DE92847C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Der Bettschrank enthält in seinem Untertheil ein Bett in zusammengeschobenem Zustand. Das Bett wird in diesem Zustand aas dem Schrank herausgezogen, um 90⁰ gedreht und dann ausgezogen. Die übrigen im Schrank untergebrachten Einzelgeräthe oder Möbelstücke sind alle so angeordnet, dafs jedes für sich, ohne durch die anderen gehindert zu sein, benutzt werden kann, so dafs der Schrank auch . als Schreibtisch oder als Wäscheschrank oder Waschtisch benutzt werden kann.

Fig. ι ist eine Vorderansicht des Schrankes (eine obere Thür geöffnet). Fig. 2 ist eine Seitenansicht bei herausgezogenem Untertheil, halb ausgezogener oberster Schublade mit aufgeklapptem Vorderstück und bei geschlossenen Oberthüren, punktirt angedeuteter Ausschiebung der Schreibtischplatte, sowie angedeutetem Aufklappdeckel des Waschgeräthekastens. Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt bezw. Grundrifs des Unterschrankes mit aus dem Schrank herausgezogenem, um 90⁰ geschwenktem und ausgezogenem Coulissengestell. Fig. 4 ist ein Vertikalschnitt des Unterschrankes und des herausgezogenen Bettgestelles in noch zusammengeschobenem Zustande. Fig. 5 ist ein vertikaler Querschnitt nach Linie I-I der Fig. 4 des Unterschrankes bei eingeschobenem Bettgestell. Fig. 6 ist ein Vertikalschnitt durch die untere Ausziehtischplatte des Oberschrankes mit Aufstellung des Spiegelblattes als Toilettespiegel. Fig. 7 ist ein Vertikalschnitt durch die zusammengeschobe'ne Ausziehtischplatte. Fig. 8 ist eine Seitenansicht der zusammengeschobenen Ausziehtischplatte mit davor sichtbarer, in den Oberschrankseitenwänden zu befestigenden doppelten Rollenführung.

Fig. 9 ist ein Querschnitt der in der Seitenansicht des Schrankes geführten Schienen- und Rpllenführung der Ausziehtischplatte.

Fig. 10 ist in vergröfsertem Mafsstabe ein Theil eines Horizontalschnittes durch die rechte Unterschrankseitenwand mit eingeschobenem Coulissenscharnier des Bettes und mit theilweise strichpunktirt angegebenem ' ausgeschwenkten und durch Winkelstrebe gehaltenen Bettrahmen.

Im Unterschrank befindet sich aufser dem Bett noch ein Raum 9 für Wasserkrug und Waschschüssel und zwei seitliche Räume 10, 11 für sonstiges Waschgeräth und Geschirr; letztere beiden Gelasse sind auch von der Seite mit Thüren 12 versehen (Fig. 2) und jedes besitzt ein Ausziehbrett 13 als Nachttisch für ein Licht. Zwei dort befindliche niederklappbare Füfse 14 dienen als Stütze für das Fufsende der Bettlade und eine Verstrebungsstange 15 zum Feststellen der Winkellage des Bettes zum Schrank.

Der Oberschrank besitzt zwei Flügelthüren, deren Innenflächen mit Spiegeln bekleidet sind; in ganzer Tiefe ist über den Trennungsboden 18 zwischen Ober- und Unterschrank eine Doppelplatte 19, 20 eingeschoben, die als Ganzes .herausgezogen einen mit Tuch bezogenen Schreibtisch bildet. Das Blatt 20 des Schreibtisches hat aber nur die halbe Dicke der Doppelplatte zwischen deren Seitenleisten; diese sind innerhalb mit einer Nuth versehen, in der zwei am hinteren Ende der Schreibtischplatte befindliche Zäpfchen 24 gleiten;

hebt man die Schreibtischplatte vorn etwas und zieht sie heraus, so arretirt sie sich in halber Tiefe und läfst sich um die Zäpfchen 24 aufwärts klappen; da ihre Unterfläche mit Spiegelglas 25 belegt ist, ist durch Aufstellen der Platte ein Toilettespiegel von der Breite des Schrankinnern gebildet. Dieser befindet sich über der in die untere Dicke 19 der Doppelplatte eingelegten Marmorplatte 28, die bei eingeschobener Schreibtischplatte als Waschtisch benutzt werden soll.

Der Oberschrank ist mit verschiedenen Schubladen und Fächern versehen, so dafs er mit der Schreibplatte 20 einen Schreibtisch (Secretär) bildet.

Die Scharniere 45 (Fig. 10), an welchen die Bettlade sich rechtwinklig zur Schrankfront drehen läfst, sind mittelst ihrer Lappen 46 in eisernen Coulissen 48, welche in die rechte (oder in die linke) Unterschrankwand eingelassen sind, verschiebbar, und zwar sind sie in vertikaler Richtung mit der anderen Lappenhälfte 49 aus einem Stück gebildet und haben einen durchgehenden Scharnierbolzen 50 (Fig. 2 und 10), so dafs die in den Coulissen 48 geführten Lappen 46 nicht in windschiefe Stellung kommen und die Drehung beeinträchtigen. Beim Herausziehen des Untertheiles 1, 2, 3, 4 (Fig. 3) rollt dies auf dem Boden (Fig. 4) mittelst Rollen 51, während die beiden Seitentheile 56, 57 mittelst Rollen 59, 60, 61 (Fig. 3 und 5) in Schienenführungen 53, 54 (Fig. 4) innerhalb der linken Seitemvände des Unterschrankes geführt sind. Beim Herausziehen der Coulissenbettlade springt eine Stützrolle 62, die gegen den Druck einer flachen Feder beim Einschieben des Bettes sich an der Kante 63 des Querriegels des Unterschrankes um ihr eigenes Scharnier umlegt, selbstthätig auf den Boden auf, so dafs das Herausziehen leicht geht.

Unter der Querlade des letzten Bettrabmencoulissenstückes 4 sind mittels Scharnieren 64 Stützfüfse 14 (Fig. 2, 3, 4 und 10) niederklappbar und feststellbar (um das Fufsende des Bettes zu stutzen) angeordnet; die Eckbeine sind mit Kugelrollen 70 versehen.

Die Verstrebungsstange 15 . gleitet mit ihrem Gelenk 66 in einer Coulisse 48; sie kann zur Herstellung einer starren Verbindung zwischen Bettlade und Schrank in eine Oese 69 (Fig. 3 und 10) eingehakt werden.

Soll der Bettschrank als Bett benutzt werden, so sind folgende Handgriffe nöthig: Das im Untertheil des Schrankes in zusammengeschobenem Zustand (Fig. 5) enthaltene Bett wird als Ganzes aus dem Untertheil herausgezogen (Fig. 2 und 4), dann immer noch im zusammengeschobenen Zustand um 90° gedreht, so dafs es quer zum Schrank steht. Nun werden die Coulissenauszüge 1,2,3,4 angezogen und auf diesem angezogenen Rahmen die Matratzentheile 5, 6, 7, 8 entfaltet, worauf das Bettgestell fertig ist (Fig. 3).

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Bettschrank, der im Untertheil ein Bett in zusammengeschobenem Zustand enthält, dadurch gekennzeichnet, dafs das zusammengeschobene Bett als Ganzes aus dem Untertheil des Schrankes herausgezogen, darauf nach Schwenken um 90 ° ausgezogen wird und hierauf die Lagerstätte durch Entfalten der auf und in dem zusammengeschobenen Bett untergebrachten zusammenlegbaren Matratze fertiggestellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.