DE9200523U1 - Furnierbelegevorrichtung - Google Patents

Furnierbelegevorrichtung

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Description

Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Furnierbelegevorrichtung.
Bei der Herstellung von furnierten Platten ist es erforderlich, die Platten nach einem Reinigungsvorgang mit Leim zu beschichten, um nachfolgend das Furnier auflegen zu können. Die einzelnen Furnierblätter werden dabei manuell auf Platten aufgelegt und in Handarbeit ausgerichtet. Diese Vorgehensweise ist insbesondere bei größeren Anlagen nachteilig, da zum einem ein sehr hoher Personalaufwand erforderlich ist und da zum anderen die vielfältigsten Bedienungsfehler auftreten können. Insbesondere bei einer drei- oder vierreihigen Belegung der Beschickungsbänder treten beim Stand der Technik, insbesondere durch die relativ hohen Temperaturen, beispielsweise 150 0C, erhebliche Probleme auf.
Ein weiterer Nachteil des Standes der Technik besteht darin, daß zur Erzielung einer großen Pressfläche Etagenpressen mit erheblichen Abmessungen beispielsweise in Größen von 3,2m Breite und 5,6 m Länge erforderlich sind. Ein-Etagen-Drucklaufpressen sind jedoch nur bis zu einer maximalen Breite von etwa 2,6m manuell effektiv belegbar.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Nachteilen und der schwierigen Belegung der Platten mit Furnieren ist es erforderlich, daß die Bedienungsperson die Auflegung beobachtet und notfalls zum Zwecke von Korrekturen die gesamte Anlage stillsetzt.
Weiterhin ist es nachteilig, daß die Abstapelung nicht in der Breite der Standard-Rollenbahnausnutzung erfolgt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß in bekannten Anlagen Dickentoleranzen der Platten und/oder der Furniere nicht auftreten dürfen, da dies unweigerlich zu Betriebsstörungen oder Beeinträchtigungen der Qualität führen würde. So ist es insbesondere nicht möglich, verschiedene Dicken oder Stärken der zu furnierenden Platten in Kommissionen, das heißt in rasch aufeinanderfolgenden geringen Stückzahlen zu verarbeiten.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Problemen bei der Beschickung ergeben sich lange Beschickungswege innerhalb der Presse, wodurch für die zuerst belegten Teile die Gefahr einer Beschädigung oder Dejustierung besteht. Bei Kleinteilen besteht insgesamt ein schlechter Belegungsfaktor.
Zusätzlich ist bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ein hoher Energiebedarf erforderlich, um die gewünschten hohen Leistungen zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu zugrunde, eine Furnierbelegevorrichtung zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und kostengünstiger Herstellbarkeit leicht bedienbar ist und sich durch ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruches gelöst, die Unteransprüche zeigen weiter vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Furnierbelegevorrichtung zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Insbesondere ist es möglich, diese in Zusammenhang mit einer Mehretagenpresse zu verwenden, wodurch sich eine sehr hohe zur Verfügung stehende Fläche ergibt. Bei einem Standardmaß von 3,2 X 1,4 Metern und Zwei Kammern a 2 Etagen entspricht dies einer Pressfläche von 4,48 m2. Bei 4 Etagen ergibt sich eine zur Verfügung stehende Fläche von ca. 18 m2.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Furnierbelegevorrichtung besteht darin, daß zum Belegen lediglich eine Bedienungsperson erforderlich ist, welche mit hoher Effizienz die Furniere den Platten zuordnen kann. Da die Platten erfindungsgemäß durch das Übersetzgerät zutransportierbar sind, entfallen sämtliche aus dem Stand der Technik bekannte manuellen Handhabungsschritte. Durch die getrennte Magazinierung des oberen und des unteren Furniers ist es möglich, die Platte beidseitig mit unterschiedlichen Furnieren beispielsweise aus unterschiedlichen Hölzern, unterschiedlichen Materialien und unterschiedlicher Dicke zu belegen. Die Bedienungsperson kann die Zuführung des Furniers in einfachster Weise annehmen, da durch die beiden voneinander getrennten Magazine stets das jeweils benötigte Furnier der Bedienungsperson angeboten wird. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Furnier-Transport- und Ablegevorrichtung erfolgt eine sichere Zuführung des Furniers auch bei sehr großen Flächen, so daß die aus dem Stand der Technik auftretenden Bedienungsprobleme vollständig vermieden werden. Es lassen sich somit auch Platten mit sehr großen Abmessungen fehlerfrei mit Furnier belegen.
Besonders günstig ist es, wenn das Magazin für das obere Furnier und das Magazin für das untere Furnier jeweils übereinander angeordnet und horizontaler Richtung reversierend bewegbar sind. Hierdurch wird der Zugriff durch die Bedienungsperson vereinfacht, zugleich wird verhindert, daß die Bedienungsperson Furnier aus dem jeweils nicht benötigten Magazin ergreift, da dieses durch die reversierende Bewegung zurückgezogen ist, währen das jeweils benötigte Magazin in die direkte Zugriffsnähe der Bedienungsperson verschoben wurde.
Die Furnier-Transport-und Ablegeeinrichtung ist bevorzugterweise mit Zangen oder Klammern zum Halten der
Furniere versehen. Die Zangen oder Klammern werden hierbei bevorzugterweise horizontal von einem Einlegebereich durch die Transporteinrichtung bewegt, so daß eine exakte, stets reproduzierbare Ablegung der Furnier erfolgt.
Das Übersetzgerät ist bevorzugterweise in Form einer Portalstapeleinrichtung ausgebildet, welche seitliche Klammern aufweist, um die beleimten Platten zu greifen. Hierdurch ist es zum einem möglich, die Platten in sicherer Weise zu handhaben, zum anderen wird der Leimauftrag nicht beeinträchtigt. Weiterhin ist es möglich, im Bereich des Übersetzgerätes Ausrichteeinrichtungen vorzusehen, um die zutransportierten Platten exakterweise vorzupositionieren, bevor diese mittels des Übersetzgerätes auf die Transporteinrichtung überführt werden. Zu diesem Zwecke kann das Übersetzgerät mit einer Sensoreinrichtung versehen sein, um die Platten zu vermessen oder auszurichten. Die Sensoreinrichtung ist bevorzugterweise mit einem Steuergerät betriebsverbunden, welches den gesamten Arbeitsablauf steuert. So ist es auch möglich, die Dicke der Platten zu bestimmen, um die gesamte Anlage, insbesondere die Mehretagenpresse in optimaler Weise zu steuern.
Im Folgenden wird sich die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der Zeichnung beschreiben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Gesamtanlage zur Herstellung furnierter Platten,
Fig. 2 eine schematisierte Schnittansicht entlang der Linie II-II von Figur 1
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht des
Furnier-Transport-und Ablagebereiches gemäß der Blickrichtung des Pfeils III in Figur 2,
Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht des Furniermagazinbereichs gemäß der Blickrichtung des Pfeils IV von Figur 2,
Fig. 5 eine schematische Darstellung, in Seitenansicht, der einzelnen Arbeitsstufen bei der Auflegung der Furniere auf Platten.
Die Figur 1 Zeigt in der schematischen Draufsicht eine Gesamtanlage zur Herstellung furnierter Platten. Die Anlage umfaßt zunächst eine Eingangsvorrichtung für Platten, beispielsweise Spanplatten. Die Eingabeeinrichtung 16 ist mit einem Portal 17 mit Transportbändern und Vielfachsaugern ausgerüstet, wie des aus dem Stand der Technik bekannt ist. In Arbeitsrichtung nachfolgend ist eine Bürsteneinrichtung 18 nachgeordnet, in welcher die zugelieferten Platten gereinigt, insbesondere entstaubt werden. Der Bürsteneinrichtung 18 ist eine Leimauftragsmaschine 19 nachgeordnet, um beidseitig die erforderliche Leimmenge auf die Platten aufzutragen.
Nachfolgend zu der Leimauftragsmaschine 19 ist erfindungsgemäß ein Übersetzgerät 11 vorgesehen, welches mit einer Portalstapeleinrichtung 13 versehen ist. Die Platten werden auf einen Scheibenrollgang 20 zugeführt, um die Leimbeschichtung nicht zu beeinträchtigen. Über Spezialanschläge und Ausrichtnocken (nichtdargestellt) werden die einzelnen Platten ausgerichtet und entsprechend fixiert. Mittels der Portalstapeleinrichtung 13, welche mit seitlichen Klammern 14 zum Greifen der Platten 2 versehen ist, werden diese in einem geeigneten Arbeitsschritt auf ein Transportband einer Transporteinrichtung 7 abgelegt. Diese Transporteinrichtung dient als Belegeband.
Vor der Auflegung der Platten 2 auf die Transporteinrichtung 7 wird zunächst, wie im Arbeitsschritt I in Figur 5 dargestellt, ein unteres Furnier 9 auf die Transporteinrichtung 7 aufgelegt. Das untere Furnier 9 wird einem Magazin 5 für das untere Furnier 9 durch eine Bedienungsperson 21 entnommen. Wie sich aus der Darstellung der Figur 2 ergibt, ist das Magazin 5 für das untere Furnier 9 unterhalb eines Magazins 4 für das obere Furnier 8 angeordnet. Hierzu dient eine Furniermagazin-Einrichtung 3, welche mit einem reversierenden Antriebsmechanismus (im einzelnen nicht dargestellt) versehen ist, mit Hilfe dessen das obere und das untere Magazin jeweils horizontal vor- bzw. zurückbewegbar sind, so daß die Bedienungsperson das jeweils benötigte Magazin direkt angeboten wird.
Die Bedienungsperson 21 nimmt ein oberes oder ein unteres Furnier aus dem jeweils angebotenen Magazin und führt dieses einer Furnier-Transport- und Ablegeeinrichtung 6 zu. Diese umfaßt sich in Längsrichtung erstreckende Klammern 22 welche das jeweilige Furnier greifen und welche mit einer umlaufenden Fördereinrichtung 23, beispielsweise einer Transportkette verbunden sind. Durch die Fördereinrichtung 23 wird die jeweilige Klammer 22 mit den zugehörigen Furnieren 8 oder 9 über das Band der Transporteinrichtung 7 bewegt und an vorgegebener Stelle zum Ablegen des Furniers geöffnet. Die Darstellung des Arbeitsschrittes II gemäß Figur 5 zeigt einem derartigen Zustand, in welchem mehrere untere Furniere 9 auf die Transporteinrichtung 7 abgelegt sind.
Nachdem die unteren Furniere 9 auf die Transporteinrichtung 7 abgelegt wurden, erfolgt mittels der Portalstapeleinrichtung 14 das Auflegen einer oder mehrerer Platten 2 so wie dies in dem Arbeitsschritt III in Figur 5 dargestellt ist. Nachfolgend werden die Magazine 4 und 5 wechselseitig horizontal verschoben, so daß die Bedienungsperson nunmehr obere Furniere 8 aus dem Magazin 4 greift und in die
Klammern oder Zangen 22 einlegt. Hierdurch erfolgt eine Auflegung der oberen Furniere 8, bis der Zustand V von Figur 5 erreicht ist.
Die mit Furnier belegten Platten werden nunmehr einem Beschickkorb 10 zugeführt, wobei die Möglichkeit besteht, mittels einer nichtdargestellten Vorpresse das Furnier in das Leimbett einzudrücken.
Die Figuren 2 und 3 zeigen im einzelnen den Arbeitsbereich der Bedienungsperson, zur Erleichterung der Handhabung kann ein zusätzlicher Furnier-Legetisch 11 vorgesehen sein.
Aus dem Beschickkorb 10 werden die mit Furnier belegten Platten in die Mehretagen-Presse 12 überführt. Der Beschickkorb kann mehrere Etagen aufweisen, welche mit den zu verpressenden Werkstücken gefüllt werden können, so daß diese über Bandfolien in die Presse 12 einlaufen und unter Druck verpreßt werden können. Es besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, nur eine Etage in dem Beschickkorb 10 zu füllen und in der Presse zu verpressen. In Abhängigkeit von dem Arbeitszyklus werden die einzelnen Kammern des Beschickkorbs 10 bzw. der Presse 12 beschickt. Nach Ablauf der Presszeit werden die Werkstücke aus der Presse 12 in einen Entnahmekorb 24 überführt, welcher die Werkstücke auf ein Transportband transportiert, von welchem sie mit einem Portalstapelgerät 25 abgestapelt werden.
Die Figur 2 zeigt die beschriebene Anordnung in schematischer Seitenansicht, wobei insbesondere die horizontale reversierende Bewegung der Magazine 4 und 5 ersichtlich ist. Die Figur 3 dient zur nochmaligen Verdeutlichung dieser Zusammenhänge während die Figur 4 die Zuordnung der beiden Magazine 4 und 5 und die schematische Darstellung eines Reversierantriebs 26 zeigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine
hohe Kapazität aus. Es ist möglich, diese mit einer niedrigen Temperatur zu betreiben, wodurch Energie eingespart werden kann und wodurch sich Vorteile beim Schleifen und Abkühlen der Werkstücke ergeben. Die Furnierbelegevorrichtung ermöglicht eine effiziente Platzausnutzung, die Gesamtanlage ist sehr übersichtlich, sie benötigt insbesondere keine Gruben oder Fundamente und zeichnet sich durch eine geringe Bauhöhe aus, insbesondere hinsichtlich der Presse, welche seitliche Druckübertragungselemente aufweist. Die Bedienung der Gesamtanlage ist einfach und sicher und kann rationell mittels nur einer Bedienungsperson erfolgen, weil gewährleistet ist, daß die geleimten Platten nicht manuell gegriffen, plaziert und/oder ausgerichtet werden müssen. Hierdurch ergibt sich insbesondere eine ergonomische Vereinfachung der Arbeitsabläufe.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr ergeben sich für den Fachmann im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.

Claims (9)

Ansprüche
1. Furnierbelegevorrichtung, gekennzeichnet durch
- ein Übersetzgerät (1) zur Übergabe von beidseitig mit Leim beaufschlagten, zu furnierenden Platten (2),
- eine Furniermagazin-Einrichtung (3) mit zumindest einem Magazin (4) für ein oberes Furnier (8) und zumindest einem Magazin (5) für ein unteres Furnier (9),
- eine Furnier-Transport- und Ablegeeinrichtung (6),
- eine unter der Furnier-Transport- und Ablegeeinrichtung (6) angeordnete Transporteinrichtung (7) zum Ablegen des unteren Furniers (9), der Platten (2) des oberen Furniers (8).
2. Furnierbeigevorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch einen der Transporteinrichtung (7) nachgeordneten Beschickkorb (10).
3. Furnierbelegevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine dem Beschickkorb (10) oder der Transporteinrichtung (7) nachgeordnete Vorpresse.
4. Furnierbelegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (4) für das obere Furnier (8) oberhalb des Magazins (5) für das unter
Furnier (9) angeordnet ist und daß die beiden Magazine (4,5) in horizontaler Richtung entgegengesetzt reversierend bewegbar sind.
5. Furnierbelegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich unterhalb der
Magazine (4,5) für das Furnier (8,9) ein Furnier-Legetisch (11) angeordnet ist.
6. Furnierbelegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Furnier-Transport- und Ablegeeinrichtung (6) mit Zangen oder Klammern (22) zum Halten der Furniere (8,9) versehen ist, wobei die Klammern oder Zangen (22) horizontal von einem Einlegebereich (15) über die Transporteinrichtung (7) bewegbar und wahlweise zu öffnen oder zu schließen sind.
7. Furnierbelegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, das die Transporteinrichtung (7) in Form eines Transportbandes zur Förderung der mit Furnier (8,9) belegten Platten (2) zu einer Presse (12) bzw. einem Beschickkorb (10) ausgebildet ist.
8. Furnierbelegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzgerät (1) eine Portalstapeleinrichtung (13) mit Klammern zum seitlichen Greifen der beleimten Platten (2) umfaßt.
9. Furnierbelegevorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzgerät (1) eine Sensoreinrichtung zum Vermessen und/oder Ausrichten der Platten (2) umfaßt, welche mit einem Steuergerät betriebsverbunden ist.
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