DE9303262U1 - Klosettsitzhalterung - Google Patents

Description

Patentanwalt DET H. E F"
Dipl.-Ing. Dr.-Ing.

Patentanwalt Dr. D. Ruczka As Steinberg 7 D/H - 3*01 Seeburg

Am Steinberg 7 D/W-3 401 Seeburg

Tel.: 05507/2214 Fax : 05507/1328

Datum:

2. März 1993

Ihr Kelchen Ihr Schreiben vom Hein Zeichen

A23/203

Solidor Kunststoff- und
Metallproduktionsgesellschaft mbH

Bahnhofstraße 5 c
O - 5630 Heiligenstadt

Klosettsitzhalterung

Die Erfindung geht aus von einer

Klosettsitzhalterung mit einem Lagerbock, der mit einem Klosettbecken verbindbar ist, und mit einer auf ein Deckel- und Brillenteil wirkenden Feder.

Die bekannte Klosettsitzhalterung gemäß der DE 30 351 soll sich besonders zur Anwendung in Fahr- und Flugzeugen eignen. Bei solchen Anwendungsfällen treten Schwing- und Stoßbelastungen auf, die ein
Herunterfallen des geöffneten Deckel- oder
Brillenteiles hervorrufen können. Um dies zu
vermeiden ist die Feder vorgesehen, die im

Querschnitt &ngr; - förmig ausgebildet ist und mit dem einen Schenkel auf dem Klosettbecken aufliegt. Der Deckel- und der Brillenteil weisen Ansätze auf, an denen jeweils zwei Rastflächen vorgesehen sind, die mit dem zweiten Schenkel der Feder zusammenarbeiten. Befindet sich das Deckel- und / oder Brillenteil in der geöffneten oder geschlossenen Position, drückt die Feder auf diese Rastflächen, so daß ein Verschwenken nur entgegen der auf die Rastflächen wirkenden Federkraft möglich ist. Außerhalb von diesen beiden Positionen wird die Feder durch die Ansätze zusammengedrückt. Nachteilig an dieser Klosettsitzhalterung ist, daß nur speziell dafür angefertigte Deckel- und Brillenteile verwendbar sind. Auch wird das Deckel- und Brillenteil beim Öffnen und Schließen besonders belastet. Dies folgt daraus, daß die Feder in jeder Position, die nicht der geöffneten oder geschlossenen Position entspricht, auf den Ansatz des Deckel- bzw. Brillenteiles in Richtung einer der beiden Positionen einwirkt. Wird z. B. das Deckelteil in einer Position vor der geschlossenen Position losgelassen, bewirkt die auf den Ansatz wirkende Feder ein Drehmoment auf das Deckelteil in Richtung der geschlossenen Position. Dadurch schlägt das Deckelteil auf das Klosettbecken auf mit der Gefahr der Beschädigung. Auch ist ein Halten in der geschlossenen oder geöffneten Position nur dann gewährleistet, wenn sich sowohl das Deckelteil als auch das Brillenteil in einer dieser beiden Positionen befindet. Befindet sich dagegen das Deckelteil in der geöffneten Position und das Brillenteil in einer mittleren Position, wirkt der Ansatz des Brillenteiles auf die Feder und drückt

die beiden Federschenkel zusammen. Dadurch kommt das Deckelteil außer Eingriff und fällt ggf. aus der geöffneten Position herunter. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn das Deckelteil in der geöffneten Position leicht nach vorne überhängt, wie es beispielsweise dann notwendig ist, wenn der Platz hinter dem Klosettbecken durch einen Spülkasten oder dergleichen beengt ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Klosettsitzhalterung derart weiterzubilden, daß ein unbeabsichtigtes Herabfallen des Deckel- oder Brillenteiles zuverlässig vermieden wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß für das Deckelteil und das Brillenteil je ein schwenkbarer, mit dem Deckel- bzw. Brillenteil in Verbindung stehender Haltearm vorgesehen ist, daß jeder der beiden Haltearme mit einer separaten Feder in Wirkverbindung steht, und daß die Federn derart angeordnet sind, daß sie in jeder Position des Deckel- und Brillenteiles dieses im wesentlichen im Gleichgewicht halten. In jeder Position, auch in jeder Zwischenposition, wirkt die Feder auf das Deckel- und Brillenteil ein. Das von der Feder auf das Deckel- und Brillenteil ausgeübte Moment ist derart bemessen und gerichtet, daß es dem aufgrund der Schwerkraft auftretende Drehmoment entgegengerichtet ist und dieses kompensiert.

Dadurch befindet sich das Deckel- und Brillenteil in jeder Position im Gleichgewicht. Ein unbeabsichtigtes Herunterfallen wird wirksam vermieden. Darüber hinaus können in einem Bereich

der geöffneten und geschlossenen Position noch Rastelemente oder dergleichen vorgesehen sein, so daß das Deckel- und / oder Brillenteil aus diesen Endpositionen nur durch Überwindung einer zusätzlichen Kraft in eine andere Position verbracht werden kann. Es können auch mehrere Rastpositionen in diesem Bereich vorgesehen sein, so daß das Deckel- bzw. Brillenteil auch in einer nach vorne überhängenden Position sicher gehalten ist. Dies hat sich besonders bei weit vorstehenden Spülkästen als vorteilhaft erwiesen.

Die Federkraft wird von den Haltearmen auf das jeweils zugeordnete Deckel- oder Brillenteil übertragen. Dafür sind die Haltearme schwenkbar ausgebildet und stehen mit dem Deckel- bzw. Brillenteil in Verbindung. Die Verbindung kann als feste Verbindung über beispielsweise eine Verschraubung erfolgen. Es ist aber auch möglich, daß die Verbindung über eine an den Haltearmen vorgesehen Gabel oder dergleichen erfolgt. Wichtig ist nur, daß die Verbindung eine Momentenübertragung auf das Deckel- und Brillenteil erlaubt.

Die Klosettsitzhalterung kann sowohl als integraler Bestandteil der Brillen- und Deckelhalterung als auch als separates, neben der Brillen- und Deckelhalterung anzuordnendes Bauteil vorgesehen sein.

Jedem der beiden Haltearme ist eine separate Feder zugeordnet. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Deckel- und Brillenteil aufgrund ihrer unterschiedlichen Gewichte auch

unterschiedliche Drehmomente hervorrufen. Die jeweilige Feder kann so auf das jeweilige Teil abgestimmt werden. Um die Klosettsitzhalterung universell einsetzen zu können, kann die Spannung der Federn einstellbar sein. Dadurch kann die Klosettsitzhalterung an verschiedene Deckel- und Brillenteile angepaßt werden, die durch ihre jeweils unterschiedlichen Gewichte auch unterschiedliche Drehmomente besitzen.

Die Längsachsen der Federn können senkrecht zu einer Drehachse des Deckel- und Brillenteiles angeordnet sein. Weiterhin können an einem der Feder zugewandten Ende der Haltearme ein schwenkbarer Bolzen und eine Federanlage vorgesehen sein, wobei der Bolzen in die Feder eingreift. Die Federlängsachse kann so weitgehend unabhängig von der jeweiligen Stellung des Haltearmes bzw. des Deckel- oder Brillenteiles in einer bestimmten Position verbleiben. Die auf den Haltearm übertragene Drehung des Deckel- bzw. Brillenteiles wird durch das Gelenk zwischen dem Bolzen und dem Haltearm kompensiert, so daß letztendlich der Bolzen lediglich in Richtung der Federlängsachse wandert.

Dies ermöglicht eine platzsparende Bauweise.

Jeder der Federn kann ein im wesentlichen in Richtung der Federlängsachse verschiebbares Gegenlager zugeordnet sein. Die Federspannung ist durch die Verschiebbarkeit des Gegenlagers individuell einstellbar. Für verschiedene Deckel- und Brillenteile müssen so nicht verschiedene Federn Verwendung finden. Auch kann die

Klosettsitzhalterung bei einem Wechsel des Deckel- und Brillenteiles weiter verwendet werden.

Die Längsachse der Federn kann aber auch parallel zu der Drehachse des Deckel- und Brillenteiles angeordnet sein. Welche Anordnung gewählt wird, hängt in erster Linie von den jeweiligen Platzverhältnissen ab. Bei einer parallelen Anordnung der Längsachsen der Federn können bei jeder der beiden Federn die Federenden geradlinig ausgebildet sein, und einem der Federenden kann eine Anlage in dem Lagerbock und dem anderen Federende eine Anlage an dem jeweiligen Haltearm zugeordnet sein. Die dem Haltearm zugeordnete Anlage kann Rasterungen aufweisen und es können Mittel zur Verstellung und Fixierung des zugeordneten Federendes vorgesehen sein. Dadurch besteht auch bei einer parallelen Anordnung der Längsachsen der Federn zu der Drehachse des Deckel- und Brillenteiles die Möglichkeit, die Federn entsprechend den verschiedenen Gewichten von unterschiedlichen Deckel- und Brillenteilen anzupassen. Dafür wird auf das Federende mit den Mitteln zur Verstellung derart eingewirkt, daß die Federspannung geändert wird. Anschließend erfolgt dann die entsprechende Fixierung.

Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen weiter beschrieben. Es zeigen
30

Figur 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Klosettsitzhalterung,

Figur 2 eine Draufsicht auf eine Klosettsitzhalterung,

Figur 3 einen Längsschnitt gemäß Figur 2 5

Figur 4 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform und

Figur 5 einen Längsschnitt gemäß Figur 4. 10

In der Figur 1 ist ein Längsschnitt durch eine Klosettsitzhalterung dargestellt. Die Klosettsitzhalterung weist einen Lagerbock 1 auf, der mit einem hier nicht gezeigten Klosettbecken verbindbar ist. In dem Lagerbock 1 sind zwei Haltearme 2, 3 angeordnet, wie es aus der Figur 2 ersichtlich ist. In der Figur 1 ist lediglich der Haltearm 2 dargestellt. Jeder der beiden Haltearme 2,3 ist um eine Drehachse 4 verschwenkbar und hat zwei Endpositionen. In der ersten Endposition ist ein freies Ende des Haltearmes 2, 3, welches mit einem Brillenteil in Eingriff gebracht werden kann, etwa horizontal ausgerichtet, in der zweiten Endposition, die hier gestrichelt dargestellt ist, befindet sich das freie Ende des Haltearmes etwa in der Vertikalen. An dem dem Lagerbock 1 zugewandten Ende des Haltearmes 2 ist ein Bolzen 5 über ein Drehlager 6 mit dem Haltearm 2 verbunden. Der Bolzen 5 greift in eine Feder 7 ein, die sich mit ihrem einen Ende an einem Gegenlager 8, welches verschiebbar ausgebildet sein kann, und mit ihrem anderen Ende an einer Federanlage 9 des Bolzens 5 abstützt.

Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die Klosettsitzhalterung. Die beiden Haltearme 2 und 3 sind parallel zueinander angeordnet. Beide Haltearme 2,3 sind um die selbe Drehachse 4 verschwenkbar. Der Haltearm 2 benötigt aber im Gegensatz zu dem Haltearm 3 einen Freiraum 10 in dem Lagerbock 1 zum Verschwenken. Dies ist durch die unterschiedlichen Querschnitte der beiden Haltearme 2, 3 bedingt, wie es sich durch einen Vergleich der in den Figuren 2 und 3 dargestellten Haltearme 2, 3 ergibt. In der horizontalen Position, also in derjenigen Position, in der das Deckel- bzw. Brillenteil ein Klosettbecken verschließt, befindet sich das freie Ende des Haltearmes 2 in einer zu dem freien Ende des Haltearmes 3 parallel versetzten Ebene. Dies ist dadurch bedingt, daß der Haltearm 2 das Deckelteil aufnimmt, der Haltearm 3 das Brillenteil. In der geschlossenen Position kommt nun aber das Deckelteil auf dem Brillenteil zum aufliegen, so daß die Dicke des Brillenteiles entsprechend berücksichtigt werden muß.

In dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 4 und 5 sind die Federn 7 parallel zu einer Drehachse des Deckel- und Brillenteiles und rechtwinklig zu der Längserstreckung der Haltearme 2, 3 angeordnet. Die Federenden 11 und 12 sind geradlinig ausgebildet und haben ihre ersten Anlage in dem Lagerbock 1 und ihre zweite Anlage in dem zugeordneten Haltearm 2 bzw. 3.

Zur Benutzung der Klosettsitzhalterung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 3 oder

demjenigen der Figuren 4 und 5 wird diese mit dem Klosettbecken verbunden. Der Haltearm 2 wird mit dem Deckelteil und der Haltearm 3 mit dem Brillenteil verschraubt. In jeder Position des Deckel- und Brillenteiles wirkt die zugeordnete Feder 7 dem aufgrund der Schwerkraft auftretenden Drehmoment entgegen. Die Federspannung ist dabei derart gewählt, daß in jeder Position im wesentlichen ein Gleichgewicht gegeben ist.

Bezugszeichenliste:

1	Lagerbock
2	Haltearm
3	Haltearin
4	Drehachse
5	Bolzen
6	Drehlager
7	Feder
&dgr;	Gegenlager
9	Federanlage
10	Freiraum
11	Federende
12	Federende

Claims (10)

Klosettsitzhalterung Schutzanspräche:

1. Klosettsitzhalterung mit einem Lagerbock, der mit einem Klosettbecken verbindbar ist und mit einer auf ein Deckel- und Brillenteil wirkenden Feder, dadurch gekennzeichnet, daß für das Deckelteil und das Brillenteil je ein schwenkbarer, mit dem Deckel bzw. Brillenteil in Verbindung stehender Haltearm (2, 3) vorgesehen ist, daß jeder der beiden Haltearme (2, 3) mit einer separaten Feder (7) in Wirkverbindung steht, und daß die Federn (7) derart angeordnet sind, daß sie in jeder Position des Deckel- und Brillenteiles dieses im wesentlichen im Gleichgewicht halten.

2. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der Federn (7) einstellbar ist.

3. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse der Federn (7) senkrecht zu einer Drehachse des Deckel- und Brillenteiles angeordnet sind.

4. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einem der Feder (7) zugewandten Ende der Haltearme (2, 3) ein schwenkbarer Bolzen (5) und eine Federanlage

(9) vorgesehen sind, und daß der Bolzen (5) in die Feder (7) eingreift.

5. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 3 oder 4,

dadurch gekennzeichnet, daß jeder Feder (7) ein im wesentlichen in Richtung der Federlängsachse verschiebbares Gegenlager (8) zugeordnet ist.

6. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse der Federn (7) parallel zu der Drehachse des Deckel- und Brillenteiles angeordnet ist.

7. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder der beiden Federn

(7) die Federenden (11, 12) geradlinig ausgebildeten sind, und daß einem der Federenden (11; 12) eine Anlage in dem Lagerbock und dem anderen Federende (11; 12) eine Anlage an dem jeweiligen Haltearm (2; 3) zugeordnet ist.

8. Klosettsitzhalterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Haltearm (2, 3) zugeordnete Anlage Rasterungen aufweist, und daß Mittel zur Verstellung und Fixierung des zugeordneten Federendes vorgesehen sind.

9. Klosettbrille und -deckel mit zwei Halterungen, an die die Klosettbrille und der Klosettdeckel angelenkt sind und die mit dem Klosettbecken verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klosettsitzhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 vorgesehen ist.

10. Klosettbrille und -deckel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klosettsitzhalterung in der Halterung für die Klosettbrille und den Klosettdeckel integriert ist.