DE9105487U1 - Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere Spannwellen von Wickelmaschinen - Google Patents
Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere Spannwellen von WickelmaschinenInfo
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Description
Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere Spannwellen von Wickelmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere für Spannwellen von Wickelmaschinen,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei bekannten Lagervorrichtungen dieser Art ist der Verschlußteil als kreisförmiger Scheibenkörper ausgebildet,
der um eine Klappachse mit dem Aufnahmeteil schwenkbar verbunden ist und in Schließstellung eine zur Lagerachse
senkrechte Ausrichtung hat. In einer für den Wellenwechsel vorbestimmten Drehstellung des Aufnahmeteils, in der die
Profiltasche mit ihrer umfangsseitigen Zugangsöffnung nach
oben weist und die Klappachse des Verschlußteils horizontal ausgerichtet ist, kann der Verschlußteil zum Lagergehäuse
hin in eine Offenstellung verschwenkt werden, in der die
umfangsseitige Zugangsöffnung der Profiltasche nach oben hin vollständig freigegeben ist. Die rückseitig dem Verschlußteil
gegenüberliegende Stirnfläche des Lagergehäuses weist eine Abschrägung auf, die das Verschwenken des Verschlußteils
in dessen Offenstellung in der für den Wellenwechsel vorgegebenen Drehstellung des Aufnahmeteils gestattet,
zugleich aber ein Auflaufteil bildet, das den Verschlußteil in seine Schließstellung zurückklappt, sobald
der Aufnahmeteil seine für den Wellenwechsel vorgegebene Drehstellung verläßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagervorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die hinsichtlich
ihres Unfallschutzes verbessert ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen
wird auf die Ansprüche 2 bis 21 verwiesen.
Die Lagervorrichtung nach der Erfindung kapselt die im Betrieb umlaufenden Teile der Aufnahmevorrichtung umfangsseitig
durch ein stillstehendes Schutzgehäuse, das lediglich bei Stillstand des Aufnahmeteils in seiner für den Wellenwechsel
vorbestimmten Drehstellung in eine Wechselstellung verschiebbar ist, in der der Verschlußteil die Profiltasche
für einen Wellenwechsel freigibt. Der durch die Bewegung des Schutzgehäuses in seine Offenstellung überführte Verschlußteil
bleibt dabei abgeschirmt innerhalb des Schutzgehäuses. Durch Zurückbewegen des Schutzgehäuses in seine
Betriebsstellung wird die Lagervorrichtung für den Betrieb freigegeben. Aber auch bei versehentlich einsetzendem Betrieb
werden Verschlußteil und Schutzgehäuse selbsttätig in ihre Schließ- bzw. Betriebsstellung zurückbewegt, noch
bevor der Aufnahmeteil eine Viertelumdrehung zurückgelegt hat.
Zahlreiche weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in
der zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung
näher veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine Lagervorrichtung nach der Erfindung in handbetätigter Ausführung,
in Betriebsstellung der Teile,
Fig. 2 eine Stirnansicht zu Fig. 1,
Fig. 3 eine bereichsweise aufgebrochene Seitenansicht
der Lagervorrichtung nach Fig. 1 in Betriebsstellung der Teile,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 3 zur Veranschaulichung der Teile in Wechselstellung,
Fig. 5 einen Axialschnitt ähnlich Fig. 1 durch eine Lagervorrichtung in einer Ausführung mit
Druckmittelantrieb, und
Fig. 6 eine Stirnansicht der Lagervorrichtung in Fig.
Die in der Zeichnung veranschaulichte Lagervorrichtung für Wellen ist der einem Ende einer auswechselbar zu lagernden
Welle zugeordnete Teil einer Wellenlagerung, die zwei in fluchtender Gegenüberlage an einem Maschinengestell
od.dgl. festgelegte Lagervorrichtungen umfaßt.
Lagervorrichtungen für die auswechselbare Lagerung von Wellen finden vornehmlich bei der Lagerung von Wickelwellen,
insbesondere Spannwellen, in Wickelmaschinen Anwendung, wie sie überwiegend für das Auf- und Abwickeln von Materialbahnen
aus Papier-, Kunststoff- und/oder Metallfolie zum Einsatz kommen.
Die dargestellte Lagervorrichtung ist als Schiebelager ausgebildet und umfaßt ein Flanschlagergehäuse 1 mit
Büchsen 2, in dem das durch eine mittels Schrauben 3b gehaltene Paßfeder 3a gesicherte eigentliche Lagergehäuse
4 axial verschieb- und feststellbar abgestützt ist. Schiebelager dieser Art ermöglichen die Anpassung einer
Wellenlagerung an unterschiedliche Betriebsbedingungen innerhalb ihres auslegungsgemäßen Verschiebebereiches.
Anstelle des Flanschlagergehäuses 1 kann auch ein Stehlagergehäuse 1 (wie in Fig. 5) vorgesehen sein, und es ist
auch möglich, das eigentliche Lagergehäuse 4 unmittelbar selbst als Steh- oder Flanschlagergehäuse auszubilden.
-A-
Im Lagergehäuse 4 ist eine Trägerwelle 5 über Kegelrollenlager 6 drehbar gelagert, die einen aus dem Lagergehäuse
4 vorstehenden Wellenzapfen mit Paßfeder 7 aufweist. Die Trägerwelle 5 durchgreift nahe ihrem Wellenzapfen einen
Gehäusedeckel 8, der mittels Schrauben 9 am Lagergehäuse 4 befestigt und gegenüber der Trägerwelle 5 durch eine
Wellendichtung 10 abgedichtet ist. Eine auf einen mit Gewinde versehenen Abschnitt der Trägerwelle 5 aufgeschraubte
Stellmutter 11 stützt sich mit ihrer in Figur 1 linken Seite am Kegelrollenlager 6 ab und ermöglicht so eine
Fixierung der Trägerwelle 5 im Lagergehäuse 4.
An ihrem dem Wellenzapfen abgewandten Ende ist die Trägerwelle 5 mit einer freigeb- und verriegelbaren Aufnahmevorrichtung
für ein dieser zugewandtes Ende einer Welle versehen, die einen fest mit der Trägerwelle verbundenen Aufnahmeteil
12 und einen relativ zu diesem verlagerbaren, mit diesem mitumlaufenden Verschlußteil 13 umfaßt. Der
Aufnahmeteil 12 ist über Schrauben 14 mit dem inneren Stirnende der Trägerwelle 5 verschraubt und dementsprechend
auswechselbar mit der Trägerwelle 5 verbunden. Er umfaßt eine Profiltasche 15 mit axialer und umfangsseitiger Zugangsöffnung
16 bzw. 17 für einen formlich angepaßten, ein Gegenprofil darbietenden Kupplungsteil am Ende einer
Welle sowie ferner eine axial ausgerichtete Ausnehmung 18 an seinem Umfang, die sich in ihrem vorderen Teil mit
der Profiltasche 15 verschneidet und im Verschneidungsbereich die umfangsseitige Zugangsöffnung 17 definiert. Die
axiale Öffnung der Profiltasche 15 ist bereichsweise abgedeckt durch eine für axiale Verschiebungen bedeutsame Mitnehmerformscheibe
19, die mittels Schrauben 20 mit dem dem benachbarten Ende des Aufnahmeteil 12 verschraubt ist.
Der Verschlußteil 13 ist als auf dem Aufnahmeteil 12 verdrehfest abgestützter, jedoch zwischen Offen- und Schließstellung
axial verschiebbar geführter Ringschieber ausgebil-
det, der mit einem einwärts in die Ausnehmung 18 des Aufnahmeteils
12 eingreifenden Ansatz 21 versehen ist. Dieser Ansatz 21 kuppelt den Verschlußteil 13 und den Aufnahmeteil
12 in Drehrichtung und verschließt in Schließstellung des Verschlußteils 13 die umfangsseitige Zugangsöffnung 17
zur Profiltasche 15, wie dies der Figur 1 entnommen werden
kann. Dabei ist der Ansatz 21 mit seinem Verschlußteil
13 über eine Paßfeder 22 und Schrauben 22' auswechselbar verbunden. Die Auswechselbarkeit der Teile 12, 19 und
ermöglicht eine Anpassung der Aufnahmevorrichtung an unterschiedliche
Profile von Kupplungsenden aufzunehmender Wellen.
Der Verschlußteil 13 ist auf seiner dem Lagergehäuse 4 zugewandten Stirnseite mit einem Nockenteil in Gestalt
einer Anzahl von axial vorspringenden, ungleichmäßig über den Umfang verteilt angeordneten, im wesentlichen dreieckförmigen
Nocken 23 versehen, deren Innen- und Außenflächen jeweils auf einer Zylinderfläche liegen. Den Nocken 23
des Verschlußteils 13 sind entsprechende dreieckförmige Auflaufausnehmungen 24 zugewandt, die in der Stirnseite
eines dem Lagergehäuse 4 ortsfest zugeordneten ringförmigen Auflaufteils 25 ausgespart sind. Die Auslaufausnehmungen
24 sind dabei derart angeordnet und den Nocken 23 derart zugeordnet, daß nur in einer für den Wellenwechsel vorbestimmten
Drehstellung des Aufnahmeteils 12 die Nocken in die Auslaufausnehmungen 24 einführbar sind und damit
die Möglichkeit eröffnen, den Verschlußteil 13 in Offenstellung zu überführen.
Die Aufnahmevorrichtung 12,13 ist von einem Schutzgehäuse
26 umgeben, das bei der Ausführung nach den Figuren 1 bis 4 einteilig ausgebildet ist und einen im wesentlichen L-förmigen
Querschnitt hat. Mit der zylindrischen Innenfläche seines Langsschenkels stützt sich das Schutzgehäuse 26
auf der zylindrischen Außenfläche des Lagergehäuses 4 ab, wobei der vom Schutzgehäuse 26 in Schließstellung des Verschlußteils
13 umgriffene Teil des Lagergehäuses 4 von einem stirnseitig an das Lagergehäuse 4 angesetzten, mittels
Schrauben 28 festgelegten Ringteil 27 gebildet ist, der das Lagergehäuse fortsetzt.
Der Verschlußteil 13 ist im Schutzgehäuse 26 über ein Lager 29 abgestützt, das zugleich als Mitnehmer den Verschlußteil
13 und das Schutzgehäuse 26 für axiale Bewegungen kuppelt. Das Lager 29 zwischen Schutzgehäuse 26 und Verschlußteil
13 ist im Bereich vor dem Stirnende des Kurzschenkels des Schutzgehäuses 26 angeordnet und wird durch einen vorderen
ringförmigen Deckelteil 30 relativ zum Schutzgehäuse 26 in Position gehalten, der in einer axialen Ringausnehmung
im Kurzschenkel des Schutzgehäuses 26 mittels Schrauben
31 festgelegt ist. Der Deckelteil 30 umgreift einen Halbring
32 und einen Sprengring 33, die in eine Nut in der Außenseite des Verschlußteils 13 eingreifen und Bestandteil
der Kupplung von Verschlußteil 13 und Schutzgehäuse 26 für axiale Bewegungen bilden.
Im Ringteil 27 des Lagergehäuses 4 sind drei über den Umfang verteilt angeordnete, gleichwirkende Nockenbahnen 34 vorgesehen,
die einen etwa schraubenlinienförmigen Verlauf haben
und jeweils einen am Schutzgehäuse 26 angeordneten Führungsnocken aufnehmen. Dieser Führungsnocken wird von dem inneren
Ende eines Gewindedorns 35 gebildet, mittels dem ein radialer Handgriff 36 mit dem Schutzgehäuse 26 verbunden
ist.
In seiner in Fig. 1 und 3 veranschaulichten Betriebsstellung ist das Schutzgehäuse 26 mittels einer Federrast gegenüber
dem Lagergehäuse 4 bzw. dem Ringteil 27 arretiert, die eine Rastkugel 37, eine diese radial nach außen zu drücken
bestrebte Feder 38 und eine Rastkerbe am inneren Ende eines Gewindestiftes 39 umfaßt. Die Teile 37,38 sind dabei dem
Ringteil 27 und der Gewindestift 39 dem Schutzgehäuse 26 zugeordnet.
Befindet sich die Lagervorrichtung in der Betriebsstellung seiner Teile gemäß Fig. 1, in der eine nicht dargestellte
Welle mit ihrem einen Ende in der Profiltasche 15 festgelegt
ist (nicht dargestellt), so schirmt das Schutzgehäuse 26 die Aufnahmevorrichtung 12,13 nach außen hin ab und bildet
aufgrund seines Stillstandes einen wirksamen Schutz gegen Verletzungen von Personen beim Handtieren im Bereich der
Lagervorrichtung.
Zum Wechseln einer an ihren beiden Enden je durch eine Lagervorrichtung gemäß Fig. 1 abgestützten Welle wird der
Antrieb auf den Wellenzapfen der Trägerwelle 5 abgeschaltet und das mit ihr verbundene Aufnahmeteil 12 in eine
für den Wellenwechsel vorbestimmte Drehstellung gebracht, in der die umfangsseitige Zugangsöffnung 17 zur Profiltasche
15 nach oben zeigt. Die Ausrichtung der Aufnahmeteile 12 beider Lagervorrichtungen kann auch nach der Antriebsabschaltung
von Hand vorgenommen werden.
Durch die Ausrichtung des Aufnahmeteils 12 und mit dieser des Verschlußteils 13 gelangen dessen Nocken 23 in eine
fluchtende Gegenüberlage zu den Auflaufausnehmungen 24
des ortsfesten Auflaufteils 25, so daß bei einem Verschwenken des Schutzgehäuses 26 über den Handhebel 36 das Schutzgehäuse
26 eine axiale Verschiebung in Fig. 1 nach rechts zum Lagergehäuse 4 hin ausführen kann. Diese axiale Verschiebung
erfährt das Schutzgehäuse 26 durch die Wirkung der Nockenbahn 34 auf den Führungsnocken 35. Infolge der
Kupplung des Schutzgehäuses 26 und des Verschlußteils 13 für axiale Bewegungen nimmt das Schutzgehäuse 26 bei seiner
schraubenlinienförmigen Rückzugsbewegung den Verschlußteil
13 in einer axialen Verschiebebewegung mit, der dadurch in die Fig. 4 veranschaulichte Offenstellung gelangt. In
dieser liegt die Profiltasche 15 nach oben hin frei und ist über ihre umfangsseitige Zugangsöffnung 17 für die
Entnahme und das Einführen des Kupplungsendes einer Welle zugänglich. Zur Durchführung der axialen Verschiebung von
Schutzgehäuse 26 und Verschlußteil 13 ist zwischen der radialen Innenfläche des Kurzschenkels des Schutzgehäuses
26 und der ihr gegenüberliegenden Stirnfläche des Ringteils
27 des Lagergehäuses 4 ein Freiraum 40 vorgesehen, und auch die Umfangsausnehmung 18 im Verschlußteil 13 umfaßt
einen rückseitig an den Ansatz 21 angrenzenden Freiraum 41 für die Aufnahme des Ansatzes 21 in der Offenstellung
des Verschlußteils 13.
Nach Vornahme eines Wellenwechsels wird das Schutzgehäuse 26 vermittels seines Handgriffs 36 wieder zurückverschwenkt
und erfahrt durch die Wirkung der Nockenbahn 34 eine Axialverschiebung zurück in seine Betriebsstellung gemäß Pig.
1 . Bei dieser Rückstellung nimmt das Schutzgehäuse 26 den Verschlußteil 13 wieder in einer axialen Bewegung mit,
der dadurch in seine Schließstellung gelangt.
Bei einem Unterlassen der Rückführung des Schutzgehäuses 26 in die Betriebsstellung vor dem Einschalten des Antriebs
auf den Antriebszapfen der Trägerwelle(n) 5 wird dem Verschlußteil
13 durch Zusammenwirken von Auflaufteil 25 und Nockenteil 23 eine selbsttätige Rückführung in die Schließstellung
erteilt, da die Auflaufaussparungen 24 mit ihren Keilflächen eine Schubwirkung auf die Keilflächen der Nocken
23 mit der Folge ausüben, daß die Nocken 23 aus den Auflaufausnehmungen 24 herausgedrückt v/erden und bei Verlassen
der Auflaufausnehmungen 24 den Verschlußteil in seine Schließstellung überführt haben. Schon nach Zurücklegen
eines geringen Drehwinkel des Aufnahmeteils 12 aus seiner für den Wellenwechsel vorgegebenen Drehstellung heraus
ist daher die Lagervorrichtung wieder in voller Betriebsbereitschaft.
Da das Schutzgehäuse 26 den Verschlußteil 13 ständig umgreift und abschirmt, und auch in der Wechselstellung der
Aufnahmeteil 12 nur soweit freigelegt wird, daß die Profiltasche 15 gerade zugänglich ist, bietet die Lagervorrichtung
einen guten Schutz vor Verletzungen, die bei herkömmlichen Lagervorrichtungen mit ständig freiliegendem Verschlußteil
keineswegs ausgeschlossen sind.
Die in Fig. 5 und 6 dargestellte weitere Ausführungsform
sieht anstelle eines Handantriebs für das Überführen der Lagervorrichtung aus der Betriebs- in die Wechselstellung
und umgekehrt einen Druckmittelantrieb, insbesondere einen pneumatischen Antrieb vor, wobei jedoch die Grundkonstruktion
der Lagervorrichtung nach der Erfindung weitgehend beibehalten ist. Gleiche Bauteile sind daher auch mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
Abweichend von der Ausführung nach Fig. 1 bis 4 ist das Schutzgehäuse aus zwei Teilen 26a,26b zusammengesetzt,
von denen der Außenteil 26 a durch Schrauben 42 fest mit dem Lagergehäuse 4 verbunden ist und von denen der Innenteil
26b axial verschieblich abgestützt ist. Der Außenteil 26a des Schutzgehäuses bildet dabei den Zylinderteil und der
Innenteil 26b des Schutzgehäuses den Kolbenteil des Druckmittelantriebs. Der Außenteil 26a ist dabei über Dichtungen
43,44 gegenüber dem Lagergehäuse 4 bzw. dem Innenteil 26b abgedichtet, und der Innenteil 26b ist seinerseits
gegenüber dem Ringteil 27 des Lagergehäuses 4 durch eine Dichtung 45 abgedichtet.
Auf seiner dem Lagergehäuse 4 zugewandten Seite grenzt der Innenteil 26b an einen Zylinderraum 46 an, bei dessen Beaufschlagung
mit Druckmittel über den Druckmittelanschluß 47 der Innenteil 26b eine Bewegung hin in die in Fig. 5 veranschaulichte
Betriebsstellung ausführt. Auf seiner dem Lagergehäuse 4 abgewandten Seite begrenzt der Innenteil 26b einen Zylinderraum
48, bei dessen Beaufschlagung mit Druckmittel über einen
Druckmittelanschluß 49 und einen durch den Außenteil 26a hindurchgeführten
Verbindungskanal 50 dem Innenteil 26b eine Axialverschiebung aus seiner Betriebsstellung in eine in Fig. 1
nach rechts verlagerte Wechselstellung aufgeprägt v/ird. Bei beiden Bewegungen nimmt der Innenteil 26b den Verschlußteil
13 aus dessen Schließstellung gemäß Fig. 5 in dessen Offenstellung und umgekehrt mit. Allerdings können auch bei der Ausführung
nach Fig. 5 Axialverschiebungen des Innenteils 26b des Schutzgehäuses in die Wechselstellung und des Verschlußteils
13 in die Offenstellung nur durchgeführt werden, wenn sich
der Aufnahmeteil 12 wiederum in seiner für den Wellenwechsel vorgegebenen Drehstellung befindet, in der die Profiltasche
15 über eine nach oben weisende umfangsseitige Zugangsöffnung
zugänglich ist. Allerdings genügt es - wie auch bei der Ausführung
nach Fig. 1 bis 4 -, daß der Spitze der Nocken 23 irgendeinen Bereich der zugeordneten Auflaufausnehmung 24 gegenüberliegt.
Eine fluchtende gegenseitige Ausrichtung erhalten die Teile 23,24 dann bei ihrem Ineinandergreifen.
Nach Durchführung eines Wellenwechsels wird durch Beaufschlagung
des Zylinderraumes 46 bei Entlüftung des Zylinderraumes 48 der Innenteil 26b des Schutzgehäuses wieder in seine Betriebsstellung axial zurückverschoben, der dabei den Verschlußteil
13 mitnimmt und in seine Schließstellung überführt. Auch hier wird für den Fall eines Antriebs der Trägerwelle(n) 5 vor dem
Schließen der Aufnahmevorrichtung dieses Schließen in der ersten Bewegungsphase durch das Zusammenwirken der Teile 23,25 in
oben schon beschriebener Weise selbsttätig zwangsweise herbeigeführt.
Claims (21)
1. Lagervorrichtung für Wellen, insbesondere für Spannwellen
von Wickelmaschinen, bestehend aus einem fest oder axial verschieb- und feststellbar abgestützten Lagergehäuse
(4), in dem eine Trägerwelle (5) drehbar gelagert ist, die an ihrem inneren Ende eine freigeb- und verriegelbare
Aufnahmevorrichtung (12;13) für ein dieserzugewandtes
Ende einer Welle aufweist, wobei die Aufnahmevorrichtung (12;13) einen fest mit der Trägerwelle (5) verbundenen
Aufnahmeteil (12) mit einer Profiltasche (15) mit axialer und umfangsseitiger Zugangsöffnung (16; 17) für einen
Kupplungsteil am Ende einer Welle aufweist und einen relativ zum Aufnahmeteil (12) verlagerbaren, mit diesem mitumlaufenden
Verschlußteil (13) umfaßt, der in einer für den Wellenwechsel vorbestimmten Drehstellung des Aufnahmeteils
(12) in Offenstellung bewegbar ist und in Offenstellung die umfangsseitige Zugangsöffnung (17) zur Profiltasche
(15) freigibt, in seiner Schließstellung diese versperrt und in Zusammenwirken mit einem dem Lagergehäuse (4) zugeordneten
ortsfesten Auflaufteil (25) selbsttätig in seine
Schließstellung zurückkehrt, sobald der Aufnahmeteil (12) seine für den Wellenwechsel vorbestimmte Drehstellung verläßt,
dadurch gekennzeichnet , daß
- die Aufnahmevorrichtung (12; 13 ) von einem Schutzgehäuse
(26) umgeben ist, das am Lagergehäuse (4) bei umlaufender
-II -
Trägerwelle (5) in einer Betriebsstellung stillstehend und bei Stillstand der Trägerwelle (5) zumindest mit einem
Teil relativ zu diesem begrenzt axial verschiebbar abgestützt ist,
- das Schutzgehäuse (26) und der Verschlußteil (13) in
wechselseitigem axialen Mitnahmeeingriff stehen, so daß das Schutzgehäuse (26) bei Bewegung durch einen Antrieb
aus seiner Betriebsstellung in eine Wechselstellung den Verschlußteil (13) aus seiner Schließstellung in seine
Offenstellung überführt, und
- der Verschlußteil (13) mit einem Nockenteil (23) für
ein Zusammenwirken mit dem Auflaufteil (25) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußteil (13) als auf dem Aufnahmeteil (12)-verdrehfest
abgestützter, jedoch zwischen Offen- und Schließstellung axial verschiebbar geführter Ringschieber
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Verschlußteil (13) mit einem einwärts
in eine axial ausgerichtete Ausnehmung (18) am Umfang des Aufnahmeteils (12) eingreifenden Ansatz (21) versehen ist,
der den Verschlußteil (13) und den Aufnahmeteil (12) in Drehrichtung kuppelt und in Schließstellung des Verschlußteils
(13) die umfangsseitige Zugangsöffnung (17) zur Profiltasche
(15) verschließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußteil (13) mit seinem Ansatz (21) über eine Paßfeder (22) und Schrauben (22') auswechselbar verbunden
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die den Ansatz (21) des Verschlußteils
(13) aufnehmende Umfangsausnehmung (18) des Aufnahmeteils (12) einen Freiraum (41) für die Aufnahme des Ansatzes
(21) in der Offenstellung des Verschlußteils (13) umfaßt.
ii:
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Verschlußteil (13) an seiner dem
Lagergehäuse (4) zugewandten Stirnseite mit einem Nockenteil in Gestalt einer Anzahl von axial vorspringenden, ungleichmäßig
über den Umfang verteilt angeordneten, im wesentlichen dreieckförmigen Nocken (23) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innen- und die Außenfläche der Nocken (23) jeweils mit einer Zylinderflache zusammenfallen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn zeichnet, daß den Nocken (23) des Verschlußteils (13)entsprechende
dreieckförmige Auflaufausnehmungen (24) zugewandt sind, die in der Stirnseite eines dem Lagergehäuse (4)
zugeordneten ringförmigen Auflaufteils (25) ausgespart
und den Nocken (23) derart zugeordnet sind, daß nur in der für den Wellenwechsel vorbestimmten Drehstellung des
Aufnahmeteils (12) die Nocken (23) in die Auflaufausnehmungen
(24) und damit den Verschlußteil (13) in Offenstellung überführbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Verschlußteil (13) im Schutzgehäuse
(26) über ein Lager (29) abgestützt ist, das zugleich als Mitnehmer den Verschlußteil (13) und das Schutzgehäuse
(26) für axiale Bewegungen kuppelt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß das Schutzgehäuse (26) im Querschnitt
eine etwa L-förmige Grundform aufweist und sich mit einer zylindrischen Innenfläche an seinem Langschenkel auf einer
zylindrischen Außenfläche am Lagergehäuse (4) abstützt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekenn zeichnet, daß das Lager (29) zwischen Schutzgehäuse (26)
und Verschlußteil (13) vor dem Stirnende des Kurzschenkels des Schutzgehäuses (26) angeordnet ist.
-IV-
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn zeichnet , daß zwischen einer radialen Innenfläche des Kurzschenkels
des Schutzgehä'uses (26) und der ihr gegenüberliegenden Stirnfläche des Lagergehäuses (4) ein Freiraum
(40) ausgebildet ist, dessen axiale Breite zumindest der axialen Länge des Hubweges des Verschlußteils (13) zwischen
seiner Offen- und seiner Schließstellung entspricht.
13. Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß in der Außenfläche des
vom Schutzgehäuse (26) umgriffenen Teils (27) des Lagergehäuses (4) zumindest eine Nockenbahn (34) vorgesehen ist,
die einen etwa schraubenlinienförmigen Verlauf hat und
einen am Schutzgehäuse (26) angeordneten Führungsnocken
(35) aufnimmt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schutzgehäuse (26) mit einem radialen Handgriff
(36) zu seiner Verschwenkung aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekenn zeichnet, daß der Führungsnocken des Schutzgehäuses (26) vom inneren Ende eines Gewindedorns (35) gebildet ist,
über den der Handgriff (36) mit dem Schutzgehäuse (26) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß der vom Schutzgehäuse (26) in Schließstellung
des Verschlußteils (13) umgriffene Teil des Lagergehäuses (4) von einem stirnseitig an das Lagergehäuse
(4) angeschraubten Ringteil (27) gebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß das Schutzgehäuse (26) mittels einer
Federrast (37,38,39) in seiner Betriebsstellung gegenüber dem Lagergehäuse (4) arretiert ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß zur Betätigung der Aufnahmevorrichtung
(12;13) ein Druckmittelantrieb vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Schutzgehäuse (26a,26b) zweiteilig ausgebildet ist und einen mit dem Lagergehäuse (4) fest verbundenen
Außenteil (26a) sowie einen in diesem axial verschieblich geführten Innenteil (26b) aufweist, mit dem der Verschlußteil
(13) gekuppelt ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet/
daß der Außenteil (26a) des Schutzgehäuses den Zylinderteil und der Innenteil (26b) des Schutzgehäuses den Kolbenteil
des Druckmittelantriebs bildet.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekenn zeichnet, daß der Innen- (26b) und der Außenteil (26a) des Schutzgehäuses Zylinder- und Kolbenteil eines doppelwirkenden
Druckmittelantriebs bilden.
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