DE911603C

DE911603C - Verfahren, Einrichtung und Zangenhaltevorrichtung zum Aufweiten von Rohren oder aehnlichen Hohlkoerpern

Info

Publication number: DE911603C
Application number: DEST3710A
Authority: DE
Inventors: Adolf Zimpel
Original assignee: Reisholz Stahl & Roehrenwerk
Current assignee: Reisholz Stahl & Roehrenwerk
Priority date: 1951-08-05
Filing date: 1951-08-05
Publication date: 1954-05-17

Description

Verfahren, Einrichtung und Zangenhaltevorrichtung zum Aufweiten von Rohren oder ähnlichen Hohlkörpern Bei den bekannten Verfahren zum Auf weiten von Rohren und Hohlkörpern werden die zunächst in einem Vorwärmofen auf Temperatur gebrachten Rohre an einem Ende auf den gewünschten Fertigdurchmesser vorgeweitet und mit einem Bördelrand versehen. Danach erfolgt das Aufweiten der Rohre auf besonderen Bänken, auf denen ihre Enden an dem gebördelten Rand festgehalten werden. Da die Rohre sich während des Aufweitens abkühlen, ist auch schon vorgeschlagen worden, das Ziehbett mit einer das Rohr vollständig umgebenden Umhüllung auszustatten, deren oberer Teil aus in Längsrichtung aufeinanderliegend einzeln abklappbaren Deckeln besteht. Unter dieser Umhüllung können die Rohre durch Heizvorrichtung nachgewärmt werden. Das Vorweiten und Bördeln der Rohrenden ist mit erheblichem Arbeitsaufwand und auch Materialverlust verbunden, während die Rohre beim Überführen vom Vorwärmofen auf das Ziehbett großen Temperaturverlust erfahren.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Aufweiten von Rohren oder ähnlichen Hohlkörpern durch Stopfen oder Dorne, bei dem das Rohr während des Aufweitens erhitzt wird und das sich dadurch kennzeichnet, daß das Aufweiten der von einer selbstschließenden Zange gehaltenen Rohre unmittelbar in dem für die Vorwärmung der Rohre bestimmten Wärmofen erfolgt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens dient dabei eine Einrichtung, bei der die selbstschließende und das Rohrende während des Aufweitens festhaltende Zange an der Außenseite eines hier mit einer Öffnung zum Durchstecken der aufzuweitenden Rohre versehenen Wärmofens angeordnet ist, den die Rohre senkrecht zu ihrer Achse durchwandern. Die Zangenhaltevorrichtung selbst ist so ausgebildet, daß ihre Zangen mit Bolzen verbunden sind, die in schräg zur Stopfenachse gestellten Führungen sitzen und dort gegen Feder-, Preßluftod. dgl. Druck in radialer Richtung ausweichen können und an den Innenflächen der Zangen angelenkte, der Kegelform des Stopfens angepaßte Backen mit ihren hohl gewölbten Enden in das Rohr hineinragen, dessen Ende dabei zu Beginn des Aufweitens zwischen die Zangen und die Innenbacken eingespannt wird. Die Zangenführungen sind zur Kegelfläche des Aufweitestopfens dergestalt geneigt angeordnet, daß die beim Durchgehen des Stopfens durch die Zange in den Führungen auftretende Reibung weitgehend vermindert ist, andererseits aber beim Aufweiten noch genügend Selbsthemmung verbleibt.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Schnitt durch einen Vorwärmofen, in dem das Aufweiten der Rohre erfolgen kann, Fig.2 eine Zangenhaltevorrichtung vor Beginn des Stopfendurchganges, Fig. 3 eine Zangenhaltevorrichtung während des Stopfendurchganges, Fig. 4. eine Stirnansicht des Rohrendes mit den Zangenbacken nach Durchgang des Stopfens.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft in einem Vorwärmofen durchgeführt, - der gemäß Fig. i ausgebildet ist. Durch die Öffnung i in der Wand des Vorwärmofens 2 werden in bekannter `'eise die vorzuwärmenden Rohre 3 eingeführt. Sie durchwandern den Ofen senkrecht zur Rohrlängsachse. Gelangt das Rohr vor die Öffnung ¢ in der Ofenwand, an dessen Außenseite die Zangenhaltevorrichtung 5 angeordnet ist, so wird das Rohr durch das Loch .f hindurchgestoßen und von der Zangenhaltevorrichtung 5 am Rande erfaßt. Nunmehr kann der Stopfen 6 durch das Rohr hindurchgezogen werden, und der Aufweitvorgang kann mit Stopfen größer werdenden Durchmessers beliebig oft wiederholt werden, ohne daß das Rohr abkühlt. Nach der Aufweitung wird das aufgeweitete Rohr 3a aus dem Ofen 2 herausgezogen.
Die Zangen 7 der Zangenhaltevorrichtung 5 fassen mit den Backen 8 in das Rohr hinein. Die Zangen 7 sind an Bolzen 9 befestigt, die in Führungen g gegen den Druck von Federn io od. dgl. ein radiales Ausweichen der Zangen 7 beim Einführen des Stopfens 6 ermöglichen (s. Fig. 3). Dabei sind die Achsen der Bolzen 9 derart schräg angeordnet, daß sie etwa senkrecht zur Kegelfläche des Stopfens 6 liegen, aber immer noch in bezug auf die beim Aufweiten auftretende Zugwirkung selbsthemmend sind, um ein ungewolltes Auseinanderstreben der Zangenbacken zu verhindern.
Die in das Rohrende hineinfassenden flachen Backen 8 sind an ihrer dem Rohrmittelpunkt zugewendeten Seite etwa entsprechend dem Durchmesser des Stopfens 6 hohl gewölbt, damit die durch die Backen 8 bedingte zusätzliche Aufweitung des Rohrendes möglichst gering gehalten wird und der Stopfen 6 möglichst reibungsfrei zwischen den hohl gewölbten Innenflächen der Backen 8 hindurchgleitet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufweiten von Rohren oder ähnlichen Hohlkörpern mit Stopfen oder Dornen, bei dem das Rohr während des Aufweitens erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweiten der von einer selbstschließenden Zange gehältenen Rohre in dem für die Vorwärmung der Rohre bestimmten Wärmofen erfolgt.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die selbstschließende und das Rohrende während des Aufweitens festhaltende Zange (5) an der Außenseite eines hier mit einer Öffnung (q.) zum Durchstecken der aufzuweitenden Rohre versehenen Wärmofens (2) angeordnet ist, den die Rohre (3) senkrecht zu ihrer Achse durchwandern.
3. Zangenhaltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Zangen (7) mit Bolzen (9) verbunden sind, die in schräg zur Stopfenachse gestellten Führungen (g') sitzen und dort gegen Feder-, Preßluft- od. dgl. Druck (io) in radialer Richtung ausweichen können, und an den Innenflächen der Zangen angelenkte, der Kegelform des Stopfens angepaßte Backen (8) mit ihren hohl gewölbten Enden in das Rohr hineinragen, dessen Ende dabei zu Beginn des Aufweitens zwischen die Zangen (7) und die Innenbacken (8) eingespannt wird. q.. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zangenführungen (g') gegen die Senkrechte zur Kegelfläche des Aufweitestopfens so weit geneigt angeordnet sind, daß die beim Durchgehen des Stopfens durch die Zange in den Führungen (9') auftretende Reibung weitgehend vermindert ist, andererseits aber beim Aufweiten noch genügend Selbsthemmung verbleibt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 646 76j.