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Vorrichtung zur Herstellung von Betonformstücken Es sind bereits verschiedene
Verfahren bekanntgeworden, um Betonformstücke mit hoher Festigkeit herzustellen.
Diese Verfahren beruhen im wesentlichen darauf, die mit Beton gefüllte Form, die.
die entsprechenden Eiseneinlagen enthält, zur Oualitätsverbesserung einer Vibration
auszusetzen und das im Beton enthaltende Wasser sowie die eingeschlossene Luft,
die durch die Vibration in: verinehrtem Maße frei werden,, abzusaugen.
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Es ist mit diesem Verfahren gelungen, Betonformstücke herzustellen
für Körper, die bisher ausschließlich aus Stahl u. dgl. hergestellt waren und die
diesen in bezug auf Festigkeit und Dauerbeständigkeit nicht nachstehen. Dagegen
war die Herstellung derartiger Betonformstücke bisher äußerst kostspielig und unrationell,
indem umständliche Manipulationen bis zur Fertigstellung des Betonformstückes notwendig
waren. Es ist aber ohne weiteres einleuchtend, daß diese Mehrkosten gegenüber den
bisherigen, aus anderen Materialien hergestellten Körper nicht durch den Materialpreis
begründet waren, sondern durch die umständlichen Herstellungsverfahren. Es ist daher
Zweck vorliegender Erfindung, eine billige maschinelle Herstellung zu finden, die
Betonformstücke zum selben Preis oder noch billiger als aus dem bisher üblichen
Material und dazu in höherer Qualität herzustellen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Vorrichtung zur
Herstellung von Betonformstücken.
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Die Vorrichtung zur Herstellung von Betonformstücken gemäß der vorliegenden
Erfindung weist voneinander unabhängige Preßzylinder auf, von denen die einen Zylinder
zum Schließen. der Foren und die anderen Zylinder zur Verringerung
des
`Pießraumes dienen-. Sie weist beispielsweise einen hydraulisch beweglichen Preßtisch
auf, auf welchen die mit Beton gefüllte Preßform geschoben wird, der unter der Einwirkung
eines Druckmediums betätigbare Kolben. enthält, die mit Preßköpfen verbunden sind,
welche in einen Teil der Form bildende, bewegliche Blechhauben passen, und daß Rüttelmechanismen
mindestens einen Teil der Form während des Pnoßvorgan.ges in Vibration versetzen
und damit die; Preßwirkung erhöhen.
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Erfindungsgemäß ist die Anordnung so getroffen, daß die Form zunächst
zwischen Preßtisch und Preßkopf gepreßt wird. und einschließend durch den hydraulisch
betätigten Kolben im Preßtisch die Bleclihaub,m in die Form gepreßt werden und dadurch,
den Forminhalt verkleinernd, die Verdrängung von Luft und Wasser bewirken, deren
Abzug durch um die Form angelegte, an einer Saugleitung angeschlossene Saugkammern.
unterstützt wird. Die Form kann zweckmäßig nach außen luftdicht abgeschlossen und
mit einem Kanalsystem verbunden sein., das einerseits mit dem Forminnern, andererseits
mit einer Saugpumpe in Verbindung steht.
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Die Kolben im Preßtisch können an einer gemeinschaftlichen Leitung
einer Druckpumpe oder einem Druckreservoir angeschlossen sein. Ihr Querschnitt ist
so bemessen, daß der spezifische Flächendruck aller bewegten Blechhauben gleich
groß ist. Eine größere Haubie bedingt daher größere Kolbenquerschnitte als die kleinere
Haube.
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Der Gesamtdruck .aller Kolben, die auf die Blechhauben drücken, muß
kleiner sein als der Gesamtdruck der Preßkolben, welche den Preßtisch gegen den
Pressenkopf drücken. Das Verhältnis ist etwa 75 zu Zoo.
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In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar für die Herstellung von Eisenbahnschwellen, veranschaulicht. Es zeigt Figg.
i eine Eisenbetonschwelle im Längsschnitt, Fig.'2 und 3 Schnitt A-B und C-D durch
dieselbe, Fig. d. oineDra.ufsicht auf di.eEisenbetonschwelle, Fig. 5 den Formkasten
im Längsschnitt, Fig. 6 den Formkasten im Schnitt, Fig. 7 eine Blechhaube in Ansicht,
Fig. 8 dieselbe im Querschnitt, Fig. 9 einen Preß'kopf in Ansicht mit Preßkolhen,
Fig. io denselben .im Querschnitt, Fig. i i einen Ouerscliniitt durch Form, Blechhauhe
und Preßkopf in größerem Maßstab, Fig. 12 die Vorrichtung -mit eingesetzter Form
im Längsschnitt, Fig. 13 dieselbe im Querschnitt und Fig. 14. Steuerung des Druckmediums
für die Zylinder der Preßköpfe.
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Die Schwelle i (Fig. i) ist in ihrer äußeren Form annähernd der Form
der Stahlschwellen angepaßt. Die untere Seite weist Aussparungen 2 auf, die durch
die Rippen 3 unterteilt sind. Schlitze q. dienen zur Befestigung der Schwellenklemmenplatten.
Die Preßform (Fig. 5 und 6) besteht aus einer Bodenplatte 5, Seitenwänden 6, einem
Deckel 7, Endstücken 8 sowie Blechhauben 9, 1o und i i. In dein Deckel 7 sind Schlitze
12 zur Aufnahme von-Kernstücken 12a angeordnet, welche die Schlitze 4. in der Schwelle
erzeugen. Die Kernstücke i211 zur Forinung der Schlitze 4 in der Schwalle sind an
den Blechhauben. 9 bis ii @befestigt und werden mit denselben durch die Schlitze
12 hochgedrückt. Aussparungen 13 dienen. zur Aufnahme von Vibrierhäminern 14. (Fig,
12). Die Bodenplatte 5 ist in den Tisch 15 einer Presse eingelassen,, und die Deckelplatte;
greift in eine Vertiefung des Pressenkopfes 16. Sie ist an diesen mit Schrauben
17 (Fig. 11), die mit Gummischeiben 18 abgefedert sind, festgeschraubt. Die Blechhauben
9, io und ii sind in der Bodenplatte 5 so gelagert, daß sie in vertikaler Richtung
verschiebbar sind. Diese Blechhauben sind mit Schlitzen i9 versehen, durch welche
das Wasser und die Luft enttveicben kann. Auch die übrigen Formteile, die Seitenwände,
die Deckplatte und die! Bodenplatte sind mit ° Öffnungen 2o versehen, die das Innere
der Form mit den Saugkanälen 21 verbinden, welche durch Leitungsrohre 22 mit einer
Saugpumpe in Verbindung stehen. Die Form ist mit Dichtungen 23 allseitig nach außen
abgeschlossen, so daß das Preßstück durch die Saugwirkung der Saugpumpe unter Vakuum
steht. Die Inneinwand der Form wird mit Tuch 24 überspannt, welches in Vertiefungen
25 mit Gummistreifen befestigt wird. Dieses Tuch läßt wohl Wasser und Luft durch,
nicht aber Beton. Die Preßköpfe 26 sind mit Rillen 27 und einer Sammelrille 28 versehen.
Das durch die Schlitze der Hauben 9, io und i i gedrückte Wasser fließt durch die-
Rillen 27 nach der Sammelrille 28 und von dieser durch Löcher 29 in einen Kanal
21 der Bodenplatte 5, welcher an die Saugleitung angeschlossen ist. An den. Preßköpfen
ist ferner eine Abdichtung 3o' vorgesehen, die verhindert, d.aß Betonschlamm nach
unten durchdringt. Die Preßköpfe 26 sind mit Kolben, 31 durch Bolzen 32 verbunden.
Die Kolben 31 greifen in Zylinder 33, welche in den Preßtisch 15 eingebohrt sind.
Die Zylinder sind. nach, unten geschlossen. Die Kolben 31 sind durch Flansch 34,
Dichtung 35 und Stopfbüchse 36 nach obren abgedichtet. Die, Zylinder 33 sind durch
eine Bohrung 37 mit einer' gemeinsainen Zuleitung 38 des Druckmediums verbunden.
In dem Preß.tisch 15 sind zwei weiterePreßzylinderbohrungen 39. Diese sind nach
oben geschlossen. Kolben 40 sind auf einer Grundplatte 41 mit Schrauben 4.2 festgeschraubt.
Diese Zylinder sind durch Bobrungen 4.3 Nebenfalls mit einer Leitung des Druckmediums
verbunden. Durch das Druckmedium wird der Preßtisch 15 nach oben gepreßt, da die
Kalben 4o nach unten nicht ausweichen können. Säulen 4.5 verbinden die Grundplatte
41 mit dem Pressenkopf 16 und dienen gleichzeitig dem Preßtisch 15 zur Führung.
Die Hämmer 1,4, deren Antrieb nicht näher beschrieben ist, versetzen die Form in
Vibration mit hoher Frequenz.
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Um zu verhindern, daß die Preßköpfe 26 infolge ungleichen Widerstandes
in der Form ungleichmäßig ansteigen, also sich schief einstellen, -werden die Zufuhrleitungen
zu dem Kolben dieser Preßköpfe
so gesteuert, daß, solange der Preßkopf
26 waagerecht steht, die Zuführöffnungen zu beiden Zylindern. gleich groß sind,
sobald .aber ein Kolben höher steigt als der andere, wird dessen Zufuhr gedrosselt.
Eine beispielsweise Steuerung zu diesem Zweck ist in Fig. 14 schematisch veranschaulicht.
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In der Mitte des Preßkcpfes zwischen den beiden Druckkolben. 31 des
Preßkopfes 26 ist eine Stange senkrecht befestigt, deren unteres Ende mit Hebeln
5o von zwei Drehschiebern 51 durch Stangen 52 verbunden ist. Die Drehschieber haben
schlitzförmige Durchgangsöffnungen 53. Diese Öffnungen sind breiter als die ebenfalls
schlitzförmigen Öffnungen 54 der Zuleitungen 37 und sind zu diesen seitlich versetzt.
Durch Drehen der Schieber in gleicher Richtung wird dadurch bei Schiefstellung des
Preßkopfes der Durchgang des einen Schiebers geschlossen, während der .andere effenbleibt.
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Der Vorgang bei der Herstellung einer Betonschwelle ist folgender:
Nachdem die Form gefüllt und Bewehrungsdrähte 44 mit einem Spann-,verkzeug
47 gespannt sind, wird die Form in die Aussparung des Tisches 15 eingesetzt, der
nach in seiner untersten Stellung steht. Nun wird die Druckleitung, welche zu den
Preßzylinde.rn 39 führt, geöffnet. Der Tisch hebt sich, und die Deckplatte 7 fügt
sich in die, Form und schließt diese ab. Gleichzeitig wird die Form gegen den, Pressenkopf
16 gedrückt, wodurch sie durch die Dichtungen 23 nach außen verschlossen ist. Nun
werden die Rüttelhämmer 14 eingeschaltet und die Saugleitung, welche zu den Abzugkanälen
21 der Form führt, geöffnet. Die Druckleitung nach den Zylindern 33 wird ebenfalls
geöffnet, wodurch die Kolben 31 nach oben gedrückt werden. Diese drücken nun die
Preßköpfe 26 in die Hauben 9, 1o und i i und diese in die F ccm. Das noch im Beton
enthaltene Wasser und die Luft dringt durch die Öffnungen der Formwand und entweicht.
Durch Umsteuern des Druckmediums in den oberen Zylinderraum der Kolben 33 werden
die Preßköpfe aus der Form gezogen.