DE9102818U1 - Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport schwerer Lasten - Google Patents
Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport schwerer LastenInfo
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Description
Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport
schwerer Lasten
Bekannt sind Luftfilmgleiter, DE-AS 1948 304 und DE-OS 2118 024, die unter
einer starren Tragplatte eine Luftkisseneinrichtung aus einem flexiblen, aufblasbaren Ringkörper aufweisen. Der Ringkörper ist abdichtend an der Tragplatte
befestigt, wird bei Druckluftzuführung aufgebläht und gibt die Druckluft
bei weiterer Zufuhr an einen zweiten Luftkissenraum weiter. Bei verschmutzter
Gleitbahn kommt es durch überhöhte Reibung zur Deformation des Ringkörpers und somit zu Funktionsstörungen.
Laut DE-1964 334 wird eine Vorrichtung mit Nebenkammern beschrieben, die eine
bessere Anpassung gegenüber der Gleitfläche aufweist. Unter einer Tragplatte ist eine obere Druckkammer mit flexiblen Seitenwänden ausgebildet,
in die das Druckmedium eingespeist wird. Durch Verbindungsöffnungen gelangt
das Druckmedium in eine darunter angeordnete Kissendichtung und einen Druckkissenraum.
Dieser ist umschlossen von der oberen Druckkammer, der Kissendichtung und der Gleitfläche. Die relativ große Bauhöhe der Vorrichtung und
der hohe konstruktive Aufwand stellen erhebliche Nachteile dar. Die Bauhöhe kann eine Schrägstellung der Tragplatten und somit Funktionsstörungen bewirken.
Laut DE-OS 2245 524 wird eine AusführungsVariante für robuste Einsatzbedingungen
beschrieben. Das Luftkissen wird gebildet zwischen Gleitfläche und Torus, wobei eine Membran an der Tragfläche in der Weise angeflanscht ist,
daß ein Druckraum gebildet wird. Die Druckluftzufuhr erfolgt in den Torus und in den Luftkissenraum. Nachteilig sind der hohe Luftverbrauch und die geringe
Anpassung der Membran an die Gleitfläche auf Grund der starren Verbindung zur Tragplatte.
Die genannten Varianten neigen zu Eigenschwingungen. Die Membranen der Vorrichtungen
sind verschraubt, vernietet, geklebt oder vulkanisiert, so daß ein einfacher Austausch der Verschleißteile nicht gegeben ist.
Bei dem Luftfilmgleiter gemäß DD-PS 232 798 wird die Druckdichtigkeit des
flexiblen Körpers erreicht durch eine selbstdichtende Klemmung. Die Druckluftzufuhr
erfolgt über die Zellen der Plattform und ein mittig angeordnetes Drosselorgan in den Membranraum und den Luftkissenraum, bis sich ein Druck-
ausgleich zwischen diesen Druckräumen eingestellt hat. Die Membranen werden
an den äußeren Rändern von einer radial aussteifenden Felge gefaßt und durch
einen Spannring in der Schutzeinfassung der Tragelemente eingeklemmt. Diese Anordnung ist mit hohem konstruktiven Aufwand verbunden und erschwert ein
Auswechseln der Luftfilmgleitereinschubeinheit unter Last auf Grund der Verklemmung
der Membranen in der Felge und im Spannring.
Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine
Luftfilmgleiteinrichtung zu schaffen, die durch die Anwendung von Kassetten und konstruktiv einfach gestalteter Luftfilmgleiter während der Transportdurchführung
und Lastaufnahme den Austausch dieser Luftfilmgleiter ermöglicht.
Dieses Problem wird mit den Maßnahmen der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß der Luftfilmgleiter während des Transportvorganges
ausgewechselt werden kann, ohne daß zusätzliche Klemmvorrichtungen zwischen Luftfilmgleiter und Kassette gelöst werden müssen. Der konstruktive
Aufbau des Luftfilmgleiters ermöglicht bei Druckentlastung auf Grund der Flexibilität der Membrane und denAnordnung der innenliegenden Stützplatte
einen unkomplizierten Auswechselvorgang.
Die dreiteilige Verschraubung ist so gestaltet, daß sie im zusammengeschraubten
Zustand für die durchströmende Luft wie eine Drossel wirkt. Der sich vor der Drossel aufbauende Staudruck bewirkt, daß ein Teil der Druckluft durch
die radial angeordneten Bohrungen fließt und dabei den Gummi-Torus aufbläst.
Dadurch dichtet er die Druckluft zum Untergrund bis zum Gleichgewicht der Kräfte von Auflast und Druckluft ab, bis sich ein Film aus überschüssiger,
abströmender Druckluft ausbildet.
Die Drosselbohrung und die radialen Bohrungen im zylindrischen Teil der Verschraubung
sind aufeinander abgestimmt und verhindern über einen weiten Lastbereich unerwünschte Schwingungen des Gummi-Torus.
Die Kassetten können als Einzelgleitteile unter einer biegesteifen Last mit
mindestens drei Auflagepunkten oder unter Palettenkonstionen eingesetzt werden. Die Kassetten sind biegesteif und selbsttragend ausgeführt.
-A-
Der Luftfilmgleiter ist als Einschubeinheit ausgeführt und in der Kassette
arretiert.
Ein weiteres Anwendungsgebiet schließt sich für den Einsatz einzelner Kassetten
beim Transport großer, ausladender, sperriger Güter, bei denen der Schwerpunkt außermittig liegt. Hierbei lassen sich die Kassetten unter ausgewählten
Anschlagpunkten einzeln anbringen, so wie es für das zu transportierende Gut am günstigsten ist.
1. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Figur erläutert,
welche eine Luftfilmgleiteinrichtung mit Hohlkammerplatte und Luftfilmgleiter darstellt.
Die Kassette besteht aus einer selbsttragenden Hohlkammerplatte (1) mit
zwei an den gegenüberliegenden Seiten angebrachten Stützleisten (2), die
zum Absetzen der Auflast auf dem Untergrund (3) erforderlich sind. An der Innenseite dieser Stützleisten (2) liegt zur Hohlkammerplatte (1) zu eine
nutförmige Aussparung (13). In diese wird zwischen die Stützleisten (2) der Luftfilmgleiter (4) eingeschoben. Der Luftfilmgleiter (4) besteht aus den
Elementen Halteblech (12), Dichtelement (5), dreiteilige Verschraubung mit selbstregelndem Drosselsystem (6) und dem Gummi-Torus (8) mit innenliegender
Stützplatte (7), die in dem aufblasbaren, schlauchförmigen Gummi-Torus
(8) frei beweglich, aber nicht austauschbar einvulkanisiert ist. Zwischen dem Untergrund (3) und dem Gummi-Torus (8) bildet sich in der Arbeitsstellung
die tragende Luftkammer (9).
In der selbsttragenden Hohlkammerplatte (1) liegt mittig ein Kanal (10),
der beidseitig verschlossen ist und an einer Seite einen Lufteinlaß aufweist. Die Luft strömt durch den Lufteinlaß in den Kanal (10) und von diesem
durch die mittige Bohrung (11) in die dreiteilige Verschraubung mit dem Drosselsystem (6). Dort wird der Luftstrom aufgespaltet und füllt erstens
durch den Standdruck des Düsensystems den Hohlraum (14) des ringförmigen Gummi-Torus (8), wobei sich dieser an den Untergrund (3) und an das Halteblech
(12) und dieses an die Unterseite der selbsttragenden Hohlkammerplatte (1) anlegt. Zweitens gelangt der Luftstrom durch die Drosselbohrung (15)
in die ringförmige Luftkaitimer (9) zwischen den Gummi-Torus (8) und den
Untergrund (3).
Der Gummi-Torus (8) beginnt sich schlauchförmig aufzublasen und hebt
dabei die gesamte Kassette (1) vom Untergrund (3) ab, bis sich eine Gleichgewicht
sstel lung von Auflast und Luftdruck im Innenraum (14) des Gummi-Torus
(8) und der kreisförmigen Luftkammer (9) unter dem Torus (8) eingestellt hat. Die überschüssige Druckluft strömt durch einen sich bildenden dünnen
Spalt unter der ringförmigen Torusflache ab. Damit ist die Arbeitsstellung
dieses Systems hergestellt.
2. Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung beschreibt den Austausch
eines Luftfilmgleiters unter Last
Vier Kassetten mit Luftfilmgleitern bestückt sind mit einer Transportpalette
fest verbunden. Über eine Druckluftzuführung vom Hallennetz wird eine an der Transportpalette befindliche Druckluftverteilung gespeist.
Von hier aus wird jede einzelne Kassette mit Druckluft bedient. Entsprechend
der Auflast wird der erforderliche Druck und Luftdurchsatz eingestellt (Arbeitsstellung der Luftfilmgleiter), und der Verschub kann erfolgen.
Beim Auftreten eines Defektes an einem Luftfilmgleiter wird die Luftzuführung
gestoppt, die Transportpalette auf die Stützleisten der Kassette abgesetzt, die Arretierung der Luftfilmgleiter gelöst und der Gleiter mit
dem Halteblech herausgezogen. Der neue Luftfilmgleiter wird in die Nutführung der Stützleisten bis zum Anschlag eingeschoben und die Arretierung wieder
befestigt. Nach dem Zuschalten der Druckluft kann der Verschub der Transportpalette
fortgesetzt werden. Der Vorteil bei der Verwendung von Kassetten besteht darin, daß die Luftfilmgleiter unter Last gewechselt werden
können. Das Verschleißelement der Luftfilmgleiter ist der Gummi-Torus aus gewebeartigem Gummi, da dieser während des Verschubes partielle Untergrundberührung
hat.
Dieser Torus ist über die dreiteilige Verschraubung mit dem Halteblech
verbunden. Durch Lösen der Verschraubung läßt sich die Halteplatte vom Gummi-Torus trennen. Nach dem Austauschen des Torus und dem erneuten Zusammenfügen
der Baugruppe ist die Luftfilmgleiteinrichtung erneut einsetzbar .
Claims (2)
1. Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport
schwerer Lasten, mit einem in ein Kassettensystem einschiebbaren Luftfilmgleiter, wobei
- das Kassettensystem aus einer selbsttragenden Hohlkammerplatte (1)
besteht mit zwei an den gegenüberliegenden Seiten angebrachten Stützleisten (2) zum Absetzen der Auflast auf dem Untergrund (3) und
an den Innenseiten der Stützleisten (2) zur Hohlkammerplatte (1) eine nutförmige Aussparung (13) liegt, welche den Luftfilmgleiter (4) aufnimmt,
- der Luftfilmgleiter (4) aus einem Halteblech (12), einem Dichtelement
(5), einer dreiteiligen Verschraubung mit selbstregelndem Drosselsystem (6) und einem Gummi-Torus (8) mit innenliegender Stützplatte (7) besteht,
welche in dem aufblasbaren schlauchförmigen Gummi-Torus (8) frei
beweglich einvulkanisiert ist,
- in der Arbeitsstellung zwischen Untergrund (3) und Gummi-Torus (8) eine
tragende Luftkammer (9) ausgebildet wird.
2. Luftfilmgleiteinrichtung nach Anspruch 1
- mit einer selbsttragenden Hohlkammerplatte (1), in der mittig ein beidseitig
verschlossener Kanal (10) mit einem Lufteinlaß und einer mittig angeordneten Durchlaßbohrung (11) liegt, welche die Verbindung zwischen
Kanal (10) und Drosselsystem (6) herstellt,
- mit einer ersten Luftstromleitung in den Hohlraum (14) des Gummi-Torus
(8), wobei der Gummi-Torus (8) in Arbeitsstellung an Untergrund (3)
und Halteblech (12) unddieses an der Unterseite der Hohlkammerplatte (1) anliegt und einer zweiten Luftstromleitung durch die Drosselbohrung (15)
in die ringförmige Luftkammer (9) zwischen Gummi-Torus (8) und Untergrund (3) .
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9102818U DE9102818U1 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport schwerer Lasten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9102818U DE9102818U1 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport schwerer Lasten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9102818U1 true DE9102818U1 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6865065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9102818U Expired - Lifetime DE9102818U1 (de) | 1991-03-07 | 1991-03-07 | Luftfilmgleiteinrichtung, insbesondere für den Horizontaltransport schwerer Lasten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9102818U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19520361A1 (de) * | 1995-06-07 | 1996-12-12 | Meyer Rieke Eckhard | Vorrichtung zur Lastenaufnahme und Transport schwerer Lasten |
-
1991
- 1991-03-07 DE DE9102818U patent/DE9102818U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19520361A1 (de) * | 1995-06-07 | 1996-12-12 | Meyer Rieke Eckhard | Vorrichtung zur Lastenaufnahme und Transport schwerer Lasten |
DE19520361C2 (de) * | 1995-06-07 | 1999-04-01 | Meyer Rieke Eckhard | Vorrichtung zur Lastenaufnahme und Transport schwerer Lasten |
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