DE920229C - Selbststabilisierende, elastisch ausgeglichene Aufhaengung bei Fahrzeugen - Google Patents
Selbststabilisierende, elastisch ausgeglichene Aufhaengung bei FahrzeugenInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 15. NOVEMBER 1954
M 5840 III63c
bei Fahrzeugen
Die Erfindung 'bezieht sich auf eine selbststabilisierende,
elastisch ausgeglichene Aufhängung für Fahrzeuge, die sich vorzugsweise in einer Richtung
bewegen und an vier Rädern bzw. an vier wirkungsfähigen
Stellen (Punkten) aufgehängt sind.
Es sind Bauarten von Kraftfahrzeugen mit konjugierter
(s. später) Federung mit vier tatsächlichen oder wirkungsfähigen Unterstützungen sowie die
Stabilisierung einer solchen Federung 'bekannt, die bei manchen Ausführungsformen, beispielsweise als
Ausgleichsfederung, naturgemäß labil ist. Dabei wird unter konjugierter Federung zweier Räder
bzw. Radgruppen eines Fahrzeuges eine Federung verstanden, bei der bei Stoß auf ein Rad (Radgruppe)
die Federn beider Räder in Reihe beansprucht werden, also weich wirken, während bei
Belastung der Federung durch die Last des Fahrzeuges die Federn parallel arbeiten, also hart
wirken. Bei solchen Bauarten werden meistens zwei Räder derselben Seite, d. h. zwei benachbarte Räder,
durch geeignete Organe miteinander verbunden, die auf Biegung oder Zug oder auf beide Belastungsarten beansprucht werden. Hieraus ergibt sich, daß
zur Verwirklichung dieses Gedankens Umleitungen erforderlich werden, die solche Ausführungsformen
schwer und kompliziert machen. Außerdem werden zur Verbindung der beiden Federn weitere Elemente
benötigt, von denen je eines je einem Rad zugeordnet ist.
Darüber hinaus ist die Abfederung unter Anwendung von Torsionsstäben 'bekannt. Die hierdurch
erreichte Vereinfachung der Abfederung ist
zwar ein Vorteil, jedoch steht diesem die Notwendigkeit einer gewissen Anzahl von zusätzlichen
Elementen gegenüber, die erforderlich sind, um die Stabilität um die Querachse sicherzustellen, um
eine Gegenwirkung gegen Nickschwingungen zu erzielen.
Die Nachteile der vorbekannten Bauarten werden durch die konjugierte Federung nach der Erfindung
beseitigt.
ίο Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht
darin, daß die beiden Räder oder gemeinsam abgestützten Radgruppen jeder Fahrzeugseite durch
mindestens ein die konjugierte Federung verwirklichendes elastisches Glied verbunden sind, auf das
sich der Rahmen in der Nähe von den beiden Rädern oder Rädergruppen abstützt, und daß durch geeignete
Anordnung von Verbindungsgliedern zwischen Rädern und elastischen Elementen eine
Federkennlinie erhalten wird, die bei Stoß auf ein Rad stärker als proportional ansteigt, während
die Rückholkräfte beim Neigen des Rahmens gegen die Fahrbahn schwächer als proportional
zunehmen.1.
Diese Kennlinien werden durch geeignete Wahl der Längen von Hebeln und der Winkelwerte zwischen den verschiedenen Gliedern der Anordnungen
erhalten, die jedes Rad oder Radgruppe ein und derselben Seite mit dem entsprechenden elastischen
Zwischenglied verbinden. Eine Verbindung zwisehen den beiden seitlich ausgeglichenen Anordnungen
ist nicht notwendig.
Nach einer ersten Ausführungsart wird die Anordnung zum Aufbau der für die Stabilisierung
nötigen Rückholkraft in zwei Teile aufgelöst. Jede Teilanordnung wird zwischen Rad und elastisches
Glied eingeschaltet.
Nach einer zweiten Ausführungsart sind die Anordnungen, die die vorher erwähnten Kennlinien
bestimmen, anstatt zwischen den Rädern und dem elastischen Federglied in der Mitte des elastischen
Federgliedes vorgesehen, das in diesem Fall selbstverständlich in zwei Teilglieder zerfällt.
Diese Ausführung erlaubt es, die Drehstäbe an Stützhebeln der Achsschenkelträger zu befestigen,
eine Anordnung, die in gewissen Fällen bedeutende Vorteile bietet.
Bei einer solchen Ausführung ist es natürlich möglich, die Stäbe durch andere elastische Glieder, z. B.
Blattfedern, zu ersetzen, die nach dem Grundgedanken der Erfindung angeordnet sind, oder einen
Drehstab mit einer Blattfeder zusammenwirken zu lassen, eine Ausführung, die eine weitere Abwandlungsart
darstellt.
In der Zeichnung sind drei .beispielsweise Ausführungsformen
der konjugierten Federung nach der Erfindung in Anwendung auf ein Kraftfahrzeug
näher veranschaulicht.
Fig. I zeigt perspektivisch eine Rahmenhälfte mit unabhängigen Vorderrädern und einer Hinterachse
mit der neuen Aufhängung; Fig. II zeigt einen Grundriß desselben Ausführungsbeispiels;
Fig. III und IV sind Schnitte nach den Linien A-B und C-D der Fig. II, von vorn nach hinten gesehen, d. h. entgegen der Fahrtrichtung;
Fig. III und IV sind Schnitte nach den Linien A-B und C-D der Fig. II, von vorn nach hinten gesehen, d. h. entgegen der Fahrtrichtung;
Fig. V und VI zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel im Aufriß und Schnitt, .bei dem eine
Rahmenhälfte mit der Aufhängung nach der Erfindung ausgestattet ist;
Fig. VII und VIII zeigen in kleinem und großem Maßstab die mittlere Anordnung zur Auslösung von
Stabilisierungsmomenten;
Fig. IX und X zeigen eine weitere abgewandelte Ausführung im Aufriß und Schnitt, bei der eine
Rahmenhälfte mit der Aufhängung nach der Erfindung versehen ist;
Fig. XI und XII zeigen in kleinem und großem Maßstab die mittlere Anordnung zur Auslösung von
Stabilisierungsmomenten.
Die Glieder, die den Gegenstand der neuen Erfindung bilden, sind stark ausgezogen, während die
anderen Organe, wie Rahmen, Räder, Motor, Kühler, Steuerrad usw., nur in dünnen Linien angedeutet
sind. Zum besseren Verständnis der Fig. I bis IV, IX und X sind die verschiedenen Führungsorgane
der Achsen, die nicht zum Gegenstand der Erfindung gehören, nicht gezeigt.
Die Querstrebe 2 des Rahmens 1 in Fig. I bis IV
trägt das Gelenk 3 des oberen Dreieckhebels 4 und das Gelenk 5 des einfachen unteren Hebels 6. Die
Achsschenkelträger des Vorderrades 7 sind an den beiden Hebeln 4 und 6 angelenkt.
Eine Kurbelstange 8 ist einerseits bei 9 an dem Hebel 6 und andererseits bei 10 an dem Hebel 11
angelenkt, der an einem Drehstab 12 befestigt ist. Der Stab wird an seinem vorderen Ende durch ein
Lager 13 an der Querstrebe 2 geführt.
Der Drehstab wird in der Nähe der Hinterachse 14 durch ein Lager 15 an dem Rahmen 1 geführt.
Ein Hebel 16, der an diesem Ende des Drehstabes 12 befestigt ist, stellt die Verbindung zu der Hinterachse
14 mittels einer Kurbelstange 17 her, die an einem Bund 18 an der Hinterachse angeordnet ist.
Wie die Fig. II bis V zeigen, sind beide Rahmenseiten mit den gleichen Organen versehen.
Da die Stabilität um die Querachse durch ein Rückhol- oder Stabilisierungsmoment gewährleistet
ist, das abhängig von der Neigung des Rahmens zu dieser Achse sich aufbaut, ist keine zusätzliche
Rückholvorrichtung oder zusätzlicher Stabilisator vorgesehen.
Da ein nach der Erfindung aufgehängtes Fahrzeug keine Neigung zu Nickschwingungen hat,
braucht keine besondere Vorrichtung gegen solche vorgesehen zu werden.
Daraus folgt, daß diese praktische Ausführung höchst einfach ist. Sie erfordert tatsächlich nur
zwei Drehstäbe, die sich vorzugsweise von dem Vorderteil zu dem Hinterteil des Rahmens, und
zwar auf jeder Fahrzeugseite ein Drehstab, erstrecken. Es gibt jedoch Fälle, in denen aus gewissen
Gründen die Befestigung des Stabes an einem Stützhebel des Vorderrades, des Hinterrades
oder beider Räder wünschenswert ist. Da es in solchen Fällen nicht möglich ist, die Anordnung zur
Auslösung der Stäbilisierungsmomente zwischen
Hebel und Stäben einzuschalten, wird ihr ein Platz in der Mitte jedes Stabes zugewiesen, der sich in
dieser Ausführung aus zwei Teilen zusammensetzt.
Die Fig. V bis VIII beziehen sich auf ein solches Ausführungsbeispiel. Die Achsschenkelträger der
unabhängigen Vorderräder 21 sind an dem Rahmen 22 mittels eines einfachen unteren Hebels 23 und
eines oberen Dreieckhebels 24 angelenkt. An diesem letzteren bzw. seiner Achse befestigt, erstreckt sich
der Drehstab 25 fast bis zur Mitte zwischen Vor derund Hinterrad. Hier wird er durch ein Lager 26 an
dem Rahmen 22 geführt. Der Hebel 27 an dem Drehstab 25 greift mittels einer Kurbelstange 28 eines
ähnlichen Hebels 29 an dem Drehstab 30 an, der an seinem vorderen Ende durch das Lager 31 geführt
wird und an seinem hinteren Ende an einem unteren Dreieckhebel 32 (oder dessen Achse) des Achsschenkelträgers
des Hinterrades 33 'befestigt ist. Dieser letztere ist außerdem noch mittels eines
oberen einfachen Hebels 34 an dem Rahmen befestigt.
Die vergrößerte Ansicht der Anordnung in Fig. VIII zeigt deutlich die Auslösung eines Stabilisierungsmomentes.
In der Zeichnung entsprechen die Lagen A, B, C eines Hebels den Lagen C, B, A
des anderen Hebels, und umgekehrt.
Eine weitere Ausführungsart wird beispielhaft nachstehend beschrieben. Bei gewissen Konstruktionen
werden zur Aufhängung der Hinterräder bzw. der Hinterachswelle Blattfedern, als Auslegerfedern
angeordnet, benutzt. Diese Ausführung hat den Vorteil, das Gewicht des Rahmens in einem bestimmten
Maß zu verringern.
Die Fig. IX "bis XII zeigen die neue Aufhängung an einem solchen Rahmen, z. B. mit unabhängigen
Vorderrädern und einer Hinterradachse.
Die Achsschenkelträger der unabhängigen Vorder räder 41 sind an dem Rahmen 42 mittels einfacher
unterer Hebel 43 und oberer Dreieckhebel 44 angelenkt. Am letzteren Hebel bzw. dessen Achse ist
ein Drehstab 45 befestigt, der bis in die Nähe des vorderen Endes einer Blattfeder 49 reicht. Der
Hebel 47 an dem Stab 45 ist mittels einer Verbindung 48 mit der Blattfeder 49 verbunden, die um
eine Achse 50 an ihrer Halterung drehbar gelagert ist und sich mit ihrem hinteren Ende auf der
Hinterachse 51 mittels einer 'bekannten Vorrichtung 52 abstützt.
Die vergrößerte Darstellung der mittleren Anordnung in Fig. XII zeigt deutlich, wie sich das Stabilisierungsmoment
auswirkt. Die Lagen A, B, C des Hebels 47 in der Zeichnung entsprechen den
Lagen C, B, A des vorderen Endes der Blattfeder 49, und umgekehrt.
Jede Ausführung nach der Erfindung gestattet also praktisch vollkommen die Löschung aller
Schwingungen einzig und allein durch die konjugierte elastische Aufhängung; weder auf den Rahmen
noch auf die Räder werden irgendwelche Schwingungen von den elastischen Zwischengliedern übertragen.
Die Anwendung von Stoßdämpfern ist folglich nicht mehr unbedingt nötig.
Die Erfindung, die bei Kraftfahrzeugen gleich gut auf Wagen mit Frontantrieb wie mit Hinterradantrieb
angewendet werden kann, läßt SiGh selbstverständlich
außerhalb der oben als Beispiele, jedoch nicht einschränkend beschriebenen Ausführungen
verschiedenartig praktisch ausführen.
Claims (3)
1. Selbststabilisierende, elastisch ausgeglichene Aufhängung mit in Längsrichtung
selbststabilisierender Vierpunktaufhängung (mit sogenannter konjugierter Federung) für sich
normalerweise nur in aioer Richtung bewegende Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Räder (7) oder gemeinsam abgestützten Radgruppen jeder
Fahrzeuglängsseite durch mindestens ein die konjugierte Federung verwirklichendes federndes
Glied (12) (z. B. Drehstab) verbunden slind, auf das sich der Rahmen (1) -iti der Nähe der
beiden Fahrzeugräder bzw. -radgruppen abstützt.
2. Vierpunktaufhängung nach Anspruch 1, bei der die konjugierte Federung zweier Räder oder
Radgruppen durch ein einziges elastisches Federglied auf jeder Fahrzeugseite gebildet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung zur Auslösung der für die zur Stabilisierung
nötigen Rückholkraft in zwei Teile (8, 11 und 16, 17) aufgelöst ist und jede Teilanordnung
(z. B. 8, 11) zwischen Rad (7) und elastischem Federglied (12) geschaltet ist, wobei die
Glieder jeder Teilanordnung bei Stoß auf ein Rad (Radgruppe) eine Federungskennlinie ergeben,
die stärker als proportional, also progressiv ansteigt, während die Rückholkräfte
beim Neigen des Rahmens schwächer als proportional
zunehmen.
3. Vierpunktaufhängung nach Anspruch 1, bei der die konjugierte Federung zweier Räder oder
Radgruppen durch zwei elastische Federglieder in Reihenanordnung gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung (26,27, 28,29, 31 bzw. 46, 47, 48) zur Auslösung der für die
zur Stabilisierung nötigen Rückholkraft zwischen diesen beiden elastischen Federgliedern
(25, 30 bzw. 45, 49) liegt, wobei die Glieder
jeder Teilanordnung bei Stoß auf ein Rad (Radgruppe) eine Federungskennlinie ergeben, die
stärker als proportional, also progressiv ansteigt, während die Rückholkxäfte beim Neigen
des Rahmens schwächer als proportional zunehmen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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