DE9307004U1 - Radsatzführung eines Drehgestells - Google Patents
Radsatzführung eines DrehgestellsInfo
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Description
MAN GHH Schienenverkehrstechnik GmbH Radsatzführung eines Drehgestells
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Radsatzführung eines Drehgestells, welches mit Schraubenfedern als
Primärfedern ausgestattet ist.
Die Führung von Radsätzen wird üblicherweise unabhängig von der Primärfederung durch diskrete Elemente (z.B.
Blattlenker), durch Zusammenwirken der Führungselemente mit der Primärfeder oder durch eine entsprechende
ausgebildete Primärfeder z.B. in Form einer Winkelblock-Gummischichtfeder, oder Gummirollfeder
erfolgen.
Gummielement-Federungen neigen bei kritischen Einsatzbedingungen zu Setzung und Verhärtung, die
betriebsgefährdende Ausmaße annehmen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der genannten diskreten Elemente, bzw.
Gummielement-Federungen zu überwinden.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen gelöst. Fortbildungen
und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfaßt.
Erfindungsgemäß werden die Führungs- und Traktionskräfte von den Radsätzen auf das Drehgestell
ausschließlich durch die paarweise angeordnete Schraubenfedern übertragen.
Für bestimmte Anwendungsfälle, die durch Radsatzlast, Geschwindigkeit und Rad-Schiene-Profilpaarung
eingegrenzt werden, hat es sich überraschend erwiesen, daß auf diskrete Führungselemente wie auf kombinierte
Federelemente verzichtet werden kann.
Schraubenfedern haben eine von Durchmesser und Bauhöhe geprägte laterale Steifigkeit. Durch entsprechende
Berücksichtigung kann die laterale Konstante einer Schraubenfeder so gewählt werden, daß sowohl die
Führungskräfte wie auch die Traktionskräfte ausschließlich von paarweise angeordneten
Schraubenfedern übertragen werden können. Das Kräfteniveau liegt bei niedrigen bis mittleren
Radsatzlasten in einem Bereich, der eine nahezu freie radiale Einstellung des Radsatzes bei Bogenfahrt
erlaubt.
Die Feder kann zweckmäßigerweise so ausgeführt werden, daß ein für den Versagensfall erforderlicher
Notführungszapfen gleichzeitig als Endanschlag und Abhebesicherung dient.
Von Vorteil ist die konstruktive Verknüpfung des Notführungszapfen mit einer Federgrundplatte, die
ihrerseits mit dem Drehgestellrahmen oder dem Lagergehäuse verbunden ist, wobei in Verbindung mit
einer zweiten Grundplatte ein vorgespanntes Federpaket realisiert werden kann, das auf einfache Weise montiert
oder ausgetauscht werden kann.
Die Anwendungsmöglichkeit eines derartigen Elementes kann dadurch erweitert werden, daß die Schnittstellen
des Federpaketes und seine Einbauhöhe zweckmäßigerweise so ausgeführt werden, daß ein Ersatz von serienmäßigen
Gummielementen möglich ist.
Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1) eine Teilansicht eines Drehgestells; Fig. 2) eine Schraubenfeder mit Notführungszapfen.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Drehgestells 1 mit einem Drehgestellrahmen 2, einer Radscheibe 3, einem
Radsatzlager 4 mit einem Radsatzlagergehäuse 8, wobei zwischen dem Radsatzlagergehäuse 8 und dem
Drehgestellrahmen 2 Schraubenfedern 5 als Primärfederung wirken. Blattlenker oder dergleichen
sind nicht vorhanden.
Der Aufbau der Primärfederung ist der Fig. 2 zu
entnehmen. Die Schraubenfeder 5 ist zwischen zwei Grundplatten 9 und 10 eingespannt, von denen die untere
Grundplatte 9 fest mit dem Radsatzlagergehäuse 8 und die obere Grundplatte 10 fest mit einer nach unten
gerichteten Konsole 7 des Drehgestellrahmens verbunden ist. Die Schraubenfeder 5 bildet so eine feste Einheit
mit dem Radsatzlagergehäuse 8, während der Drehgestellrahmen auf der Primärfederung entsprechend
deren spezifischen Konstanten gegenüber den Radsätzen auslenken kann. Zur Erhöhung der Sicherheit ist
zwischen der Konsole 7 und dem Radsatzlagergehäuse 8 entlang der Mittelachse der Schraubenfeder 5 ein
Notführungszapfen 6 angeordnet, der fest mit dem Radsatzlagergehäuse 8 verschraubt ist und mit zwei
verstellbaren Endanschlägen 11, 12 die über, bzw. unter einem entsprechenden Gegenanschlag 13 der oberen
Grundplatte 10 angeordnet sind, die Bewegung zwischen Drehgestellrahmen und Radsatz begrenzt. Der
Notführungszapfen 6 ist hierfür zusammen mit der unteren Grundplatte 9 mit dem Radsatzlagergehäuse 8
fest verschraubt und erstreckt sich an seinem oberen Ende durch eine Bohrung 14 in die topfförmige obere
Grundplatte 10, wobei die Bohrung 14 den Notführungszapfen 6 mit Spiel umfaßt und die
ringförmigen Endanschläge 11, 12 der Notführungszapfen 6 oberhalb und unterhalb der Bohrung 14 angeordnet sind
und einen größeren Durchmesser als diese aufweisen, so daß der Boden der topfförmigen oberen Grundplatte 10
als Gegenanschlag 13 dient.
Claims (6)
1. Radsatzführung eines Drehgestells, welches mit Schraubenfedern als Primärfedern
ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs- und Traktionskräfte von den Radsätzen
auf das Drehgestell (1) ausschließlich durch die paarweise angeordnete Schraubenfedern (5) übertragen
werden.
2. Radsatzführung eines Drehgestells nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubenfedern (5) über an beiden Enden angeordnete Grundplatten (9, 10) und einen mit einer
der beiden Grundplatten (9, 10) fest verbundenen Zapfen vorspannbare Federpakete bilden.
3. Radsatzführung eines Drehgestells nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen als Notführungszapfen (6) ausgebildet ist.
30
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4. Radsat&zgr;führung eines Drehgestells nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Notführungszapfen (6) einstellbare Endanschläge
(11, 12) aufweist, die das Ein- und Ausfedern begrenzen.
5. Radsatzführung eines Drehgestells nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Anschläge (11, 12) und Grundplattenbefestigung so
ausgelegt sind, daß sie als Anhebesicherung für den Radsatz dienen.
6. Radsatzführung eines Drehgestells nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstellenabmessungen der Federpakete mit den Schnittstellenabmessungen handelsüblicher
Gummifederelemente übereinstimmen.
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