DE922586C - Kohlepapier mit rueckseitigem Kunstharzauftrag - Google Patents

Kohlepapier mit rueckseitigem Kunstharzauftrag

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DE922586C
DE922586C DEK581A DEK0000581A DE922586C DE 922586 C DE922586 C DE 922586C DE K581 A DEK581 A DE K581A DE K0000581 A DEK0000581 A DE K0000581A DE 922586 C DE922586 C DE 922586C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M5/00Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
    • B41M5/10Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein by using carbon paper or the like

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  • Paper (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 20. JANUAR 1955
K 581 IVaJ isl
Fa. W. Koreska, Wien
In der Herstellung von Kohlepapieren ist es seit langem bekannt, die Rückseite, d, h. die der Farbschicht abgekehrte Seite des Kohlepapiers, mit einer Ausgleichsaiuftragung zu versehen, um die Rollneigung des Papiers zu unterdrücken, die eine Folge der atmosphärischen Verhältnisse ist, dlie Farbschicht und ihren Papierträger in verschiedener Weise beeinflussen, Die Zahl der für diese Zwecke vorgeschlagenen Ausgleichsmassen, ist groß, doch haben praktische Bedeutung nur wenige Stoffe, namentlich Wachsmischungen, sowie einige Cellulosederivate, erlangt.
Gegen die Verwendung von Wachsen besteht der Einwand, daß diese Rückenauftragung das fertige Kohlepapier merklich verdickt, wodurch-, besonders bei gleichzeitiger Herstellung einer größeren Zahl von Durchschlägen die Schärfe der Schriftwiedergabe beeinträchtigt wird. Eine Wachsausgleichsschicht hat auch den Nachteil der beträchtlichen Glätte, und dies führt dazu, daß sich bei gleichzeitiger Herstellung einer relativ großen Zahl von Durchschlägen beim Durchdrehen der Schreiibmaschinenwalze leicht Blattverschiebungen und damit Zeilensprünge ergeben, können.
Die Verwendung von Cellulosederivaten und anderen bekanntgewordenen. Stoffen zur Herstellung von Ausgleichsschichten führt zu Papieren mit nur ungenügender Kompensation der Rolltendenz.
Da die in der Praxis verwendeten Ausgleichsstoffe demnach nicht voll befriedigen und die sonstigen in der Literatur auffindbaren, diesbezüglichen! Vorschläge aus verschiedenen Gründen, nur theoretischen Wert haben, besteht das Bedürfnis nach einem voll befriedigenden Ausgleichsmaterial weiter, wobei auch die Art seiner Aufbringung seine Verwendbarkeit beeinflußt. Auf der Suche nach einem solchen Material sind auch schon an Stelle von Wachs oder Cellulosederivaten be-
stimmte Kunstharze in diesem Zusammenhang angewendet worden.
Von den vielen Kunstharzen, die seit geraumer Zeit zur Verfugung stehen und die entweder rein synthetische Produkte oder veredelte Naturstoffe sein können, wurden indies bisher" nur Polyvinylchlorid ' und Polyvinylacetat oder Gemische beider Stoffe zur Rückenpräparation von Karbonpapieren; verwendet. Diesen Kunstharzen haftet j edoch ebenfalls
ίο der Nachteil an, daß· mit ihnen die Rollneigung nur in einem unbefriedigenden! Ausmaß beseitigt wind. Andere Kunstharze, die in diesem Zusammenhang erprobt wurden, zeigten auch keine besserem! Eigenschaften.
Es hat sich nun gezeigt, daß aus der außerordentlich großen Zahl von bekannten, derzeit industriell zugänglichen Kunststoffen das Polystyrol für den vorliegenden Zweck vorzügliche Ergebnisse liefert und insofern eine Ausniahmestellung unter den bekannten Kunstharzen einnimmt. Dieses Verhalten von Polystyrol ist auf Grund theoretischer Überlegungen keineswegs' zu erwarten oder gar naheliegend. Vielmehr wunde von der Fachwelt bisher allgemein' die Ansicht vertreten, daß Polystyrol als wenig ölabweisende Substanz durch Ölaufnahme aus der Farbschicht seinen. Filmcharakter und damit seiine Eigenschaft, als Ausgleichisschicht zur Verhinderung· des Rollens dienen zu können, verlieren müsse.
Überraschenderweise tritt diese sicher erwartete Wirkung jedoch nicht ein. Trotz seiner im Vergleich mit anderen Kunstharzen, wie z. B. Polyvinylacetat, weitaus größeren Ölaufnahmefähigkeit kann mit Polystyrol ein praktisch rollfreies Karbonpapier erzeugt werden, dem aber zusätzlich eine Reihe von Vorteilen zukommt, die noch angeführt werden.
Die Tatsache des günstigen Verhalten© von Polystyrol könnte zum Teil möglicherweise: wie folgt gedeutet werden: Der ciarbophile Charakter des Polystyrols ist dafür maßgebend, daß dasselbe gegen Unterschiede in der Luftfeuchtigkeit unempfindlich ist und daher einen wirksamen Schutz der Papierfaser vor Feuchtigkeitiseinfiüssen bietet, die bekanntlich in1 erster Dinde für die Rollneigning eines Karbonpapiers verantwortlich sind. Das bisher verwendete Polyvinylacetat besitzt gegenüber Polystyrol einen mehr hydrophilen Charakter, wie schon aus seiner Löslichkeit in Alkohol hervorgeht, und ist aus diesem Grunde gegen Feuchtigkeitsreinflüsse viel empfindlicher als Polystyrol, bei welchem der hydrophobe Charakter durch die Unlöslichkeit in Alkohol zum Ausdruck kommt. Eine Schutzschicht von hydrophobem Polystyrol muß aus diesem Grunde auch unempfindlicher gegenüber den das Einrollen des Karbonpapiers hervorrufenden Feuchtigkeitseinflüssen sein.
Unabhängig von dem angeführten carbophilen Charakter des Polystyrols ist seine rollverhinidernde Wirkung außerdem noch durch den Temperaturausdehnungiskoeffizienten des Polystyrols begünstigt, welcher dem der Farbschicht wesentlich besser angeglichen ist als jene sämtlicher anderen Kunstharze. Ferner hat die Praxis bewiesen,
die erwartete Zerstörung eines aus Polystyrol bestehenden Ausgleichsfilms durch dlas Öl der Karbonsohicht nicht eintritt.
Ein weiterer Vorzug des Polystyrols gegenüber dem bisher verwendeten Polyvinylkunstharz liegt in der Möglichkeit, bei Polystyrol auch ohne Zusatz von Weichmachern jene Abreib- und Abschreibfeistigkeit des Rückens· zu erzielen, der bei Polyvinylacetat nur bei Anwesenheit von beträchtlichen Weichmachermengen ziu erzielen ist. Dies bedeutet eine Verbilligung des Arbeitsproduktes.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Karbonpapiers mit aus Polystyrol bestehender Rückenpräparation kann wie folgt vor sich gehen: Das Polystyrol wird zweckmäßig in gelöster Form aufgetragen, wobei sich die Verwendung von Trichloräthylen als Lösungsmittel empfiehlt. Dieser Lösung können, wie zum Teil an sich, bekannt, fäfbende Pigmente, wie Erdlfiarben, Mineralfarben!, Farblacke, Metall- (Bronze-) Fiarbeni oder Gemenge von diesen, zugegeben werden.
Geeignete Rezepte für Auftragsmiassen sind z. B. folgende:
1. 3 Teile Polystyrol, 3 Teile Titanweiß, 94 Teile Trichloräthylen;
2. S Teile Polystyrol, 2 Teile Miloriblau, 93 Teile Trichloräthylen;
3. 6,5 Teile Polystyrol, 4 Teile Lithopone, 89,5 Teile Trichlorätyhlen;
4. 5 Teile Polystyrol, 3 Teile Aluminiumbronze, 921TeUe Trichloräthylemj.
Es hat sich herausgestellt, daß es· für dasi angestrebte Resultat praktisch gleichgültig ist, ob Polystyrol mit einem größeren oder kleineren Ic-Wert Anwendung findet.
Zunächst wird das· Rofapapier mit einer derartigen Polystyrollösung, die, wie ersichtlich!, eine geringe Konzentration aufweist und allenfalls Pigmente enthält, so versehen^ daß ein Auftrag von 2i bis 3 g/m2 Trockensubstanz entsteht. Die Auftragsregulierung erfolgt 'durch. Anwendung eines Schabers older durch Spritzen. Für eine Durchniischjung des. Gutes- in- der Farbwanne ißt zu sorgein. Die Präparation erfolgt bei Zimmertemperatur. Das: Verdunsten! des> Lösungsmittels erfolgt durch eine au-f> etwa ioo° geheizte Walze, über welche die präparierte Bahn läuft. Durch Einbau eines· Windfiügels' kann· die Trocknung des imprägnierten Papiers wesentlich beschleunigt werden. Die Auftragung der Karbontmlasse erfolgt in an sich bekannter Weise.
Da die Dicke der rückseitig aufgebrachten Polystyrolschicht sehr gering ist, ist das erfindungB-gernäße Kohlepapier als Ganzes· wenig verdickt, was für die gleichzeitige Herstellung einer großen Zahl von Durchschlägen, wesentlich ist. Trotzdem nun 'die Auftragisschieht sehr dünn ist, hat sich doch gezeigt, daß die Widerstanidsfähiigkeiti des Papiere gegen die aufschlagenden Typen durch diesen Auftrag vergrößert wird sowie daß das Papier gegen Brechen als Folge von Knicken ader Falten wenig empfindlich ist, was insbesondere in
Anbetracht des Fehlens von Weichmachern in der Rückenpräparationsschicht bemerkenswert ist. Das erfindungsgemäße Kohlepapier zeichnet sich des weiteren auch durch eine vorzügliche Lagerfähigkeit und Unempfindlichkeit gegen die Einflüsse verschiedenster Klimata aus, was praktisch eine weitgehende Unifoormierung des Herstellungsverfahrens auch für solche Erzeuger bedeutet, die bisher genötigt waren, je nach dem Versandort des
ίο Produkts' verschiedene, mehr oder weniger temperatur- und feuchtigkeitsempfindliche Sorten herstellen zu müssen.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Polystyrolauftragung ist hinsichtlich der angestrebten Eigenschäften des fertigen Karbonpapiers eine so vorzügliche, daß es· auch möglich und empfehlenswert ist, an sich bekannte Auiftragsmassem in dünnster Schicht zu verwenden und darüber eine ebenfalls dünnste Polystyrolauftragung aufzubringen, wodurch es möglich ist, etwa schon vorhandene unid vorpräparierte Rohpapiere erfindungsgeinäß mit allen günstigen Wirkungen zu adaptieren.
Obgleich sich die Verwendrang pigmentierter Polystyrolauftragungen empfiehlt, um Verwechslungen der Farbseite und der Rückseite des· Karbonpapiers mit Sicherheit auszuschließen, wäre es· mit an sich gleich guten Ergebnissen auch- möglich, entweder hellfarbiges Karbonrohpapier mit einer unpigmentierten Polystyrolauftnagung zu versehen oder, wie üblich, zwar 'dunkel vorgefärbtes Rohpapier zu verwenden, jedoch die erwünschte Kontrastwirkung dadurch hervorzubringen:, diaß eine kontrastierende Pigmemtsc'hicht über oder unter der Polystytolschiiciht angebracht wird, welch letztere diann zweckmäßig pigmentfrei bleibt.

Claims (2)

Patentanspruch:
1. Kohlepiapier mit rückseitigem Kunistharzauftrag, dadurch gekennzeichnet, daß der rückseitige Auftrag aus Polystyrol besteht oder Polystyrol wenigstens in einer Menge enthält, die ausreicht, um die spezifischen Eigenschaften des- Polystyrols in 'der rückseitigen Auftragung zur Wirkung zu bringen.
2. Verfahren zur Herstellung von Kohlepapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dias Polystyrol in gelöster Form, vorzugsweise unter Verwendung von Trichloräthylen als Lösungsmittel, aufgetragen wind, wobei dieser Lösung färbende Pigmente und/ oder Farbstoffe beigesetzt sein können.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 695 979'.
9581 1.55
DEK581A 1949-10-27 1949-11-15 Kohlepapier mit rueckseitigem Kunstharzauftrag Expired DE922586C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK581A DE922586C (de) 1949-10-27 1949-11-15 Kohlepapier mit rueckseitigem Kunstharzauftrag

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AT701439X 1949-10-27
DEK581A DE922586C (de) 1949-10-27 1949-11-15 Kohlepapier mit rueckseitigem Kunstharzauftrag

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BE (1) BE495307A (de)
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GB (1) GB701439A (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE559387A (de) * 1956-07-19
US3453135A (en) * 1966-10-10 1969-07-01 Columbia Ribbon Carbon Mfg Curl-resistant transfer elements and methods for preparing same

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE695979C (de) * 1939-04-06 1940-09-07 Eleonore Raith Kohlepapier mit Rueckenbelag

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DE695979C (de) * 1939-04-06 1940-09-07 Eleonore Raith Kohlepapier mit Rueckenbelag

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CH278953A (de) 1951-11-15
FR1012636A (fr) 1952-07-15
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