Kantenbereich verwendeten Kettfäden mit einem geringeren Querschnitt zu wählen.
Eine andere Möglichkeit besteht vor allem dann, wenn für das Grundgewebe Fadenbündel als Kett- bzw. Schußfäden
verwendet werden. Im Kantenbereich werden hier die Fadenbündel aufgelöst, so daß im Kantenbereich nur noch
wenig oder nur ein Faden als Kett- bzw. Schußfaden vorhanden ist. Das Auflösen kann beispielsweise dadurch
geschehen, daß bei einem Schußfaden dessen Länge begrenzt ist. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn der
Schußeintrag mit Luft erfolgt, wie bei den Luftdüsenwebmaschinen. Der Schußfaden könnte aber auch im Kantenbereich
abgeschnitten werden, d.h., der Schuß flottiert im Kantenbereich. Für die Kettfäden im Kantenbereich ist die
Verdünnung insofern einfacher, als hier anstelle von zwei, drei oder mehr Fäden, wie beim Grundgewebe nur ein oder
zwei Fäden gewählt werden.
Um den Kantenbereich zusätzlich zu verstärken, ist es auch möglich, im Kantenbereich Fäden bzw. Fadenbündel aus einem
anderen Werkstoff zu wählen, der im Gegensatz zu den Fäden des Grundgewebes eine höhere Widerstandsfestigkeit besitzt.
Besteht beispielsweise das Grundgewebe aus Polyesterfäden so können für den Kantenbereich Aramidfäden, Stahlfäden od.
dgl. Anwendung finden. Hier sind viele Möglichkeiten offengelassen und sollen von der vorliegenden Erfindung
umfaßt sein.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, daß durch die Verdünnung des Kantenbereiches ein
Überlappungsbereich zwischen zwei benachbarten Bahnen entsteht, der sowohl den Arbeitsaufwand als auch den
Materialeinsetz erheblich reduziert und eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Verfahren darstellt. Der
Überlappungsbereich kann in seiner Konstruktion (Bindungstechnik), seinem Materialeinsatz und Mischungen
(Rohstoff/Garne) sowie seiner Breite den entsprechenden Anforderungen angepaßt werden. Durch eine exakt bemessene
Ausdünnung der Fadenbündel im Kantenbereich in Längs- und/oder in Querrichtung des Gewebes sowie in einer vorher
festgelegten Breite wird die gewünschte Ausbildung des Überlappungsbereiches erreicht.
Es wird in der Praxis nicht zu umgehen sein, daß das Gewebe zumindest in seinem Kantenbereich stabilisiert wird. Die
Stabilisierung verhindert ein Verrutschen der Fäden zueinander und erfolgt in der Regel durch Kunststoff,
Stärke, Kleber od. dgl.. Die Stabilisierung muß so gewählt werden, daß ein anschließendes Einbringen in das
Flächengebilde möglich ist. Beim Einbringen in Putzschichtaufbauten muß deshalb die Stabilisierung so
erfolgen, daß dabei keine Delaminationserscheinungen zwischen Gewebe und aufgebrachtem Putz entstehen. Die
Stabilisierung muß deshalb mineralischen oder kunststoffgebundenen Putzen angepaßt sein. Dies geschieht
durch Modifikation der Stabilisierung.
Wird ein derartiges Gewebe in einem Putzschichtaufbau
verwendet, so ist durch die Ueberlappung eine Rißbildung verhindert, ohne daß ein zweites Gewebe aufgelegt werden
muß. Stoßstellen sind keine mehr vorhanden. 5
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
5
5
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Putzschichtaufbaus nach dem Stand der Technik;
Figur 2 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Gewebe
zur Verstärkung bzw. Armierung von Putzschichten;
Figur 3 einen Ausschnitt aus zwei sich überlappenden Geweben zur Verstärkung bzw. Armierung von Putzschichten.
Bei einem herkömmlichen Putzschichtaufbau 1 auf einem Mauerwerk 2 wird auf eine Isolierschicht 3, beispielsweise
aus Styroporplatten, ein Panzergewebe 4 aufgelegt. Auf die Isolierschicht 3 wird ein Grundputz 7 aufgetragen und in
diesem Grundputz 7 ein Panzergewebe verlegt. Dabei besteht das Panzergewebe 4 aus nebenenander auf Stoß 5 verlegten
Gewebebahnen 4a und 4b. Das Panzergewebe 4 wird anschließend von einem feinen Gittergewebe 6 ganzflächig
überdeckt, welches insbesondere auch den Stoß 5 überbrückt.
Auf das Gittergewebe 6 erfolgt der Auftrag einer weiteren Grundputzschicht 8, die danach von einem Sichtputz 9
überdeckt wird.
Ein erfindungsgemäßes Panzergewebe 10 besteht gemäß Figur 2
aus einem Grundgewebe 11 und einem Kantenbereich 12. Dieser Kantenbereich 12 bildet ein Ueberlappungsbereich, der so
ausgestaltet ist, daß sich zwei benachbarte Panzergewebebahnen in diesen Kantenbereich 12 überlappen können, ohne
daß hierdurch ein störender Wulst entsteht.
35
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Überlicherweise bestehen sowohl Schußfäden 13 wie auch Kettfäden 14 aus Fadenbündeln oder dicken Fäden. Im
Grundgewebe 11 bleiben diese Fadenbündel erhalten. Im Kantenbereich 12 hingegen werden sowohl die Schußfäden als
auch die Kettfäden etwa um die Hälfte verdünnt, was zum einen dadurch geschehen kann, daß dünnere Kettfäden gewählt
werden oder zum zweiten, daß weniger Fäden für den Schußfaden und den Kettfaden verwendet werden. Dies kann
soweit gehen, daß im Kantenbereich 12, wie in Figur 2 gezeigt, nur noch ein Schußfaden 13a und ein Kettfaden 14a
angeordnet sind.
In Figur 3 ist dann ein Ueberlappungsbereich 15 zwischen zwei Panzergewebebahnen 10a und 10b angedeutet. Es ist
erkennbar, daß dieser Ueberlappungsbereich 15 mit dem Grundgewebe 11 übereinstimmt und kaum aufträgt.
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Aktenzeichen:
2853.5
Datum:
17.05.1993
POSITI | ONSZAHLENLISTE | |
1 | Putzschichtaufbai | 1 34 |
2 | Mauerwerk | 35 |
3 | Isolierschicht | 36 |
4 | Panzergewebe | 37 |
5 | Itoß | 38 |
6 | Gittergewebe | 39 |
7 | Grundputz | 40 |
8 | 41 | |
9 | Sichtputz | 42 |
10 | Panzergewebe | 43 |
11 | Grundgewebe | 44 |
12 | Kantenbereich | 45 |
13 | Schußfaden | 46 |
14 | Kettenfaden | 47 |
15 | Überlappungsbereich | 48 |
16 | 49 | |
17 | 50 | |
18 | 51 | |
19 | 52 | |
20 | 53 | |
21 | 54 | |
22 | 55 | |
23 | 56 | |
24 | 57 | |
25 | 58 | |
26 | 59 | |
27 | 60 | |
28 | 61 | |
29 | 62 | |
30 | 63 | |
31 | 64 | |
32 | 65 | |
33 | 66 | |
Claims (10)
1. Gewebe zur Verstärkung bzw. Armierung von Flächengebilden, insbesondere von Putzschichtaufbauten (1) od. dgl.,
bestehend aus Kettfaden (14) und Schußfäden (13), welche ein Grundgewebe (11) und einen anschließenden Kantenbereich
(12) ausbilden,
10
10
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kantenbereich (12) im Verhältnis zum Grundgewebe
(11) verdünnt ist.
15
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2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdünnen durch eine Auswahl von dünneren Fäden (13, 14)
für den Kantenbereich (12) erfolgt.
3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdünnen durch Weglassen von Fäden im
Kantenbereich (12) erfolgt.
4. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für den Kantenbereich (12) ein Faden oder Fadenbündel aus einem anderen Werkstoff als im Grundgewebe
(11) eingesetzt ist.
5. Gewebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kantenbereich (12) etwa auf die Hälfte des
Grundgewebes (11) verdünnt ist.
6. Gewebe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kantenbereiche von zwei
benachbarten Gewebebahnen miteinander einen Überlappungsbereich bilden.
7. Gewebe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Kett- und/oder Schußfäden (13,
14) aus synthetischen Faserstoffen, Garnen, Glas-, Kohlenstoff oder Keramikfasern sowie deren Mischungen und
Kombinationen hergestellt sind.
8. Gewebe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und Schußfäden (14,
13) zumindest im Kantenbereich (12) stabilisiert sind.
9. Gewebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichent, daß die
Stabilisierung mit Kunststoff, Stärke, Kleber od. dgl. erfolgt.
10. Gewebe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierung an den Stoff des Flächengebildes (1)
angepaßt ist.
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