DE3600645C2 - - Google Patents
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur
Verringerung des MHD-Druckverlustes in dickwandigen Kanälen,
die von einem Flüssigmetall durchströmt und senkrecht zur
Strömungsrichtung von einem magnetischen Feld durchsetzt
werden nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die Erfindung befaßt sich allgemein mit dem sogenannten
MHD-Druckverlust. Fließt Flüssigmetall durch ein Magnetfeld,
so wird in ihm bei gegebenem Magnetfeld eine elektrische
Spannung proportional zur Strömungsgeschwindigkeit induziert.
Besteht über die ruhenden Kanalwände ein Kurzschluß zwischen
den beiden Polen, dann fließt ein Kurschlußstrom.
Die Leistung dieses Kurschlußstromes muß von dem Flüssig
metallstrom als zusätzliche Pumpleistung aufgebracht werden
und tritt somit als sogenannter MHD-Druckverlust in Er
scheinung. Bei konstantem Massenstrom erhöht sich dann der
Druckabfall. Diese Erhöhung kann zu unzulässigen Spannungen
in den Kanalwänden führen. Die Leistung des Kurzschlußkreises
und damit gekoppelter Druckabfall, ist seinem elektrischen
Widerstand umgekehrt proportional. Nicht leitende Kanalwände
würden ihn also annähernd zu Null machen. Dies ist jedoch aus
verschiedenen Gründen nicht zu realisieren. Zusammengefaßt
treten also bei einer Flüssigmetallströmung in einem starken
Magnetfeld sehr hohe Druckverluste auf. Diese MHD-Druckver
luste sind in erster Näherung proportional zur Kanalwandstärke,
welche durch den Innendruck und die zulässige Spannung nach
unten begrenzt ist.
Dieses Problem hat man schon durch Minimierung der Strömungs
geschwindigkeit, Optimierung der Kanalparameter und durch
Aufbringung von Isolationsschichten auf der Innenseite der
Kanalwand zu lösen versucht (Nuclear Engineering und Design/
Fusion, Vol. 1, 1984, S. 17-38). Diese Isolationsschicht muß
jedoch mit dem Flüssigmetall verträglich sein und darf auch bei
wechselnder Belastung nicht reißen, da das in Risse eindringende
Flüssigmetall zu Kurzschlüssen mit der Kanalwand führen würde.
Bereits bekannt ist auch schon eine gattungsgemäße Einrichtung mit sandwichartigem Aufbau der
Kanalwand (Blanket comparison and selection study, Final Re
port 1984, ANL/FPP-84-1, Kap. 7.8.1.3), wobei sich ein dichter,
metallener Liner über einen elektrischen Isolator auf der
zur Aufnahme der mechanischen Beanspruchung dickwandigen Kanal
wand abstützt. Dieser Liner muß sehr präzise angepaßt werden,
damit er sich möglichst auf der gesamten Fläche abstützen
kann. Bei unvollständiger Abstützung (z. B. in den Ecken)
werden durch den Innendruck Zugspannungen in dem Liner ver
ursacht. Mechanische Spannungen entstehen auch durch unter
schiedliche Wärmedehnungen bei Temperaturänderungen. Durch
die mechanische Beanspruchung entsteht sowohl die Gefahr
von Rißbildung mit nachfolgend eindringendem Flüssigmetall
als auch der Beschädigung des Isolators. Auf dieses Konzept
wird in der später folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit Fig. 1
noch näher eingegangen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile
des bekannten sandwichartigen Isolieraufbaues der Kanal
wand zu vermeiden, jedoch die günstigen MHD-Druckverlust
eigenschaften desselben durch Beibehalten des isolierten
metallenen Liners an sich sicherzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung
die Merkmale vor, die im Kennzeichen des Patentanspruches 1
angegeben sind. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den
Ansprüchen 2 bis 6 aufgeführt.
Durch eine solche erfindungsgemäße Ausbildung der Isolier
schicht in Form eines Einschubkastens läßt sich der elek
trische Widerstand für den Kurzschlußstrom stark erhöhen,
der MHD-Druckabfall wird klein. Weiterhin lassen sich durch
die besondere Ausbildung des Kastens in vorteilhafter Weise
unzulässige Druckdifferenzen durch die Ausgleichsbohrungen
bzw. Schlitze abbauen. Solche Druckdifferenzen können dann
auftreten, wenn sich längs eines Strömungskastens das Mag
netfeld ändert, so daß zwischen der Spaltströmung außen
und der Kernströmung innen Druckunterschiede entstehen.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber den
bekannten Konzeptionen bestehen nun darin, daß ein ge
trennter Einschubkasten weniger präzis gefertigt zu sein
braucht und daß die Spannungsverhältnisse bei Temperatur
schwankungen erheblich günstiger sind. Darüber hinaus ist
eine gewisse Isolationswirkung gegen Thermoschocks bei
Temperaturschwankungen gegeben. Der Einschubkasten ist
vor allem separat fabrizierbar und kann dann getrennt
in den Kühlkanal eingeschoben werden. Wie bereits erwähnt
lassen sich damit geringe MHD-Druckverluste realisieren,
die mechanische Belastung verringern und die Werkstoffaus
wahl des Kastens nur nach Korrosionsgesichtspunkten ermög
lichen. Die Werkstoffauswahl für die Kanalwände wird dabei
primär nach Festigkeitsgründen möglich, da die Korrosions
rate, die proportional der Strömungsgeschwindigkeit ist, in
dem Spalt sehr klein ist. Letztlich läßt sich die Isolator
schicht vom Kühlmittel sauber trennen und auf einfachste
Weise überwachen, wobei durch den Vorschlag im
Patentanspruch 6 sogar eine redundante Sicherheit der Isolier
schicht ermöglicht wird.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden im
folgenden und anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Es zeigt die
Fig. 1 den Sschnitt durch das Blanket eines Fusions
reaktors mit Strömungskanälen in bekannter
Sandwichbauart, die
Fig. 1a den Schnitt AA in der Fig. 1,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Strömungskanal
mit eingesetztem Strömungskasten im Magnet
feld nach der Erfindung, die
Fig. 2a den Schnitt BB in der Fig. 2 und die
Fig. 2b den Schnitt BB in der Fig. 2 in einer anderen
Ausführung.
Die Fig. 1 zeigt in ihrem rechten Teil übereinanderliegende
Strömungskanäle 1, die rechtwinklig zur Richtung des Magnet
feldes 2 in der Wandung 3 vom Flüssigmetall als Kühlmittel
zur Wärmeabfuhr durchströmt werden. Die Wandung 3 ist vom
Flüssigmetall im Kanal 1 durch den metallenen Liner 4 ge
trennt, der wiederum gegenüber der Wandung 3 durch die Keramik
schicht 5 isoliert ist (siehe Fig. 1a). Wandung 3 und Liner 4
bestehen z. B. aus rostfreiem Stahl, die Keramikschicht 5 z. B.
aus Al2MgO4. Die eingangs erwähnte Problematik hat zu dieser
Ausbildung geführt, um durch die elektrische Trennung der
dicken Wandung 3 vom Flüssigmetall den in ihm, den MHD-Druck
verlust verursachenden induzierten Strom auf den relativ
dünnen Liner 4 zu beschränken. Durch diese Entkoppelung von
Tragestruktur 3 und Leiter bzw. Liner 4 wird der Stromfluß
auf diesen beschränkt und der MHD-Druckverlust wird wesentlich
geringer. Nachteilig ist bei dieser Ausführung jedoch, daß
der Liner 4 in die Wandung 3 sehr präzise eingepaßt werden
muß, um sich auf der gesamten Fläche abstützen zu können.
Weiter erzeugen unterschiedliche Wärmedehnungen starke me
chanische Beanspruchungen mit der Gefahr von Rißbildung und
Beschädigung der Isolation.
Diese Schwierigkeiten haben nun wiederum zu der neuartigen
Ausbildung der Kanalwände geführt, die in der Fig. 2 prin
zipiell dargestellt ist. Dabei ist der Liner mehrwandig auf
gebaut und als loser Einschub 10 in den Strömungskanal ein
gebracht. Die dicke Wandung 6 gibt den Strömungskanal, der
von dem Magnetfeld 7 senkrecht zu der Strömungsrichtung des
Flüssigmetalles 15 durchsetzt wird. Das dargestellte Feld 7
erzeugt Ströme in Richtung der Pfeile 8 und 9. Der Liner be
steht aus dem Einschubkasten 10, der doppelwandig aus der
inneren Wandung 11, der äußeren Wandung 13 und der dazwischen
liegenden Schicht 12 ausgebildet ist. Zwischen Einschubkasten
10 und Kanalwand 6 wird ein Spalt 14 gebildet, der auch vom
Flüssigmetall, jedoch mit wesentlich niedrigerer Geschwindig
keit durchströmt wird (siehe Fig. 2a).
Der Druckausgleich zwischen dem Kühlmittel bzw. Flüssigmetall
15 im Inneren des Einschubkastens 10 und dem Spalt 14 bzw.
zwischen Strömung und Totzone erfolgt durch einen, die Wan
dung des Kastens 10 in Längsrichtung durchsetzenden engen
Schlitz 16, in dessen Bereich die Isolierschicht 12 vom
Flüssigmetall 15 durch eine Abdeckung 17, Verschweißung oder
anderweitige Verbindung der Zwischenwände 11 und 13 getrennt
werden muß. Damit ist nun die Isolierschicht 12, wiederum
aus z. B. Al2MgO4 vollständig durch die Wände 11 und 13 bzw.
17 aus z. B. rostreifem Stahl eingehüllt. Die Stirnseiten der
Wände 11 und 13 werden um die Isolierschicht 12 hierum ver
schweißt, um diese einzuhüllen. Wird ein Längsschlitz 16
zum Druckausgleich gewählt, so ist dessen Lage zum Umfang
bzw. zur Richtung des Magnetfeldes 7 beliebig, werden
Löcher gewählt, so müssen diese auf einer Mantellinie
liegen. Soll der Druckausgleich durch viele kleine Löcher
bewerkstelligt werden, so müssen diese an Stellen mit geringer
Potentialdifferenz bzw. Spannung angeordnet sein. Möglich
ist es auch, anstatt Schlitze 16 im Kasten 10 vorzusehen,
diesen ganz als geöffnetes U auszubilden, wobei die Öffnung
des U wegen der Potentialdifferenz parallel zur Magnetachse
liegen muß. Diese Ausführung bietet sich insbesondere dann
an, wenn der Kanalquerschnitt quadratisch oder rechteckig
ist. Technisch kann der Einschubkasten 10 aus Doppelblechen
mit Isolierschicht 12 dazwischen hergestellt werden, wobei
die Bleche jeweils an allen Kanten miteinander verschweißt
sind. Damit ist der Isolator auf einfachste Weise völlig
vom Kühlmittel getrennt und jeglicher Kontakt der beiden
miteinander wird vermieden.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Wandung des Ein
schubkastens 10 ist in der Fig. 2b dargestellt. Hier ist
innerhalb der Isolierschicht 12 aus Keramik eine zusätzliche
Metallschicht 18 aus z. B. Nickel gelegen, von welcher eine
elektrisch leitende Verbindung 19 zur Prüfung der Wandung
des Kastens 10 isoliert nach außen führt und die von den
Teilwandungen 11 und 13 isoliert ist.
Diese zusätzliche Schicht 18 bietet nun erhebliche Vorteile:
Zum einen ermöglicht sie eine verbesserte Fertigungsmöglich
keit der miteinander zu verbindenen Schichten 11, 12 und 13
überhaupt, zum anderen öffnen sich dadurch Kontrollmöglich
keiten der Funktion der Isolierung sowie eine redundante
Sicherung der Isolation. Wenn die Isolationswirkung gut
ist (im Betrieb oder bei der Fertigung), besteht kein elek
trischer Durchgang zwischen ihr und den Wandungen 11 und 13,
was ja mittels der Leitung 19 feststellbar ist. Ist jedoch
eine der Stahlschichten 11 oder 13 defekt, so ergibt sich
eine feststellbare elektrische Verbindung durch Diffusion
des Flüssigmetalles in die Isolierschicht 12. Eine redundant
sichere Isolation ist durch die Metallschicht 18 während
des Betriebes gegeben, d. h. bei Fehlstellen in den Wandungen
11 oder 13 teilt die Metallschicht 18 die Isolierschicht 12
praktisch in zwei Hälften auf, wobei die Leckage auf die eine
Hälfte beschränkt bleibt und an der Prüfschicht gestoppt wird.
- Bezugszeichenliste
1 Strömungskanäle
2 Magnetfeld
3 Wandung
4 Liner
5 Keramikschicht
6 Kanalwand
7 Magnetfeld
8 Strömungspfeile
9 Strömungspfeile
10 Einschubkasten
11 innere Wandung
12 Isolierschicht
13 äußere Wandung
14 Spalt
15 Flüssigmetall
16 Schlitz oder Löcher
17 Abdeckung
18 Metall- bzw. Prüfschicht
19 elektrische Verbindung
Claims (6)
1. Einrichtung zur Verringerung des MHD-Druckverlustes in
dickwandigen Kanälen, die von einem Flüssigmetall durch
strömt und senkrecht zur Strömungsrichtung von einem
magnetischen Feld durchsetzt werden, z. B. in Kühlkanälen
des Blankets eines Fusionsreaktors, durch Verwendung einer
dünnen metallenen Schicht im Kanal, die dessen elek
trisch leitfähiger Wandung gegenüber isoliert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die metallene Schicht zusammen mit
der Isolierung als Einschubkasten (10) ausgebildet ist,
der in die dickwandigen Strömungskanäle unter Bildung
eines Zwischenspaltes (14) zu deren Wandung (6) einschieb
bar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einschubkasten (10) in seiner Wandung sandwichartig
aufgebaut ist, wobei diese aus einer inneren (11) und
einer äußeren Wandung (13) besteht, zwischen denen eine
Isolierschicht (12) z. B. aus Keramik angebracht ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wandung von einem Längsschlitz (16)
oder einer Lochreihe parallel zur Strömungsrichtung durch
setzt ist, die den Innenraum des Einschubkastens (10) mit dem
Spalt (14) zum Druckausgleich verbindet.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2 für einen
quadratischen oder rechteckigen Kanal, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Einschubkasten (10) als offenes U ausge
bildet ist, dessen offene Seite parallel zur Richtung des
Magnetfeldes gelegen ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß innerhalb der Isolierschicht (12) eine
gegenüber den Wandungen (11, 13) isolierte, weitere
Metallschicht (18) gelegen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß von der isolierten weiteren Metallschicht (18) eine
elektrisch leitende Verbindung (19) isoliert nach
außen geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600645 DE3600645A1 (de) | 1986-01-11 | 1986-01-11 | Einrichtung zur verringerung des mhd-druckverlustes in dickwandigen kanaelen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863600645 DE3600645A1 (de) | 1986-01-11 | 1986-01-11 | Einrichtung zur verringerung des mhd-druckverlustes in dickwandigen kanaelen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3600645A1 DE3600645A1 (de) | 1987-07-16 |
DE3600645C2 true DE3600645C2 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6291696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863600645 Granted DE3600645A1 (de) | 1986-01-11 | 1986-01-11 | Einrichtung zur verringerung des mhd-druckverlustes in dickwandigen kanaelen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3600645A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4235073C1 (de) * | 1992-10-17 | 1994-02-24 | Kernforschungsz Karlsruhe | Isolierender Metall/Keramik-Verbundkörper und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
1986
- 1986-01-11 DE DE19863600645 patent/DE3600645A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4235073C1 (de) * | 1992-10-17 | 1994-02-24 | Kernforschungsz Karlsruhe | Isolierender Metall/Keramik-Verbundkörper und Verfahren zu seiner Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3600645A1 (de) | 1987-07-16 |
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