Patentanwalt
Dipl.-Ing. Günther Rau
Bielefeld
Dipl.-Ing. Gerd Grass, 4930 Detmold
Antrieb für Treppenaufzüge
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine an einem unteren und oberen Führungsrohr mittels Laufrädern verschieblich gelagerte
Lastaufnahmeeinrichtung eines Treppenaufzugs.
Die bekannten Treppenaufzüge weisen in der Regel zwei Führungsholme auf, an denen der Fahrstuhl oder die Lastaufnahmeeinrichtung
mittels Rollen geführt ist. Für die Transportbewegung des Fahrstuhls werden zusätzliche Mittel vorgesehen. In der DE-OS
2556534 wird eine ortsfeste Zahnstange verwendet, mit der ein Antriebsritzel am Fahrstuhl kämmt. Eine andere bekannte Aufzugseinrichtung
(DE-OS 2946780) sieht eine Antriebsschnecke am Fahrstuhl vor, die mit einer Mehrzahl von zwischen den Führungsholmen
angeordneten Segmentplatten zusammenarbeitet.
Neben den für die Transportbewegung erforderlichen Konstruktionselementen,
die sich nicht günstig auf das Design der Treppenaufzüge auswirken, ist auch die Geräuschbelästigung im Betrieb
der Einrichtungen als nachteilig zu nennen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den technischen Aufwand neben den Führungsholmen für den Transport weitgehend zu
reduzieren und eine Antriebseinrichtung zu beschreiben, die mit zwei in regelmäßigen Abständen durch senkrechte Stäbe mitein-
ander verbundenen Führungsholmen auskommt, die einen im Design günstigen und soliden Ersatz für das Treppengeländer
darstellen. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Merkmalen der Unteransprüche angeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig.l eine Seitenansicht des Fahrgerüsts an einer Treppe
mit einer Lastaufnahmeeinrichtung und der schematischen Anordnung des Laufrollenantriebs,
Fig.2 die Ansicht des oberen Rollenkäfigs teilweise geschnitten und
Fig.3 eine Teilansicht der der Lastaufnahmeeinrichtung zugekehrten
Seite des oberen Rollenkäfigs.
Das Fahrgerüst für den Treppenaufzug mit dem erfindungsgemäßen
Antrieb (Fig.l) besteht aus einem oberen und einem unteren Führungsholm 1 bzw. 2, die durch eine Mehrzahl von Senkrechtstäben
3 mit gleichen Abständen voneinander verbunden sind. Die Senkrechtstäbe 3 sind mit einer kurzen rechtwinkligen Abbiegung
5 ihres oberen Endes (Fig.2) seitlich am oberen Führungsholm 1, im mittleren Bereich mit einem kurzen rechtwinkligen Ansatz
seitlich am unteren Führungsholm 2 (Fig.l) und an ihrem unteren Ende mit einem parallel zu den Führungsholmen 1 und 2 angeordneten
Längsholm 9 verbunden. Das Fahrgerüst liefert durch diese Ausgestaltung ein nach den geltenden Bauvorschriften
vollständiges Treppengeländer.
Entsprechend dem lotrechten Abstand der beiden Führungsholme 1 und 2 sind seitlich an einer Lastaufnahmeeinrichtung 10 in
deren mittlerem Bereich zwei im wesentlichen gleich gestaltete Rollenkäfige 12 und IA schwenkbar um eine Welle 16 bzw. 17 gelagert.
Die Welle 16 des oberen Rollenkäfigs 12 (Fig.2 und 3)
wird durch einen an der Lastaufnahmeeinrichtung 10 befestigten Elektromotor 18 über ein Untersetzungsgetriebe 20 angetrieben,
während die Welle 17 des unteren Rollenkäfigs 14 den Antrieb über eine Rollenkette 22 von einem Kettenrad 24 erhält,
das fest mit Welle 16 des oberen Rollenkäfigs 12 verbunden ist. Die Welle 17 selbst ist in einem Rahmenteil 25 der Lastaufnahme
drehbar gelagert.
Die weiteren Einzelheiten der Rollenkäfige 12 und 14 sind übereinstimmend
ausgebildet, sie werden anhand der Fig.2 und 3 für den oberen Rollenkäfig 12 erläutert.
Die vom Untersetzungsgetriebe 20 angetriebene Welle 16 ist auf der einen Seite in der außen liegenden zum oberen Führungsholm
1 hingewandten großen Lagerplatte 26, und auf der anderen Seite in dem Lagerplattenoberteil 28 drehbar gelagert (Fig.3). Ein
fest mit der Welle 16 verbundenes Stirnrad 30 kämmt mit zwei Stirnrädern 31 und 32, die mit den Wellen 33 bzw. 34 fest verbunden
sind und wie die Welle 16 in der großen Lagerplatte 26 und in dem Lagerplattenoberteil 28 drehbar gelagert sind.
In Fig.2 ist zur Vereinfachung der Darstellung nur das mit dem Stirnrad 30 zusammenarbeitende Stirnrad 32 mit der Welle 34
abgebildet. Stirnrad 32 kämmt mit dem auf einer Welle 36 befestigten Stirnrad 38 und in entsprechender Weise kämmt das
Stirnrad 31 mit dem auf einer Welle 39 befestigten Stirnrad Die Wellen 36 und 39 sind auf der einen Seite in der großen
Lagerplatte 26 und dem Lagerplattenunterteil 42 (Fig.3) drehbar gelagert.
Die Wellen 34 und 36 (Fig.2) tragen auf ihren Wellenstümpfen
an der Außenseite der großen Lagerplatte 26 je eine Laufrolle 44 bzw. 46, die mit ihrer an den kreisförmigen Ausschnitt des
Führungsholms 1 angepaßten Auskehlung beidseitig am Führungsholmen anliegen. In gleicher Weise liegen die auf den Wellen
33 und 39 angeordneten (nicht dargestellten) Laufrollen am
Führungsholmen 1 an. Der erforderliche Anpreßdruck der Laufrollen 44 und 46 am Führungsholm 1 wird durch zwei Druckfedern
48 erzeugt, die zwischen dem Lagerplattenoberteil 28 und dem Lagerplattenunterteil 42 angeordnet sind. Hierzu weisen die
Lagerplattenteile Ausschnitte 50 und 51 auf, in denen die Druckfedern 48 durch Bolzen 52 zentriert nebeneinander liegen.
In Gewinde des Lagerplattenunterteils 42 eingesetzte Spannschrauben 54 ermöglichen die Einstellung der notwendigen Federspannung.
Obwohl an sich eine einzige Druckfeder 48 ausreichend ist, wurden bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
aus Platzgründen und angepaßt an die Stärke der Lagerplattenteile 28 und 42 zwei entsprechende Schraubenfedern als Druckfedern
gewählt. Bemerkenswert ist, daß durch die Hebelwirkung mit dem längeren Hebelarm auf der federbelasteten Seite und
dem kürzeren Hebelarm auf der Laufrollenseite der Wellen 34 und 36 eine erhebliche Verstärkung des Anpreßdrucks der Laufrollen
44 und 46 am Führungsholm 1 erzielt wird. Durch den Einsatz von je zwei Rollenpaaren in den beiden Rollenkäfigen
12 und 14 wird ein besonders betriebssicherer Antrieb für die Lastaufnahmeeinrichtung geschaffen, der durch den hierdurch
möglichen verminderten notwendigen Anpreßdruck der einzelnen Laufrollen und damit entsprechend geringerem Verschleiß eine
wesentlich verlängerte Lebensdauer der Antriebselemente garantiert.
Schut&zgr;anSprüche
1. Antrieb für eine an einem unteren und oberen Führungsrohr mittels Laufrollen verschieblich gelagerte Lastaufnahmeeinrichtung
eines Treppenaufzugs, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Lastaufnahmeeinrichtung (10) schwenkbar
gelagerten Laufrollen (44, 46) paarweise einander gegenüberliegend und an den Führungsrohren (1, 2) anliegend
gleichzeitig angetrieben sind.