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Handnähkasten Die Erfindung betrifft einen Handnähkasten mit in seiner
Längsmitte von dein Tragbügel umfafitetn Grundkästchen und in Schließstellung dieses
deckenden, schwenkbaren mittleren und oberen Aufsatzkästchen. Bei einem bekannten
Handnähkasten dieser Art sind die mittleren Aufsatzkästchen mittels kurzer und die
oberen Aufsatzkästchen mittels langer Lenker an das Grundkästchen und die oberen
Aufsatzkästchen außerdem durch kurze Lenker an die mittleren Aufsatzkästchen angelenkt.
Beim Ausschwenken der mittleren und oberen Aufsatzkästchen um die unteren, waagrechten
Drehzapfen dieser Lenker legen sich die Böden der Aufsatzkästchen teilweise auf
die Ränder der unter ihnen liegenden Kästchen auf, so daß sich eine treppenförmige
Ausladung der Kästchen ergibt. Die verdeckten Kästchenteile sind bei vollständiger
Füllung nicht übersehbar und deren Füllungsteile sind stur herausnehmbar, nachdem
man die Füllungsteile der offenliegenden Kästchenteile ausgehoben hat. Dieser umständlichen
Herausholung einzelner Nähzeugteile aus den verdeckten Kästchenteilen muß eine ebenso
zeitraubende Wiedereinsortierung folgen, indem zunächst die entnommenen Teile wieder
in die verdeckten Kästchenteile zurückgesteckt oder zurückgelegt und dann die offenen
Kastenteile wieder mit ihrem vorigen Inhalt gefüllt werden. Es ist kein Wunder,
wenn viele Näherinnen die dazu nötige Geduld nicht aufbringen und die augenblicklich
gebrauchten Nähzeugteile aus den gedeckten Kastenteilen einfach herauszerren, ohne
vorher in den offenen Kästchenteilen genügend Platz gemacht zu haben. Die Folge
ist, daß dabei Teile der Füllung der offenen Kästchenteile verschoben
werden
und in Unordnung geraten und auch die entnommenen Nähzeugteile nicht mehr ordnungsgemäß
an ihrem früheren Platz unter den Kästchenböden zurückgesteckt oder zurückgelegt
werden können, weil meist auch die dazu erforderliche Geduld fehlt. Auch nach sorgfältigster
ursprünglicher Einsortierung wird auf diese Weise die Ordnung und die rasche Auffindbarkeit
der gesuchten Teile bald gestört. Es wird daher vielfach auf vollständige Füllung
der verdeckten Kästchenteile von vornherein verzichtet, um den Kasten wenigstens
einigermaßen in Ordnung halten zu können. Dessen Gesamtfüllungsraum wird dann jedoch
nur unzulänglich ausgenutzt. Die Regel ist auch bei nur teilweiser Füllung eine
verhältnismäßig frühzeitige Aufhebung der Ordnung und die Notwendigkeit, den ganzen
Kasten zu leeren und unter großem Zeitaufwand frisch einzusortieren.
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An der Innenfläche der Klapptür bekannter Schranknähmaschinen ist
zur Aufbewahrung von Maschinenfadenspulen und der vielerlei Nähmaschinenzubehörteile
ein Kasten befestigt, der aus drei untereinander angeordneten Kästchen besteht,
von denen das obere an der Türinnenwandung festsitzt und aufrechte Stifte zum Aufstecken
von Fadenspulen nebst Werkzeugfächern trägt und das mittlere und untere die Zubehörteile
enthalten. Die unteren Kästchen sind ein lotrechtes, bei offener Schranktür linksseitiges
Zapfenband bis zum Anschlagen an der Tür um 9o° nach links ausschwenkbar. Man kann
also nie den Inhalt der beiden so ausgeschwenkten Untersatzkästchen zugleich überblicken.
Entnimmt man dem herausgeschwenkten mittleren Kästchen einen Zubehörteil und braucht
man dann noch einen weiteren Zubehörteil aus dem unteren Kästchen, so muß man das
mittlere Kästchen erst wieder zuklappen und das untere Kästchen ausschwenken, um
den zweiten Zubehörteil zu entnehmen. Auch diese Handhabungsweise ist unbequem und
gibt Anlaß zum Suchen des augenblicklich gebrauchten Zubehörs in beiden Untersatzkästchen,wenn
es nicht in dem zuerst aufgeklappten Untersatzkästchen ist. Die Möglichkeit der
gleichzeitigen Überblickung der Inhalte der beiden Untersatzkästchen besteht also
nicht.
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Mit der Erfindung ist ein Handnähkasten geschaffen, dem weder die
Nachteile des eingangs geschilderten, treppenförmig ausschwenkbaren Handnähkastens
noch die des Zubehörkastens für Schranknähmaschinen anhaften. Auch der neue Handnähkasten
hat ein in seiner Längsrnitte von dem Tragbügel umfaßtes Grundkästchen und in Schließstellung
dieses deckende, schwenkbare mittlere und obere Aufsatzkästchen. Das Neue besteht
im wesentlichen darin, daß die Aufsatzkästchen mittels bekannter Zapfenbänder od.
dgl. paarweise um die einander diagonal gegenüberliegenden parallelen, lotrechten
Tragbügelstirnflächen in ihre Offenstellung schwenkbar sind und zwar die mittleren
um 9o und die oberen um i8o°, so daß in Offenstellung alle Kästchen in wendeltreppenartiger
Anordnung ihren gesamten Inhalt freiliegend aufzeigen. Von den Böden der oberen
Aufsatzkästchen reicht je ein Anschlagzapfen in die oben offenen, mittleren Aufsatzkästchen
herab und schwenkt diese beim Schwenken der oberen Aufsatzkästchen mit. Alle Aufsatzkästchen
rasten sich leim Schließen an eine Stirnfläche eines Tragbügelschenkels und in Offenstellung
an die seitliche Außenfläche eines solchen an. Die Aufsatzkästchen können also beim
Wegtragen des Kastens nicht aufgehen und durch das Heraussuchen von Nähzeugteilen
können die offenen Aufsatzkästchen der suchenden Hand nicht entweichen.
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Da der neue Handnähkasten in Offenstellung bei aufgeklapptem Deckel
keine verdeckten Räume hat, läßt sich sein gesamter Fassungsraum unter rascher erstmaliger
Einordnung des Handnähzeugs und leichtem Herausnehmen der augenblicklich gebrauchten
Nähzeugteile voll ausnutzen. Bei einigem, bei jeder Hausfrau vorauszusetzenden Ordnungssinn
geraten die Nähzeugteile nach einmaliger zweckmäßiger Einsortierung durch ihr Herausnehmen
und Zurückstecken oder Zurücklegen auch nicht mehr in Unordnung, so daß sich Hausfrauen,
Näherinnen und Schneider durch Benutzung des neuen Handnähkastens an Stelle des
eingangs geschilderten bekannten Handnähkastens viel Mühe, Zeit und Ärger ersparen
können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Handnähkastens
veranschaulicht.
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Abb. i -neigt denselben in Seitenansicht und Abb. z in Oberansicht
geschlossen; Abb. 3 ist eine Stirnansicht und Abb. d eine vom Schnitt nach der Linie
A-B der Abb. 3 aus gesehene Oberansicht des offenen Handnähkastens; Ahb. 5 läßt
schaubildlich das Öffnen der dem Beschauer zugekehrten Kastenhälfte erkennen; Abb.
6 zeigt in Stirn- und Abb.7 in Seitenansicht eine bekannte Anrastvorrichtung für
die Schließstellung, Abb. 8 in Stirnansicht und Abb.9 in Seitenansicht die gleiche
Anrastvorrichtung für die Offenstellung.
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Das Grundkästchen a ist in seiner Längsmitte von den Schenkeln
b des Tragbügels b, e fest umfaßt. In Schließstellung nach Abb. i
decken schwenkbare mittlere Aufsatzkästchen d je die Hälfte des Grundkästchens
a und obere Aufsatzkästchen f die mittleren Aufsatzkästchen d ganz.
Die oberen Aufsatzkästchen sind durch Klappdeckel g mit Griffknöpfchen h geschlossen,
Insoweit ist der neue Handnähkasten bekannt. Neu ist an ihm_, daß die Aufsatzkästchen
d, f mittels bekannter Zapfenbänder i od. dgl. paarweise um die einander
diagonal gegenüberliegenden parallelen, lotrechten Stirnflächen k der Tragbügelschenkel
b in ihre Offenstellung schwenkbar sind und zwar die mittleren, d, um 9o und die
oberen, f, um i8o°. In Offenstellung zeigen also alle Kästchen in wendeltreppenartiger
Anordnung (vgl. Abb. 3 bis 5) ihren gesamten Inhalt frei liegend auf.
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Von den Böden na der oberen Aufsatzkästchen reicht je ein vorzugsweise
flacher Anschlagzapfen ~t in die oben offenen, mittleren Aufsatzkästchen
herab
und schwenkt diese beim Schwenken der oberen Aufsatzkästchen an ihrem Griffknopf
h mit.
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An die Stirnfläche k des in Stirnansicht rechten Tragbügelschenkels
b ist eine rechtwinklig und zu einem Randwulst o gebogene Blattfeder p versenkt
angeschraubt (Abb. > bis 7). Die bei geschlossenem Kasten in Stirnansicht rechte
Wand des oberen Aufsatzkästchens f trägt eine rechtwinklig von ihr abstehende Leiste
q, deren äußere Form zweckmäßig derjenigen der Zapfenbänder i entspricht, damit
der geschlossene Kasten symmetrisch zu seinem Tragbügel aussieht. Zur Durchführung
dieser symmetrischen Erscheinung nach unten tragen auch die darunter liegenden Aufsatzkästchen
und der Festkasten solche Tragleisten oder Anschlagnocken. Die obere Leiste
q trägt auf der Stirnfläche r eines oberen Leistenausschnittes r,
s einen gewölbten Kopf t eines Nagels t, zt oder einer Schlitzkopfschraube.
Dieser Kopf ist als Anrastkopf in solcher Höhe gegenüber dem Federbandwulst o angeordnet,
daß er unter diesem wegschlüpft und ihn anhebt, wenn das Kästchen f in seine Schließstellung
geklappt wird. Der hinter den Kopf t tierabgeschnappte Randwulst o hält das Kästchen
in Schließstellung, in welcher dann auch das Kästchen d durch den Anschlagzapfen
n gehalten wird, der sich in eine innere Aussparung st' der nun inneren Wand des
Kästchens d eingelegt hat. Befinden sich zwei einander gegenüberliegende Kästchen
in Schließstellung, so liegen .deren Innenwände aneinander an.
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In Offenstellung werden die oberen Kästchen f nach den Abb.,., 8 und
9 dadurch gesichert, daß die den seitlichen Außenflächen v des Bügelschenkels b
zugekehrten Kastenwände f' an diesen Außenflächen anschlagen und zugleich der Randwulst
o der entsprechend kürzeren, rechtwinkligen Blattfeder p' über den Anrastkopf
t tierabgeschnappt ist. Hier liegen Randausschnitte s' oben in den anschlagenden
Wänden f'. Auf der Grundfläche r'
dieser Ausschnitte sitzt der Anrastkopf
t, der bis zur Innenwandung der ausgeschnittenen `Fand reicht, damit der über ihn
hinweggeschnappte Randwulst o in dem Kästchenraum Platz findet. Jeder Bügelschenkel
b trägt also an einer Schmalstirnfläche k eine Blattfeder p und an einer
äußeren Breitfläche v eine Blattfeder p'. Die Ausschnitte s' könnten auch,
damit sie bei aufgeklapptem Deckel g nicht sichtbar werden, in den Kästchenwänden
unten ausgeschnitten sein. Die Anrastköpfe müßten dann nach unten zeigen und die
Blattfedern müßten aufwärts zu ihrem Randwulst gerollt sein. An Stelle des Randwulstes
könnte auch eine Randrinne den Anrastzweck erfüllen. Deren Ouerrücken müßte aufwärts
zeigen.
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Statt der bisher gezeigten Anrastvorrichtungen könnten auch Druckknöpfe
Verwendung finden, deren eine Hälfte an den Bügelschenkeln und deren andere Hälfte
an der anschlagenden Kastenwand bzw. an der Leiste q zu befestigen wäre. Diese Leiste
müßte dann an der Bügelstirnfläche k anschlagen. Ein leichter Nachdruck an den Deckelgriffen
1t würde die Druckknöpfe sowohl beim Offnen als auch beim Schließen der Schwenkkästchen
zum Einschnappen bringen.