DE918464C - Elektronenmikroskop - Google Patents
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Description
AUSGEGEBEN AM 27. SEPTEMBER 1954
N 5633 VIIIc j2ig
Elektronenmikroskop
Die Erfindung bezieht sich auf Elektronenmikroskope und insbesondere auf eine Verbesserung der
Objektivlinse eines solchen Instrumentes.
Die Bestrebungen im Zusammenhang mit der Bildgüte haben dazu geführt, daß man die Bohrung
einer magnetischen Elektronenlinse beträchtlich weiter macht, als es zum Durchlassen des Elektronenstrahles
erforderlich ist.
Die Linsenart wird auch von dem Abstand zwischen den Polschuhen (nachstehend Polabstand
genannt) bedingt. Eine Vergrößerung dieses Abstandes bewirkt, daß die die Elektronen zu der
Achse treibende magnetische Kraft über eine längere Strecke wirksam ist und die Stärke der
Linse zunimmt, sofern sich die Feldstärke nicht ändert. Die Aufrechterhaltung einer bestimmten
Feldstärke bei Vergrößerung des Polabstandes erfordert jedoch eine Vergrößerung der Anzahl
von Amperewindungen, und daher wird der Polabstand zwar verhältnismäßig groß gewählt, aber ao
nicht viel größer als die Weite der Bohrung.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine weite Bohrung und ein großer Polabstand
nicht immer zu dem günstigsten Ergebnis führen, sondern daß unter Umständen gerade ein kleiner as
Durchmesser der Bohrung Vorteile ergibt.
Das Elektronenmikroskop nach der Erfindung hat eine magnetische Objektivlinse mit großer Feldstärke
und einen im Verhältnis zum Polabstand geringeren Durchmesser der Bohrung, als bisher
üblich war. Infolge der Bauart dieser neuen Objektivlinse werden die in bezug auf die Konstanz
an die Arbeitsspannung und den Erregerstrom gestellten
Anforderungen äußerst niedrig.
Bei dem üblichen Elektronenmikroskop sollen diese elektrischen Größen, wenn man ein Auflösungsvermögen
von 60 Ä wünscht, sich nicht um mehr als 0,03 bzw. 0,06 °/o ändern. Um eine solche
Konstanz zu erreichen, ist eine verhältnismäßig verwickelte, elektronentechnisch wirkende Präzisionsvorrichtung
erforderlich. Bei dem Mikroskop nach der Erfindung kann diese entbehrt werden, da,
dank der auffällig kleinen Bohrung, die Brennweite der Linse klein ist. Eine kleine Brennweite bedeutet
wenig chromatische Aberration. Die zum Erzielen einer hinreichend kleinen Brennweite erforderliche
Feldstärke wird vom geringen Polabstand ermöglicht, der seinerseits durch die kleine Bohrung ermöglicht
wird.
Auf welche Weise eine Verringerung des Bohrungsdurchmessers eine Verringerung der
Brennweite ergeben kann, wird weiter unten erläutert, zunächst wird jedoch der Einfluß einer
Änderung des Polabstandes auf die Eigenschaften der elektromagnetischen Linse betrachtet.
Die Brennweite der elektromagnetischen Linse ist an erster Stelle von der Feldstärke abhängig.
Die magnetische Sättigung in den Polschuhen setzt jedoch der Steigerung der Feldstärke eine Grenze.
Ist diese einmal erreicht, so· kann die Feldstärke
nur noch auf Kosten vieler Amperewindtingen vergrößert
werden.
Eine größere Bemessung unter Beibehaltung der Feldstärke führt auch nicht immer zu einem
besseren Ergebnis. Dies trifft besonders für eine Objektivlinse zu. Werden die Polschuhe weiter voneinander
entfernt, wobei dafür Sorge getragen wird, daß sich die Feldstärke nicht ändert, so liegen
bei einem bestimmten Polabstand die Brennpunkte in dem wirksamen Teil des Magnetfeldes. Zum Erzielen
einer starken Vergrößerung wird der Gegenstand in der Nähe des Brennpunktes angeordnet.
Liegt dieser Punkt zwischen den Polschuhen, so führt eine weitere Vergrößerung der Linsenstärke
durch Vergrößerung des Polabstandes unter Aufrechterhaltung der Feldstärke bald zu einem negativen
Ergebnis.
Dies wird an Hand von Fig. 1 erläutert. In dieser Figur ist die optische Achse einer
magnetischen Elektronenlinse mit 1 und eine sich parallel zu dieser Achse erstreckende Bahn eines
Elektrons mit 2 bezeichnet. Das magnetische Linsenfeld ist über die Strecke A B wirksam. In
dieser Strecke unterliegt der Strahl einer Ablenkkraft. Wenn der Strahl 2 in das Gebiet der magnetischen
Wirksamkeit von links eintritt, wird er über den Punkt A hinaus zur Achse hingelenkt. Es wird
angenommen, daß die Feldstärke bzw. der Abstand A B so groß ist, daß der fragliche Strahl die
Achse ι in einem zwischen den Polschuhen liegenden Punkt F schneidet.
Abgesehen von sphärischer Aberration, wird jeder von links parallel zur Achse einfallende Strahl
diese Achse im gleichen Punkt F schneiden, der also ein Brennpunkt der Linse ist. Über den
Punkt F hinaus wird der Strahl in entgegengesetzter Richtung abgelenkt, und wenn der Teil F B der
Strecke .^5 größer ist als der Teil AF1 tritt der
Strahl aus der Linse heraus in einer nach der Achse zu gerichteten Richtung und schneidet diese Achse
wieder im Punkt o. Der Strahl hat also einen geraden Teil 2, einen gekrümmten Teil 2' und
wieder einen geraden Teil 2". Die Verhältnisse können auch derart sein, daß der Strahl die Achse r
bereits wieder in einem Punkt zwischen F und B schneidet.
Bei dem Elektronenmikroskop liegen die Verhältnisse wie oben geschildert, mit dem Unterschied,
daß das Elektron nicht von links, sondern von rechts aus dem Punkt ο kommt, wo z. B. die Elektronenquelle
angeordnet sein kann.
Der Punkt F ist der Bildpunkt o, der der Linse zugeordnet ist, die von dem in der Strecke FB
wirksamen Teil des magnetischen Feldes gebildet wird. So ist F' der dieser Linse zugeordnete Bildpunkt
des Punktes o', der in einer Ebene I durch ο senkrecht zur Achse 1 liegt. In der Figur ist ein
beliebiger Strahl dargestellt, der als eine Gerade 3" von o' aus sich in Form einer gekrümmten Linie 3'
derart im magnetischen Felde verläuft, daß er durch den Punkt F' hindurchgeht und in Form einer Geraden
3 aus der Linse heraustritt.
Abgesehen von Linsenfehlern, schneiden alle Strahlen aus dem Punkt ο die Achse im Punkt F,
und sie treten parallel zur Achse aus der Linse heraus. Alle Strahlen aus dem Punkt o' gehen durch
den Punkt F' und treten parallel zur Geraden 3 aus der Linse aus.
Ein im Punkt F angeordneter Gegenstand hat also sein Bild im Unendlichen. Wird er zu dem
Punkt P1 hin verstellt, so daß er im Punkt P' vom
Strahl 2' geschnitten wird, so entsteht ein reelles Bild, in dem der Abstand PP' zu p vergrößert ist,
d. h. der Abstand der Geraden 2 von der Achse 1. Je näher der Gegenstand an den Punkt F heranrückt,
um so stärker ist die Vergrößerung.
Im Teil PB der Strecke A B trägt also das
magnetische Feld nicht zur Vergrößerung bei, sondern
es bildet nur einen unerwünschten Kondensor, der außerdem Amperewindungen kostet. Wird der
Polabstand der Objektivlinse nicht größer als der Abstand AF gewählt, zuzüglich des Abstandes FP
des Brennpunktes von dem Gegenstand, so ergibt sich die maximale Linsenstärke mit einer minimalen
Anzahl Amperewindungen.
Da es jedoch schwierig ist, den Gegenstand gerade in dem Punkt anzuordnen, wo die Linsenwirkung
anfängt (dies würde darauf hinausgehen, daß der Gegenstand in der Ebene der Polschuhe oder sogar
in der Bohrung der Polschuhe angeordnet werden müßte), wird man den Polschuh noch etwas weiter
zurückschieben müssen.
Deutlichkeitshalber sind in Fig. 1 alle Abstände senkrecht zur Achse im Verhältnis zu den Abständen
in Richtung der Achse übertrieben dargestellt.
Bei dem Mikroskop nach der Erfindung hat die Objektivlinse einen Brennpunkt zwischen den
Polschuhen und einen Polabstand, der so wenig größer ist als der Abstand AF, daß das Feld
zwischen dem ersten Polschuh und dem Brennpunkt F keine schädliche Wirkung hat. Dies wird
durch Herabminderung des Durchmessers der Linsenbohrung auf ein Drittel oder einen noch
kleineren Teil des Polabstandes ermöglicht.
Der magnetischen Elektronenlinse kann eine Brennweite zuerkannt werden. Die Berührungsxo
linie des gekrümmten Teiles 2' des Strahles 2, 2', 2" im Punkt F schneidet die Verlängerung des geraden
Teiles 2 dieses Strahles im Punkt S. Der Abstand f zwischen diesem Schnittpunkt und der Ebene II
wird die Brennweite der Linse genannt und ist in einem homogenen Feld gleich— · AF.
Diese Brennweite wird nicht nur von der magnetischen Feldstärke, sondern auch von dem Bohrungsdurchmesser bedingt. Zur Beschränkung des
ao Astigmatismus wurde bisher die Bohrung nicht viel kleiner gewählt als der Polabstand. Je enger
nämlich die Bohrung, um so schwieriger ist es zu vermeiden, daß sie unrund wird, und eine unrunde
Bohrung führt Astigmatismus herbei.
as Bei der Erfindung ist nun die Erscheinung berücksichtigt,
daß in eine große Bohrung das Feld tief hineindringt. Die Kurve, die den Verlauf der
Feldstärke H in der Achse darstellt, weist dann drei Teile auf: einen leicht ansteigenden Teil, einen Teil
großer Feldstärke, in der ein Maximum auftritt, und wieder einen leicht abfallenden Teil. Fig. 2 der
Zeichnung stellt dies dar.
In der Strecke b hat das magnetische Feld eine bedeutend größere Ablenkkraft als in den Strecken a
und c. Die Stärke eines Linsenelements, das zwischen zwei zur Achse senkrechten Ebenen mit
einem gegenseitigen Abstand ds eingeschlossen ist, ist proportional zu H2 ds, und die gesamte magnetomotorische
Kraft ist Hds proportional. Wenn bei einer gegebenen Anzahl Amperewindungen, d. h. bei
einer bestimmten Größe der zwischen der Kurve k und der Achse eingeschlossenen Oberfläche, die
Teile α und c möglichst beschränkt werden, d. h. die
Oberfläche möglichst in der Strecke b zusammengezogen wird, so entsteht bei der gleichen Anzahl
Amperewindungen eine stärkere Linse. Um die Linse zu verbessern, wird also danach gestrebt
werden müssen, die Kurve k derart zu ändern, daß sie sich dem Rechteck r annähert, wobei die Summe
der schraffierten Oberflächen d und e gleich der schraffierten Oberfläche g ist. Die Kurve r könnte
den Verlauf der Feldstärke längs einer Geraden parallel zur Achse darstellen, die zwei Punkte der
Polflächen derselben Linse mit einem Abstand b verbindet.
Wenn Fig. 2 sich bezieht auf eine Linse, deren Strahlen von rechts kommen, trägt der Teil c, wie
bereits aus der Betrachtung von Fig. 1 hervorging, falls dieser Teil vor dem Gegenstand liegt, nicht
zur Vergrößerung bei. Der Teil α wirkt nach wie eine schwache Linse hinter der starken Linse, die
in der Strecke b wirksam ist. Das Ergebnis ist eine Verringerung statt einer Vergrößerung der Linsenstärke
durch den Teil a. Eine solche Erscheinung ist aus der Lichtoptik bekannt. Eine schwache Linse,
die um mehr als einen bestimmten Abstand von einer stärkeren Linse entfernt ist, hat als Ergebnis, daß
die Brennweite der Kombination größer ist als die der starken Linse allein. Für dünne Linsen ist dieser
bestimmte Abstand die Brennweite der schwächsten der beiden Linsen.
Zur Erläuterung der ungünstigen Wirkung des Ausläufers der Kurve k in Fig. 2 dient weiter Fig. 3
der Zeichnung. Diese zeigt die Bahn 5 eines Elektrons, das bei A1 in das magnetische Feld hineintritt.
Anfangs ist dieses Feld schwach, so daß in der Strecke α der Strahl S1 nur wenig gekrümmt wird.
Über diese Strecke hinaus wird die Elektronenbahn stärker gekrümmt, und am Punkt F1 schneidet sie
die Achse. Die Brennweite ist in diesem Fall fv
Hätte das magnetische Feld seine Ablenkkraft auf den Raum an der Strecke α vorbei konzentriert,
so daß der Strahl erst über den Punkt A2 hinaus gekrümmt wäre (für beide Fälle wird die gleiche
magnetomotorische Kraft angenommen), so wäre der Strahl 52 stärker gekrümmt, so daß er die Achse
im Punkt F2 schneiden würde unter einem größeren Winkel mit der Achse. Die Brennweite wäre dann
kleiner gewesen, d. h. f2.
Infolge der Wirkung des Ausläufers des Feldes ist der Abstand des Strahles von der Achse an der
Stelle, wo er in das starke Feld eintritt, kleiner, und der Krümmungsradius der Bahn ist in diesem Abstand
umgekehrt proportional.
Dies ist auch der Grund, weshalb es nutzlos ist, die Anzahl Amperewindungen größer zu machen,
als es zur Sättigung des Eisens erforderlich ist. Obwohl dadurch auch die Feldstärke vergrößert
wird, wird diese Vergrößerung wieder wettgemacht infolge der Verringerung des Abstandes von der
Achse, den die Strahlen beim Hereintreten in den zentralen Teil haben, da infolge der Sättigung ein
starker Ausläufer des Feldes in der Bohrung des Polschuhs entsteht.
Die Forderung, daß eine Verringerung der Bohrungsweite den Astigmatismus zunehmen läßt
infolge der unvermeidlichen Unrundheit, ist richtig, wenn das magnetische Feld verhältnismäßig tief in
die Bohrung des Polschuhs eingreift. Die Bohrung der Objektivlinse im Elektronenmikroskop nach der
Erfindung ist jedoch so eng im Vergleich zu ihrem Polabstand, daß die Ausläufer des Feldes die Linse
nicht mehr wesentlich abschwächen und auch keinen merklichen Astigmatismus hervorrufen.
Dies läßt sich vermutlich wie folgt erklären. In dem ringförmigen Raum zwischen den zwei
(parallelen) Polflächen ist das magnetische Feld praktisch homogen, aber am Rand der Bohrung
haben die magnetischen Kraftlinien eine stärkere Konzentration als außerhalb desselben. An diesem iao
Rande ist also das Eisen eher gesättigt als am übrigen Teil der Polflächen. Eine weniger starke
Konzentration der magnetischen Kraftlinien an dieser Stelle ermöglicht eine stärkere Erregung und
somit eine größere wirksame Feldstärke. Diese Verringerung der Kraftlinienkonzentration entsteht
durch Verengung der Bohrung. Die Kraftlinien divergieren dann weniger stark, so daß die Unhomogenität
des Feldes geringer wird. Je mehr der Homogenität des Feldes angenähert wird, desto
weniger Einfluß hat die Form des Durchschnittes der Bohrung, da die inhomogenen Teile des Feldes
dann um so weniger zu der Gesamtstärke der Linse und somit zum Astigmatismus beitragen. Je näher
die Polschuhe zusammengerückt werden, desto ίο stärker wird die Kraftlinienkonzentration an den
Rändern. Daher können die Vorteile des kurzen Polabstandes, den die Objektivlinse gemäß der Erfindung
hat, nicht erzielt werden, ohne daß auch die Bohrung verhältnismäßig klein gemacht wird.
Die Objektivlinse des Elektronenmikroskops nach der Erfindung weist also eine Kombination von
Eigenschaften auf, die als Gesamtergebnis eine Verbesserung der Linsengüte haben und folgendermaßen
zusammengefaßt werden können. i. Die maximale Feldstärke ist so groß, daß die
Magnetisierung des Eisens an der Sättigungsgrenze ist. Die Größe der maximalen Feldstärke ist abhängig
von der Qualität des Magnetmaterials. Für das übliche Eisen beträgt sie 21 400 Gauß; für eine
Legierung hauptsächlich aus Eisen und Kobalt in einem Verhältnis von 3:2 kann sie bis 23 000 Gauß
gesteigert werden.
2. Der Polabstand ist hinreichend groß, den Gegenstand zwischen dem innerhalb der Polschuhe
liegenden Brennpunkt und dem ersten Polschuh anzuordnen; er ist aber so klein, daß die vor dem
Brennpunkt wirksamen magnetischen Kräfte sich nicht störend auswirken. Es hat sich ergeben, daß
er zu diesem Zweck nicht größer zu sein braucht als der Wert dmax, der in Millimeter durch die Formel
1.5
100
1000
ausgedrückt wird.
Dabei bezeichnet E die Spannung in Kilovolt, mit der die Elektronen beschleunigt werden.
Da jedoch bei einer Linse mit großer Bohrung die Polschuhe nicht so nahe aneinander herangerückt
werden können wie bei einer Linse mit kleiner Bohrung, ohne eine beträchtliche Feldkonzentration
an dem Rand der Bohrung hervorzurufen, muß die folgende, mit 3 bezeichnete Bedingung berücksichtigt
werden, soll die Bedingung 2 erfüllt werden.
3. Der Durchmesser der Bohrung ist maximal ein Drittel des Polabstandes.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel einer Objektivlinse für ein Elektronenmikroskop nach der Erfindung in
einem Schnitt mit einer Ebene durch die Achse. In dieser Figur bezeichnet 11 einen Teil der Eisenwand
des Mikroskops. Eine ringförmige Kammer, die von den zwei Jochplatten 12, 13 und dem Zwischenteil
14 aus ferromagnetischem Material gebildet wird, enthält einen Spulenkörper 15 aus
Messing. Der Wickelraum dieses Spulenkörpers wird von einem Zwischenflansch 16 in zwei Teile 17
und 18 geteilt, die je eine Erregerspule enthalten.
An den Dornen 19 und 20 der Jochplatten sind mit Muttern 21, 22 die Polschuhe 23 und 24 befestigt,
die aus einer Legierung hauptsächlich aus Eisen und Kobalt hergestellt sind.
Die Platten 12, 13 und die Polschuhe 23, 24 haben
eine zentrale Bohrung, so daß ununterbrochene Kanäle 25 und 26 gebildet werden, die in die
Objektkammer 27 münden.
In dem Zwischenflansch 16 ist ein Loch 28 gebohrt, das der Lagerort eines (nicht dargestellten)
Objekthalters ist. Die Kanäle 25, 26 und die Objektkammer 27 bilden zusammen einen Raum,
der entlüftet werden kann. Durch Stopfbüchsen 29, 30 und Ringe 31, 32 aus Gummi wird dieser Raum
luftdicht gegen die Außenluft abgeschlossen. Es kann auch der Zutritt von Außenluft zwischen dem
Objekthalter und dem Rande des Loches 28 durch Packungsmaterial verhütet werden. Durch den entlüfteten
Raum wird genau in der Achse ein Elektronenstrahl hindurchgeführt, und zwar von dem
Kanal 26 durch die Objektkammer 27 zu dem Kanal 25.
Die Vorderfläche der Polschuhe hat die Form eines Kegelstumpfes, dessen flache Teile in einem
Abstand von 1,4 mm voneinander liegen. Mit einer Bohrung in den Polschuhen, die an der Oberfläche
einen Durchmesser von 0,3 mm hat, hat die Linse für eine Elektronengeschwindigkeit, die durch eine
Beschleunigungsspannung von 8okV erzielt ist, eine Brennweite von 0,7 mm. Zu diesem Zweck ist eine
Anzahl Amperewindungen von etwa 3000 erforderlich. Der Abstand des ersten Brennpunktes von der
Vorderfläche des Polschuhs 24 ist dabei 0,3 mm.
Fig. 5 ist eine Einzeldarstellung in vergrößertem Maßstabe. Dabei ist die Objektfläche 34 durch eine
gestrichelte Linie angedeutet; sie kann in einem Abstand von 0,2 mm von der Vorderfläche 35 des Polschuhs
24 liegen, d. h, 0,1 mm von dem Brennpunkt 36. Durch die beschriebene Linse kann in einem Abstand
von 10 cm eine Vergrößerung von 140 erzielt werden.
Bei einer Änderung der Arbeitsspannung von V2 bis 10Zo und des Erregerstromes von 1U bis 1Zt °/o
(diese Werte ändern sich einigermaßen mit der Kontrastierung des Bildes) wird durch diese Linse
immer noch ein Auflösungsvermögen von 60 Ä erzielt, dank der kurzen Brennweite von 0,7 mm, die
durch das Unterdrücken der Feldausläufer erreicht ist. Dies hat den großen Vorteil, daß die Speisevorrichtung
des Mikroskops bedeutend einfacher werden kann, da die elektronentechnische Präzisionsvorrichtung
zur Stabilisierung in Wegfall kommt.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Elektronenmikroskop, dessen Objektivlinse mit einer magnetomotorischen Kraft wirkt, die die Magnetisierung in den Polschuhen bis an die Sättigungsgrenze bringt, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Polschuhen so groß ist, daß die Brennpunkte der Linse zwischen den Polschuhen liegen, aber nichtgrößer ist als der Wert dm
durch die Formelder in Millimeterausgedrückt wird, wobei E die Spannung in Kilovolt darstellt, mit der die Elektronen beschleunigt werden. - 2. Elektronenmikroskop nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Polabstand i,4 mm oder annähernd 1,4 mm und die Bohrung 0,3 mm oder annähernd 0,3 mm beträgt.
- 3. Elektronenmikroskop nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisevorrichtung für die Arbeitsspannung und den Erregerstrom der Linse keine Präzisionsvorrichtung zur Stabilisierung enthält.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenI 9550 9.54
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