-
Isolatordurchführung Für die Isolierung von elektrischen Hochspannungsdurchführungen
sind Bauformen bekanntgeworden, bei denen zwischen einzelnen Schichten eines gewickelten
Hartpapierisolatorkörpers metallische Belegungen eingeschaltet sind, durch die eine
Steuerung der Spannung und der Feldverteilung bewirkt wird und die derartigen Durchführungen
eine hohe elektrische Festigkeit geben. Bei einzelnen dieser Bauformen sind die
eingeschlossenen konzentrischen leitenden Belegungen vollständig in ein Medium erhöhter
dielektrischer Festigkeit, beispielsweise Isolierflüssigkeit, eingebettet. Bei diesen
Ausführungen sind besondere Maßnahmen bekannt, die das Austreten der Flüssigkeit
sicher verhindern sollen, sowie solche Mlaßnahmen, die der wärmebedingten Ausdehnung
der Flüssigkeit Rechnung tragen sollen, wie beispielsweise die Anordnung von metallenen
Ausdehnungsgefäßen für die Flüssigkeit am oberen Ende des Isolatorkörpers. Soweit
kein flüssiges Isoliermittel eingefüllt isst, sind wieder besondere Maßnahmen angewendet
worden, um jedes Eindringen von Flüssigkeit in den Bereich der Isolierstoffe zwischen
den Belegungen sicher zu verhindern.
-
Derartige Durchführungen haben an sich eine hohe elektrische Festigkeit,
jedoch hat sich hierbei der Nachteil gezeigt, daß bei Stoßspannungsbeanspruchungen,
bei denen beispielsweise ein äußerer Überschlag auftritt, auch eine innere Beschädigung
der Dürchführungen eintritt. Nach der Erfindung können derartige Isolierkörper mit
eingeschlossenen leitenden Belegungen mit erhöhter Dürchschlagsfestigkeit dadurch
noch wesentlich verbessert
werden, daß nur an den Stirnseiten zusätzliche
Isoliermittel in Form eines elektrisch durchschlagssicheren Verschlusses (Riegel)
angeordnet werden. Ein derartiger Riegel kann beispielsweise durch eine Ölschicht
oder durch eine Masseschicht gebildet werden, wobei die Verwendung von Masse den
Vorteil hat, daß sie mit einfacheren Hilfsmitteln an der richtigen Stelle gehalten
werden kann als das verhältnismäßig dünnflüssige Öl. Durch solche elektrischen Riegel
wird ein Vortreiben von Entladungskanälen bei Überbeanspruchungen sicher verhindert,
so daß bei geringem Materialaufwand eine sehr große elektrische Festigkeit, insbesondere
auch Stoßspannungsbeanspruchungen gegenüber, erreicht wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine zylindrische Hartpapierdurchführung
ist in 'Fig. i der Zeichnung dargestellt.
-
Mit i isst hierbei der durchgeführte Bolzen, mit 2 der Tragflansch
bezeichnet, zwischen denen ein zylindrischer Hartpapierisolatorkörper 3 angeordnet
ist, in dem Kondensatorbelegungen. 4 eingeschlossen sind, die entsprechend der gewünschten
Spannungssteuerung, vom Bolzen nach außen gesehen, immer kleinere axiale Länge haben.
An den beiden Stirnseiten der D Durchführung sind konische Rillen 5 ausgedreht,
die mit Kabelmasse ausgefüllt sind.
-
Dadurch, daß die Ränder der Rillen konisch ausgeführt sind, ist mit
großer Sicherheit verhindert, daß der elektrisch dichte Riegel, der durch die Massefüllung
gegeben ist, von einem Längsdurchschlag umgangen werden kann.
-
Ein Ausführungsbeispiel für eine kegelförmig abgedrehte Hartpapierdurchführung
ist in Fig.2 dargestellt. Bei dieser Anordnung ist konzentrisch zu der Durchführung
je ein Überwurfrohr 6 angeordnet, das gegenüber den Enden und der Mitte durch elektrisch
dichte Riegel 7 bzw. 8 abgestützt ist. Dieser Riegel kann beispielsweise aus Mässe
bestehen, wobei durch Platten aus hochwertigem Isoliermaterial die erforderliche
mechanische Festigkeit sichergestellt werden kann. Dias überwurfrohr kann beispielsweiise
aus Hartpapier, Porzellan, Steingut oder ähnlichem bestehen, wobei eine ausreichende
Querdurchschlagsfestigkeit zugrunde gelegt werden muß. Der Innenraum zwischen der
Durchführung und dem Überwurfrohr kann mit Luft oder mit einem anderen Gas gefüllt
sein. Durch die elektrisch dichten Riegel ist hierbei mit Sicherheit verhindert,
daß bei Überbeanspruchungen Entladungskanäle von dem Bolzen i oder von der Tragarmatur
2 längs der komischen Oberfläche der Durchführung vorwachsen und hierbei mit den
benachbarten Enden der Belegungen Teilüberschläge hervorrufen, die zu einer Beschädigung
der Durchführung führen können.
-
Es kann hierbei von Vorteil sein, das Überwurfrohr an den Enden, an
deinen der Riegel anliegt, gleichfalls! konisch auszudrehen, was insbesondere bei
der Verwendung von Isoliermaterial, dass in Längsrichtung eine verhältnismäßig-
kleine Durchschlagsfestigkeit hat, wie z. B. Hartpapier, eine wesentliche Verbesserung
bringt.
-
Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht auf die angegebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. 'So können beispielsweise Durchführungen, die aus
mehreren konzentrischen Rohren bestehen und bei denen zwischen den einzelnen Rohren
solche Riegel angebracht werden, wesentlich verbessert werden. Ebenso ist es nicht
wesentlich, daß die Durchführungen aus einem Isoliermaterial, wie Hartpapier, hergestellt
sind, sondern auch be!i anderem Isoliermaterial kann die elektrisch.- Festigkeit
durch die angegebene Verbesserung erheblich erhöht werden. Ebenso ist die Anwendung
auch nicht auf Durchführungen beschränkt, sondern bringt auch bei Stützerisolatoren
mit leitenden Einlagen, wie auch bei Kondensatoren, wie sie beispielsweise zur kapazitiven
Spannungsteilung gebraucht werden, erhebliche Vorteile. Auch ist es nicht wesentlich,
daß die konisch eingedrehten Riegel kegelförmige, Begrenzungsflächen haben, sondern
diese können auch abgesetzt ausgeführt sein.
-
Im Hinblick auf den verhältnismäßig hohen Wärmeausdehnungskoefüzienten
von Öl, .Masse oder ähnlichen Isolierstoffen kann es vorteilhaft sein, innerhalb
der Riegel Körper aus elektrisch in jeder Richtung hochwertigem Material einzuschieben;
so kann beispielsweise ein solcher Riegel mit Glaskugeln, Porzellanstücken, Hartgummistücken
angefüllt werden und dann durch Masse ausgegossen werden in der Weise, daß sämtliche
Zwischenräume durch die Masse ausgefüllt werden. Auch ist es vorteilhaft, für die
Füllung einen elastischen Abschluß, z. B. aus Gummi oder an geeigneter Stell, in
der die elektrische Festigkeit dadurch nicht leidet, aus dünnem, etwa gewelltem
Metallblech vorzusehen, durch dessen Nachgiebigkeit das durch den Wärmeunterschied
bedingte Arbeiten der Masse ermöglicht wird, oder bei nicht nachgiebigen Wänden
des Riegels einen elastischen Hohlkörper in der Masse zu schaffen.
-
Unter Umständen kann der Riegel statt aus Masse, Öl oder anderen festen
oder flüssigen Isolierstoffen auch aus Luft unter hohem Truck oder einem anderen
Gas mit der erforderlichen hohen Durchschlagsfestigkeit gebildet werden.