DE9104182U1

DE9104182U1 - Stützendes Mieder

Info

Publication number: DE9104182U1
Application number: DE9104182U
Authority: DE
Original assignee: Schuett & Grundei Orthopaedietechnik 2400 Luebeck De GmbH
Current assignee: Schuett & Grundei Orthopaedietechnik 2400 Luebeck De GmbH
Priority date: 1991-04-06
Filing date: 1991-04-06
Publication date: 1991-05-29
Anticipated expiration: 2001-04-07

Description

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft ein stützendes Mieder aus elastischem Material, das mit seiner stützenden Wirkung beispielsweise bei Rückenschmerzen eines Patienten spürbare Linderung verschafft.

Es sind eine Reihe von stützenden Miedern bekannt. Ein typisches Beispiel zeigt die US-PS 2680848. Dieses besteht aus einem Grundkörper, welcher zur zusätzlichen Versteifung des rohrförmigen Mieders ein Versteifungsband aufweist.

Diese Art der zusätzlichen Versteifung reicht in vielen Indikationsfällen nicht aus. Vor allem aber ist die Variabilität des Mieders sehr gering. Wünschenswert wäre ein Mieder, das an viele individuelle Patientenerfordernissen anpaßbar ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein stützendes Mieder zu schaffen, das bei einfacher Anlegbarkeit bei einer Vielzahl von Indikationsfällen einsetzbar ist.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein stützendes Mieder nach Anspruch 1.

Demgemäß besteht das Mieder aus elastischem Material. Es umschließt im angelegten Zustand den Körper eines Patienten zumindest vom oberen Hüftbereich bis zum Brustansatz. Das Material des Mieders kann ein atmungsaktiver oder perforierter Schaumstoff sein. Das Mieder besteht aus zwei Abschnitten:

Im Hüftbereich ist ein erster ringförmig geschlossener Abschnitt vorgesehen. Diesem schließt sich zum Brustbereich hin ein zweiter Abschnitt an, der nach obenhin geschlitzt ist. Dieser Schlitz ist mittels eines an seinen Säumen angebrachten Schnellverschlusses verschließbar, so daß der zweite Abschnitt des Mieders zu einem ringförmigen Abschnitt verschließbar ist. Dieser Aufbau erleichtert das Anlegen des Mieders erheblich. So tritt der Patient von oben in das Mieder bei geöffnetem Schnellverschluß hinein, streift es sich über die Hüften und verschließt den Schnellverschluß. Dadurch wird das Mieder von vornherein unter eine Grundspannung gesetzt.

Zur individuellen Anpassung der Stützwirkung des Mieders an die Patientenerfordernisse ist eine außen am ersten Abschnitt des Mieders zur Anlage kommende, elastische Bauchpelotte vorgesehen. Die Verbindung zwischen dem Mieder und der Bauchpelotte kann durch einen sogenannten Klettverschluß hergestellt sein. Im Rückenbereich ist eine mit dem Mieder auf dessen Innenseite lösbar verbundene Rückenpelotte vorgesehen. Bauch- und Rückenpelotte sind über längenverstellbare Gurte verbunden. Vorzugsweise sind vier Gurte vorgesehen, die an der Bauchpelotte an dafür vorgesehene Rücklaufschnallen befestigt sind. Die Gurte sind an der äußeren Peripherie des Mieders durch Textillaschen geführt und greifen vorzugsweise paarweise im Rückenbereich des Mieders durch zwei Schlitze hindurch zur Rückenpelotte, woran sie befestigt sind. Die Gurte weisen auf der Vorderseite des Mieders an sich bekannte Längenverstellmechanismen auf.

Das erfindungsgemäße Mieder läßt sich demnach leicht anlegen und leicht in seiner Stützwirkung

individuell einstellen. Der Flächendruck aufgrund der Gurtspannung wird durch die Bauch- und Rückenpelotte auf ein angenehmes Maß herabgesetzt.

Die individuelle Anpaßbarkeit des Stützmieders wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dadurch erhöht, daß die Rückenpelotte Textiltaschen aufweist, in die Versteifungsstäbe eingesetzt werden können.

Zusätzlich oder alternativ hierzu können an der Rückenpelotte weitere Textiltaschen vorgesehen sein, in welche Kugeln eingenäht sind, die beim Tragen des Mieders eine massierende und stützende Funktion ausüben.

Das erfindungsgemäße Mieder ist ein sogenanntes Aktivmieder, welches also die Rückenmuskulatur nicht völlig ruhig stellt, sondern eine unterstützende Funktion ausübt.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:

Figur 1: die Vorderansicht auf das stützende Mieder,

Figur 2: die Rückansicht des Mieders,

Figur 3: die Ansicht auf die Rückenpelotte,

Figur 4: die Prinzipaufsicht auf das Mieder, und

Figur 5: eine Schnittansicht der Rückenpelotte.

In den Figuren sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.

Aus Figur 1 ist deutlich die Unterteilung des

Mieders 1 in einen ersten, ringförmig geschlossenen Abschnitt A und einen geschlitzten Abschnitt B erkennbar. Die Schlitzsäume tragen jeweils Teile eines Schnellverschlusses, hier eines Reißverschlusses 2, mit dessen Hilfe der Schlitz in einfacher Weise verschließbar ist.

Auf dem ersten Abschnitt A kommt im Bauchbereich eine Bauchpelotte 3 zur Anlage. Sie kann mit dem Abschnitt A durch einen Klettverschluß verbunden sein.

An der Bauchpelotte 3 greifen vier Spanngurte 5, 5¹, 5¹¹ und 5¹'¹ an. Diese Gurte sind an der äußeren Peripherie des Mieders 1 durch Textillaschen 12 zum Rückenbereich des Mieders 1 geführt, der in Figur 2 dargestellt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel greifen jeweils zwei Gurte 5, 5¹ und 5¹', 5¹¹' paarweise im Rückenmittenbereich durch zwei Schlitze 13 durch das Mieder 1 hindurch zu der Rückenpelotte 4, an der sie befestigt, beispielsweise vernäht sind (Figur 4, 5). Diese Rückenpelotte 4 ist auf der Innenseite des Mieders 1 lösbar mit diesem verbunden, beispielweise durch einen Klettverschluß (nicht dargestellt).

Die Rückenpelotte 4 ist plattenförmig ausgebildet und mit Textilstoff bezogen. In den Textilstoff eingearbeitet sind Textiltaschen (Figur 3, 4, 5).

So sind zwei Textiltaschen 6 und 7 vorgesehen, um gegebenenfalls im Bedarfsfalle jeweils einen Versteifungsstab 8 bzw. 9 aufzunehmen. Die Versteifungsstäbe 8 und 9 erhöhen die Stützwirkung des Mieders.

Zusätzlich hierzu sind weitere Textiltaschen 10, 10'

in den Bezugsstoff der Rückenpelotte 4 eingearbeitet, in denen eine Reihe von Kugeln 11 bzw. 11' gehalten sind.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind Kugeln unterschiedlicher Größe in den Taschen eingenäht (Figur 3).

Die Kugeln 11, II¹ verleihen dem Mieder 1 eine noch weiter erhöhte Stützwirkung, zugleich aber üben sie eine wohltuende Massagewirkung aus.

Es sei mit Bezug auf Figur 5 ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die dort dargestellten Kugeln 11' aus Darstellungsgründen teilweise verdeckt durch die den Versteifungsstab 8 haltenden Textiltasche 6 abgebildet sind.

Claims

SCHUTZANSPRÜCHE

1. Stützendes Mieder (1) aus elastischem Material, das im angelegten Zustand den Körper eines Patienten zumindest vom oberen Hüftbereich bis zum Brustansatz umschließt, mit einem ersten, im Hüftbereich ringförmig geschlossenen Abschnitt (A), dem sich zum Brustbereich hin ein zweiter, mittels eines Schnellverschlusses (2) ringförmig verschließbarer Abschnitt (B) anschließt, mit einer am ersten Abschnitt (A) zur Anlage kommenden Bauchpelotte (3) und mit einer im Rückenbereich mit dem Mieder (1) auf dessen Innenseite lösbar verbundenen Rückenpelotte (4), wobei die Bauchpelotte (3) und die Rückenpelotte (4) über längenverstellbare Gurte (5, 5¹, 5¹¹, 5¹¹') miteinander verbunden sind, mit deren Hilfe das Mieder (1) in seiner stützenden Eigenschaft einstellbar ist.

2. Mieder nach Anspruch 1, bei dem der Schnellverschluß (2) des zweiten Abschnitts (B) ein Reißverschluß ist.

3. Mieder nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Rückenpelotte (4) mittels eines Klettverschlusses mit dem Mieder (1) verbunden ist.

4. Mieder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Rückenpelotte (4) aus einem textilüberzogenen, flexiblen Kunststoff besteht,

wobei in dem Textilstoff Taschen (6, 7)
eingearbeitet sind, in die Versteifungsstäbe (8, 9) einsetzbar sind.

5. Mieder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Rückenpelotte weitere Textiltaschen (10,
10') aufweist, in dem eine Reihe von Kugeln (11, II¹) eingenäht sind.