DE92207C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D1/00—Steering controls, i.e. means for initiating a change of direction of the vehicle
- B62D1/02—Steering controls, i.e. means for initiating a change of direction of the vehicle vehicle-mounted
- B62D1/12—Hand levers
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Automatic Cycles, And Cycles In General (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf eine namentlich für vierräderige Motorwagen bestimmte
Lenkvorrichtung, bei welcher die beiden Lenkräder an für sich beweglichen Achsenköpfen
getragen werden und deren Verstellung behufs Wagenwendung für beide Räder in ungleichem
Mafse durch ein Gestänge in bekannter Weise so erfolgt, dafs die Radebenen sich annähernd
tangential zu den Lenkkreisen befinden. Gegenstand der Erfindung bildet ausschliefslich die
Einrichtung, wonach die Drehachsen der radtragenden Achsenköpfe, welche bisher der Regel
nach vertical oder vorwärts geneigt parallel (wie Fahrrad-Steuergabeln) angeordnet wurden,
in etwa verticaler Ebene divergirend oder geneigt so angebracht werden, dafs die Achsenlinien
ungefähr den Berührungspunkt jedes bezüglichen Rades auf der Fahrbahn treffen. Der Vortheil und Zweck djeser neuen Lenkvorrichtung
beruht wesentlich darauf, dafs die Verstellbeeinflussung, welcher die Räder auf unebener Fahrbahn und bei gerader Fahrtrichtung
unterliegen können, vermindert wird, und dafs für diesen Fall eine Art »Selbstlenkung«,
wie bei gewöhnlichen Fahrrädern, zum Vortheile gröfserer Lenksicherheit zu erzielen
ist.
Auf beiliegender Zeichnung ist:
Fig. ι eine Seitenansicht des Wagens mit Aufrifsdarstellung des Wagenvordertheils,
Fig. 2 ein Grundrifs des Wagens in einer Lenkstellung, wobei die Lenkspindel im Schnitt
und ein Stück des Wagenvordertheils abgebrochen dargestellt ist,
Fig. 3 eine Theildarstellung bezw. Hinteransicht eines der Lenkräder in seiner Anordnung
mit dem schrägachsigen Drehlingszapfen,
Fig. 4 eine auf den Schwingzapfen des Radträgerschaftes bezügliche Einzelansicht.
Die vordere Traverse A' des Wagens trägt mittelst eines von dem abwärts vorspringenden
Schemeljoche c (Fig. 4) aufgenommenen Königsbolzens b den fest mit dessen Kopf verbundenen
Schaft α der Vorder- oder Lenkräder rr.
Der Achsschaft erhält keine Horizontaldrehbewegung, wie bei den gewöhnlichen Wagen,
sondern die Lenkung geschieht bei starrer Festhaltung des Schaftes in der Horizontallage
durch die eigentümliche Verstellung der Radebenen. Zu diesem Zweck sind nach Fig. 3
die Radzapfen ρ mit Drehlingszapfen q verbunden, die in aufrecht geneigter Achslage an
den Gabelenden a' des Achsschaftes α schwingen und mit Stellarmen u versehen sind. An die
Stellarme u greifen gelenkig die Enden einer Schubstange ν an.
Erfährt diese Schubstange ν nun eine Seitwärtsbewegung,
so müssen sich offenbar die beiden Räder um die Drehlingsachse (q) schwingend
bewegen, so dafs eine Aenderung der Fahrtrichtung bedingt wird. Bei solcher Wendung
des Wagens mufs das innere Rad einen Bogen beschreiben, der einen kleineren Krümmungsradius
hat als der von dem ä'ufseren Rade beschriebene. Damit dieses gehörig und ohne
Gleitbewegung geschehen kann und die Räder sich zu den Lenkkreisen tangential stellen, ist
dafür Sorge getragen, dafs das innere, mit kürzerem Bogen gelenkte Rad mit weiterem
Winkelausschlag gedreht wird als das andere. Diesem Zweck wird, wie bekannt, dadurch
entsprochen, dafs die Entfernung der Angriffsenden der Schubstange ν kürzer bemessen
wird als der gegebene Abstand der Drehlingsachsen q q (Fig. 2), d. h. dafs man den Stellarmen
uu, sofern sie hinten angebracht sind, eine einwärts gegen einander gerichtete Lage
giebt. Würden die Stellarme u u nach vorn gerichtet angenommen werden, so müfsten
zu demselben Zweck die Arme in Auswärtsstellung und die Schubstange ν langer als der
Abstand q q angeordnet werden.
Die Drehlingszapfen q q sind nicht vertical stehend, sondern in einer Winkelstellung so
angebracht, dafs die Achsenlinien, wenn verlängert, ungefähr den Berührungspunkt des
Rades r mit der Fahrbahn treffen (Fig. 3).
Zur Einstellung dient folgende, namentlich aus Fig. ι ersichtliche Vorrichtung. Die event,
federnde Schubstange ν ist in ihrer Mitte mittelst Kugel- oder Universalgelenks mit einem bügeiförmigen Hebel e verbunden, welcher andererseits
an einer horizontalen Achse beim Unterende des Lenkpfostens f angelenkt ist, um
vermöge dieser Verbindung einen die Drehung mitmachenden Uebertragungsarm zu bilden,
der gleichwohl die Federungsbewegung des Wagengestelles nicht beeinträchtigt. Selbstverständlich
ist die Verbindung der Schubstange ν bei den Stellarmen ebenfalls mittelst Kugeloder
Universalgelenks zu bewerkstelligen. Der die Lenklage des Gliedes e und somit der
Schubstange ν bestimmende Pfosten f ist in Lagern i i am Wagenvordertheil gelagert und
am Oberende mit der Hebellenkstange I verbunden.
Der vortheilhafte Einflufs, welchen die beschriebene schrägachsige Anordnung der Drehlingszapfen
q q, deren Achsenlinien die Fahrbahn an oder nahe dem Punkte der Radberührung
treffen sollen, mit sich bringt, erklärt sich folgendermafsen:
Bei den Wendebewegungen (Fig. 2) umhüllt jede Radebene zufolge jener Anordnung naturgemäfs
einen Kegel, als dessen Spitze der Berührungspunkt des Rades mit der Fahrbahn
sich ergiebt; daher kommt das Rad r bei der Lenkung in eine schiefe Lage, so dafs es auf
der Fahrbahn mit einseitiger Kantenberührung zu laufen veranlafst wird, ein Fehler, der aber
durch eine gerundete oder ballige Form des Radlaufreifens bedeutungslos gemacht werden
kann.
Zieht man zunächst die Lenkanordnung eines gewöhnlichen Fahrrades in Vergleich, so
bemerkt man, dafs hier, wo ebenfalls die Lenkschaftachse annähernd auf den Radberührungspunkt
der Fahrbahn oder zweckmäfsiger etwas vor denselben trifft, bekanntlich eine Art
»Selbstlenkung« bezw. eine selbsttätige Lenkung ohne Mithülfe der Hände des Fahrers
möglich ist. Diesen Vortheil der Selbstlenkung für die Einrichtung eines Wagens mit Motorbetrieb
zu gewinnen, ist deshalb von grofser Wichtigkeit, weil hauptsächlich in gerader, der
Regel nach schnellerer Fahrt die Möglichkeit allzu leichter Abweichung nach der einen oder
anderen Seite bezw. das Umschlagen der Lenkstange verhängnifsvoll sein kann. Während
das Umlenken an den Curven langsam, mit Vorsicht und Aufmerksamkeit, somit verhältnifsmäfsig
sicher geschieht, ermüdet die Aufmerksamkeit des Fahrers, der ein Motorfuhrwerk bedient, erfahrungsgemäfs leichter in
gerader Strecke, wo eine höhere Fahrgeschwindigkeit die Regel ist. '
Bei der bisherigen bekannten Ausführung der Doppelradlenkvorrichtung, von welcher
die vorliegende Vorrichtung eine Verbesserung darstellt, und für welche die jeder Radebene
parallele (bezw. verticale Lage der Drehlingszapfen kennzeichnend ist, wurde es als Uebelstand
empfunden, dafs sich der vorwärtstreibende Radantrieb und der dadurch zu
überwindende rückwärtswirkende Reibungswiderstand sich nicht in günstiger Weise aufheben
können, weil die Einwirkungen sich nicht an gleicher Stelle geltend machen und weil die Tendenz auftritt, dafs sich das Rad
selbst um die durch den Drehlingszapfen neben dem Rade gegebene Achse drehend verstellt,
wodurch der Anlafs zu Lenkverstellung gegeben ist. Freilich heben sich die Verstellungsmomente, wenn gleiche Fahrbahnwiderstände
dem linken und rechten Lenkrade begegnen, auf; indessen bleibt die Gefahr bestehen, dafs,
wenn zufällig ein Unterschied hinsichtlich der Bahnwiderstände auftritt, die Verstellungsursache
voll wirksam wird und ein Herausschleudern der Lenkstange aus der Hand des Fahrers
möglich ist, der dadurch zeitweise die Controle über das Fuhrwerk verliert. Bei der Einrichtung
nach vorliegender Erfindung, gemäfs welcher die Drehlingsachsen die Fahrbahn an
dem Radberührungspunkt schneiden, ist die bezeichnete Tendenz oder ein aus den Fahrbahnwiderständen
sich herschiebendes Drehmoment hinsichtlich Verstellung der Radebene aus der Richtung nicht vorhanden. Aus diesem Grunde
lenkt sich die neue Vorrichtung nach Art eines gewöhnlichen Fahrrades, bei welch letzterem
offenbar die Eigenschaft der Selbstlenkung nicht etwa von der Thatsache des Coincidirens von
Lenkspindelachse mit Lenkradebene abhängt, sondern vielmehr selbst dann wirksam bliebe,
wenn man sich die Lenkradgabel in eine gewisse Schiefstellung zum Lenkschaft derselben
Gabel gebogen denkt und nur voraussetzt, dafs die Lenkspindelachse den Fahrbahnboden
an (oder nahe vor) dem Berührungspunkte des Lenkrades trifft.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Lenkvorrichtung für Wagen mit tangential zu den Lenkkreisen einstellbaren Lenkrädern, dadurch gekennzeichnet, dafs die Lenkachse (q) jedes Lenkrades so schräg gestellt ist, dafs ihre Verlängerung die Fahrbahn im oder nahezu im Berührungspunkte des Rades mit der Fahrbahn schneidet, zu dem Zwecke, eine unbeabsichtigte selbstthätige Lenkung aus der geraden Richtung heraus zu verhindern.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE92207C true DE92207C (de) |
Family
ID=363758
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT92207D Active DE92207C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE92207C (de) |
-
0
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