DE9212488U1 - Vorrichtung zum Überwachen von belichteten Filmen - Google Patents
Vorrichtung zum Überwachen von belichteten FilmenInfo
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bei der Lagerung älterer Spielfilmen auf Nitrat- oder Zelluloidmaterialbasis in
geschlossenen Behältern, wie Filmdosen und dgl., besteht die Gefahr, daß sich das
Nitrat- oder Zelluloidmaterial unter Bildung von Säuredämpfen zersetzt. Diese Erscheinung ist in der Fachwelt unter dem Begriff "Vinegar-Syndrom" (Essig-Syndrom)
bekannt. Der chemische Zersetzungsvorgang benötigt keinen Sauerstoff, so daß auch ein luftdichter Abschluß der Filmrollen unbehelflich wäre. Um in
Filmarchiven eine Zerstörung der wertvollen älteren Spielfilme durch eine solche
Zersetzung zu verhindern, werden dort in regelmäßigen Abständen die Filmrollen umgespult, was indessen keine sichere Methode darstellt, da die Zersetzungsgeschwindigkeit von der Umgebungstemperatur und der speziellen chemischen
Zusammensetzung des Filmmaterials abhängig ist. Aus diesem Grund wird in der Fachwelt die Möglichkeit diskutiert, mit Hilfe von Farbindikatoren, welche bei einer
bestimmten Säurekonzentration ihre Farbe ändern, die Konzentration der freigesetzten
Säuredämpfe in einer Filmdose zu überwachen. Diese Überwachung setzt voraus, daß durch eine kleine Öffnung in der Filmdose der streifenförmige Farbindikator
in das Innere der Filmdose eingeführt und durch die Bedienungsperson die Farbe des eingeführten Farbindikators abgelesen wird. Diese Überwchsungsmethode
ist jedoch ziemlich mühsam und zeitaufwendig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, die Überwachung von
Filmen auf chemische Zersetzung ihres Filmmaterials zu vereinfachen und vorzugsweise zu automatisieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Überwachungsvorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist als "Überwachungsauge" mit eingebautem
Farbindikator und Vergrößerungslinse ausgebildet, welches in jede zu überwachende
Filmdose in eine Ausnehmung der Seitenwand eingesetzt wird. Das von der Vergrößerungslinse
erzeugte Bild des Farbindikators ist infolge der Vergrößerung gut erkennbar und kann entweder von einer Bedienungsperson durch bloßes Hinsehen
ohne weitere Zusatzmaßnahmen inspiziert oder im Sinne einer automatischen Überwachung von einer opto-elektronischen Abtasteinrichtung abgetastet und
elektronisch ausgewertet werden.
Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt in vertikaler Richtung durch eine erste
Ausführungsform einer als "Überwachungsauge" konzipierten Überwachungsvorrichtung;
Fig. 2 einen Schnitt in horizontaler Richtung durch eine weitere, von einer
opto-elektronischen Abtasteinrichtung abgetasteten Überwachungsvorrichtung
nach der Erfindung, und
Fig. 3 einen Schnitt in vertikaler Richtung durch die zweite
Ausführungsform gemäß Fig. 2.
Die in Fig. 1 dargestellte Überwachungsvorrichtung 1 umfaßt ein rotationssymmetrisches
Gehäuse 10, das vorzugsweise aus elastischem Kunststoffmaterial als Spitzgußteil hergestellt ist. Das Gehäuse 10 besteht aus einem topfförmigen Unterteil
11 und einem flachen, deckeiförmigen Oberteil 13, wobei im Falle von Fig. 1
das Oberteil 13 mit dem Unterteil 11 durch eine Schraub- oder Bajonettverriegelung
lösbar verbunden ist und im Falle von Fig. 2 und 3 das Oberteil 13 mit dem Unterteil 11 baulich integriert ist. Das Gehäuse 10 ist mit seinem Unterteil 11 in
eine Wandausnehmung 21 eines geschlossenen Filmbehälters 20, z.B. Filmdose
eingepaßt, welcher zur Lagerung eines nicht-dargestellten, bespielten Films aus
Nitrat- oder Zelluloidmaterial dient. Da sich, wie eingangs dargelegt, derartiges
Filmaterial unter Bildung von Säuredämpfen auch bei luftdichtem Einschluß zersetzt, wird der Zustand des in dem Behälter 20 eingeschlossenen Films mittels
der Vorrichtung 1 überwacht.
Am Boden des Unterteils 11 befindet sich eine Öffnung 12, die vorzugsweise als
Schlitz ausgebildet ist, der sich über den gesamten Durchmesser des Bodens erstreckt und zwei Funktionen besitzt. Zum einen läßt sich das Unterteil 11 infolge
der schlitzförmigen Öffnung 12 geringfügig unter Verringerung der Schlitzbreite zusammendrücken und damit leichter in die Wandausnehmung 21 einsetzen. Beim
Loslassen des zusammengedrückten Unterteils 11 federt das Unterteil 11 aufgrund
seiner Materialelastizität gegen den Rand der Wandausnehmung 21 und paßt sich auf diese Weise exakt an die Wandausnehmung 21 an. Zum anderen wird über die
Öffnung 12 eine fluidische Verbindung mit dem Inneren des Filmbehälters 20 hergestellt. Über die Öffnung 12 können die im Inneren des Behälters 20 gebildeten
Säuredämpfe zu einem streifenförmigen Farbindikator 50 gelangen, der innerhalb des Gehäuses 10 am Boden des Unterteils 11 vorzugsweise so angebracht ist, daß
sein Schwerpunkt auf der Rotationsachse des Gehäuses 10 liegt. Zur Befestigung ist
der Farbindikator 50 beispielsweise in eine Bodenvertiefung eingepaßt. Der Farbindikator 50 ändert bei einer bestimmten Säurekonzentration der zugeführten
Säuredämpfe seine Farbe, z.B. von grün auf gelb, so daß von der momentanen Farbe des Farbindikators 50 auf den Zersetzungsgrad des Filmmaterials im Inneren
des Behälters 20 geschlossen werden kann. Um die Farbe des Farbindikators 50 erkennen zu können, ist in dem Oberteil 13 eine konzentrische Lichtdurchtrittsöffnung
14 angebracht, welche den Blick auf den Farbindikator 50 von außen her freigibt.
Zwischen dem Unterteil 11 und dem Oberteil 13 des Gehäuses 10 ist eine
Vergrößerungslinse 40 angebracht, die in eine Eindrehung am flanschförmigen Abschnitt des Unterteils 11 eingesetzt und durch das Oberteil 13 mit dem Rand der
Lichtdurchtrittsöffnung 14 gehalten wird. Die Vergrößerungslinse 40 erzeugt bei Beleuchtung ein Bild des Farbindikators 50, dessen Farbe als Färbung der Linse 40
leicht von außen selbst in einem größeren Augenabstand von einer Kontrollperson erkennbar ist. Um die Helligkeit des mittels der Linse 40 erzeugten Bildes zu
verbessern, ist der Umgebung des Farbindikators 50 lichtreflektierend ausgebildet.
Hierzu kann der Boden des Unterteils 11 (Fig. 1) und ggfs. auch noch die Innenwand
seines flanschförmigen Abschnitts (Fign. 2 und 3) mit einer z.B. aufgedampften Spiegelschicht oder aufgesetzten, spiegelnden Metallplatte versehen
werden.
Anstelle einer Ablesung der Färbung der Linse 40 (d.h., der Farbe des
Farbindikators 50) durch eine Kontrollperson ist auch eine automatische Farberfassung und -auswertung mit Hilfe einer in den Fign. 2 und 3 dargestellten
opto-elektronischen Abtasteinrichtung 60 möglich. Die Abtasteinrichtung 60 umfaßt
eine diffus strahlende Lichtquelle 61, die unter einem spitzen Winkel zur Rotationsachse des Gehäuses 10 angeordnet ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Dabei
schneidet die optische Achse der Lichtquelle 61 die mit der Rotationsachse des Gehäuses 10 zusammenfallende optische Achse der Linse 40 an der äußeren
Oberfläche der Linse 40. Das von der Vorrichtung 1 reflektierte Licht repräsentiert
das von der Linse 40 erzeugte Bild des Farbindikators 50. Dieses reflektierte Licht
wird auf der lichtempfindlichen Oberfläche einer Fotodiodenanordnung 62 der optoelektronischen Abtasteinrichtung 60 abgebildet und in ein elektronisches Signal
umgewandelt, welches in einer nachgeschalteten, nicht dargestellten Auswerteelektronik
hinsichtlich seines Helligkeitspegels ausgewertet wird. Die Helligkeit der Abbildung bzw. der Helligkeitspegel des elektronischen Signals korrespondiert mit
der jeweiligen Farbe des Farbindikators 50. Dessen grüne Farbe ist dunkler und damit weniger hell als dessen gelbe Farbe, wodurch eine eindeutige Entscheidung
über die zu überwachende Konzentration der gebildeten Säuredämpfe im Inneren des
Behälters 20 anhand des Helligkeitspegels des elektronischen Signals am Ausgang der Fotodiodenanordnung 62 ermöglich wird.
Um die opto-elektronische Abtasteinrichtung in einem Lagerraum mit übereinander
gestapelten Filmbehältern 20 vor jedem einzelnen, mit der Vorrichtung 1 versehenen
Filmbehälter 20 positionieren und die dort vorhandene Indikatorfarbe abtasten zu
können, ist die Abtasteinrichtung 60 an einem Schlitten 90 angebracht, der in horizontaler Richtung auf einer schwalbenschwanzförmigen Schlittenführung 70
motorisch verschiebbar ist. Die Schlittenführung 70 ist wiederum an einer vertikalen
Führungsstange 80 in vertikaler Richtung motorisch verschiebbar, so daß sich eine
Verstellmöglichkeit der Abtasteinrichtung 60 in zwei Koordinatenrichtungen ergibt.
Zur motorischen Verschiebung des Schlittens 90 und der Schlittenführung 70 können in nicht dargestellter Weise Spindelantriebe oder Linearmotoren verwendet
werden.
Claims (7)
- ANDREAS SCHMITZERRebenweg 41Kehlheim AS 7VORRICHTUNG ZUM ÜBERWACHEN VON BELICHTETEN FILMENANSPRUCHEVorrichtung zum Überwachen von belichteten, in geschlossenen Behältern wie Filmdosen oder dgl. gelagerten Filmen, welche sich bei längerer Lagerung in Umgebungstemperatur unter Bildung von Säuredämpfen zersetzen, mit einem Farbindikator, der bei Erreichen einer bestimmten Konzentration der Säuredämpfe in dem geschlossenen Behälter seine Farbe ändert, gekennzeichnet durch folgende Markmale:a) Ein Gehäuse (10), das mit seinem Unterteil (11) in eine Ausnehmung (21) des Filmbehälters (20) einsetzbar ist, wobei der Farbindikator (50) am Boden des Unterteils (11) angebracht ist und über eine Öffnung (12) im Unterteil (11) in fluidischer Verbindung mit dem Inneren des Filmbehälters (20) steht, undb) eine Linse (40), welche in einem Abstand vor dem Farbindikator (50) zwischen dem Unterteil (11) des Gehäuses (10) und einem mit dem Unterteil (11) verbundenen oder lösbar verbindbaren Oberteil (13) angebracht ist, wobei das Oberteil (13) eine Lieh !durchtrittsöffnung (14) aufweist, welche im Strahlengang der Linse (40) positioniert ist und das von der Linse (40) erzeugte Bild des Farbindikators (50) freigibt.-2-
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das Unterteil (11) des Gehäuses (10) aus elastischem Material besteht und daß die Öffnung (12) im Boden des Unterteils (11) schlitzförmig ausgebildet ist, welche ein Einsetzen des Unterteils (11) in die Ausnehmung (21) des ge-Filmbehälters (20) unter Verengung der Schlitzbreite der Öffnung (12) mit anschließendem Ausfedern des elastischen Unterteils (11) gegen die Ränder der Ausnehmung (21) gestattet.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (11) zumindest in der Umgebung des Farbindikators (50) lichtreflektierend ausgebildet ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die lichtreflektierende Umgebung des Farbindikators (50) durch eine auf den Boden des Unterteils (11) aufgebrachte Spiegelschicht oder aufgesetzte Spiegelplatte gebildet ist.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine opto-elektronische Abtasteinrichtung (60), bestehend aus einer Lichtquelle (61) und einer Fotodiodenanordnung (62), vor der Lichtdurchtrittsöffnung (14) des Oberteils (13) positionierbar ist, welche das von der Linse (40) erzeugte Bild des Farbindikators (50) auf der Fotodiodenanordnung (62) abbildet, wobei die mit einer Farbänderung des Farbindikators (50) verbundene Helligkeitsänderung der Abbildung elektronisch erfaßbar und auswertbar ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Achsen der Lichtquelle (61) und der Fotodiodenanordnung (62) einen spitzen Winkel mit der optischen Achse der Linse (40) einschließen.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die opto-elektronische Abtasteinrichtung (60) an einem Schlitten (90) gelagert ist, welcher längs einer in einer ersten Koordinatenrichtung verschiebbaren Schlittenführung (70) in einer zweiten Koordinatenrichtung verschiebbar ist.
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