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Betonkarre Die Erfindung bezieht sich auf zweirädrige Betonkarren,
sogenannte Japanerkarren, bei denen eine um die Radachse kippbare Mulde zwischen
den beiden Rädern angeordnet ist und der Schwerpunkt der Mulde beim Fahren der beladenen
Karre etwa in einer durch die Radachse verlaufenden senkrechten Ebene liegt. Die
Erfindung bezweckt, die Bedienung derartiger Betonkarren beim Kippen und Entleeren
zu erleichtern sowie Beschädigungen von Gebäudedecken, insbesondere der empfindlichen
Deckensteine, zu vermeiden, wenn die Betonkarren zum Verteilen des Betons auf den
zum Betonieren vorbereiteten Decken Verwendung finden.
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Die Erfindung besteht darin, daß vor beiden Rädern der Karre Kippstützen
angeordnet sind, die seitlich von der Mulde über die Radspur hinwegragen. Diese
Kippstützen begrenzen durch Aufstoßen auf den Boden den ersten Teil der Kipp-Bewegung
und stellen die Karre mit der zum Überkippen bereiten Mulde fest. Die Karre ist
dadurch am Fortrollen verhindert, ohne daß sie besonders gehalten zu werden braucht.
Der Bedienungsmann hat infolgedessen die Hände frei und kann zwischenzeitlich auch
seinen Platz verlassen. Für das Überkippen aus der Bereitschaftsstellung in die
Entleerungsstellung ist ebenso wie beim Kippen aus der Fahrstellung in die erste
Stellung kein besonderer Kraftaufwand erforderlich, weil der Schwerpunkt, zumindest
bei der jetzt meist üblichen Ausführung der Betonkarren mit luftbereiften Rädern,
oberhalb der Radachse liegt, so daß der Behälterinhalt beim Kippen nicht angehoben
werden muß, sondern beim Auskippen nur nach vorn herabzufallen hat.
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Zum Feststellen der Karre in der Entleerungsstellung sind nach einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung am oberen Rand der
Mulde Auflagestützen vorgesehen, die ebenfalls seitlich über die Radspuren vorstehen.
Infolgedessen treffen sowohl die Kippstützen als auch die Auflagestützen beim Auskippen
der Mulde auf einer Gebäudedecke gegen die verlegten Fahrbohlen. Dia die Karre in
der Entleerungsstellung feststeht und nicht nach vorn überkippen kann, braucht sie
auch in dieser Stellung von dem Bedienungsmann nicht gehalten zu werden, der somit
andere Handhabungen verrichten, beispielsweise mit einer Schaufel etwa in der Mulde
hängengebliebenen Beton od.dgl. loskratzen kann.
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Bei einrädrigen Stoß- oder Schubkarren ist es bekannt, vor dem Rad
eine an den vorderen Enden der Holme oder Bäume befestigte Kippstütze anzuordnen.
Ein Hochkippen der Karre um diese Stütze kommt aber nur selten in Frage, da die
Schubkarren meist durch seitliches Kippen entleert werden. Im übrigen sind die Verhältnisse
beim Hochkippen einer einrädrigen Schubkarre völlig verschieden von den Kippvorgängen
bei zweirädrigen Betonkarren nach der Erfindung, bei denen die Mulde zwischen den
Rädern auf der Radachse gelagert ist. Bei den einrädrigen Karren liegt der Kasten
oder die Mulde verhältnismäßig weit hinter der Radachse. Infolgedessen muß die Last
mit erheblichem Kraftaufwand zunächst erst so weit angehoben werden, bis der Schwerpunkt
durch die durch die Radachse verlaufende senkrechte Ebene hindurchgegangen ist.
Aus diesem Grunde wird im allgemeinen die einrädrige Schubkarre nicht durch Hochkippen
nach vorn, sondern durch Kippen zur Seite entleert.
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Ein Feststellen der Karre in einer ersten Kippstellung bereit zum
Überkippen und in einer zweiten Stellung zum endgültigen Entleeren ist bei den einrädrigen
Schubkarren nicht vorgesehen und auch nicht zu verwirklichen, vielmehr würde eine
hochgekippte Schubkarre, wenn man sie losläßt, nach hinten zurückfallen oder nach
vorn überschlagen. Dies gilt auch für einen bekannten Stoßkarren, der nicht mit
einem einzelnen, sondern mit zwei in kleinem Abstand nebeneinander und innerhalb
der Holme angeordneten Rädern ausgerüstet ist. Durch die Anordnung der zwei Räder
soll erreicht werden, daß der Stoßkarren beim Fahren seitlich nicht kippt, der Bedienungsmann,
der an sich schon die Last mit seinen Armen zu halten hat, also nicht zusätzlich
durch Verhindern des seitlichen Kippens beansprucht wird. Auf den Ablauf des Kippvorganges
hat die Anordnung der zwei Räder keinen Einfluß. Dieser würde sich in der gleichen
Weise vollziehen wie beim Hochkippen der einrädrigen Schubkarre und sich somit grundsätzlich
von den Vorgängen beim Kippen und Entleeren der zweirädrigen Karre nach der Erfindung
unterscheiden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht der Betonkarre in der Fahrstellung,
Fig. 2 eine zugehörige Vorderansicht, Fig.3 eine Seitenansicht der zur Entleerung
gekippten Karre und Fig. 4 eine Vorderansicht gegen die gekippte Karre; in den Fig.
5 und 6 ist ein etwas abgeändertes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Seitenansicht und Vorderansicht dargestellt.
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In der Zeichnung bezeichnet I die Mulde, 2 die Radachse, 3 die beiden
Räder, 4 den Griffbügel und 5 die übliche Standstütze der Karre. Die Radachse 2
ruht in. Armen 6, die an der Mulde I befestigt sind und bügelförmig über die Räder
hinweggreifen. Vor jedem Rad ist nasch der Erfindung eine Kippstütze angeordnet.
Bei Fig. I bis 4 dient als Kippstütze ein vorn um das Rad greifender Bügel 7, der
außen an dem Tragarm 6 der Radachse und innen an einer Strebe 8 befestigt ist. Die
Strebe 8 ist ihrerseits an der Seitenwand der Mulde I befestigt und greift mit ihrem
oberen Ende unter die Randversteifungsleiste 9 der Mulde. Auf diese Weise dient
die Strebe 8 gleichzeitig zur Versteifung der Mulde.
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Am oberen Rand der Mulde sind nach der Erfindung besondere Auflagestützen
Io vorgesehen, die seitlich über die Radspuren vorstehen. Mit diesen Auflagestützen
ruht die vollständig gekippte Mulde auf dem Boden auf, beispielsweise auf Bohlen
I2, so daß der zwischen den Bohlen befindliche Grund, z.B. eine für das Betonieren
fertiggemachte Decke, nicht beschädigt wird.
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Die Auflagestützen 7 können als etwa dreieckförmig gebogene Teile
von beiden Seiten gesondert an der Mulde befestigt werden. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel bestehen sie mit der vorderen. Versteifungsschiene I3 der Mulde
aus einem Stück. Zu diesem Zweck ist die Schiene I3 beiderseits über die Seitenwand
der Mulde hinaus verlängert. Die überstehenden Enden der Schiene sind dreieckförmig
umgebogen und an den Seitenwänden der Mulde befestigt. Die Auflagestützen Io können
neben ihrer eigentlichen Aufgabe noch für einen anderen Zweck, nämlich zum Einhängen
der Ketten des Förderseiles eines Bauaufzuges dienen.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von der
beschriebenen Ausführungsform durch eine andere Ausbildung der Kippstützen. Dabei
sind die beiden die Räder einzeln umgreifenden Kippstützen 7 durch ein einziges
vor beiden Rädern durchgeführtes Stützglied, das ein Rohr oder ein Profileisen sein
kann ersetzt. Das Rohr I4 der Fig. 5 und 6 wird von den an der Mulde befestigten
Streben 8 getragen. Diese Ausbildung der Kippstützen hat den Vorteil, daß das Auswechseln
eines Rades vereinfacht ist. Man hat hierfür lediglich das Rohr i q. od. dgl. von
den Haltestreben. 8 'abzunehmen. Es sind also nicht wie bei den einzelnen Kippstützen
7 Verbindungen der Kippstütze mit der Radachse zu lösen.