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Verfahren zur Beschleunigung einer rotierenden Masse durch zwei getrennt
wirkende Drehmomente verschiedener Größe Gegenstand der Erfindung ist eine neuartige
Filmlaufrolle mit Schwungmassenkupplung, durch die es ermöglicht wird, die Beanspruchung
des Films bei einer Kupplung mit einer Schwungmasse zum Ausgleich von Drehschwankungen
auf ein beliebig einstellbares Mindestmaß herabzusetzen, um damit Schwankungen des
Filmlaufs durch wechselnde Beanspruchung des Films zum Antrieb der gekuppelten Schwungmasse
auf ein erträgliches Maß zu bringen.
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Es ist bereits bekannt, eine Schwungmasse mittels gezahnter oder ungezahnter
Filmlaufrolle anzutreiben; ferner ist es bekannt, zur Überwindung des Trägheitswiderstandes
der anlaufenden Schwungmasse diese durch eine bei einer bestimmten Drehzahl der
Schwungmasse ausfallende Kupplung von einem Hilfsantrieb her anzutreiben, um die
letzte verbleibende Drehbeschleunigung durch den Film vorzunehmen. Der Drehimpuls
des Hilfsantriebs zum Anwerfen der Schwungmasse wird von dem Hauptantrieb der Gesamtapparatur
vermittels geeigneter Übertragungsmechanismen geliefert.
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Bei den bekannten Einrichtungen ist es jedoch weder beim Anlaufen
noch beim Auslaufen der Gesamtapparatur möglich, eine unkontrollierbare Beanspruchung
des Films zu vermeiden, die dadurch bedingt ist, daß der Film jeweils entweder durch
Beanspruchung der Lochung oder durch Reibung des Films auf der mit der Schwungmasse
gekuppelten Laufrolle der vollen Differenz
der wirksamen Momente
an -den beiden gegeneinander wirkenden Drehmomenten (Laufrolle gegen Schwungmasse)
ausgesetzt ist.
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Bei der vorliegenden Erfindung werden aber diese Nachteile dadurch
vermieden, daß zur Übertragung des beschleunigenden oder verzögernden Moments von
der Filmlaufrolle her solche Bauelemente eingeschaltet werden, die zwangläufig dafür
sorgen, daß einmal das von der Laufrolle zu übertragende Drehmoment-einen bestimmten
einstellbaren Wert nicht überschreiten kann und daß erst darin der Antrieb durch
den Film selbst erfolgen kann, wenn eine solche Drehgeschwindigkeitsdifferenz zwischen
Schwungmasse und Filmlaufrolle erreicht wird, daß die Momentendifferenz, die zur
weiteren Beschleunigung der Schwungmasse auf die gewünschte Drehzahl notwendig ist,
auf keinen Fall den Wert überschreiten kann, der durch die Größe der an dem Film
über den gegebenen Hebel (Abstand Achse-Fiim) angreifenden Kraft, die gerade noch
für Dauerbeanspruchung zulässig ist, bestimmt ist. Fällt jedoch aus irgendeinem
Grunde die Fremdbeschleunigung der Schwungmasse aus, so gewährleistet die Erfindung
dennoch die Übertragung eines in den zulässigen Grenzen liegenden Drehmoments, wenn
auch dadurch die zeitliche Erhöhung der Drehgeschwindigkeit der Schwungmasse, die
Drehbeschleunigung, vermindert ist; durch geringfügige Änderung der Einstellung
kann auch diese Sicherung gegen Überbeanspruchung unwirksam gemacht werden, wenn
dieses erwünscht sein sollte.
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Das Wesentliche der Erfindung liegt im Verfahren, wie die an die Tonrolle
anzukuppelnde Schwungmasse umgeschaltet wird, und läßt sich wie folgt beschreiben:
Anfahren unter Benutzung eines nicht von der Filmrolle bzw. vom Film zu übertragenden
großen Drehmoments durch einen Hilfsantrieb und des vom Film zu übertragenden Moments,
Abschalten des vom Film übertragenen Drehmoments, Ausschalten des großen übertragenen
Drehmoments, wenn der Filmzug zur letzten Beschleunigung der Schwungmasse ausreicht,
unter annähernd gleichzeitigem Ausschalten des vom Film übertragbaren Drehmoments.
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Die zur Durchführung des Verfahrens benötigte Gelenkkette ist die
in Abb. z der Zeichnung dargestellte, die das Wesen in schematischer Form erkennen
läßt. Eine in einem feststehenden Lager A gefaßte Welle W
wird von
irgendeinem Antrieb unter Mitnahme der Schwungmasse S mittels in Drehrichtung sperrenden
Freilaufs bis kurz unter der Betriebsgeschwindigkeit angetrieben. Auf der Welle
W läuft mit Schwungmasse S ein Fliehkraftregler um, dessen :Massen m durch die Federn
f 1 und f2, die auch durch eine einzige Feder gebildet sein können,
im Festpunkt g und im beweglichen Punkt h einer Hülse gelagert sind. Mit zunehmender
Drehzahl der Welle W treten Zentrifugalkräfte -Po, -P1, -P2, in steigender Größe
auf. Der Gelenkmechanismus g, f 2, f l, h verändert die Lage des Punktes
h, es entstehen Verschiebungen von a über b
bis c je nach den Lagen,
die von den Reglerrnassen eingenommen werden und von denen die zu a, b, c ge-
hörenden
Lagen mit m, ml, nag angedeutet sind. Vermöge der eintretenden Verschiebung des
Punktes h wird ein auf der Schwungmasse S in 0 gelagerter mit h gekuppelter Kniehebel
mit einem Arm -in die zu den Punkten a, b, c gehörenden Lagen a', b',
c' gezwungen, während der freie zweite Arm die mit a", b", c" be-
zeichneten
Lagen, auf einem Kreis liegend, annimmt. Es wird also vermöge dieser Gelenkkette
mit zunehmender Umdrehungszahl der Welle W und mit ihr der Schwungmasse S eine einsinnig
laufende Verschiebung in Richtung a-c in zwei Teile zerlegt, die je nach Bemessung
der Gelenkelemente in zwei einsinnige Verschiebungen e und e' verschiedener oder
gleicher Größe aufgeteilt wird, deren jede eine volle Verschiebung in radialer Richtung
von 0 fort hervorbringt, deren Größe durch den Abstand d der Sehne a"-c"
von dem Kurvenstück a"-b"-c" in dem hier mit b" bezeichneten Punkt gegeben ist:
Beim Verschieben des Gelenkpunktes h von der Lage a bis zur Lage c wird mithin diese
Verschiebung in zwei gleich große Verschiebungen d entgegengesetzter Richtung umgewandelt.
Die Verschiebung d kann nun gegen eine Kraft P3 vorgenommen werden, die etwa die
um den Wert l < d beweglichen Kupplungselemente i einer Kupplung gegen
die Schwungmasse S preßt. Es wäre dann also in Stellung a bzw. b bzw. c des Hülsenpunktes
h die letztgenannte Kupplung zur Filmrolle über die Elemente i entweder ein- bzw.
aus- bzw. eingekuppelt.
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Es ist für das Wesen der Erfindung unerheblich und als im Rahmen dieser
gelegen anzusehen, wenn irgendein anders gestaltetes Bauelement, als hier beschrieben
wurde, etwa für den Fliehkraftregler benutzt wird oder aber wenn an Stelle der hier
gezeichneten Gelenkkette anders gestaltete Bauelemente Verwendung finden, etwa derart,
daß im Regler die Federn f l, f 2 und die Masse in als einzelne Elemente
oder als Baueinheiten zu irgendwelchen Gruppen zusammengefaßt verwendet werden,
oder aber wenn der Kniehebel als Scheibe ausgebildet ist, dieser an Stelle eines
Hebels bestimmter Länge, Radius um 0, einen mit veränderlicher Länge, etwa als geeignet
verlaufendes Kurventeil einer Randkurve, besitzt, wobei die Berührungspunkte des
Hebels als Angriffspunkt der Kraft P3 nach einer passend gewählten Funktion des
Drehungswinkels mit diesem Winkel sich ändern, oder aber, wenn an Stelle der unmittelbar
am Hebel um 0 angreifenden Hülse h des Reglers ein Mechanismus eingefügt wird, der
diese Bewegung mittelbar überträgt, etwa weiterhin, wenn an Stelle der Federn, f1,
f2 einzelne Hebel unter Federzug oder -druck oder erzwungen durch Einstellmechanismen
verstellbar vorgesehen sind u. a. m.
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Wird die Bewegungsfreiheit des im 0 drehbaren Hebels eingeschränkt,
etwa dadurch, daß ihm die Bewegung auf dem Sektor a', b' bzw. a", b",_
d. h. die Stellung ä ' durch Verriegelung verwehrt ist, so erfolgt der Anlauf der
Schwungmasse lediglich durch das von der Welle W übertragene Drehmoment, vermittels
der Wirkung der Kraft P3 kann keine Energie übertragen werden. Andererseits kann
bei der oben geschilderten Arbeitsweise natürlich auch beim Ausfallen des Drehmoments
vom Hauptantrieb über Welle W von der Laufrolle vermittels der Kraft P3 das vom
Filmzug allein herrührende Drehmoment zum Anwerfen der Schwungmasse benutzt werden.
Durch passende Wahl des Wertes der Kraft P3 kann die Beanspruchung des Films geregelt
werden.
Der Auslauf des gesamten Gerätes ist leicht zu verfolgen.
Mit abnehmender Drehzahl lockert sich das Kupplungselement i, die Schwungmasse S
läuft frei aus, bis von einer bestimmten einstellbaren verminderten Drehzahl an
die Kupplung i wieder anzieht, um über den Filmzug das Auslaufen endgültig abzubremsen.
War der Kupplungsweg L einseitig durch Verriegelung der Stellung a", b" bzw.
a', b' bzw. a, b beschränkt, so erfolgt der Auslauf ohne erneutes
Ankuppeln der Laufrolle, bis die Verluste der Gesamteinrichtung die Trägheitsenergie
der Schwungmasse aufgezehrt haben. Es läßt sich ohne weiteres auch eine solche Arbeitsweise
erzwingen, bei der beim Anlauf der Schwungmasse beide Drehmomente vom Anwurfmechanismus
und von der Laufrolle her wirksam sind, während des Laufes nur das der Laufrolle
wirkt und beim Auslauf zwangweise beide Kupplungen gelöst sind, so daß lediglich
das freie Auslaufen erfolgt. Zu diesem Zweck können etwa durch Einschalten des Gesamtgerätes
aus der Ruhelage beide Drehmomente zur Einwirkung freigegeben werden, während bei
Abschalten das Wiedereinspringen der Kupplung über Element i durch Verriegelung
von a", b', wie oben beschrieben, verhindert wird, was etwa durch entsprechende
Gestaltung der Einschaltvorrichtung für den Gesamtantrieb erreicht werden kann.
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In den bisherigen Darlegungen wurde beim Antrieb der Welle 1i' immer
vorausgesetzt, daß dieser über einen Freilauf erfolgt. Diese Voraussetzung kann
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung aber auch entfallen, da diese auch die Mittel
an die Hand gibt, welche den Antrieb automatisch lösen oder herstellen können.
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Als technische Ausführungsformen der Erfindung können die in der Zeichnung
dargestellten Beispiele angesehen werden. Abb. 2 zeigt eine als Beispiel durchgebildete
Ausführung, bei der das zu übertragende Drehmoment sowohl von der Anwurfvorrichtung
als auch von der Laufrolle geliefert wird, und zwar derart, daß nach dem Erreichen
einer bestimmten Drehgeschwindigkeit die Anwurfvorrichtung außer Wirksamkeit gesetzt
wird, aber dennoch die Verbindung zwischen der Laufrolle und der Schwungmasse so
durch eine Kupplung erfolgt, daß nur eine bestimmte einstellbare und noch zulässige
Momentgröße auf die Schwungmasse zur Einwirkung kommt. Beim Auslauf dieser Vorrichtung
bleibt zunächst nur die Laufrolle angekuppelt, die den ersten verzögernden Einfluß
bis zu dem Augenblick übernimmt, an dem vermöge der verminderten Drehgeschwindigkeit
wiederum eine Ankupplung der Schwungmasse an den nunmehr stark verzögerten Antrieb
erfolgt und eine endgültige Abbremsung durch diese eintritt. Die Vorrichtung besteht
aus einem tragenden Bauteil r, in den eine Achse 2.fest eingefügt ist. Auf dieser
Achse 2 läuft unter entsprechender baulicher Sicherung eine Schwungmasse 3. Die
Lagerung der Schwungmasse ist der Übersichtlichkeit wegen als eine Gleitlagerung
dargestellt; es kann hier, wie grundsätzlich bei allen gleitenden Bauelementen auch
der anderen Ausführungsformen mit Ausnahme an den Kuppelstellen, zur Verminderung
von Verlusten eine Lagerung auf Kugeln oder Rollen gewählt werden. Konzentrisch
mit der Achse 2 ist die Filmlaufrolle 4 im Bauteil r drehbar gelagert. Auf dem Wellenzapfen
der Laufrolle ist ein Flansch 5 befestigt, dem ein Kupplungsring 6 im geringen Abstand
konzentrisch gegenübersteht. Dieser Kupplungsring 6 oder auch Kupplungsscheibe 6
wird von Mitnehmerstiften 7 getragen und so geführt, daß er sich in Richtung Lagerachse
beschränkt bewegen kann. Durch die Federn 8 wird das Kupplungselement 6 bis zur
Auflage auf die Anschlagflächen der Stifte 7 von dem Flansch 5 fortbewegt. Die Lagerung
der Achse 2 und der Welle der Laufrolle 4 ist so vorzunehmen, daß bei nicht ganz
ausgespannten Federn 8 die Kupplungsscheibe 6 die Schwungmasse unter Andruck berührt.
Die Größe des Andruckes läßt sich durch geeignete Dimensionierung oder aber durch
eine hier nicht dargestellte Einregelungsvorrichtung etwa durch eine Federbodenverlagerung
der Feder 8 beliebig wählbar geeignet einstellen. Auf der Achse 2, auf der die Schwungmasse
3 läuft, ist ferner ein laufendes Rad 9 mit einem zylindrischen Flansch so angeordnet,
daß der Flansch der Schwungmasse zugekehrt ist. Dieses Rad 9 kann nun unmittelbar
vom Antrieb her angetrieben werden oder aber, wie hier dargestellt ist, unter Vermittlung
des Rades zo, das durch die Welle zr angetrieben und an geeignet zu wählender Stelle
im Bauteil z zu lagern ist. Die Schwungmasse 3 ist an passend gewählten Stellen
mit Lagervorsprüngen 12 versehen, die Stifte 13 tragen, welche die Lager für zweiarmig
ausgebildete Hebel 14 bilden. Die Hebel 14 sind an einem Hebelarm als zylindrisch
ausgearbeitete Hebelenden 17 von bestimmter groß zu wählender Masse ausgebildet,
die auf den Flansch des Rades 9 passend aufliegen und am anderen Hebelarm zu Hebelenden
gestaltet, die zur Aufnahme der Enden der bei 16 in der Sch@,vungmasse verstellbar
eingelagerten Federn 15 geeignet sind, welche die Hebelenden 17 auf den Flansch
des Rades 9 aufpressen. Zwischen Hebelende 17 und Flansch des Rades 9, wie auch
zwischen den Auflageflächen der Scheibe 6 und der Schwungmasse 3 können Beläge auf
jedem Element oder auf einem der paarweise zusammenstehenden Elemente vorgesehen
«erden, wie es in der Abb. 2 bei 18 bzw. r9 angedeutet ist.
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Läuft nunmehr Rad 9 mit einer etwas geringeren Geschwindigkeit um,
als bei gleichem Antrieb des Gesamtgerätes die durch den Film angetriebene Laufrolle
4 umläuft, so ist die Wirkung der Vorrichtung folgende: Laufrolle 4 versucht, mit
größerer Geschwindigkeit umzulaufen als die über 9 vermittels 18 und 17 angetriebene
Schwungmasse. Beim Überschreiten eines gewissen Drehmoments rutscht Scheibe 6 auf
der Schwungmasse 3 und begrenzt damit das von 4 übertragbare Drehmoment. Rad 9 übernimmt
die weitere Beschleunigung. Bei einer bestimmten Drehzahl fällt infolge der Zentrifugalbeschleunigung
der Hebelmassen 17 die Kupplung zwischen 17 und Flansch von 9 aus, so daß nur noch
das begrenzte Drehmoment von 4 her wirksam bleibt. Das Ausfallen dieser Kupplung
kann durch passende Wahl der Abmessung und Einstellung der Feder 15 zu den Hebelendenmassen
17 bei einer solchen Geschwindigkeit des Umlaufs von 3 erfolgen, daß nunmehr der
verbleibende Antrieb durch das Moment von 4 her ausreicht, die Schwungmasse auf
Enddrehgeschwindigkeit
zu beschleunigen. Der Auslauf der Anordnung
geht bei Abschalten des Gesamtantriebs zunächst unter verzögernder Wirkung durch
Einfluß des Moments von 4 her so lange vor sich, bis die Drehgeschwindigkeit so
weit abgesunken ist, daß die Kupplung i7-9 einspringt, um den endgültigen Stillstand
zu erzwingen.
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Eine andere Ausführungsform wird in dem durch Abb.3 dargestellten
Ausführungsbeispiel erläutert. Die benutzten Bezugszeichen haben, soweit nicht gewisse
Arbeitsaufgaben hier einer besonderen Besprechung bedürfen, die gleiche Bedeutung.
Der unter der Federwirkung 15 stehende Hebel 14 ist hier so ausgebildet, daß er
an dem Auflagerflächenende 18 im Bedarfsfalle von kleinerer Masse als der in Abb.
2 gezeigte Hebel ist. Um den Stift 13 ist aber ein weiterer Hebel 2o angelenkt,
der eine Masse 21 an seinem freien Ende besitzt. In dem geeignet bemessenen und
geformten Schlitz 22 im Hebelarm ist gleitend ein Stift 23 vorgesehen, der in eine
durch die Schwungmasse 3 geführte Stange 24 fest eingesetzt ist. Die Stange 24 ist
durch einen Stangenkopf 25 in ihrem Ausschlag begrenzt, der durch die Fliehkraft«irkung
der Masse 21 unter Vermittlung von Hebelarmschlitz 22 und Stift 23 und der Stange
24 erzeugt wird. Gegen diesen Ausschlag wirkt die Feder 26 über einen Bund 25' der
Stange 24, die in der Schwungmasse 3 ihr Auflager besitzt. Die Länge der Stange
24 ist so zu bemessen, oder einzustellen, daß der Stangenkopf 25 oder aber ein auf
diesen Stangenkopf aufgesetztes Kugellager 27 in Ruhestellung ein wenig über die
Stirnseite der Schwungmasse 3 hinausragt, um durch Druck auf die Kupplungsscheibe
6 diese von der Stirnseite der Schwungmasse 3 abzuheben und die Kupplung 6-3 zu
lösen. Wenn nun das Gerät in Ruhe ist, kann man die mit der Kupplungsscheibe 6 verbundene
Laufrolle leicht drehen; wird jedoch über Rad 9 ein Drehmoment übertragen, dann
wird vermöge der Fliehkraftwirkung nach einem bestimmten Wert der erfolgten Beschleunigung
durch die zentrifugale Bewegung der Schwungmasse 2i an Hebel 2o die Druckwirkung
der Feder 26 vermindert, bis der Hebel 2o an einen, auf dem Hebel 14 vorgesehenen
Anschlag 28 (hier als in 14 eingesetzter Stift dargestellt) anschlägt. Damit ist
bei einer geeigneten Wahl der Lage oder Einstellung des Anschlages 28 entweder bereits
die Kupplung 6-3 eingerückt oder aber der Kupplungsweg herabgesetzt, so daß also
entweder bereits das Moment an der Laufrolle in Wirksamkeit tritt oder aber durch
Verminderung des Abstandes 6-3 zum Übertragen vorbereitet wird. Bei weiterer Beschleunigung
der Umdrehung der Schwungmasse 3 wird die Gegenwirkung auch der nunmehr zusätzlich
wirkenden Feder 15 überwunden, da jetzt nicht nur Hebelmasse 14, sondern auch noch
Hebelmasse 21: über Anschlag 28 zur Wirkung gelangt. Damit wird aber Kupplung z4-9
über 18 frei und spätestens in diesem Augenblick auch die Kupplung 6-3 über i9 eingerückt.
Nunmehr wird der weitere Antrieb der Schwungmasse lediglich durch das wirkende Moment
von der Laufrolle her bestimmt. Die Vorgänge beim Auslauf sind leicht zu überschauen
und bedürfen keiner besonderen Darlegung, da die Schaltvorgänge in umgekehrter Folge
ablaufen.
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Um auch für die oben als letzte genannte Ausführungsform ein Beispiel
zu bringen, bedarf es nur geringer Abwandlung der soeben beschriebenen Ausführung.
Abb. 4 zeigt unter gleichartiger Bezeichnung der bisher beschriebenen Bauelemente
in einer das Wesentliche zeigenden Darstellung ein solches Ausführungsbeispiel.
Der mit einer Masse 21 versehene Hebel 2o ist wie oben in 13 gelagert, besitzt
aber eine geeignet gewählte Kurvenflanke 29, auf der die Kupplungsstange 24 so gleitet,
daß bei einer achsennahen Lage der Masse 21 die Stange 24 etwa bei a"' (Abb. 5)
anliegt, bei einer mittleren. Lage bei b"' und daß bei ausgeschwungener Lage bei
c"' die Berührung erfolgt. Der erstgenannten Lage a"' entsprechend ist die Kupplung
6-3 eingekuppelt, bei b"', c"' aber aus-bzw. eingekuppelt. Das Ausschwingen des
Hebels 20 erfolgt gegen die Einwirkung der Feder 30, die bei 31 in der Schwungmasse
3 gelagert ist und bei weiterem Ausschwingen auch noch unter Gegenwirkung durch
Feder 15 des Hebels 14, der ja vom Hebel 2o durch Auflegen auf den Anschlag
28 des Hebels 14 ebenfalls mitgenommen wird. Das Anfahren erfolgt unter gleichzeitiger
Wirkung der Momente von 9 und der Laufrolle bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit,
bei der die Kupplung 6-3 vermöge des Vorschubes der Stange 24 durch die Kurvenscheibennase
29 gelöst wird. Von da an wird die Beschleunigung nur über Kupplung 9-z4 erfolgen;
beim weiteren Ansteigen der Umdrehungsgeschwindigkeit wird kurz vor oder beim Lösen
der Kupplung 9-i4 die Kupplung 6-3 wieder eingerückt, so daß entweder kurzzeitig
beide Momente und alsdann nur das Moment von Laufrolle oder aber nur das Moment
von der Laufrolle her die Endbeschleunigung übernimmt.
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Es ist oben erwähnt worden, daß es auch möglich sei, lediglich im-Zeitraum
der Endbeschleunigung das Moment von der Laufrolle her zur Einwirkung zu bringen,
das sonst aber keinen Einfluß auf die Vorbeschleun,igung haben soll. Diese Arbeitsweise
kann dadurch erzwungen, werden, daß man, wie in Abb. 4 dargestellt, die rücktreibende
Drehmöglichkeit des Hebels 2o unter Einfluß der Feder 3o räumlich begrenzt. Zu diesem
Zweck ist ein Gestänge 32, 34 in einer Bohrung 33 in der Schwungmasse 3 gelagert
vorgesehen, das mit der Schwungmasse 3 umläuft. 34 kann auch eine Scheibe sein,
durch deren Mittelbohrung eine Stange 35 mit einem Doppelbund 37 so durchgeführt
ist, daß bei einer Verschiebung der Stange 35 in der Bohrung 36 der Achse 2 die
Drehmöglichkeit des Hebels 2o teilweise oder ganz oder überhaupt nicht beschränkt
ist. Wird, wie in der Abb. 4 dargestellt, durch den Bund 38 und unter Wirkung der
Feder 39 nur eine solche Teilbeschränkung der Beweglichkeit vorgenommen, daß eine
Berührung der Kurvenflanke a"'-b"' des Hebels 20 durch Stange 24 nicht erfolgen
kann, so ist grundsätzlich eine Mitwirkung eines Moments von der Laufrolle her beim
Anlaufen ausgeschlossen.
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An Stelle der hier dargestellten Bewegungsbegrenzung der Steuerstange
35 durch Bund 38, Feder 39 und Bohrung 36 kann auch die Steuerstange 35
durch
Rasten in der gewünschten Stellung festgehalten werden. Bei geeigneter und leicht
zu findender Gestaltung eines Übertragungsmechanismusses ist es möglich, auch eine
solche zwangweise Steuerung vorzunehmen, daß beim Einschalten des Hauptantriebs
die Steuerstange 35 (hier durch Bewegung nach links) die Bewegungsbeschränkung des
Hebels 2o aufhebt, um somit das Anwerfen unter Benutzung beider Momente zu ermöglichen
und dann beim Abschalten des Hauptantriebs durch die Steuerstange 35 (hier durch
Bewegung nach rechts, damit Kurvenelement b"'-a"' unwirksam wird) die Hebelbewegung
einzuschränken, so daß der Auslauf mit abgeschalteter Laufrolle erfolgen kann.