DE9203574U1

DE9203574U1 - Halte- und Distanzierungssystem

Info

Publication number: DE9203574U1
Application number: DE9203574U
Authority: DE
Original assignee: 2H Kunststoff GmbH
Current assignee: Brentwood Europe GmbH
Priority date: 1992-03-17
Filing date: 1992-03-17
Publication date: 1993-07-15
Anticipated expiration: 2002-03-18

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halte- und Distanzierungssytstem für strangförmige Bauteile, insbesondere Rohre oder Schläuche für die Durchleitung von Medien, nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.

Derartige Halte- und Distanzierungssysteme werden vorzugsweise zum Festlegen von Rohren einer Fußbodenheizung eingesetzt, können jedoch auch für die Anordnung von Rohren oder Schläuchen an Gebäudewänden oder Decken sowie für gewerbliche Anlagen verwendet werden.

Ein Halte- und Distanzierungssystem für strangförmige Bauteile ist in der älteren Gebrauchsmusteranmeldung 91 15 835.4 der Anmelderin beschrieben. Dieses System weist modulartig zu verlegende flächige Halteelemente auf mit in Gruppen angeordneten und von der Grundebene des Halteelements aufragenden Bauteilhaltern, mittels welchen die strangförmigen Bauteile festlegbar und zu Nachbarbauteilen distanzierbar sind, wobei die Bauteilhalter jeweils eine längliche, gestreckte Grundform aufweisen, wobei jeweils vier Bauteilhalter voneinander beabstandet rotationssymmetrisch um einen Mittelpunkt als Haltergruppe angeordnet sind, wobei sich ihre Längsachsen in dem Mittelpunkt schneiden und wobei ihre dem Mittelpunkt zugewandten Seiten jeweils zwei von der Grundebene des Halteelements aufragende und symmetrisch zu der zugehörigen Längsachse angeordnete Halteflächen aufweisen, die in einem Winkel von 30 bis 45° zur Längsachse stehen und mit Rückhaltemitteln für ein eingelegtes strangförmiges Bauteil ausgebildet oder versehen sind.

Das vorangehend beschriebene Halte- und Distanzierungssystem hat sich in der Praxis durchaus bewährt, es wurde

jedoch als nachteilig empfunden, daß die Halterung der strangförmigen Bauteile im wesentlichen durch gleichmässig beabstandete Halteelemente erfolgt, die rasterartig auf einer Grundebene angeordnet sind. Dabei liegen die Rasterlinien etwa parallel zu den Außenkanten der üblicherweise allgemein rechteckigen Grundebene. Die Hauptverlegungsrichtung der strangförmigen Bauteile liegt parallel zu den Rasterlinien und damit auch etwa parallel zu den Bodenkanten für den Fall einer Nutzung für eine Fußbodenheizung.

Die Halterung der strangförmigen Bauteile soll diese bei geradem Verlauf genauso sicher in der gewählten Lage halten wie in Bögen, Krümmungen und Schlaufen. Nun ist aufgrund der rückstellenden Federkraft der meist elastischen Bauteile, wie Rohre und Schläuche, in den Bögen, Krümmungen und Schlaufen eine festere Halterung erforderlich als bei geradem Verlauf, bei dem aufgrund fehlender Rückstellkräfte der Bauteile nur eine weniger feste Halterung erforderlich wäre. Diesem Zustand kann bis zu einem gewissen Grade durch eine dichtere Anordnung von Halteelementen auf der Grundebene abgeholfen werden. Eine größere Anzahl von Halteelementen bedeutet jedoch einen höheren Fertigungs- und Montageaufwand und somit höhere Kosten. Außerdem hat die Belegungsdichte mit Halteelementen ihre Grenze dort, wo nicht mehr genügend Fläche für die strangförmigen Bauteile zur Verfügung steht.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Halte- und Distanzierungssystem für strangförmige Bauteile derart weiterzuentwickeln, daß eine sichere Halterung von strangförmigen Bauteilen bei geradem und gekrümmtem Verlauf mit weniger Halteelementen erreicht wird, wodurch der Fertigungs- und Montageaufwand verringert und die zur Verlegung der Bauteile zur Verfügung stehende Fläche erhöht wird.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem gattungsgemäßen Halte- und Distanzierungssystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Schutzanspruchs 1.

Die Halteelemente liegen erfindungsgemäß auf Schnittpunkten eines vorzugsweise quadratischen Rasters, welches gegenüber der allgemein rechteckigen Grundebene um einen spitzen Winkel &bgr; gedreht ist.

Zweckmäßig liegt der Winkel &bgr; im Bereich von etwa 10° bis etwa 35°; in einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Tangens &bgr; einen Wert von 1/3 auf, was einem Winkel &bgr; von etwa 18° 16' entspricht.

Dabei ist von Bedeutung, daß die Halteelemente so auf der Grundebene befestigt sind, daß sie eine Festlegung der strangförmigen Bauteile zumindest auf Hauptverlegungslinien ermöglichen, die parallel beabstandet zu den Seitenkanten der Grundebene verlaufen. Weitere Verlegungslinien sind zweckmäßig in Diagonalrichtung zu den Hauptverlegungslinien, d.h. unter 45° dazu, vorgesehen.

Die Gestaltung der Halteelemente ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es können je nach Art der strangförmigen Bauteile verschiedenartige, ein- oder mehrteilige Halteelemente eingesetzt werden.

Die Anordnung der Halteelemente nach der bevorzugten Ausgestaltung mit einem Tangens &bgr; = 1/3 hat die Wirkung, daß ein seitenkantenparallel festgelegtes gerades strangförmiges Bauteil, z.B. ein Rohr, einen Abstand zwischen zwei festlegenden Halteelementen L aufweist, der etwa dreimal so groß ist wie der Abstand 1 zwischen zwei benachbarten Halteelementen.

Eine weitere Wirkung der bevorzugten Ausgestaltung ist, daß bei einer Umlenkung eines strangförmigen Bauteils um

etwa 90° eine Festlegung durch Halteelemente in einem Abstand von etwa 1 und etwa /2+1 bei diagonalem Verlauf und somit eine engere und festere Halterung erfolgt.

Wenn Halteelemente eingesetzt werden, die eine Festlegung auch in ihrem Randbereich ermöglichen, wird ein entsprechend dimensioniertes strangförmiges Bauteil auf der Länge L von einem zusätzlichen Haltelement festgelegt, das etwa bei 1/3 L angreift.

Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß mindestens ein zusätzliches, auf dem Schnittpunkt der Diagonalen zwischen vier benachbarten Halteelementen 10 angeordnetes Halteelement 11 vorgesehen ist. Dadurch wird eine Verdichtung von Halteelementen in den Bereichen erreicht, in denen stark gekrümmte strangförmige Bauteile festgelegt werden.

Zweckmäßig sind die auf der Grundebene angeordneten ein- oder mehrteilige Halteelemente gleichartig ausgebildet und gleichmäßig auf Schnittpunkten der Rasterlinien angeordnet, die im Sinne der vorliegenden Erfindung gedachte Hilfslinien und keine körperlich ausgeprägten Merkmale sind.

Es ist auch möglich, ausgewählte Bereiche der Grundebene frei von Halteelementen zu gestalten, wenn das für den Einsatz zweckmäßig ist, z.B. zur Verbesserung der Begehbarkeit.

Eine bevorzugte Ausgestaltung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt in

Figur 1 schematisch ein Halte-und Distanzierungssystem

gemäß der Erfindung in Draufsicht und Figur 2 ein Beispiel eines zu verwendenden Halteelemen-

tes in Draufsicht und in gegenüber Figur 1 vergrößerter Darstellung.

Mit Bezugnahme auf Figur 1 weist ein Halte- und Distanzierungssystem auf einer rechteckigen Grundebene 12 mit Seitenkanten A, B eine Vielzahl von in einem quadratischen Raster mit Rasterlinien R, R' angeordneten Halteelementen 10 auf, die rein schematisch durch Kreise angedeutet sind. Die Halteelemente 10 sind so gestaltet, daß sie eine Festlegung von strangförmigen Bauteilen 20, 21, 22, 23 in den Richtungen parallel zu den Seitenkanten A, B, quer zu den Seitenkanten A, B und diagonal in Winkeln von 45 und 135° zu den Seitenkanten A, B gestatten. Die Halteelemente 10 haben untereinander jeweils einen Abstand 1. Die Rasterlinien R, R¹ schneiden sich mit den Seitenkanten A, B in einem Winkel ß.

Das durch die Mittellinie angedeutete Bauteil 20 verläuft parallel zur Seitenkante A und wird von zwei mit einer Länge L beabstandeten Halteelementen 10 in deren Mitte festgelegt.

Das auch nur durch eine Mittellinie angedeutete Bauteil 21 verläuft in einem Bogen und erfährt dabei eine Richtungsänderung von etwa 90°, wobei es von drei Halteelementen 10 festgelegt wird.

Das ebenfalls durch eine Mittellinie gekennzeichnete Bauteil 22 verläuft in einer engen Krümmung mit einer Richtungsänderung von etwa 180°, wobei es von zwei Halteelementen 10 und einem zusätzlichen Halteelement 11 festgelegt wird, das auf dem Schnittpunkt der Diagonalen von vier benachbarten Halteelementen 10 angeordnet ist. Damit ist eine besonders enge Festlegung erreicht.

Das ebenfalls nur angedeutete Bauteil 23 verläuft parallel zur Kante A und wird auf der Länge L von drei Halte-

elementen 10 jeweils an deren äußerem Bereich festgelegt.

Mit Bezugnahme auf Figur 2 weist ein in Form eines Beispiels dargestelltes Halteelement 10 acht Bauteilhalter 13 auf, die symmetrisch um einen gemeinsamen Mittelpunkt M angeordnet sind. Die Bauteilhalter 13 ragen von der Grundebene 12 auf und haben eine Höhe, die etwa dem Durchmesser d des festgelegten Bauteils 20 entspricht. Die am Bauteil 20 angreifenden Flanken der Bauteilhalter 13 sind zweckmäßig hinterschnitten und elastisch verformbar, so daß das Bauteil 20 einfach eingedrückt und dadurch festgelegt wird.

In dem beispielhaften Halteelement 10 sind strangförmige Bauteile wahlweise in den strichpunktiert gezeichneten Verlegewegen festlegbar.

Claims

1 - Schutzansprüche:

1. Halte- und Distanzierungssystem für strangförmige Bauteile, insbesondere Rohre oder Schläuche für die Durchleitung von Medien, zur Anordnung auf einer Montagefläche, wie Boden-, Wand-, Decken- oder Gehäusefläche, mit einer Vielzahl von auf Schnittpunkten eines allgemein rechteckigen Rasters auf einer allgemein rechteckigen Grundebene (12) angeordneten flächigen Halteelementen (10) mit in Gruppen angeordneten und von der Grundebene des Halteelementes aufragenden Bauteilhaltern (13), mittels welchen die strangförmigen Bauteile (20, 21, 22, 23) zumindest parallel zu den Außenkanten A, B der allgemein rechteckigen Grundebene (12) festlegbar und zu Nachbarbauteilen distanzierbar sind,

dadurch gekennzeichnet, daß die Linien R, R¹ des allgemein rechteckigen Rasters mit den Außenkanten A, B der allgemein rechteckigen Grundebene (12) einen spitzen Winkel &bgr; bilden.

2. Halte- und Distanzierungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das allgemein rechteckige Raster quadratisch ist.

3. Halte- und Distanzierungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel &bgr; zwischen etwa 10° und etwa 35° beträgt.

4. Halte- und Distanzierungssvstem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel &bgr; einen Tangens &bgr; von 1/3 aufweist.

5. Halte- und Distanzierungssvstem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein zusätzliches, auf dem Schnittpunkt der Diagonalen zwischen vier benachbarten Halteelementen (10) angeordnetes Halteelement (11) vorgesehen ist.

6. Halte- und Distanzierungssvstem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halteelemente (10) und das zusätzliche Halteelement (11) gleichartig sind.