DE9102352U1

DE9102352U1 - Hydraulische Bremsanlage mit Antriebsschlupfregeleinrichtung

Info

Publication number: DE9102352U1
Application number: DE9102352U
Authority: DE
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1991-02-28
Filing date: 1991-02-28
Publication date: 1992-06-25
Anticipated expiration: 2001-03-01

Description

R. 24189
21.2.1991 Ku/Kc/Si

ROBERT BOSCH GMBH, 7000 Stuttgart 10

Hydraulische Bremsanlage mit Antriebsschlupfregeleinrichtung Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Bremsanlage nach der Gattung des Hauptanspruchs.

Die Viskosität der in derartigen Bremsanlagen verwendeten Bremsflüssigkeit ist temperaturabhängig. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist daher auch bei einer selbstansaugenden Pumpe der rasche Aufbau von Bremsdruck beim Auftreten von Antriebsschlupf nicht gewährleistet, da die Pumpe die Bremsflüssigkeit durch eine Saugleitung gewisser Länge ansaugen muß. Um die Hochdruck erzeugende Pumpe dennoch mit möglichst geringer Verzögerung mit der Bremsflüssigkeit zu versorgen, ist es bekannt (DE-OS 39 16 489), in der Ansaugleitung eine Niederdruckpumpe vorzusehen, welche die Hochdruckpumpe mit Bremsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter speist. Durch diesen Aufwand wird die Bremsanlage verteuert.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Bremsanlage mit dem kennzeichnenden Merkmal des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Viskosität der

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Bremsflüssigkeit bei tiefen Temperaturen mit geringem Aufwand herabsetzbar ist, so daß eine Hochdruck erzeugende Pumpe in der Lage ist, beim Auftreten von Antriebsschlupf unverzüglich Bremsdruck zu erzeugen.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Bremsanlage möglich.

Die im Anspruch 2 gekennzeichnete Weiterbildung der Bremsanlage hat den Vorteil, daß eine Regelung der Temperatur der Bremsflüssigkeit entbehrlich ist, weil sich der Kaltleiter hinsichtlich der Leistungsaufnahme selbst stabilisiert.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Bremsanlage ist im Anspruch 3 angegeben.

Zeichnung

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein Schaltschema einer hydraulischen Bremsanlage mit einer beheizbaren Leitung zum Ansaugen von Bremsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter, Figur 2 einen Längsschnitt durch einen Schlauchleitungsabschnitt mit einem elektrischen Heizleiter als erstes Ausführungsbeispiel und Figur 3 einen Querschnitt durch eine Schlauchleitung mit einer elektrischen Heizschicht als zweites Ausführungsbeispiel.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Die in Figur 1 der Zeichnung schematisch dargestellte hydraulische Bremsanlage 10 ist mit einer Blockierschutz- und Antriebsschlupf-

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regeleinrichtung 11 ausgestattet und zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Personenkraftwagen mit angetriebener Hinterachse und nicht angetriebener Vorderachse bestimmt.

Die Bremsanlage 10 hat einen pedalbetätigbaren, zweikreisigen Hauptbremszylinder 14 mit einem Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter 15. Ein Bremskreis I ist den Radbremsen 16, 17 der Vorderachse zugeordnet. An einen Bremskreis II sind die Radbremsen 18, 19 der angetriebenen Hinterachse angeschlossen. Der Aufbau dieses Bremskreises II ist nachfolgend näher erläutert.

Der Bremskreis II hat eine vom Hauptbremszylinder 14 ausgehende Bremsleitung 22, welcher in zwei, der jeweiligen Radbremse 18, 19 zugeordnete Bremsleitungen 23 und 24 verzweigt ist. Den Radbremsen 18, 19 ist je eine Drucksteuerventilanordnung 25 bzw. 26 für die Bremsdruckmodulation zugeordnet. Die Drucksteuerventilanordnungen 25, 26 besitzen je ein Einlaßventil 27 in der entsprechenden Bremsleitung 23, 24 und ein Auslaßventil 28. Das jeweilige Auslaßventil 28 ist in einer Rückführleitung 29 bzw. 30 angeordnet, die von der zugeordneten Bremsleitung 23 bzw. 24 zwischen dem Einlaßventil 27 und der angeschlossenen Radbremse 18 bzw. 19 ausgeht. Die Rückführleitungen 29 und 30 sind in einer Rückführleitung 31 vereinigt. An diese Rückführleitung 31 ist ein Druckmittelspeicher 32 angeschlossen.

Der Bremskreis II weist eine durch einen elektrischen Antriebsmotor 35 antreibbare, selbstansaugende Pumpe 36 auf. Die Pumpe 36 ist durch eine Ansaugleitung 37 mit dem Vorratsbehälter 15 verbunden. In der Ansaugleitung 37 ist ein als 2/2-Wegeventil ausgebildetes Ladeventil 38 angeordnet. Dieses hat eine federbetätigte Sperrstellung und eine elektromagnetisch schaltbare Durchlaßstellung. Von der Pumpe 36 geht eine Förderleitung 39 mit einer Dämpferkammer 40 und

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einer Drossel 41 aus. Die Förderleitung 39 mündet zwischen dem Hauptbremszylinder 14 und den Ventilanordnungen 25, 26 in die Bremsleitung 22.

Zwischen dem Anschluß der Förderleitung 39 und dem Hauptbremszylinder 14 ist in der Bremsleitung 22 ein als 2/2-Wegeventil ausgebildetes Absperrventil 42 angeordnet. Das Absperrventil 42 hat eine federbetätigte Durchlaßstellung und eine elektromagnetisch schaltbare Sperrsteilung.

Von der Bremsleitung 22 geht zwischen dem Anschluß der Förderleitung 39 und dem Absperrventil 42 eine Überströmleitung 43 aus, welche zwischen dem Ladeventil 3 8 und dem Vorratsbehälter 15 in die Ansaugleitung 37 mündet. In der Überströmleitung 43 ist ein vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil 44 angeordnet.

Die Rückführleitung 31 ist zwischen dem Ladeventil 38 und der Pumpe 36 an die Ansaugleitung 37 angeschlossen. In der Rückführleitung 31 ist ein Unterdruckschutzventil 45 in Form eines federbelasteten, gegen die Pumpe 36 öffnenden Einwegeventiles angeordnet.

Die zwischen dem Hauptbremszylinder 14 und den Radbremsen 16, 17, 18, 19 liegenden Elemente der Bremsanlage 10 sind, wie mit der strichpunktierten Umrahmung angedeutet, in einem einen Gehäuseblock bildenden Hydroaggregat 48 zusammengefaßt. Während ein Abschnitt

37.1 der Ansaugleitung 37 innerhalb des Hydroaggregats 48 liegt und in Gehäusebohrungen verwirklicht ist, besteht ein zwischen dem Vorratsbehälter 15 und dem Hydroaggregat 48 verlaufender Abschnitt 37.2 der Ansaugleitung 37 aus einem Schlauch. Zumindest dieser Abschnitt

37.2 der Ansaugleitung 37 ist beheizbar ausgebildet. Aber auch der innerhalb des Hydroaggregats 48 verlaufende Abschnitt 37.1 der Ansaugleitung 37 kann, wie mit der schraffierten Umhüllung angedeutet, beheizbar sein.

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Bei dem in Figur 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der als Schlauch ausgebildeten Ansaugleitung 37 besitzt dieser eine Umhüllung 51 aus einem elastomeren, elektrisch isolierenden Werkstoff. In die Umhüllung 51 ist ein schraubenlinienförmig angeordneter elektrischer Heizleiter 52 eingebettet.

Beim in Figur 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel für die schlauchförmige Ansaugleitung 37 sind in der Umhüllung 51 zwei in Längsrichtung verlaufende, diametral gegenüberliegende elektrische Leiter 53 eingebettet. Beide Leiter 53 sind durch eine konzentrisch in der Umhüllung 51 liegende elektrische Heizschicht 54 verbunden.

Der Heizleiter 52 des ersten Ausführungsbeispiels und die Heizschicht 54 des zweiten Ausführungsbeispiels weisen das Verhalten eines Kaltleiters auf, d. h. beim Beheizen der Ansaugleitung 37 stellt sich selbsttätig ein Gleichgewicht zwischen zugeführter elektrischer Leistung und abgegebener Wärmeleistung ein.

Die Blockierschutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung 11 weist ferner das Drehverhalten der den Radbremsen 16, 17, 18, 19 zugeordneten Fahrzeugräder erfassende Drehzahlsensoren 57 auf, deren Signale von einem elektronischen Steuergerät 58 auswertbar und in Schaltbefehle an die diversen Ventile sowie den Antriebsmotor 35 bei drohender Blockiergefahr oder unzulässigem Antriebsschlupf umsetzbar sind. Dabei ist die Beheizbarkeit der Ansaugleitung 37 beim Wirksamwerden der Antriebsschlupfregelung bedeutsam.

Beim Auftreten von unzulässigem Antriebsschlupf an wenigstens einem, den Radbremsen 18, 19 zugeordneten Fahrzeugrad schaltet das Steuergerät 58 des Absperrventils 42 in die Sperrstellung, das Ladeventil 38 in die Durchlaßstellung und setzt den Antriebsmotor 35 in Betrieb. Die Pumpe 36 saugt nun durch die Ansaugleitung 37 Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 15 an und fördert dieses in die

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Bremsleitung 22. Durch Schalten des Einlaßventils 27 und des Auslaßventils 28 der Drucksteuerventilanordnungen 25, 26 moduliert das Steuergerät 58 den Bremsdruck in der Radbremse des schlupfenden Fahrzeugrades. Die durch die Beheizung der Ansaugleitung 37 herabgesetzte Viskosität der Bremsflüssigkeit wirkt sich beschleunigend auf das Wirksamwerden der Antriebsschlupfregelung aus.

Da die Erwärmung der Bremsflüssigkeit den Ansaugwiderstand herabsetzt, kann eine Pumpe 36 mit geringer Saughöhe verwendet werden.

Claims

R. 24189 21.2.1991 Ku/Kc/Si ROBERT BOSCH GMBH, 7000 Stuttgart 10 Ansprüche

1. Hydraulische Bremsanlage (10) mit Antriebsschlupfregeleinrichtung (11) für Kraftfahrzeuge, welche eine Pumpe (36) aufweist, mit der Bremsflüssigkeit durch eine Ansaugleitung (37) ansaugbar und zum Aufbau von Bremsdruck in der Radbremse (18, 19) wenigstens eines Antriebsschlupf unterworfenen Fahrzeugrades in eine Bremsleitung (22, 23, 24) einspeisbar ist,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Ansaugleitung (37) der Pumpe (36) beheizbar ist.

2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaugleitung (37) einen elektrischen Heizleiter (52) oder eine elektrische Heizschicht (54) mit dem Verhalten eines Kaltleiters aufweist.

3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaugleitung (37) als beheizbarer Schlauch ausgebildet ist«