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Gekühlte Vitrine für die Konservierung, Zurschaustellung rund den
Vertrieb von Eis oder anderen leicht verderblichen Waren Die gekühlte Vitrine, die
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, ist für die Aufbewahrung, Zurschaustellung
und den Vertrieb von Eis oder anderen leicht verderblichen Waren bestimmt, die unter
niedrigen Temperaturen gehalten werden müssen.
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Die erfindungsgemäße Vitrine weist Mittel, wie beispielsweise wenigstens
eine Platte oder einen Napf auf, auf die die zu konservierenden Waren aufgelegt
werden und die oberhalb durch ein Betrachten derWaren von außen ermöglichende durchsichtige
Wände oder eine durchsichtige Haube abgeschlossen sind, sowie Mittel, die eine dünne
und stark abgekühlte Luftschicht erzeugen und über der Platte usw. zirkulieren lassen.
In den Zeichnungen sind einige beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i schematisch in lotrechtem Schnitt eine nach der Erfindung
hergestellte Vitrine; Abb. a ist ein waagerechter Schnitt nach der Linie A-A der
Abb. i ; Abb. 3 zeigt in lotrechtem Schnitt eine andere, nach der Erfindung gebaute
Vitrine; Abb. 4 stellt links einen waagerechten Schnitt längs der Linie B-B der
Abb. 3 und rechts einen waagerechten Schnitt längs der Linie C-C der Abb. 3 dar;
Abb. 5 ist ein Querschnitt längs der Linie D-D in Abb. 4;
Abb. 6
und 7 sind Querschnitte durch eine Vitrine nach der Erfindung; Abb. 8, 9, 1o und
ii zeigen im Aufriß Zwischenwände für die Regelung der Temperatur; Abb. 12 zeigt
schaubildlich eine Vitrine mit einheitlicher Temperatur, und Abb. 13 zeigt schaubildlich
eine andere Vitrine mit Allteilen verschiedener Temperatur.
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Nach den Abb. i und 2 ist mit i ein Ladentisch bezeichnet, dessen
unterer Teil e mittels eines geeigneten, von einer beliebigen zweckentsprechenden
Hülle umgebenen Materials isoliert oder gekühlt ist.
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Der Hohlraum 3 dieses Ladentisches i ist oben offen und dazu geeignet,
im unteren Teil eine Kühlvorrichtung 4; und einen beispielsweise von einer Seilscheibe
12 angetriebenen Ventilator 5 aufzunehmen, von dem die gekühlte Luft nach einem
den oberen Teil des Eises bestreichenden geschlossenen Kreislauf ausgestoßen wird.
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In dem Hohlraum 3 ist ein Behälter, etwa eine Platte oder ein Napf
6, untergebracht, der das Eis oder sonstige zu verkaufende Lebensmittel enthält.
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Auf dem unteren Teil des Ladentisches steht eine Vitrine 7 aus durchsichtigem
Material, wie Glas, mit zwei Türen, nämlich einer waagerechten oberen, 8, mit Scharnieren
9 und einer seitlichen gebogenen, io, die nach unten in einer in der Wand des Behälters
oder Ladentisches i ausgesparten Führung li gleitet. Die gebogene Tür lo dient zur
Bedienung beim Verkauf der Ware, während die waagerechte Tür 8 nur dazu dient, die
Platte oder den Napf 6 mit dem Eis usw. auszuwechseln.
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Die Kühlvorrichtung q. wird mittels eines beliebigen kälteerzeugenden
Gases gekühlt, das durch ein Rohr 13 ein- und durch ein Rohr 1.4 austritt.
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Der Ventilator 5 bläst Luft durch diese Kühlvorrichtung 4. hindurch
in einen Kanal 15, von wo sie mittels eines Diaphragmas 16 über das zu konservierende
Produkt 17, z. B. Eis, derart geführt wird, daß sie dessen Oberfläche berührt, wonach
sie von dem Ventilator 5 durch einen Kanal 18 angesaugt wird, um neuerdings den
geschlossenen Kreislauf anzutreten usf.
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Die Intensität des Luftstromes ist gering, und da diese Luft kalt
ist, ist sie schwerer als die umgebende Luft und bleibt also praktisch in dem durch
den Ventilator 5 geschaffenen, mittels der Pfeile angegebenen Kreislauf. Diese Kaltluft
entweicht nur sehr schwer, selbst wenn die Tür io heruntergeschoben, also geöffnet
ist, damit man das Eis od. dgl. an die Kunden verkaufen kann. Infolge des Gewichtsunterschiedes
bleibt der Luftstrom nahe beim Eis und hat nur geringe Dicke. In jenem Teil der
Vitrine, der mit i9 bezeichnet ist, besteht ein verhältnismäßig warmes Luftkissen,
das so die Innenfläche der Tür 8 auf genügend hoher Temperatur hält, um auf dem
Glas der Tür 8 eine Kondensation der Feuchtigkeit der Außenatmosphäre zu verhindern,
die die Sichtbarkeit des Vitrineninhalts von außen behindern würde.
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Die Tür lo hat konvexe Form, so daß sie geöffnet und geschlossen werden
kann, ohne Wirbel oder Bewegungen in der Innenluft hervorzurufen, die bestrebt wären,
Luft von außen anzusaugen, oder Drucke zu erzeugen, was einen zu raschen Luftaustausch
mit übermäßigem Kälteverlust zur Folge hätte. Die durch den 'Kanal 18 angesaugte
Luft wird mittels in der Verlängerung des Ausgangs des Ventilators 5 angeordneter
Scheidewände 2o auf die Kühlvorrichtung verteilt.
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Bei den Ausführungsformen nach den Abb. 3 bis 13 besteht der Ladentisch
oder die Vitrine aus einem Rahmen 21 aus isolierendem Material, der von Füßen 22
und 23 getragen wird. Er ist genügend lang, damit in ihm mehrere Abteile 24. Platz
finden. Jedes dieser Abteile 24 ist von dem Nachbarabteil durch eine dünne Scheidewand
25 getrennt, deren Abmessungen dem Querschnitt der in dem Rahmen 21 ausgesparten
Höhlung ent= sprechen. In dem unteren Teil jedes Abteils sind ein Ventilator 26
und eine Kühlvorrichtung 27 untergebracht. Wenn es sich um kleine Vitrinen handelt,
kann man ein einziges Abteil vorsehen und eine einzige Vorrichtung, um die Luft
zu kühlen und in Zirkulation zu setzen.
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Oberhalb des Ventilators 26 und der Kühlvorrichtung 27 jedes Abteils
24 wird ein kleiner Napf 28 untergebracht, der mit dem Boden auf denTeilen 26 und
27 ruht, während seine beiden Seitenwände 28' ein Stück von den entsprechenden Seitenwänden
des Abteils 24. entfernt sind. So bilden sich vor und hinter dem Napf zwei Kanäle
29 und 3o. Durch den Kanal 29 saugt der Ventilator 26 an, und der Kanal 3o dient
als Abzug für jenen Teil des Abteils 24., in dem sich die Kühlvorrichtung 27 befindet.
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Ein Rost 31 kann oberhalb des hinteren Kanals 30 vorgesehen
werden und ein weiterer Rost 31' oberhalb des vorderen Kanals 29. Längs des Innenrandes
und hinter der im Rahmen 21 ausgesparten Höhlung ist eine gegen das Innere der Vitrine
gebogene Leitwand 32 vorgesehen. Eine gleiche Leitwand 33 befindet sich längs des
Innenrandes des Rahmens an der Vorderseite der Vitrine, und zwar ist sie ebenfalls
gegen das Innere der Vitrine -gebogen.
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Die Ventilatoren 26 der verschiedenen Abteile sind alle auf einer
durchgehenden Welle 34. montiert, die mittels einer Seilscheibe 35 von einem unterhalb
des Rahmens 21, und zwar am besten in ;dessen Fuß 23, untergebrachten Antriebsmotor
angetrieben wird. Falls es sich um eine Vitrine von nicht allzu beträchtlicher Länge
handelt, bedient man sich eines einzigen Ventilators, der unmittelbar von einem
Motor betrieben werden kann.
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Wie aus Abb. 3 hervorgeht, ist der Kaltluftstrom derart beschaffen,
daß die Geschwindigkeit der in Zirkulation befindlichen Luft begrenzt oder wenigstens
derart berechnet ist, daß eine in Bewegung befindliche Kaltluftschicht erbalten
wird. Da diese Kaltluft viel schwerer ist als die der Umgebung, hat sie kein Bestreben,
aufzusteigen und sich mit der Luft von gewöhnlicher Temperatur zu mischen. Die Kaltluft
wird durch den Ventilator 26 durch die mit Kühlrippen versehene Kühlschlange hindurchgedrückt
und kühlt sich dabei ab. Dann geht
sie durch den Kanal 3o und den
allenfalls vorgesehenen Rost 31 hindurch und trifft dann auf die gebogene Leitwand
32, von wo sie sich längs und oberhalb der zu konservierenden, auszustellenden oder
zu verteilenden Waren ausbreitet, die sich in oder auf einer in den Napf 28 gesetzten
Platte 36 oder unmittelbar in dem Napf 28 befinden. Die Luft trifft dann auf die
gebogene Leitwand 33, von wo sie durch den gegebenenfalls vorgesehenen Rost 31'
in den Kanal 29 eintritt, aus dem sie vom Ventilator 26 wieder angesaugt wird, um
neuerlich den Kreislauf anzutreten.
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Das waagerechte Stück dieses Kreislaufs zwischen den beiden Kanälen
29 und 30 ist sehr kurz, so daß die Waren, die sich längs dieses Stückes
befinden, alle die gleiche Temperatur haben, da die Luftschicht durch die Kürze
dieses Stückes ihre Temperatur nicht ändert. Auf den Rahmen 21 sind Türen 37 aus
durchsichtigem Material aufgesetzt, die eine große, sich über die ganze Länge des
Ladentisches oder der Vitrine erstreckende öffnung 38 bilden, damit man zu den Abteilen
24 und den in diesen ausgestellten und konservierten Waren gelangt.
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Es ist sehr wichtig, daß die Geschwindigkeit der abgekühlten Luft
genau berechnet wird, denn wenn diese zu langsam zirkuliert, erreicht man die gewollte
Abkühlung nicht, und wenn sie zu rasch zirkuliert, hat die Kaltluft das Bestreben,
sich mit der umgebenden Luft zu mischen.
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Die der Wand 16 in Abb. i entsprechende Leitwand 32 muß geneigt oder
gebogen sein, damit die Kaltluft nur gegen jenen Bereich gelenkt wird, den man abkühlen
will, gegen die Oberfläche, auf der sich das Eis befindet, und ein wenig oberhalb
des von dem Eis eingenommenen Platzes. Die Leitwand 33 am Eingang des Ansaugkanals
29 hat den Zweck, bloß die gegen sie strömende Kaltluft zur Leitwand 32 zurückzuführen
und dadurch ein Ansaugen der Außenluft zu verhindern.
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Die Türen 37 haben den Zweck, zu verhindern, daß Fremdkörper auf die
ausgestellten Waren, insbesondere auf das Eis fallen können. Die Gläser, die diese
Türen bilden, können in ihrem Rahmen befestigt werden, so daß ihre Konstruktion
sehr wirtschaftlich ist.
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Die Zugangsöffnung 38 ist groß und gestattet es, die Behälter oder
Näpfe leicht und ohne Mühe auszutauschen, und das Publikum oder das Personal kann
leicht zu dem unter der Kaltluftschicht konservierten Produkt gelangen.
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Es genügt, die Schichtstärke der sehr dichten und schweren Kaltluftschicht
mit beispielsweise bloß 3 bis q. cm zu bemessen, es kann aber diese Schichtstärke
sich je nach den beabsichtigten Fällen ändern. Die Abgrenzung zwischen dieser Kaltluftschicht
und der umgebenden Luftschicht von höherer Temperatur ist sehr scharf.
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Die nach der Erfindung hergestellten Vitrinen bieten den Vorteil,
daß keine Notwendigkeit besteht, das Eis oder andere Waren in verschiedenen Behältern
aufzubewahren, daß das Publikum die Möglichkeit hat, diese Waren zu sehen, nachdem
sie vorgerichtet und in einer Art verteilt sind, daß sie sich vollkommen halten,
und d',aß man sie mit Leichtigkeit Stück für Stück nehmen oder verteilen kann. Im
Bedarfsfall kann die zu verteilende Ware auch unmittelbar in den Napf 28 eingestellt
und in diesem konserviert werden, wobei sie immer leicht zugänglich ist.
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Die Kühlschlange wird von dem ganzen Luftvolumen berührt, das aus
dem Ventilator austritt, und da die Intensität der Kälte auf der ganzen Länge ,der
Kühlschlange konstant ist und jede Schlange dem Luftstrom eine gleiche Oberfläche
darbietet, ist die Abkühlung auf der gesamten Länge der Vitrine gleichmäßig.
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Abb. 12 zeigt schaubildlich jenen Teil der Vitrine, der dem Publikum
zugewandt ist und der die Abteile 24 trägt, die bestimmt sind, die Waren aufzunehmen,
die bei -2d° C konserviert werden müssen, z. B. Fruchteis.
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In dem oberen Teil jedes Abteils wird ein lotrechter Einsatz 39 angebracht,
der den zwischen dem freien Rand der Leitwand 32 und dem oberen Rand der Seitenwand
28' des Napfes 28 bestehenden Durchgang mehr oder weniger verschließen kann (s.
Abb. 6, 8 bis i i und 13) und den Zweck hat, zu verhindern, daß die Luft frei aus
dem Kanal 30 austritt. Die Einsätze haben derart verschiedene Höhen, daß die Luft
beim Austreten aus dem Kanal 30 einem mehr oder weniger starken Hindernis
begegnet, so daß die Geschwindigkeit und das Volumen der herangebrachten Luft verändert
werden können. Dadurch kann die Temperatur in den Näpfen und auch in den in diese
Näpfe eingebrachten Gefäßen oder Tellern verändert werden. Aus Abb. 13 ist ersichtlich,
daß das kälteste Abteil der Vitrine -2a° C hat, weil für den Durchgang der Luft
kein durch einen Einsatz gebildetes Hindernis besteht. Es sind dort in dem Teil
vor dem Rost 31 Löcher 40 zu sehen, die dazu bestimmt sind, als Lager für die Vorsprünge
39' eines Einsatzes 39 zu dienen. Die anderen Abteile haben Einsätze 39, deren Höhe
gegen das andere Ende der Vitrine immer größer wird, so daß die in en hintereinander
befindlichen Abteilen herrschende Temperatur z. B. - 15, - 10, - 5 und o°
C beträgt. Man kann so auch Produkte in die Vitrine legen, die höherer Temperaturen
bedürfen; das Abteil ohne Einsatz wird immer jenes sein, das die niedrigste Temperatur
aufweist.
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Die Einsätze 39 mit verschiedener Höhe können auch in einer anderen
als stufenförmig absteigenden Ordnung angeordnet sein, indem man entsprechende Einsätze
verwendet.
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Die Einsätze von verschiedener Höhe, die als Hindernis in den Strom
der in Bewegung befindlichen Kaltluftschicht eingeschaltet werden, sind nach einer
Grundtemperatur reguliert, die der Temperatur derjenigen Abteilung entspricht, die
am kältesten sein soll und die infolgedessen nicht geregelt zu werden braucht. Jede
Klappe (s. Abb. B bis ii) trägt am Ende die Angabe der Temperatur, die man mit ihrer
Hilfe erhält und die von ihrer Höhe abhängt.
Um die Interferenzen
zwischen den Temperaturen zweier benachbarter Abteile zu verhindern, kann man auf
der trennenden Scheidewand 25 eine lotrechte Wand .4i (s. Abb. 7 und i3), vorzugsweise
aus Glas oder aus irgendeinem beliebigen durchsichtigen Material, befestigen. Die
Höhe dieser Wand 41 ist gering, denn die Kaltluftschicht, deren Austreten verhindert
werden soll, ist nicht sehr dick. Der obere Rand der Wand 41 befindet sich nämlich
auf dem Niveau des freien Randes der beiden gegen innen zu gebogenen Leitwände 32
und 33.
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Falls die Vitrine von begrenzter Länge ist und nur ein einziges Abteil
hat, kann die Temperatur, wie oben angegeben, geregelt werden, aber sie bleibt dann
für alle Zonen dieses Abteils gleich.
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Die Erfindung beruht auf der Tatsache, daß die Dichte der stark abgekühlten
Luft mit der eines gasförmigen Fluidums verglichen werden kann, dessen Gewicht viel
höher ist als die umgebende Luft. Dieser Gewichtsunterschied gestattet es, das Eis
oder andere Waren in der Vitrine gemäß der Erfindung konserviert auf einer Fläche
zur Schau zu stellen, so daß der Käufer die Ware, die er kaufen will, mit Leichtigkeit
sehen kann, ohne daß dadurch die Ansicht oder die Verteilung der Ware behindert
wird. Das Eis oder andere zu konservierende und zu verkaufende Waren können so wie
jedes andere Produkt ausgestellt werden, wie z. B. Konditorwaren, die man bei gewöhnlicher
Temperatur hält, während Eis bei Temperaturen nahe -20° C konserviert werden muß.
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Die Vitrine gemäß der Erfindung bietet weiter den Vorteil, daß Fliegen
oder andere Insekten sich der ausgestellten Ware nicht nähern können, obwohl diese
frei zur Schau steht, denn diese Ware wird durch die intensive Kälte der sie umgebenden
Luftschicht geschützt.
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Es ist auch zu beachten, daß die sehr dünne und gleichmäßige Kaltluftschicht
energisch vom Staub gereinigt wird, der durch den Ventilator angesaugt ,werden könnte.
Sie ist durch. die Tatsache bedingt, daß sich zwischen den Rippen der Kühlschlangen
gefrorener Reif bildet, der die durchgedrückte Luft von dem eventuell längs des
oberen Laufes der Luftschicht angesammelten Staub reinigt. Beim Durchgang durch
die Schlangen wird die Luft auch getrocknet; daher bildet sich auf den ausgestellten
Waren kein Reif, und diese behalten infolgedessen ihre ursprünglichen Farben.