DE9303530U1 - Vorrichtung zum Darstellen von kinetischen Design- bzw. Kunstobjekten - Google Patents

Vorrichtung zum Darstellen von kinetischen Design- bzw. Kunstobjekten

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Description

Henri Wirthner
Friedenstr. 5
7614 Gengenbach
Vorrichtung zum Darstellen von kinetischen Design- bzw.
Kunstobjekten
Bei der nachfolgend beschriebenen Erfindung geht es um eine technische Ausgestaltung der Darstellung von flächigen, zweidimensionalen, kinetischen Design- bzw. Kunstobjekten. Diese Richtung der zeit- genössischen Kunst hat die Bewegung an sich zum Gestal- tungsprinzip.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine technische Möglichkeit zu finden, ein Design- bzw. Kunstobjekt sich ständig verändernd darzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß um einen Mittelring, eine Mittelscheibe od.dgl. eine Mehrzahl von Ringen konzentrisch um eine Achse rotierend angeordnet ist, wobei Oberflächen von Mittelscheibe und Ringen mit einem Bild, graphischen Strukturen, geometrischen oder asymmetrischen Ornamenten, Farbdarstellungen od. dgl. versehen und/oder Mittelscheibe und Ringe aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
AIs ein Einsatzgebiet bietet sich die Anwendung auf Objekt-Design an. Dabei können die Objekte stehen, liegen oder freischwebend aufgehängt sein. Die Größe des Objekts ist abhängig von der gestellten Aufgabe und den technischen Möglichkeiten der Objekte (z.B. Museen, Firmengebäude, Universitäten, Parkanlagen usw.). Die entsprechenden Scheiben bzw. Ringe werden über Motoren in Drehbewegung versetzt und sind in der Regel kugelgelagert. Die Motoren werden von externen Enegiequellen gespeist.
Ein weiteres Gebiet ist das der kinetischen Kunstobjekte. Für die Innenraumgestaltung kann das Prinzip der kinetischen Rondo-Malerei angewendet werden. Die Design-objekte sind dann sogenannte Tafelbilder, die sich aber drehen.
Durch eine entsprechende Mechanik und elektrische Steuerung sowie durch entsprechende Programme können diese kinetischen Designobjekte individuell bedient und gestaltet werden. Auch hier findet eine externe Enegiezufuhr zu den entsprechenden Drehmotoren statt.
In einem bevorzugten Verwendungsbereich werden Uhren entsprechend gestaltet. Hierbei kann es sich um eine Armbanduhr, eine Wand- und Tischuhr oder auch um eine Turm- oder Gebäudeuhr handeln. Die entsprechenden Scheiben und Ringe sind dann mit einer Uhrenfeinmechanik gekoppelt, welche in bekannter Weise die Drehung entsprechend der Zeit vornimmt.
Im Gegensatz zur klassischen Uhr, die aus Uhrengehäuse, Uhrwerk, Zifferblatt und Zeiger besteht, setzt sich die Rondo-Uhr aus Uhrengehäuse, modifiziertem Uhrwerk, sich drehendem Zifferblatt (bestehend aus Ringen und Scheiben) unter Wegfall der klassischen Zeiger zusammen.
Die traditionellen mechanischen Uhrenwerke sind bezügl.
ihrer Mechanik alle auf dem sogenannten Stundenrohr aufgebaut. Die komplette Uhrenmechanik leitet sich demzufolge als Sekunden-, Minuten- und Stunden-Zahnräder
und dazu gehörige Teile in der logischen Abfolge vom Begriff Zeit, als Addition von Teilmengen, ab. Der Begriff Zeit wird als Anzeige von Verhältnissen der Uhrenzeiger dargestellt. Die Sekunde mit dem längsten Zeiger dreht sich am schnellsten, der Minutenzeiger hat die mittlere Länge und Geschwindigkeit und die Stunde wird mit dem kürzesten Zeiger und der langsamsten Drehzahl dargestellt. Die Positionierungen des Minuten- bzw. Stundenzeigers gibt die Größe Zeit an.
Bei der erfindungsgemäßen Rondo-Uhr wird auf diese klassische Darstellung der Zeit nur insofern Rücksicht genommen, als alle drei Zeitbegriffe aufgenommen, aber durch drei sich drehende Scheiben bzw. Ringe dargestellt werden.
Welcher der Ringe bzw. Scheiben Sekunde, Minute oder Stunde darstellt, ist von untergeordneter Bedeutung.
Die Aufteilung des Zifferblattes in drei Ringe bzw. Scheiben, die sich um eine gleiche Achse drehen, entspricht in der Aufgabe "Darstellung der Zeit " derjenigen einer klassischen Uhr, jedoch sind es hier keine Vektorenprojektionen (Länge, Stärke, Farbe der Zeiger usw.), sondern entsprechende flächige Projektionen. D. h., jede Zeit hat ihr eigenes flächiges Segment, das sich um die gemeinsame Achse dreht.
Möglich ist eine Fixierung über einen Nullpunkt oder eine Null-Linie, die von unterschiedlichster Art sein kann (Punkt, Linie, Farbe usw.). Selbstverständlich ist durch diese Art der Darstellung auch die Segmentierung in bis zu 60 Einzelpositionen möglich.
Durch die sich drehenden Scheiben und Ringe um eine gemeinsame Achse wird über die Art und Weise der Gestaltung des Zifferblattes ein kinetischer Effekt erreicht. D. h., durch die drei unterschiedlich schnell laufenden Scheiben und Ringe ergeben sich Phasenverschiebungen, wobei, falls
eine Null-Linie vorgesehen ist, diese von der Erscheinung her einen Bezug zur klassischen Uhr mit Zeiger darstellt.
Erst durch die Gestalt der Ringe und Scheibenoberflächen werden optisch variable Erscheinungsbilder erzeugt, die sich aus den unterschiedlichsten Gestaltungskriterien herleiten lassen. Dabei ist nicht nur an unterschiedliche graphische Strukturen, geometrische oder asymmetrische Formen, Farbdarstellungen od.dgl. gedacht, sondern auch beispielsweise an unterschiedliche Werkstoffe. Nur beispielhaft wird die Kombination von Weißgold, Rotgold und Messing erwähnt.
Bei allen kinetischen Designobjekten ist generell die Möglichkeit vorhanden, durch die Anzahl von Scheiben und Ringen, durch unterschiedliche Geschwindigkeiten, durch Linksoder Rechtsdrehung die Art der Gestaltung je nach Thema zu wählen.
Ferner braucht der Außenumfang des Objektes, beispielsweise der Uhr, nicht rund zu sein, es sind auch drei- oder mehreckige Grundformen denkbar, insbesondere die quadratische Grundform.
Ferner brauchen die Bilder, Graphiken, geometrische Figuren od. dgl. nicht auf dem Ziffernblatt aufgemalt oder gedruckt zu sein. Es ist heute bereits möglich, projezierte Bilder über beispielsweise Liquid-Kristalle auf beispielsweise einer Ziffernblattoberflache darzustellen. Das Ziffernblatt kann auch als Mikrobildröhre ausgestaltet sein
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
5
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Uhr;
Fig. 2 bis 8 Draufsichten auf verschiedene Ausführungsbeispiele von Uhren teilweise mit unterschiedlichen Zeitangaben.
Eine erfindungsgemäße Uhr R in den unterschiedlichsten Variationen gem. den Figuren 1 bis 8 weist ein gemeinsames Funktionsprinzip auf. Die Uhr R besteht aus einer drehbaren Mittelscheibe 1, welche konzentrisch von einem Mittelring 2 und dieser von einem Außenring 3 umgeben ist. Mittelscheibe 1, Mittelring 2 und Außenring 3 sind um eine gemeinsame Achse A drehbar. Wie diese Drehbarkeit erfolgt, ist nicht Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
Mittelscheibe 1, Mittelring 2 und Außenring 3 zeigen Sekunde, Minute und Stunde an. Welcher Scheibe bzw. welchem Ring die jeweilige Funktion als Stunden-, Minuten- oder Sekundenanzeiger zugeordnet ist, erscheint bei der vorliegenden Erfindung von untergeordneter Bedeutung. Beispielsweise kann die Darstellung der Zeitsegmente in der traditionellen Technik, d.h. Außenring 3 zeigt die Sekunden, Mittelring 2 zeigt die Minuten und Mittelscheibe 1 die Stunden an, erfolgen. Andere Anzeigen benötigen eine Neukonstruktion der traditionellen Uhrenmechanik.
Durch diese drehenden Scheiben und Ringe um eine geraeinsame Achse A wird über die Art und Weise der Gestaltung des insgesamt mit 5 gekennzeichneten Ziffernblattes ein kinetischer Effekt erreicht. D.h., durch die drei unterschiedlich schnell laufenden Scheiben und Ringe ergeben sich
Phasenverschiebungen, insbesondere dann, wenn der Nullpunkt markiert ist.
Im Ausführungsbeispiel gem. Fig. 1 und 2 ist der Nullpunkt eine Null-Linie 6, welche sich radial über Mittelscheibe 1, Mittelring 2 und Außenring 3 erstreckt. Durch die Null-Linie 6 hat die Uhr von der Erscheinung her einen gleichbleibenden Charakter mit einer klassischen Uhr mit Zeiger. In Fig. 1 ist 12 Uhr, in Fig. 2a 3 Uhr, in Fig. 2b 6 Uhr und in Fig. 2c 9 Uhr dargestellt, wobei der Mittelring 2 die Stunden, der Außenring 3 die Sekunden und die Mittelscheibe 1 die Minuten anzeigen.
Im Rahmen der Erfindung ist allerdings wesentlich, daß durch eine unterschiedliche Ausgestaltung der Scheiben und Ringe optisch variable Erscheinungsbilder erzeugt werden, die sich aus den unterschiedlichsten Gestaltungskriterien herstellen lassen. Hierzu zählen beispielsweise:
- graphische Strukturen, die geometrisch begründet sind (Linien, Schraffuren usw.)
- graphische Strukturen, die durch Farbe begründet sind (schwarz/weiß; positiv/negativ)
- graphische Strukturen, die nicht geometrisch, sondern beispielsweise asymmetrisch sind
- graphische Strukturen, die die Fläche gestalten und im Prinzip ein Flächendekor oder Flächenornament beinhalten
- geometrisch oder asymmetrische Farbdarstellungen
- freie Kompositionen in Farbe und schwarz/weiß
35
- materialbezogene Unterschiede.
In Fig. 3a) bis f) ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Uhr dargestellt, bei deren Ziffernblatt 5.1 sich Linien 7 unterschiedlicher Breite über Mittelscheibe 1, Mittelring 2 und Außenring 3 erstrecken. In Fig. 3a ist 12 Uhr angezeigt, da hier sämtliche Linien 7 übereinstimmen.
Die Figuren 3b) bis f) deuten die Vielfältigkeit der Ziffernblattdarstellung während eines Tages an. Das Ziffernblatt ändert sich laufend und bietet dem Benutzer die unterschiedlichsten Erscheinungsbilder. In dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3 ist keine Null-Linie vorhanden.
Das Ausführungsbeispiel gem. Fig. 4a) und b) benutzt dagegen einen Teil einer Quadratdiagonale 8 als Null-Linie. Die graphische Ausgestaltung erfolgt über ineinander gesetzte Quadrate 9, wobei zwei Quadrate 9b und 9c festliegen und in dem Quadrat 9a rotieren, während das Quadrat 9d auf der Mittelscheibe 1 in dem Quadrat 9c dreht.
Beim Ausführungsbeispiel gem. Fig. 5 ist wieder eine Null-Linie 6 vorgesehen, die übrige Ausgestaltung besteht aus ineinander greifende Kettenglieder, welche sich kreisförmig um die Achse 4 erstrecken. In allen drei Ausführungsbeispielen ist die Übereinstimmung der Kettenglieder gezeigt, es versteht sich von selbst, daß beispielsweise bei einer Drehung des Mittelrings 2 die Darstellung der Kettenglieder aufgehoben und durch eine andere bildhafte Darstellung ersetzt wird.
Fig. 5a zeigt 12 Uhr, Fig. 5b 3 Uhr, 15 Minuten und 30 Sekunden und Fig. 5c 18 Uhr, 45 Minuten, 55 Sekunden an.
Bei dem Ausführungsbeispiel gem. den Figuren 6a) und b) handelt es sich um eine graphische, bildhafte Gestaltung des Ziffernblattes 5.4, wobei dies besonders beeindruckend farbig ausgestaltet sein kann. Fig. 6a) zeigt die 12 Uhr Stellung, Fig. 6b) 10 Uhr, 15 Minuten, 30 Sekunden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 7 liegen auf dem Ziffernblatt 5.5 ringförmig um die Achse 4 Quadrate 10 und überdecken sich teilweise. 5 Bei dem Ausführungsbeispiel gem. den Figuren 8a) bis e) sind Reihen von Streifen jeweils um 90 Grad zueinander verdreht angeordnet. Aus den unterschiedlichen Phasenabbildungen ist ersichtlich, wie vielfältig die Darstellung sein kann.

Claims (5)

Schutzansprüche
1. Vorrichtung zum Darstellen von kinetischen Design- bzw. Kunstobjekten,
dadurch gekennzeichnet,
daß um einen Mittelring (2), eine Mittelscheibe (1) od.dgl. eine Mehrzahl von Ringen (2, 3) konzentrisch um eine Achse (4) rotierend angeordnet ist, wobei Oberflächen von Mittelscheibe (1) und Ringen (2,3) mit einem Bild, graphischen Strukturen, geometrischen oder asymmetrischen Ornamenten, Farbdarstellungen od.dgl. versehen und/oder Mittelscheibe (1) und Ringe (2,3) aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittelscheibe (1), ein Mittelring (2) und ein Außenring (3) Stunden, Minuten und Sekunden angeben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf Mittelscheibe (1), Mittelring (2) und Außenring (3) eine Null-Linie 6 vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild od. dgl. auf der Oberfläche aufgedruckt ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild od. dgl. auf die Oberfläche über beispielsweise Liquid-Kristalle projeziert wird oder eine Darstellung einer Mikrobildrohre ist.
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