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Insbesondere aus einer Dieselmaschine (Hauptmaschine) und einer Anlaßvergasermaschine
(Hilfsmaschine) bestehender Maschinensatz, bei dem nach Erwärmung der Hauptmaschine
die Kupplung zwischen beiden Maschinen hergestellt wird Die Erfindung bezieht sich
auf einen aus einer Dieselmaschine für schwere Lastwagen, Omnibusse od. dgl. (Hauptmaschine)
und einer Anlaßvergasermaschine (Hilfsmaschine) bestehenden Maschinensatz, bei dem
zum Zweck der Erwärmung der Hauptmaschine bei laufender, von der Hauptmaschine entkuppelter
Hilfsmaschine das Kühlwasser oder das Schmieröl der letzteren in die entsprechenden
Leitungen der Hauptmaschine eingeführt und nach hierdurch erfolgter Erwärmung der
Hauptmaschine die Kupplung zwischen beiden Maschinen hergestellt wird. Durch diese
an sich bekannte Verwendung der Hilfsbrennkraftmaschine zum Vorwärmen der Hauptantriebsmaschine
wird einerseits das Anlassen der Hauptantriebsmaschine erleichtert und andererseits
eine größere Wirtschaftlichkeit durch bessere Ausnutzung der Hilfsbrennkraftmaschine
erzielt.
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Es sind an sich Anlaßvorrichtungen für Brennkraftmaschinen unter Verwendung
eines Brennkrafthilfsmotors bekannt, bei welchen mit dem Einrücken der Kupplung
über ein Gestänge zwangläufig auch die Gasdrossel geöffnet wird. Auch ist es bekannt,
nach Beendigung des Anlaßvorganges die Zündvorrichtung abzuschalten. Ebenso wurde
schon der Vorschlag gemacht, die Kupplung zwischen Haupt- und Hilfsmaschine durch
Thermostaten derart zu überwachen, daß ein Kuppeln der beiden
Maschinen
erst nach dem Warmlaufen der Hilfsmaschine möglich ist. Jedoch sind dies alles nur
Einzelmaßnahmen, welche immer noch verhältnismäßig große Anforderungen an den Bedienenden
stellen.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber eine weitere Vereinfachung und
Automatisierung des Anlassens und besteht im wesentlichen darin, daß durch eine
einerseits mit einem den Wärmezustand der Hauptmaschine fühlenden Thermostaten und
andererseits mit der Vergaserdrossel der Hilfsmaschine verbundene, im Normalbetrieb
der Hauptmaschine verriegelte Betätigungseinrichtung für die Kupplung, die zum Einleiten
des Anlaßvorganges durch ein Gestänge, das gleichzeitig den Zündstromkreis für die
Hilfsmaschine schließt, und beispielsweise eine Verbindung zwischen den Kühlwasserkreisläufen
der beiden Maschinen herstellt, entriegelt wird und nach hinreichender Erwärm,ung
der Hauptmaschine unter dem Einfluß des Thermostaten die Kupplung herstellt sowie
gleichzeitig die Vergaserdrossel der Hilfsmaschine auf Vollast einstellt.
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Da jedoch statt eines vollständig automatischen Anlaßvorganges oftmals
erwünscht sein kann, den Zeitpunkt des Anspringens der Hauptmaschine nicht der Automatik
zu überlassen, können des weiteren erfindungsgemäß Mittel vorgesehen sein, die es
gestatten,- auch bei verriegelter Anlaßbetätigungseinrichtung den Zündstromkreis
für die Hilfsmaschine zu schließen, deren Vergaserdrossel zu verstellen und eine
Verbindung der Kühlwasser-und/oder Schmierölkreisläufe der Hilfs- und Hauptmaschine
herzustellen. Hierdurch ist es möglich, die Hauptmaschine mittels der Hilfsmaschine
anzuwärmen, dabei durch die Automatik dafür zu sorgen, daß die Hauptmaschine nur
bei hinreichender Varwärmwng angelassen werden kann, während der Zeitpunkt des Anlassens
dem Willen des- Bedienenden unterworfen bleibt.
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Die Übertragung der Wärme von der Hilfsbrennkraftmaschine auf die
Hauptantriebsmaschine kann, was aber nicht Gegenstand der Erfindung ist, unmittelbar
oder unter Zwischenschaltung von Wärmetauschern erfolgen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung schematisch
dargestellt.
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Die Hauptantriebsmaschine i, z. B. eine Fahrzeugdieselmaschine, treibt
in bekannter Weise über eine Kupplung 2, ein Wechselgetriebe od: dgl. eine Welle
3 an. Die Hilfsbrennkraftmaschine 4 kann über eine Andrehkupplung 5 mittels der
Verschiebemuffe 5' mit der Hauptantriebsmaschine i gekuppelt werden. Das erwärmte
Kühlwasser der Hauptantriebsmaschine i wird im Normalbetrieb über eine Leitung 6
dem Kühler 7 zugeleitet, von dem das Kühlwasser über eine Leitung 8 zur Kühlwasserpumpe
9 zurückfließt. Das Kühlwasser der Hilfsmaschine 4 fließt über eine Leitung io ebenfalls
dem Kühlwasserraum der Hauptantriebsmaschine i zu und kann über eine Leitung i i
zur Hilfsmaschine bzw. zu einer von dieser angetriebenen Kühlwasserpumpe 12 zurückfließen.
Zur Steuerung des aus dem Kühlwassermantel der Hauptantriebsmaschine abströmenden
Kühlwassers dient ein Umschaltventil 13, welches in der einen (gezeichneten) Stellung
den Kühlwassermantel der Hauptmaschine i mit der Leitung ii verbindet, während in
der anderen Endstellung der Kühlwassermantel mit der Leitung 6 und z. B. die Leitung
i i mit einer Umlaufleitung 14 verbunden ist, welche als Kurzschlußleitung zwischen
.der Leitung io und der Leitung i i dient. Von der Hilfsmaschine 4, z. B. einem
Vergasermotor, wird ferner eine kleine Schmierölpumpe 15 angetrieben, welche Schmieröl
aus dem Behälter oder dem Ölsumpf 16 der Hauptantriebsmaschine i über eine Leitung
17 ansaugt und über eine Leitung 18 unmittelbar in die Lager 18' der Hauptantriebsmaschine
i drückt.
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Die Hilfsmaschine-4 wird durch einen Vergaser i9 beliefert, dessen
Drosselklappe 2o an das von einem Thermostaten 21 im Kühlmantelraum der Hauptmaschine
i angeordnete Gestänge 22 angeschlossen ist. Dieses dient zum Einrücken der Kupplung
5 mittels eines Schnappmechanismus 23, welcher z. B. aus, den beiden Hebeln 24 und
25 besteht, die durch eine Zugfeder 26 verbunden sind, und aus seiner linken (voll
gezeichneten) Endlage bei Erreichen einer bestimmten Kühlwassertemperatur in seine
rechte Endlage 23' unter Federwirkung ruckartig überschaltet und dadurch die Kupplung
5 einrückt. Zwisdhen Thermostaten --,i und Schnappmechanismus 23 ist zweckmäßig
ein (in der Zeichnung nicht dargestellter) Servomechanismus zwischengeschaltet.
Des weiteren ist ein z. B. von Hand verstellbarer Hebel 27 vorgesehen, welcher einerseits
mittels eines Gestänges 28 einen Anschlaghebel 29. und andererseits mittels eines
Gestänges 3o das Umschaltventil 13 für das Kühlwasser steuert. In seiner voll ausgezeichneten
Stellung gibt der Anschlaghebel 29 den Schnappmechanismus 23 frei, während er in
seiner Endstellung 29' ein Umschalten des Schnappmechanismus 23 und damit ein Einrücken
der Andrehkupplung 5 verhindert bzw. die eingerückte Kupplung 5 wieder ausrückt.
Der Anschlaghebel 29 ist ferner an eine Stromquelle 31 angeschlossen, derart, daß
er in der voll ausgezogen dargestellten Lage einen Kontakt 32 schließt und dadurch
über eine elektrische Leitung' 33 die Zündeinrichtung 34 sowie den Anlasser 35 der
Hilfsmaschine 4 mit Strom beliefert. Letzterer ist zweckmäßig mit einer Ausschaltvorrichtung
ausgerüstet, welche ihn außer Wirkung setzt, sobald sich die Hilfsmaschine 4. in
Betrieb befindet.
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Die Wirkungsweise der -in der Zeichnung dargestellten Anordnung ist
folgende: Zum Anlassen der Brennkraftmaschinenanlage wird der Hebel 27 aus der Stellung
27' in die voll ausgezeichnete Stellung 27 umgelegt. Hierdurch gelangt einerseits
das Umschaltventil 13 und andererseits der Hebel 29 in die dargestellte (voll ausgezogene)
Lage. Über den Kontakt 32 wird die Hilfsmaschine 4 mit Strom beliefert und gleichzeitig
durch den Anlasser 35 angelassen. Die Vergaserdrossel 2o ist hierbei auf geringe
Leistung eingestellt. Nachdem die Hilfsmaschine
q. durch den Anlasser
35 angedreht ist, wird das sich allmählich erwärmende Kühlwasser der Hilfsmaschine
q. über die Leitung io dem Kühlwassermantel der Hauptantriebsmaschine i zugeleitet,
wobei es über die Leitung i i zur Hilfsmaschine .4 zurückfließen kann. Gleichzeitig
wird d,as Sc!hmi,erm@ittel aufs. -dem Ölsumpf 16,der Hauptantriebsmaschine i von
der Pumpe 15 angesaugt und unmittelbar in die Lager der Hauptantriebsmaschine i
gedrückt. Das angesaugte Schmieröl kann hierbei, bevor es über die Leitung 18 der
Hauptantriebsmaschine i zugeführt wird, ganz oder teilweise einen Kreislauf durch
die Hilfsmaschine q. zur Schmierung derselben ausführen.
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Sobald sich die Hauptantriebsmaschine i bzw. das sie durchfließende
Kühlwasser erwärmt, dehnt sich der Thermostat 21 aus. Bei einer bestimmten Temperatur
wird die Federkraft des Schnappmechanismus 23 überwunden, so daß er in seine gestrichelt
angedeutete andere Endlage 23' überschnappt. Hierdurch wird einerseits die Drosselklappe
2o ganz geöffnet und andererseits die Hilfsmaschine 4. mit der Hauptantriebsmaschine
i durch die Schaltmuffe 5' der Kupplung 5 gekuppelt. Die mit voller Leistung arbeitende
Hilfsmaschine dreht hierdurch die Hauptantriebsmaschine i, z. B. bei ausgerückter
Hauptkupplung 2, an.
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Soll die Hilfsmaschine q. wieder ausgeschaltet «erden, so wird der
Hebel 27 wieder in die gestrichelte Endlage 27' zurückverstellt. Hierdurch wird
die Kupplung 5 durch den Anschlaghebel 29 (Lage 29') zwangläufig geöffnet und gleichzeitig
der Strom für die Hilfsmaschine .4 am Kontakt 32 unterbrochen, so daß die Hilfsmaschine
.1. außer Betrieb gesetzt wird. Des weiteren wird das Umschaltventil 13 in diejenige
Lage zurückgebracht, in welcher das Kühlwasser aus der Hauptmaschine i über die
Leitung 6 zum Hauptkühler 7 strömen kann. In ähnlicher Weisekönnte auch der Schmierölkreislauf
17, 15, 18 über die Hilfsmaschine q. unter-1>roch,en.werden., so daß de Schmierung
der Hauptantriebsmaschine i ausschließlich über ihr eigenes in der Zeichnung nicht
dargestelltes Schmierfördersystem erfolgt.
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Gegebenenfalls kann die Anordnung derart getroffen sein, daß die Hilfsmaschine
q. auch bei Stellung des Hebels 27 in der Lage 27', z. B. mittels eines den Hebel
29 umgehenden Schalters, mit Strom beliefert und willkürlich oder in sonstiger Weise,
z. B. durch unabhängiges Verstellen der Drosselklappe 20, geregelt werden kann.
Das Kühlwasser kann in diesem Fall über die Kurzschlußleitung 14 gefördert werden.
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Wird die Hauptantriebsmaschine i in warmem Zustand z. B. durch Umstellung
des Hebels 27 angelassen, so findet ein unmittelbares Kuppeln von Hilfsmaschine
q. und Hauptantriebsmaschine i statt, da der Thermostat 21 infolge der erhöhten
Kühlwassertemperatur sich bereits in ausgedehntem Zustand befindet und den Hebel
24 des Schnappmechanismus 23 in die gestrichelte Lage gebracht hat. Das Umschalten
des Anschlaghebels 29 bewirkt in diesem Fall lediglich, daß der Hebel
25 unter der Wirkung der Feder 26 dem Anschlaghebel 29 folgt und dadurch
die Kupplungsmuffe 5' in Kupplungsstellung bringt.